Alice Springs - Adelaide






Montag, 22.06.2009

Es war dann schon 12 Uhr, als wir Alice Springs wieder verlassen hatten. Wir waren noch mal im Internet und in den paar Geschäften und Galerien, in die wir gerne noch wollten.

Wir hatten lange Hin und Her überlegt, ob wir noch in die West oder East MacDonnell Ranges fahren sollen. Ich wollte sie richtig gerne sehen, aber es war eben auch ziemlich viel zu fahren, lange Wege zwischen den Sehenswürdigkeiten. Hatten uns dann dafür entschieden, dass wir ein Stück in die East McDonnell Ranges rein fahren und uns die ersten zwei Gaps anschauen.

Der erste, Emily Cap, war nur 16 km östlich von Alice und ist sozusagen eine Unterbrechung in der langen Bergkette der MacDonnell Ranges. In dieser Lücke befindet sich schöner Sandboden und ein kleines Wasserloch, welches sich dort angesammelt hat. Super idyllisch, aber mehr als sich die steilen Hänge anschauen und die Szene genießen kann man hier auch nicht. Ich meine, wenn ich in Alice wohnen würde, würde ich wahrscheinlich jedes Wochenende hier raus fahren, weil es echt schön ist. Aber für uns gibt’s jetzt nichts zum wandern. In den West MacDonnell Ranges gibt es einen Walk über die gesamte Range, 233,5km lang, die werde ich irgendwann mal machen. Ich hab gesagt, ich werde mir ein Kamel fangen, dieses mit meinem Gepäck beladen und los wandern. Naja, irgendwann mal.

Jessie Gap, ein paar Kilometer weiter sah ungefähr genauso aus. Weiter rein sind wir dann nicht mehr, irgendwann fing sowieso die Straße für 4 WD s` an und wir hatten noch ein Stückchen Weg vor uns.

Wir sind bis kurz vor Beginn der Dämmerung gefahren, bis zu einer Restarea etwa 120km vor dem Kings Canyon. Eine noch nähere Übernachtungsmöglichkeit war uns nicht bekannt, müssen wir eben morgen früh aufstehen und zeitig los zum Canyon fahren, damit wir alles schaffen, was wir uns vorgenommen hatten.
Das bedeutete zeitig schlafen gehen. Aber immer, wenn wir das große Vorhaben, früh zu Bett zu gehen, einhalten wollen, klappt es nicht! Auf der Restarea waren diese Nacht noch ein deutsches Pärchen, die zusammen mit einem australischen Pärchen gereist sind, und uns rüber zu ihrem Lagerfeuer einluden. Naja, es war kalt, wir hatten sowieso nichts besseres vor und mit anderen Leuten quatschen ist immer gut. Mit Milena, Daniel, Man und Ben haben wir bis nach 10 Uhr Marshmellows gegessen. Erlebnisse ausgetauscht, über Gott und die Welt und Australien gequatscht. Die 4 waren echt super nett, es hat wirklich Spaß gemacht mit ihnen zu quatschen.

Vor allem Ben hätte ich die ganze Nacht zuhören können, der hatte so eine coole Lebenseinstellung. Eine Lebenseinstellung, für die mir noch das Selbstbewusstsein fehlt und die ich deshalb so bei anderen bewundere!
Wahrscheinlich werden wir sie morgen auch noch mal treffen, sie wollen auch zum Kings Canyon, nur nicht so früh wie wir. Haben uns aber ausgemacht, dass Viola und ich den Walk in Uhrzeigersinn gehen werden und die 4 eben anders herum, damit wir uns auf jeden Fall treffen. Bin ich mal gespannt!

Dienstag, 23.06.2009

Um 7 sind wir auf, pünktlich um 8 dann losgefahren, zum Kings Canyon, als die anderen 4 gerade aufstanden.

Auf der über 1 h langen Fahrt haben wir endlich wilde Kamele gesehen! Erst stand eins am Straßenrand und hat gegrast, ein wunderschönes Tier. Hat sich auch gar nicht von uns stören lassen. Die Straße ein bisschen weiter rauf haben wir noch eine ganze Kamelherde entdeckt. Es war irgendwie so unwirklich Kamele hier im Busch zu sehen, aber auch ganz toll! Graziöse, schöne Tiere! Haben uns an den Rand gestellt und erst mal Fotos gemacht und Kamele beobachtet. Das ist viel interessanter als im Zoo.

Dafür, dass wir so zeitig losgefahren sind, waren schon allerhand Leute da und wir haben tatsