Broome - Darwin








Montag, 01.06.2009

Aufstehen, frühstücken, das morgentliche Programm, Viola hat noch ihre Wäsche gewaschen, dann sind wir in die Stadt.

Trotz des Feiertages hatten so gut wie alle Geschäfte offen und wir sind von einem Laden in den nächsten, wenn nicht wegen den darin angebotenen Produkten, dann nur, um kurz die Klimaanlage zu genießen- es war mal wieder viel zu heiß!

Die Straßen Chinatowns und die kleinen Geschäfte hier sind so niedlich und schön angelegt, dass es schon allein Spaß macht dort entlang zu laufen. Und es gibt auch nicht die typischen Touristensouveniergeschäfte, die man in jeder Stadt findet und in denen man immer das selbe findet, sondern spezialisierte Läden und typisch regionales. Wir befinden uns schließlich in dem ehemaligen Zentrum der Perlenfischerei! Dementsprechend gibt es hier viele Shops in denen Perlen und individueller Schmuck verkauft wird.

Broome ist aber auch kulturelles Zentrum der nordwestlichen Umgebung Western Australias.

Neben Museen zur Geschichte gibt es viele Galerien mit Aborigine Bilder und -handwerken, zahlreiche Photography-galleries und Ausstellungen von Malern, was ich hoch interessanter finde.

So haben wir uns durch die Straßen gearbeitet, von einer Gallery in die nächste, zwischendurch ein Perlengeschäft, Klamottenläden, der Camelshop, ect. Im Peart Luggers konnte man sich die zwei ältesten Perlfischerboote anschauen und die neben den Erfolgen doch tragischen Geschichten der Taucher erfahren. Danach hatten wir beschlossen, dass es nun endgültig zu heiß ist, um weiter durch die Stadt zu tingeln, und sind ins Internetcafe gegangen, wo wir erstmal 2 h verbracht haben.

Dort hatten wir dann auch Schanna aus dem Workerhostel in Kingston wiedergetroffen, die sich mit Sophia, einer Schwedin, ein Auto geliehen und von Darwin bis Broome gefahren war. Haben ein bisschen erzählt und sind noch zusammen einkaufen gefahren. Die beiden wussten noch nicht, wo sie die Nacht über bleiben wollten, haben sie kurz unseren Campingplatz gezeigt, wollten aber eigentlich irgendwo am Strand bleiben, um Geld zu sparen. Dort wurden ihnen aber erzählt, dass gerade am Vortag alle mit diesem Vorhaben mit einer 100 $ Strafe vom Ranger vertrieben wurden und haben dann doch lieber auf einem Campingplatz in unserer Nähe eingecheckt.

Zur Abwechslung hatte ich mal wieder meinen USB Stick im Internet vergessen, in einem kleinen Täschen zusammen mit 5$. Diesmal keinen Fotos, aber genauso schlimm.Wir sind sofort nochmal losgefahren-allerdings nicht mehr bis zum Internetcafé gekommen, weil unser Tank komplett leer war. Mit dem Schwung unseres letzten Tropfens sind wir von der großen Hauptstraße runter in eine kleine Seitenstraße gerollt, die- Gott sei Dank- gerade vor uns auftauchte.

So mussten wir unseren Kanister schnappen- wurde der wenigstens auch mal gebraucht- und bis zur nächsten Tankstelle laufen, die zum Glück auch nicht weit entfernt war. Es war schon ein bisschen peinlich mit dem auffallenden- knallroten- Kanister am Straßenrand langzulaufen, aber haben wir das jetzt eben auch mal erlebt und immerhin nicht auf dem Highway irgendwo in der Pampa, sondern mit einer Tankstelle in wenigen hundert Meter Entfernung.

'Und was soll ich sagen!? Mein Stick und sogar 5$ waren noch da! Ich sollte mein Glück wohl nicht überstrapazieren.

Wieder zuirück auf dem Campingplatz war`s dann auch schon wieder Dinnertime und wir mussten 45 min warten, bis die Kartoffeln endlich gut waren. Warum das aber auch immer so lange dauern muss hier!

Später am Abend haben wir Schanna und Sophia von ihrem Campingplatz abgeholt und sind zusammen in die Stadt. Wir wollten endlich mal Emu Bitter probieren. Der Pub, den wir uns ausgesucht hatten, hatte das natürlich gerade nicht und wir mussten auf ein anderes lokales Bier umsteigen, was aber auch okay war.

Die Bartante war aber total unfreundlich! Schon beim bestellen meinte sie, in der Nachbarbar gäbe es Emu Bitter, wir sollten dann doch lieber rüber gehen. So was würde es in Deutschland auch nicht geben, dass man zur Konkurrenz geschickt wird! Wir sind jedenfalls geblieben, haben uns ein gemütliches Plätzchen gesucht und gequatscht. Währenddessen kam sie nochmal und erzählte uns, neben an sei Karaoke, das wäre doch bestimmt etwas für uns. Na gut, sie wollte schließen. Mussten also unser zweites Glas schnell austrinken und gehen. Nach nebenan sind wir nicht mehr, der Rest der Straßen war auch wie ausgestorben.

Haben die beiden wieder zu ihren Campingplatz gebracht, uns für morgen verabredet und sind selbst zu unseren eigenen. Ich weiß nicht, ob es an dem Bier lag, aber ich war müde und bin direkt ins Bett.

Dienstag, 02.06.2009

Heute war ich mit Wäsche waschen dran, die Klammern reichen nur für eine Maschine und wir hatten diesmal zu viel Zeug, da mussten wir eben nacheinander waschen. Also bin ich halb 7 aufgestanden und hab meine Wäsche gleich angestellt, hier muss man sich ja alles erkämpfen, auch die Waschmaschinen! Wir hatten beschlossen doch nochmal unseren Zigarettenanzünder checken zu lassen und sind gleich früh in eine Werkstatt gefahren, damit das erledigt war. Der Typ, Tom hieß der fleißige Bursche, hat sofort alles stehen und liegen lassen und Zigarettenanzünder und sogar unser Radio auf komplizierter Art und Weise repariert. Funktioniert wieder alles, außer dass wir jetzt beim Radio keinen Ton mehr hören können. Radio läuft, Lautsprecher funktionieren auch, aber man kann nichts hören. Muss also irgendwas im Radio nicht stimmen, ein neues kaufen wir jetzt aber nicht noch.

Danach, es war so gegen halb 11, sind wir endlich zum berühmten Cable Beach, langer, großer Strand, wenig Menschen und tolles, warmes Wasser zum schwimmen. Herrlich! Im Wasser war es definitiv angenehmer als am Strand. Ein paar Meter weiter haben wir noch Schanna und Sophia entdeckt. Bis um 3 sind wir geblieben, dann schnell zurück zum Campingplatz duschen und für unsere Kamelsafari fertig machen. Natürlich hatten wir uns- wie soll es auch anders sein- uns in der Zeit verschätzt und mussten zurück zum Strand hetzen. Dort angekommen waren wir schon wieder komplett nass geschwitzt und haben auch noch die gesamte Rede des Führers, Ablauf, Sicherheitsmaßnahmen, Bla, Bla verpasst. Eigentlich können wir froh sein, dass sie noch nicht losgeritten waren.! Denn es hieß dann sofort Kamel aussuchen. Wir hatten Conrier erwählt, der war mir ganz sympathisch, wurden aber nochmal ein Kamel nach hinten verschoben und mussten dann auf Bully reiten, der aber auch ein ganz lieber war. 1h sind wir in einer Karawane am Strand entlang geritten, einmal rauf und am Wasser, als die Sonne gerade am untergehen war, wieder runter. Kam einen aber gar nicht so lange vor, hätte auch länger gehen können. Nur mit dem Sonnenuntergang hatten wir ein wenig Pech, es war etwas bewölkt, aber Himmel und dann auch die Wolken waren trotzdem gefärbt- ich fands toll.

Die Führer haben noch zu jedem Kamel etwas individuelles erzählt, Bully ist 16 und hat vor Broome in Victor Harbour, SA gearbeitet. Noch die letzten Fotos gemacht, dann war schon wieder alles vorbei, es ging viel zu schnell!

Wir haben unsere Bilder noch Schanna und Sophia gezeigt, die auch gerade wieder am Cable Beach waren, dann sind wir in die Stadt Pizza essen. Heute am Dienstag, also Pizzatag und da wir lange keine Pizza mehr hatten, wollten wir uns eine teilen. Hat allerdings 20 min gedauert, bis sie fertig war und das ist sehr lange wenn man hungrig auf Pizza ist! Sind derweile nochmal bis in die Stadt und zurück gelaufen, so verging die Zeit schneller.

Paula und Meike, die auch in Kingston im Workinghostel waren, sind ebenfalls momentan in Broome, wir haben es aber noch nicht geschafft sie zu sehen. Heute sollte abends eine Beach Party sein, wo wir sie treffen wollten. Mit Schanna und Sophia sind wir gegen 9 zum Strand, konnten aber nur eine kleine Gruppe auf einer Wiese nahe dem Parkplatz entdecken, die scheinbar nur am trinken und kiffen war, und haben die Party gesucht. Und damit waren wir auch nicht die einzigen, andere sind auch suchend umher gelaufen. . Von Paula und Meike hatten wir schließlich erfahren, dass die Party erst um 11 losgeht, was für australische Verhältnisse ziemlich spät ist, wenn man die Tatsache in Betracht zieht, dass es halb 6 dunkel wird. Die beiden wollten auch erst dann kommen, die Gruppe sollte eine Art Pre-Party darstellen. Wir haben uns ein eigenes Plätzchen gesucht und für uns gechillt, bis es kühl und wir müde geworden sind. Die Leute sind auch immer weniger geworden, von einer Party war weit und breit immer noch nichts zu sehen, wir sind gegangen. Glaube kaum, dass wir irgendwas verpasst haben.

Mittwoch, 03.06.2009

Da es uns hier in Broome so gut gefällt, wir nun doch ziemlich schnell unterwegs waren und es um Broome nicht viel zu sehen gibt, bleiben wir nun spontan noch einen Tag länger in Broome. Eigentlich wollten wir für die letzte Nacht noch auf einen billigeren Campingplatz wechseln, da war aber schon alles voll. Immerhin konnten wir aber auf unseren Campingplatz noch um eine Nacht verlängern.

Wir wollten den Tag noch einmal am Cable Beatch verbringen, es könnte der letzte Strandtag überhaupt in Australien sein. Und was sonst sollte man bei dem Wetter auch machen? Es war sogar noch heißer als gestern. Gegen 1 mussten Schanna und Sophia ihren Camper abgeben. Wir hatten den beiden angeboten mit ihnen zur Rückgabe zu fahren, damit sie anschließend wieder in die Stadt kommen. Die beiden sind dann aber gleich mit uns an den Strand gekommen. Dort haben wir heute auch endlich mal Paula und Meike getroffen, mit denen wir unsere Reiseerlebnisse austauschen konnten da sie gerade die selbe Strecke gereist sind.

Wir sind bis zum Sonnenuntergang geblieben, der heute wolkenlos und ein guter Abschluss war.

Viola und ich wollten an unserem letzten Abend BBQ machen, an dem sich Schanna und Sophia spontan angeschlossen hatten. Sie waren schnell mit bei uns auf dem Campingplatz duschen, sind dann einkaufen gefahren und haben dann bei uns gegessen. Dummerweise funktionierte der Grill nicht, so dass wir unsere Putenstückchen in der Pfanne machen mussten. War aber noch ein schöner Abend mit den beiden. Als es Zeit wurde haben wir sie wieder zu ihrem Hostel gebracht, in dem sie nun wieder leben müssen. Wir sind auch bald ins Zelt.

Donnerstag, 04.06.2009

Für unseren letzten Tag in Broome hatten wir uns eine Liste geschrieben, was wir noch alles sehen wollten, bevor wir weiterfahren. Nach dem Auschecken auf dem Campingplatz ging es als erstes in die Stadt. Dort waren wir noch in den restlichen Galerien, die wir noch nicht gesehen hatten, Viola wollte noch ihre Bücher gegen ein neues eintauschen und ich die alte Jetty sehen, an denen Perlfischerboote einst anlegten. Im Coles haben wir noch mal Paula und Meike getroffen, als wir uns schnell was kaltes zu trinken kaufen wollten. Wir waren dann noch im Buchladen Magabala, in dem es nur Bücher von Aborigines gibt, bevor es zu heiß wurde und wir beschlossen in die Bibliothek zu fahren. Leider konnte man die PC`s dort nicht zum Emails abrufen und ähnliches benutzen. Viola hatte nochmal wegen dem Studium geguckt, dann sind wir auch schon wieder gegangen. Zum Taun Beach und der Roeybuck Bay, da waren wir nun noch gar nicht gewesen. Es sah zwar schon alles ganz nett dort aus, aber man verpasst auch nichts, wenn man nicht dagewesen ist. Denn baden gehen kann man dort nicht. Neben einen kleinen, nicht besonders schönen Strand gibt’s dort nämlich auch Krokodile.

Mit Schanna und Sophia haben wir uns anschließend nochmal bei McDonalds auf ein Eis und Neuigkeiten austauschen getroffen. Die beiden wollen noch länger in Broome bleiben und sind jetzt auf Jobsuche. Sie hatten auch gleich eine vielversprechende Anzeige in der Zeitung entdeckt, kellnern in einem Urlaubsresort direkt am Strand. Dorthin haben wir die beiden später noch hingebracht, als wir auch noch ein letztes Mal an den schönen Cable Beach gegangen sind.

Auf dem Campingplatz haben wir noch unsere Badesachen die von gestern noch auf der Leine hangen und unser Essen aus dem Kühlschrank abgeholt und sind einfach nochmal schnell duschen gegangen. Wir hatten heute beide sehnsüchtig an die eiskalte Dusche am Parry`s Beach gedacht.

Essen für die nächsten Tage kaufen, tanken, gegen 5 sind wir wieder aus Broome raus, obwohl wir es beide nicht wollten. Es ist viel zu schön hier, die Zeit verging viel zu schenll! Außerdem ist es viel zu heiß, um wieder nur im Auto zu sitzen und zu fahren. Zu allem Überfluss haben wir jetzt auch all das nicht sehe können, was wir gern gesehen hätten. Die“Staircase to the moon“ ist ab Sonntag, wo man 3 Tage lang, immer bei Vollmond, wie eine Art Treppe vom Strand zum Mond über dem Meer sehen kann und am Strand ein Nachtmarkt ist. Am Samstag ist Pferderennen, was ich auch liebend gerne mal live in Australien gesehen hätte. Vielleicht klappt das ja noch in Darwin wenn ich Glück habe. Und den Fußabdruck des Sauriers konnten wir nun auch nicht sehen. Ich muss hier unbedingt noch mal herkommen!

In der Dämmerung sind wir auf der Restarea angekommen, die schon reichlich bevölkert war, und haben für uns selbst ein Plätzchen gesucht. Jetzt geht es wieder los mit dem Reiseessen, Nudeln, Reis, Nudeln, Reis. Für heute haben wir uns noch jeder eine Flasche Emu Bitter mitgenommen, was wir nun immer noch nicht probiert hatten, das aber noch unbedingt in WA machen wollten. Ist immerhin das Landesbier und lange sind wir nicht mehr in WA.

Das Bier hat uns leider gar nicht geschmeckt, aber immerhin hatte es einen schönen Bierdeckel.

Freitag, 05.06.2009

Heute waren wir in Derby, was nur ein Stückchen nordöstlich von Broome liegt und haben uns den Boab Prison Tree angeschaut. Boab Trees sind auf der Welt nicht sehr verbreitet. Es gibt eine Art in Afrika, 6 Arten in Madagaskar und eine Art hier in Australien. Es sind schöne Bäume mit einem sehr dicken, runden Stamm und Früchten, die aussehen wie Riesennüsse. Der Boab Prison Tree hat einen hohlen Stamm, in dem früher Aborigines gefangen gehalten wurden, bevor sie in das grausame Gefängnis nach Derby kamen.

Wie man auf solche Ideen kommt.......?!

Ansonsten ist Derby ziemlich langweilig. Einen Strand gibt es nicht, weil es hier überall Krokodile gibt. Die Jetty ist auch nicht gerade die schönste, früher wurden hier Rinder exportiert, heute nur noch Blei und Zink und so sieht`s da auch aus. Ansonsten stehen dort nur Angler, die versuchen in dem dreckigen, schlammigen Wasser Fische zu fangen.

Aber Nahe der Jetty gibt es einen Pavillon, unter dem Kinder ein Mosaik erstellt haben, die viele bedeutsame Symbole der Region und des Landes enthält. So sieht die riesige Schlange für die Kimberley, die Aborigine - Flagge ist eingearbeitet und das Kreuz des Südens, für jeden Staat des Landes ein Zeichen in Form einer typischen Blume und vieles mehr, was wir nicht deuten konnten. Das war noch ganz schön.

Und dann mussten wir zurück auf den Highway. Die Gibb River Road, die quer durch die Kimberley führt, können wir leider nicht fahren, da sie für 4 WD s zugelassen ist. Und dabei würde ich sooo gern dort entlang fahren. Es gibt dort so viele schöne Dinge zu sehen, so viele National Parks, an denen wir jetzt einfach vorbei fahren müssen. Also das nächste Mal bin ich definitiv mit 4WD unterwegs, ich kann gar nicht daran denken, was wir jetzt alles verpassen!

So sind wir dann also nach Fitzroy Crossing gefahren, nicht sehr spannend, hier leben sehr viele Aborigines, aber von hier kommt man immerhin in einen National Park der Kimberley mit 2WD. Geikie Gorge National Park, sehr steinig, felsig, mit viel Spinifex.

Haben einen kleinen Walk gemacht, für den längeren hätte die Zeit nicht gereicht, dieser würde 2h dauern. Das war ein bisschen schade, denn der Park war echt schön und der Gorge wirklich toll!

Die anderen beiden Walk s `haben wir nur kurz angerissen, dann mussten wir wieder fahren, damit wir noch im hellen auf der Restarea ankommen.

Haben wir natürlich nicht geschafft. Aber es war auch gar kein Wild unterwegs, zumindest haben wir keins gesehen.

Unser Zelt konnten wir auch nur mehr oder weniger aufbauen, es war alles so steinig, es gingen einfach keine Heringe rein. Aber es ging kein Lüftchen, wir werden schon nicht wegfliegen. Viola hat wieder Reis gekocht, anschließend wollten wir uns ja ins Auto zurückziehen. Aber unser kleines Lämpchen ging nicht mehr. Ich weiß gar nicht wie lange wir da rumgefummelt haben, wir haben sie nicht mehr in Schwung gekriegt, es auch Mal mit einer neuen Birne probiert, nichts. Warum soll auch Mal alles funktionieren, wäre ja langweilig! Wir konnten dann jedenfalls nichts mehr machen, außer schlafen gehen. Und da lagen wir, halb 9!!!

Samstag,06.06.2009

Wie eigentlich nicht anders zu erwarten war, ist letzte Nacht noch ordentlich Wind gekommen, das ganze Zelt hat gewackelt. Aber es gibt auch was positives zu berichten. Viola ist glücklicherweise auf die Idee gekommen, dass wir vielleicht einmal Glück haben könnten und diesmal die Sicherung unseres Lämpchens rausgeflogen sein könnte. Und so wars dann auch! Sicherung ausgetauscht und es funktionierte wieder alles. Immerhin wäre das Problem gelöst.

Wir sind bis Halls Creek gefahren. Eigentlich nicht weiter nennenswert, außer, dass es von hier aus zum bekannten Wolfe Creek Meteorite Crater geht, von dem es auch den „Horrorfilm“ gibt. Wohl eine wahre Begebenheit, der kranke Mann wurde nie gefasst und läuft wohl immer noch rum. Wie auch immer, wir konnten sowieso nicht hin, weil man dazu wieder einen 4WD braucht, wobei ich mir gern den Meteoitenkrater angeschaut hätte.

Ganz in der Nähe gibt es aber noch die China Wall, eine bis zu 6 m hohen Mauer aus Quarzsteinen, auf irgendeiner Weise natürlich gewachsen, die haben wir uns noch angeschaut. Da fragt man sich immer, warum gerade hier und nur auf dieser einen Stelle und nicht im ganzen Gebiet so etwas entsteht.

Diese Straße weiter soll es noch einige natürliche Pools geben, in denen man baden kann. Klang sehr verlockend, aber die Straßenzustände waren wieder dermaßen schlecht, dass wir für diese 50 km mehr als 4 h brauchen würden und wir in der Zeit vermutlich kollabiert wären. Wir haben es sein lassen, das Stück bis zur China Wall hatte uns schon wieder gereicht.

Aber duschen gehen mussten wir einfach ganz dringend. Die auf dem Campingplatz wollten uns nicht lassen – diesmal hatten wir ehrlicherweise gefragt. Also sind wir ins Roadhouse, wo es auch eine Dusche gab.

Und dann? Nur noch fahren, fahren, fahren. Es gab unterwegs nichts mehr, was wir uns hätten angucken könnten.

Von dem Purnululu National Park mit den Bungle Bungle`s können wir auch nur träumen- 4WD! Haben wir eben mal wieder einen Tag nur im Auto verbracht. Links und rechts vom sehr kurvigen Highway gabs aber auch schönes zu sehen, Bergketten von rotem Gestein, verschiedenste Vegetation, Termitenhügel in Hülle und Fülle, und ich hab endlich Wildpferde gesehen. Schöne Tiere in einer kleinen Gruppe auf den Feldern am Rand. Und viele Adler, die über uns kreisten.

Um 5 waren wir auf Restarea und wollten gleich mit kochen anfangen, wir waren richtig ausgehungert! Da wir die Kartusche heute morgen beim abwaschen gemacht hatten, mussten wir sie erst noch austauschen. Bei der neuen kam das Gas dann nicht wie gewöhnlich nur oben raus, sondern auch vom Boden her. Die Kartusche muss irgendwelchen Schaden erlitten haben, wahrscheinlich von der Sonne. Jedenfalls wussten wir nicht was zu tun war und sind mal zu unseren „Nachbarn“ rüber gegangen, die Frau hat unseren Gaskocher 25 x gedreht, wusste aber auch nicht weiter. Ihr Mann war verschwunden und kam einfach nicht wieder. Wir sollten probieren damit zu kochen, wenn es nicht mehr ginge, könnten wir gerne ihren benutzen.

Ich hab ihn dann erst mal schön weit weg vom Auto gestellt, nicht dass das Ding noch irgendwie in die Luft geht. Man weiß ja nie, welche dummen Dinge alles passieren. Wir haben schnell unsere Nudeln draufgesetzt, bevor alles Gas raus ist, kam dann eben aus 2 Öffnungen raus. Aber es ist nichts passiert, unsere Nudeln waren fertig, dann haben wir das restliche Gas einfach raustreten lassen, mitnehmen können wir es ja so nicht mehr.

Und wisst ihr was, was das schlimmste ist, wenn einem richtig warm ist?

Wenn man nichts kaltes, erfrischendes hat! Wir hatten kein saftiges Obst und auch nichts kühles zu trinken, nur das warme Wasser von der letzten Tankstelle. Es ist schrecklich! Vor allem, weil wir uns noch gegenseitig erzählt haben, was jetzt genau das richtige wäre. Morgen, bei der aller ersten Gelegenheit, egal wie teuer, kaufe ich mir was kaltes zu trinken, das hab ich mir versprochen!

Sonntag, 07.06.2009

Heute morgen war als erstes wieder Powerwoman Viola am Werk und hat an Bory rumgewerkelt. Bei dem rechten Hinterrad setzt unser Auto bei zu großen Huckeln nämlich auf und mit Hammer und Zange hat sie versucht das Blech der Karosserie nach innen zu biegen, denn das schlitzt beim Aufsetzen Rillen in den Reifen. Hat sie auch recht gut hinbekommen, hoffen wir mal das es reicht, damit der Reifen zu keinem noch größeren Schaden kommt, als er ohnehin schon hat.

Dann sind wir bis Kununurra gefahren, der letzten Stadt in Western Australia vor der Grenze zum Northern Territory. Als erstes –natürlich – auf dem schnellsten Wege zum Supermarkt was zu trinken kaufen. Tat das gut! Eigentlich wollten wir den Tag am Lake Argyle verbringen, dem zweitgrößten Stausee Australiens. In der Info wurde uns allerdings

erzählt , dass man in ihm gar nicht baden kann .Wanderwege gibt s auch nicht wirklich, eigentlich kann man nur Bootstouren machen oder sich den See aus der Luft anschauen. Hatte sich das dann auch wieder geklärt. Wir sind dann zum Ord River gefahren, wo es auch einen Swim Beach gab und wenigstens dort ins Wasser springen. Sah dann allerdings doch nicht so sauber aus und eine Weile im Schatten liegen und die kühlen Windwehen genießen, verspürt man das verlangen auch nicht mehr unbedingt ins Wasser zu wollen. Wir haben die Zeit damit verbracht uns die ganzen Prospekte durchzulesen, die wir wieder mitgenommen haben, und uns über den Norden und dem Northern Territory zu informieren.

Gegen 1 hatten wir beschlossen, dass wir uns noch den Marina National Park direkt hinter Kununurra anschauen wollen. Es ist nur ein ganz, ganz kleiner National Park, der aber aussehen soll wie die Bungle Bungles in Miniaturausgabe. Das trifft sich gut, denn die konnten wir ja nicht sehen.

Es gab 3 kurze Walks von denen wir einen nicht finden konnten und dafür, auf der Suche nach ihm, noch einen inoffiziellen Weg gegangen sind. Davon abgesehen, dass es eigentlich viel zu heiß zum Wandern war, war es richtig schön dort! Rote Felsen mit viel grün bewachsen und wir sind mittendrin rumgeklettert. Die Ausblicke waren so schön dort! Wir waren echt froh, dass wir hier noch hergefahren sind.

So, und eigentlich brauchten wir noch eine neue Kartusche, da heute aber Sonntag ist, haben wir natürlich keine bekommen. Mussten wir also noch mal ins Coles und nach einer kalten Alternative des Abendessens suchen. Da wir heute auch noch die Grenze zum Northern Territory überqueren wollten und man dort wieder kein Obst und Gemüse mitnehmen darf, blieben uns nur Brötchen, Wurst und Käse. Mal was anderes.

An der Grenze allerdings stand niemand! Kein einziger, der so kontrolliert hat wie an der Grenze SA/WA, wenn dort kein „Welcome in Northern Territory" – Schild gestanden hätte, hätte man die Grenze gar nicht wahrgenommen .

Und gleich war s wieder 1 ½ h später. Das bedeutet, dass wir abends jetzt immer länger fahren können, da es später dunkel wird.

Wir sind den ersten Rastplatz für die Nacht angefahren, mittlerweile war es schon dämmrig geworden. Dort war es aber schon so voll, dass wir das Auto erst mal stehen lassen und zu Fuß eine Runde über den Platz drehen mussten, auf der Suche nach einer kleinen Lücke für unser kleines Zelt. Es war schon nicht mehr irgendwo im Busch Campen, sondern wie auf einem Campingplatz.

Wir haben auf unseren Handtüchern neben dem Zelt unser Abendbuffet aufgebaut und unterm Sternenhimmel mit einer Kerze gegessen. War richtig schön, vor allem, weil hinter der Restarea ein großer Berg roten Gesteins war, über dem gerade der Vollmond aufging. Und es war selbst zur späten Stunde noch soo warm!

Montag, 08.06.2009

Gerade als wir dabei waren zusammen zu räumen kam ein Deutscher zu uns rüber, der mit 2 Franzosen und einem Italiener in einem Auto in der Größe Borys zusammen reist –wie die 4 das hinkriegen kann ich mir absolut nicht erklären, unser Auto ist rappelvoll und wir sind zu zweit- und mal wieder deutsch sprechen wollte. Sie kamen vom Norden runter, was ganz gut war, da konnten wir uns ein bisschen austauschen und Tipps geben.

Wir sind bis Katherine durchgefahren. Es kam zwar noch der zweigeteilte Gregory National Park auf unserem Weg, aber die Beschreibung über ihn, Weideland für Rinder, hat uns jetzt nicht so gereizt, die Zeit können wir an anderer Stelle auch gut verbringen.

In Katherine, dem Knotenpunkt des Nordens, wurde wieder das übliche Programm abgespult: tanken, einkaufen, Touristeninfo. Hier leben auch sehr viele Aborigines und teilweise machen sie einem Angst. Kaum, dass wir bei Woolworth geparkt hatten, kam der erste und wollte uns auf einer aufdringlichen Art einen Bumerang verkaufen. Der Motor war noch nicht mal aus! Und dann starren sie ständig auf die Taschen und Portmonees, sodass man befürchtet gleich eins auf die Nuss zu bekommen und ausgeraubt zu werden. Aber ich glaube immer noch, dass es ehrliche, gute unter ihnen gibt. Gegen 2 vielleicht sind wir von dort weiter in den Nitmiluk (Katherine Gorge) National Park gefahren, haben als erstes dort auf dem Campingplatz eingecheckt und das Zelt aufgebaut.

Dann wollten wir nur noch ins Wasser!

Es gab einen Zugang zum Schwimmen am Katherine River – und der war gesperrt! Wegen Reparaturarbeiten stand auf dem Schild
an der Absperrung. Das sollte uns eigentlich nicht vom Schwimmen abhalten. Daneben stand allerdings noch ein dauerhaftes Schild, dass man Sperrungen ernst nehmen sollte, da es in der Region wohl auch Krokodile geben sollte und sich die Sperrung auch darauf beziehen könnte.

5m neben dem Schwimmzugang befand sich eine Bootsrampe bei der ein paar Mädels im Wasser waren. Na dann können wir auch rein! Die Mädels sind dann aber gerade raus und uns war schon ein bisschen mulmig zumute. 2 Jungs sind noch gekommen und haben uns einen großen Käfig direkt gegenüber auf der anderen Flussseite gezeigt- zum Krokodile fangen. Wir waren ganz schnell wieder draußen! Also mal ehrlich, an ein eindeutiges „Schwimmen verboten- Krokodilgefahr“ – Schild würden sich doch mehr Menschen halten, als an ein „Steg geschlossen –Reparaturarbeiten" -Schild! Wir haben uns dann noch eine Weile auf die Wiese in die Sonne gelegt, was auch nicht einfach war, denn die ganze Wiese war voller Wallaby-Murmeln. Hier muss abends ne Menge los sein!

Halb 6 sind wir zurück auf den Campingplatz und haben uns dort noch an den Pool gelegt. Wie im 4 Sterne Hotel, hat nur noch der Cocktail in der Hand gefehlt! Ein schöner, sauberer Pool, tolle Liegen mit Sonnenschirmen, viele Palmen,... dort lagen wir bis es dunkel war.

Als Viola mal auf Toilette war und nicht wiederkam, dachte ich wirklich es ist was passiert. War es auch im Bad hat sie Nicole von Fonthill getroffen! Was für ein Zufall! Eigentlich wollten wir uns in Darwin mit ihr treffen und nun ist sie auch ausgerechnet hier in Nitmiluk National Park auf dem Campingplatz! Während wir die Westküste hochgefahren sind, ist sie mit einer Freundin den Oodnadatta Track durchs Outback gefahren, eine Straße, mehr nur ein Weg, der für 4WD s zugelassen war, den die beiden mit einem einfachen 2WD befahren sind. Sie mussten öfters durch tiefe Wasserpfützen und auch abgeschleppt und aus dem Schlamm gezogen werden, aber sie sind durchgekommen ohne größerer Panne, soll wohl sehr aufregend und abenteuerlich gewesen sein.

Viola und ich sind dann schnell duschen gegangen und haben anschließend unseren Salat zurecht geschnippelt- Abendessen. Wir wollten eigentlich in Katherine eine neue Kartusche kaufen, aber heute war in Nothern Territory Feiertag, Queens Birthday, da hatten die Geschäfte wieder zu. Ständig diese Feiertage hier regen mich langsam auf!

Nach dem Essen haben wir uns noch bis halb 11 mit Nicole zusammengesetzt und gequatscht, von unseren Trips, was sie noch alles auf Fonthill erlebt hat, sie war ja noch mal da. Die Zeit hat natürlich nicht gereicht, um alles zu erzählen, aber wir treffen sie ja in Darwin noch mal. Ich hab mich jedenfalls voll gefreut sie wieder zusehen, die guten alten Fonthill -Zeiten!

Als wären wir wieder dort- wie schön....

Dienstag, 09.06.2009

Die Katherine Gorge kann man ganz toll bei einer Bootstour oder einem Flug darüber sehen. Man kann sich auch ein Kanu mieten und an der Schlucht entlang rudern (wegen schlechter Erinnerung an das Bush-Camp an der Ostküste haben wir das nicht gemacht). Man kann sich aber auch ganz einfach für die Wanderwege, den Baruwei Walk entscheiden- so wie wir! Leider gab es nur einen, der nicht gleich 3-4 h oder 2-3-Tage dauert, sondern lediglich 3,7 km lang ist.

Wir sind zuerst einen steinigen, steilen Weg die Schlucht rauf und hatten dann einen wunderbaren Blick auf die Gorge und den Katherine River. Der Fluss hatte von dort oben eine schöne tiefblaue Farbe, die Schlucht wirkt ja sowieso ziemlich mächtig. Es muss schon schön sein dort zu rudern, aber eben auch anstrengend und heiß! Unser Walkingtrack führte uns mehr oder weniger nur noch durch Bushland, war nicht weiter spektakulär. Das blöde ist eben auch,, dass man zu den anderen Lookouts nur durch die langen Walks kommt. In Tasmanien gab s dann wenigstens noch nähere Parkplätze. In Tasmanien....na ja , und anders wo auch ab und zu, nur hier eben nicht und hier wäre es, eigentlich ganz interessant.

In Katherine haben wir uns eine neue Kartusche gekauft, dann ging s zu den Edith Falls, die noch zu dem Nitmiluk National Park gehören, aber 42 km weiter nördlich liegen.

Wie gestern wollten wir einfach nur ins Wasser, es soll ja so toll sein in den natural Pools zu schwimmen. Und wie gestern trafen wir auf ein Warnschild: Krokodile! Sie können den Weg unbemerkt zum Wasser finden, Angriffe können verletzend oder tödlich sein, betreten des Wassers auf eigene Gefahr!

Super! In Ufernähe waren aber einige Leute im Wasser, ein paar sind sogar durch den Pool bis auf die andere Seite zum Wasserfall geschwommen. Wenn Krokodile da sind, hätten sie bestimmt schon zugeschlagen, dachten wir uns, und sind auch ins Wasser. Es war aber mehr oder weniger nur ein schnelles abkühlen, nass machen, weil wir doch zu viel Schiss hatten.

Weiter oben des Wasserfalls gab es noch 2 weitere Pools. Nachdem wir eine Weile faul auf der Wiese rumlagen, sind wir noch nach oben zum Upper Pope gegangen. Der Aufstieg war in der Hitze wieder total anstrengend, wir haben gepustet, geschwitzt und Pausen gemacht, aber es hat sich gelohnt. Da oben befand sich das Paradies! Rings um den Pool befanden sich nur Felsen und Steine. Abgesehen von dem ersten Meter im Wasser, wo Sand war, gab es auch in dem Pool nur Steine, also wenn man nicht gerade schwimmen musste, musste man klettern. Mitten in dem kleinen Pool gab es sogar noch kleine Steininseln. Überall wuchsen Palmen und andere kleine Bäume aus dem Wasser, zwischen den Steinen, am Felsen. Und dann der schöne Wasserfall! Es sah aus wie in Dinosaurierfilmen, felsig, das erste Wasser, die ersten Pflanzen, das Leben entsteht. Es war soo schön dort! Hätten wir das eher gewusst, wären wir nicht so lange an dem unteren Pool geblieben, der erstens nicht so schön war und dort zweitens Krokodilgefahr bestand. Hier oben nämlich nicht! Wir waren bis um 5 da gewesen sind rumgeklettert, zum Wasserfall geschwommen, die Szene genossen hier hätten wir Ewigkeiten bleiben können!

Aber wir haben den Abstieg noch vor uns, waren noch schnell duschen und sind bis Pine Creek gefahren, wo es eine Restarea gab, auf der man kostenlos campen kann, laut dem Camps-Buch ist allerdings nur für s Caravans oder ähnlichem Platz. Wir haben mal gehofft, dass nicht so viele Leute da sind und selbst wenn wollten wir uns irgendwie mit dazwischenquetschen. Als wir dann ankamen, von wegen 8, haben schon mindestens 20-25 Camper den Platz besiedelt und auch für uns war noch reichlich Platz. Das man so viele Leute trifft, die wild campen ist immer wieder erstaunlich! Aber uns soll`s nur recht sein, sind wir wenigstens nicht allein! Unser Gaskocher funktioniert wieder einwandfrei. Wir konnten uns wieder Nudeln kochen und mit den Salatresten war es heute ein Festmahl!

Mittwoch, 10.06.2009

Ich weiß nicht genau, woran es liegt, denn wir sind ja immer noch oben im Norden, aber die Nächte sind wieder kühler geworden. Vielleicht, weil wir in der Mitte sind? Mir graut`s schon vor der Fahrt durchs Outback. Nicole hat uns schon vorgewarnt, dass es Nachts arschkalt wird. Als erstes aber geht’s in den tiefen Norden, the Top End!

Heute sind wir zum Litchfield National Park gefahren, was für mich irgendwie was ganz besonderes ist. Es bedeutet, wir sind im Norden angekommen, womit ich noch nicht einmal hundert prozentig gerechnet hätte. Litchfield National Park, Darwin, Kakadu National Park, das sind die großen Attraktionen im Norden und für mich irgendwie das Highlight. Wir sind angekommen, das Ziel einer großen Reise, wir sind im Ziel!

Klar, im Outback waren wir noch nicht und die Fahrt durch die Mitte gehört auch noch mit dazu, die bestimmt auch noch aufregend wird, aber für mich ist es der Rückweg, zurück nach Adelaide, der Weg in Richtung „nach Hause“ und zählt deshalb nicht.

Gleich beim Eingang des National Parks kamen uns dicke, graue Rauchwolken entgegen, sodass man selbst die Straße nicht mehr sehen konnte. Wir dachten schon, das war s! Bei Feuer lässt man uns nicht in den Park! Aber es stand nur ein Schild am Straßenrand, welches vor dem (gelegten) Feuer warnte. Die Flammen waren bis direkt an der Straße, sehen konnte man nicht viel außer Qualm. Aber nur ein kurzes Stück, dann hatten wir das Feuer hinter uns. Bei einem richtigen Buschfeuer möchte ich aber auch nicht dabei sein!

Das tolle im Northern Territory ist, dass man keine National Park Gebühren zahlen muss, zumindest nicht in denen, in denen wir bis jetzt waren und das campen ist hier auch recht billig. Wir wollten bei den Florence Falls übernachten und haben dort als erstes das Zelt aufgebaut. Die Briefumschläge an einem Kasten, in denen man das Geld fürs Campen reinstecken soll, waren leider alle, sodass wir erst mal gar nichts zahlen mussten. Na ja, wahrscheinlich bis der Rancher persönlich kommt.

Dann sind wir aber ganz schnell mit der bereits gepackten Badetasche, zu den Florence Falls und dem Plunge Pool, dem Wasserloch, in dem der Wasserfall plätschert.

Stellt euch den Wasserfall von Pocahontas vor, nur um einiges kleiner, aber genauso schön. Da waren wir schwimmen! Eigentlich waren es 2 schöne Wasserfälle direkt nebeneinander, der eine etwas breiter, der andere mit etwas mehr Wasser, hinter denen kleine Bäume und Farnen wuchsen. Links und rechts waren Felsschluchten, hinten dran floss dann ein kleiner Bach weiter. Der Pool war wieder sehr steinig, aber stellenweise auch sehr tief. Überall auf den Schluchten und im Tal beim Bach wächst dichte Vegetation wie im Regenwald. Es war sooo toll hier schwimmen zu gehen! Erfrischend, überhaupt nicht kalt. Wir hätten den ganzen Tag hier drin bleiben können!

Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, wie schön das war! Und man brauchte sich zur Abwechslung auch mal nicht vor Krokodilen zu fürchten, außer ein paar kleinen Fischen gibt’s hier nichts. Wir waren ziemlich lange im Wasser, haben uns von der Strömung des Wasserfalls treiben lassen oder hingen einfach nur an den Felsen. Es war so herrlich!

Aber es gab ja noch mehr zu sehen. Vom Plunge Pool sind wir den Shady Walk bis zum Florence Falls Parkplatz gegangen, wir sind ja über einen direkten Weg zum Pool gekommen.

Dort war dann auch der Florence Falls Lookout, von dem man die beiden Fälle von oben betrachten konnte. Weiter ging es den Buley Rockhole Bushwalk zu dem, ja, Buley Rockhole.

Es war als sehr einfacher Walk beschrieben, man musste aber doch durch engstes Gebüsch laufen, über Wurzeln und Baumstämme klettern und ausgetrocknete, steinige Bachläufe überqueren.

Der Buley Rockhole war so gesehen der Anfang der Florence Falls, aller paar Meter ist das Wasser etwas gefallen, dazwischen befanden sich die ziemlich tiefen Pools in denen man baden konnte. Traumhaft! Es war wie in einem Wasserloch im afrikanischen Dschungel. (Dschungel verbinde ich nach wie vor nicht vorrangig mit Australien): Schwimmen in einer kleinen Oase umgeben von Palmen und anderen tropischen Riesengewächsen, am Ufer schleicht ein ziemlich großer Leguan um unsere Tasche, fehlt nur noch, dass Elefanten, Zebras, und Löwen zum Wasserloch trinken kommen. Wir sind von einem Pool, zum nächsten. Konnten nicht sagen, welcher am schönsten war! Aber auch einfach auf den warmen Steinen zu sitzen war so schön!

Als es sich allmählich leerte sind auch wir den Weg zurück zu den Florence Falls und noch mal in den Plunge Pool rein, der, abgesehen von 3 Jungs, die wir schon bei den Edith Falls getroffen hatten, leer war. Zum Abschluss des Tages wollten wir noch mal dort schwimmen gehen. Normalerweise wäre mir wahrscheinlich schon 5x kalt gewesen, hier aber gar nicht, ich wollte gar nicht mehr aus dem Wasser! Der Hunger hatte uns aber schließlich doch rausgetrieben. Mein Bauch hat so geknurrt, dass ich die 135 Stufen zum Campingplatz hoch nur mit Pausen bewältigen konnte.

Schnell duschen und essen, dann ging`s uns besser!

Rings um uns brannten Lagerfeuer, es war mal wieder schönster Sternenhimmel, den man auch hier im Busch durch alle Baumkronen sehen konnte, die Jungs gegenüber von uns und nebenan haben schöne Musik gespielt, irgendwann konnten wir sogar mal eine Gitarre hören, sooo gemütlich! Nur die unerbittlichen Mücken, die erbarmungslos jeden Abend aufs neue losstechen, haben uns wieder ins Auto getrieben, bis es an der Scheibe geklopft hatte und ein Australier von nebenan uns zum Feuer der Jungs gegenüber einlud, bei denen sie sich auch schon dazugesetzt hatten. Da sind wir also mit rüber und standen mit 2 Australiern, 3 Engländern und einem Holländer ums Feuer. Es war aber gar nicht so spaßig, der Australier, der uns herübergeholt hatte, hat ein bisschen den Entertainer gespielt, er hatte voll die Macke und eigentlich alle nur genervt. Mit dem Rest haben wir ein wenig gequatscht, keiner war aber so wirklich enthusiastisch darin ein Gespräch zu führen und Kontakte zu schließen, war alles ein bisschen lahm. Abhauen konnten wir aber auch nicht einfach wieder und waren da gefangen bis die Jungs auch endlich schlafen gehen wollten. Es gibt ja schöne Zusammentreffen am Lagerfeuer, es gibt aber auch anstrengende!

Donnerstag, 11.06.2009

Viola hatte sich gestern mit den Jungs ausgemacht, morgens um 8 noch mal im Plunge Pool der Florence Falls baden zu gehen. Ich konnte mir schon vorstellen, dass es mir zu kalt sein wird, also habe ich erst gar keine Versprechen gemacht. Tatsächlich war auch nur der eine Engländer auf den Beinen, von dem wir noch nicht mal den Namen wussten, der Rest hat noch geschlafen. So sind wir nur zu dritt runter zum Pool und die beiden gleich ins Wasser angenehm warm! Aber ich bin trotzdem nicht mit rein, hätte wahrscheinlich hinterher gefroren, die Sonne war noch nicht richtig aufgegangen.

Es war auch schön nur die Beine im Wasser baumeln zu lassen, u.a. weil zu dieser Zeit noch kein Mensch am Pool war.

Wir sind anschließend weiter zu den zwei anderen Wasserfällen, die wir noch nicht gesehen hatten. Der Engländer musste noch auf seine Leute warten. Sie wollten später nachkommen.

Als erstes sind wir zu den Tolmer Falls, einem ziemlich hohen Wasserfall, den man sich aber auch nur anschauen konnte, riesige Schluchten mitten im Wald. Wir sind den 45 min Walk an dem Wasserfall gegangen und dann direkt weiter zu den Wangi Falls, wo das Schwimmen wieder erlaubt war, denn es war schon wieder richtig heiß! Der Pool bei den Wangi Falls war um einiges größer als der des Florence Falls und genau so schön. Hier lässt es sich aushalten. Die Jungs waren inzwischen auch angekommen und für die nächsten 2 h waren wir abwechselnd schwimmen oder lagen auf der Wiese in der Sonne. Vermutlich ist es, das letzte Mal, dass wir baden sind, das muss man genießen! Im Kakadu National Park ist es wegen den Krokodilen zu gefährlich, in Darwin ebenfalls, und dann bleibt nur noch das Outback, bevor wir wieder im kalten Süden sind! Für den ganzen Walk um den Wasserfall hatten wir keine Zeit mehr, wir sind nur bis zum Ttreetop Deck gegangen, noch mal ein bisschen Regenwald genießen, und wieder zurück.

Gegen 1 sind wir losgefahren, aus dem Litchfield National Park raus, am Eingang brannten immer noch kleine Feuer, die große Rauchwolken bildeten in Richtung Darwin. In Batchelor mussten wir noch mal anhalten, es war zu heiß, wir brauchten ein Eis.

Darwin ist ja nur eine sehr kleine Stadt. So hatten wir schon beim ersten Mal durchfahren einen guten Überblick über die City. Bei der Info wollten wir uns Infos zu den Campingplätzen der Stadt einholen, die Frau am Schalter konnte uns genauso gut Auskunft geben wie ein Stummer Esel- nämlich gar nicht. Also sind wir selber los, haben dann aber gleich den ersten genommen, den wir finden konnten. Er liegt zwar etwas außerhalb der City, ist aber damit noch der nächste den es gibt.

Zelt aufbauen, duschen, Nudeln zum Zwischen – lunch – und -dinner kochen, dann sind wir wieder in die Stadt, genauer gesagt zum Mindel Beach, wo jeden Donnerstag und Sonntag ein Nachtmarkt stattfindet. Wir haben Bory auf dem Parkplatz des Casinos abgestellt und sind bis zu den vielen, bunten Ständen gelaufen. War das ein schöner Markt! Wie der Salamanca in Hobart! Viele, viele Buden, an denen Essen verkauft wurde und natürlich viele Stände bei denen man Souvenirs kaufen konnte und Klamotten und Taschen und Tücher, ....alles. Ein paar Aborigines - Frauen saßen auf dem Markt und haben ihre Bilder bemalt, wobei man dann zugucken konnte. Es ist beeindruckend, dass sie genaue Vorstellungen über Anordnung und Farbe der zig -tausenden von Punkten haben, aus denen die Bilder entstehen. Und wie schnell die das können! Schön sehen sie ja auch aus, wenn sie nur nicht so teuer wären.... Eine Band hat auch noch dort gespielt, „Nordfly“ aus Darwin. Ihre Musik war so schön, dass ich mir am liebsten gleich die CD gekauft hätte. Sie gehen jetzt auf Tour durch Europa, vielleicht hört man sie auch bald bei uns. Da hätte ich jedenfalls Stunden stehen und ihnen zuhören können. Nicole und Denise haben wir auch noch getroffen, gequatscht und uns für morgen verabredet.

Zum Abschluss haben wir uns noch jeder nen Crepes gekauft, bevor der Markt um 10 zumachte, beziehungsweise die Buden abgebaut wurden. Eigentlich war es viel zu wenig Zeit. Schade, dass wir Sonntag nicht mehr hier sind!

Freitag, 12.06 2009

Da wir kaum noch Sachen hatten, die nicht verschwitzt sind, sollte heute als erstes gewaschen werden. Gesagt, getan.

Unsere Bikinis und Badehandtücher hatten wir gestern noch auf der Leine aufgehangen, weil alles noch nass war, und auch einfach über Nacht hängen lassen, hatten wir ja nun schon öfters gemacht. Als ich die Sachen heute morgen zum Mitwaschen abhängen wollte, waren sie nicht mehr da. Ich nahm an Viola hat es schon gemacht, aber sie meinte nur aus Scheiß „Na, dann wurden sie wohl geklaut!“ und ist selber gucken gegangen.

Handtücher hingen, Bikinis waren weg! Wer klaut denn bitte zwei Bikinis von wildfremden Menschen? Vor allem meinen, bei dem das Ober – und Unterteil weder von der Größe, noch von Farbe und Muster zusammen passte! Violas war ja ein schöner Roxy- -Bikini hier aus Australien, aber meiner?! Viola war so wütend, ich einfach sprachlos. Dann hätten sie auch die Badetücher mitnehmen können, um die wäre es nicht schade gewesen! Na zum Glück ist es jetzt mit dem Baden sowieso vorbei, aber ärgerlich natürlich trotzdem!
Unsere gewaschene Wäsche wollten wir dann auch nicht mehr alleine lassen, zum Schluss haben wir keine Unterwäsche mehr, und haben gewartet bis die Sachen trocken waren. Es war zwar sonnig und warm, trotzdem ging der ganze Vormittag drauf, bis wir dann endlich in die Stadt gekommen sind. Wir haben den Bus genommen, mit freien, kostenlosen Parkplätzen sah es in der Stadt nämlich mau aus.

Wir haben eine kleine to-do-List mit wichtigen Dingen, die wir in der Stadt zu erledigen hatten. Dazu gehört auch im Quantas-Büro nach dem Maximalgewicht des Gepäcks zu fragen, denn ab Januar gab es ein paar Veränderungen bei Quantas und ich will zum Schluss nicht mit Übergewicht am Flughafen stehen. Bei Westpac mussten wir beispielsweise mal nachfragen, ob und wie wir das Geld wieder bekommen, welches wir hier die ganze Zeit für unsere Rente zahlen mussten.

Nachdem das alles geklärt war, sind wir die Mall runter gelaufen, an deren Ende etwas los zu sein schien. Eine Veranstaltung zum Red Woman Day, Aufklärung zu Risiken, Entstehung und Folgen von Herzinfarkten bei Frauen. Die hatten wohl gerade ein kleines Programm dargeboten, was wir verpasst haben. Wir haben nur noch die Reste der Werbegeschenke gesehen, die verteilt wurden, da waren wir natürlich mittendrin. Plötzlich hatte jeder von uns etwas kaltes zu trinken und 3 Nagelfeilen!

Um 1 sollte ein Marsch durch die Straßen der Stadt stattfinden, mit Feuerwehr zur Absicherung vorneweg und hinterher. Zuerst wollten wir mitlaufen, als wir dann aber sahen, dass sich gerade mal die paar Leute der Organisation auf der Straße aufbauten, war es uns aber doch zu blöd. Leider hatten wir uns wohl zu auffällig verhalten, denn wir wurden von einer Frau mit reingezogen. Ich hab mich sofort wieder abgekapselt, Viola ist brav eine Straße mitmarschiert und hat dann auch unauffällig die Gruppe verlassen. Später haben sie noch kleine Salate verteilt, als Zeichen gesunder Ernährung zur Vorbeuge von Infarkten, auf so was trifft man ja auch nicht alle Tage!

Nach einer kleinen Mittagspause haben wir den Stadtspaziergang aus dem Lonely Planet gemacht, damit wir auch keins der Highlights verpassen. Entsprechend der Größe Darwins

war dieser auch nicht besonders lang, aber etwas kompliziert, ständig mussten wir die Straßen suchen, so spannend war der Rundgang auch nicht, aber man hat immerhin ein paar Dinge gesehen: die Öltanklager aus dem zweiten Weltkrieg, Lookout auf den Hafen, den chinesischen Tempel, geschichtliche Tafeln in der Mall, eine Kathedrale, das Regierungsviertel und den Bicenntenial Park! Und anschließend für eine Weile ins Internet!

Nicole und Denise wollten heute Abend ins Kino, danach wollten wir uns auf ein Bierchen treffen. Die Zeit bis ihr Film aus war, konnten wir auch noch leicht überbrücken, ein Weilchen telefoniert, was schnelles fürs Abendessen gesucht, durch die belebten Straßen Darwins schlendern. Das Ende war, dass Nicole starke Kopfschmerzen hatte und nur noch schlafen wollte. Allein wollten wir natürlich auch nirgends hingehen, außerdem waren wir von dem ganzen Tag auch Pflasterlahm. Wir haben uns von den beiden an unseren Campingplatz rausschmeißen lassen (er lag auf dem Weg), waren aber auch nicht mehr lange auf.

Samstag,13.06.2009

Der heutige Tag fing um einiges besser an, als der gestrige. Gleich nach dem Aufstehen kam heute ein Mann aus Brisbane rüber und hat uns all seine Reste geschenkt, da er nun wieder nach Hause fährt, Urlaub vorbei. Innerhalb von einer Minute waren wir um Salz, Pfeffer, Paprikagewürz, Öl, Ketchup, Mayo, Reis, Klopapier und Insektenspray reicher! Netter Mann.

Dann ging es wieder in die Stadt. Diesmal mit dem Auto, denn heute ist Wochenende und da ist das Parken in der ganzen Stadt kostenlos.

Von unserem Stadtrundgang war noch das Lyons Cottage, das älteste Steinhaus Darwins, übrig. Das haben wir uns noch angeschaut. Ansonsten war unser Tag nicht besonders ereignisreich. Wir waren viel im Internet, in der Library, dann wieder nächste halbe Stunde reservieren, in der Zwischenzeit in ein anderes Internetcafe. Wir sind durch ein paar Geschäfte der Stadt gebummelt und haben noch mal viel Zeit mit telefonieren verbracht.

Wie auch in Broome gibt es hier ein Open - air Kino, das Deckchair Cinema. Das wollten wir natürlich nicht verpassen! Heute kam „Revolutionry Road“ mit Kate Winslet und Leonardo Dicaprio, halb 7 war Einlass.

Bei dem Kino kann man sich sein eigenes Essen und Trinken mitbringen und vor dem Film noch ein kleines Picknick machen. Kaufen konnte man aber auch dort. Wir also vor dem Film noch Tunfisch und Salat kaufen und wollten Wraps essen.

Zwischen unserer Internet- Telefonier- und Bummelsession und Kino sollte es eigentlich noch in den Botanischen Garten gehen, aber dazu war es nicht mehr gekommen, man soll`s kaum glauben, aber die Zeit war knapp.

Aber so waren wir wenigstens pünktlich und konnten uns einen guten Platz aussuchen.

Das Deckchair Cinema ist zwar nicht so nostalgisch wie das Sunset Cinema in Broome, aber trotzdem total schön! Man saß hier ebenfalls auf solchen Stühlen, bei denen man mit dem Arsch durchhängt, umgeben von Bäumen, vor einer großen Leinwand! Nur den Sternenhimmel konnte man nicht so gut sehen, too many citylights! Nicole und Denise sind auch noch gekommen, dann ging der Film los!

Er war nicht schlecht, aber eben nicht lustig oder spannend, sondern wieder ein Film zum Nachdenken. Als er zu Ende war, hatte eine dicke, ältere Dame, die von Denise eine Zigarette wollte, den Film mit uns noch auswerten und – diskutieren müssen.

Während schon der nächste Film lief, saßen Nicole, Viola, Denise und ich vor deren Auto auf dem Parkplatz und haben gequatscht. Hauptsächlich über Australien, dies ist schließlich unsere größte Gemeinsamkeit: Bis die Leute aus dem Film nach uns rauskamen und schon

wieder nach Hause fuhren, dann haben auch wir uns voneinander verabschiedet. Mit den beiden war es echt lustig, schade, dass wir sie wohl wahrscheinlich nicht noch mal treffen werden!

Sonntag, 14.06.2009

Unseren letzten Tag in Darwin haben wir nach dem Auschecken mit einem Abstecher zum NP- Museum und Art Gallery begonnen. Ich persönlich fand es sehr interessant, da viele Kunstobjekte der Aborigines ausgestellt und erklärt wurden. Und natürlich, weil der Zyklon Tracy, der in der Weihnachtsnacht 1974 fast ganz Darwin zerstörte, ein extra Abteil in dem Museum erhalten hat. Außerdem kann man im Moment eine Wanderausstellung eines Aborigines Stamm sehen, die war auch nicht schlecht. Den ganzen Vormittag haben wir dort verbracht.

Wir haben noch ein letztes Mal freies Internet genutzt, waren nochmal in ein paar Souveniershops und Vorräte für die nächsten Tage kaufen.

Es ist echt schade, dass wir schon weiter müssen, in Darwin kann man jetzt zwar nicht so viel machen, aber es ist so eine schöne, kleine, ruhige, gemütliche Stadt, dass ich schon gern länger bleiben würde. Wenn man hier Arbeit hat....

Zum Schluss sind wir noch kurz zum Botanischen Garten gefahren, den ich noch gern sehen wollte, der aber etwas außerhalb der City lag. Gleich am Eingang kam uns ein Mann mit fetter Schlange um seinen Hals entgegen, da hatte ich ja schon wieder genug! Muss man denn mit seiner Schlange spazieren gehen? Wahrscheinlich wollte er ihr nochmal ihre alte Heimat, den Regenwald zeigen, der einen Teil des Botanischen Gartens darstellt. Sehr naturgetreu mit einem nachgebauten Wasserfall. Alles konnten wir uns nicht anschauen, aber das, was ich gesehen habe war ganz schön!

Da wir schon wieder mit leerem Tank fuhren, haben wir noch schleunigst eine Tankstelle angefahren, bevor wir uns in Richtung Kakadu National Park aufmachten. Das war wieder eine Aktion, weil wir die Tankstelle, zu der wir wollten, nicht finden konnten und an den ersten paar einfach vorbeifuhren, um letztendlich wieder umzudrehen und den ganzen Highway zurück fahren mussten... Jedenfalls wieder Angst und Sorge, die nicht notwendig gewesen wären.

Wir sind dann noch bis in die Nähe des Adelaide River gefahren, weil wir auf diesem morgen eine Jumping Crocodile Tour mitmachen, haben wir heute noch schnell gebucht.

Die Restarea war nicht besonders groß und es waren auch schon einige Leute da, wir haben uns dann also ein bisschen ins Buschland gestellt, weil der Boden dort auch weicher ist und wir unser Zelt besser aufstellen können. Aber.... ich hatte 1 Sekunde, nur 1 Sekunde die Tür offen und schon waren 30- 40 Mücken im Auto! Ich hab die Tür schnell wieder zu gemacht, aber im Auto konnte man auch einfach nicht bleiben, das Gesummse der vielen Mücken war so laut, ich dachte ich bin im Vogelpark! Draußen war es natürlich nicht viel besser, da waren sie zu Hunderten. Und sie waren ja nicht einfach nur da, sie haben uns gleich attackiert und zerstochen. Die Moskitos hier sind ja andere als bei uns zu Hause, wenn sie stechen, tut das weh! Wir hätten durchdrehen können! So schnell es ging hab ich essen Gekocht, während Viola uns aus dem Busch raus zurück auf die Restarea umparkte, wo wir dachten, es sind vielleicht ein paar weniger. Im Kakadu und Umgebung gibt es ja auch ein Haufen Gewässer, eigentlich hätte es uns nicht überraschen sollen. Essen konnten wir auch nur im Gehen, Bewegung, damit es die Moskitos schwerer haben! Ich wusste nicht, wie wir heute Nacht schlafen wollten. Zelt konnten wir nicht aufbauen, auch, weil wir vor Krokodilen Angst hatten, die es hier überall gibt und im Auto befand sich eine ganze Kolonie von Mozzies, wie man sie hier liebevoll nennt. Ich habe jetzt eine vage Vorstellung wie es sein muss, wenn einem der Bienenstock auf den Kopf fällt.

Glücklicherweise haben wir seit gestern Insektenspray, wofür wir dem Mann nicht genug danken können, der uns das Zeug rüberbrachte. Wir haben so lange gesprüht, bis auch die letzte Mücke erledigt war und wir unsere Ruhe hatten. Da wir keine Fenster und Türen mehr öffnen wollten- Invasion der Moskitos- mussten wir von innen alles so rücken und räumen, dass wir da drin schlafen konnten. Es war so heiß in dem Auto, selbst die Lüftung hat nichts gebracht. Zudem stand die Luft, das Insektenspray wurde schließlich nicht sparsam benutzt. Uns war alles lieber als Mücken, wobei der Zustand im Auto auch nicht gerade angenehm war. Und die Stiche jucken so extrem doll, das gibt’s gar nicht! Und bei 40 Stichen am ganzen Körper verteilt, weiß man auch nicht, wo man als erstes kratzen soll. Ihr könnt euch das gar nicht vorstellen...

Schwitzend mit stickiger Luft haben wir dann gleich versucht zu schlafen. Fertig mit den Nerven hatten wir auf nichts anderes mehr Lust.

weiter in Darwin-Alice Springs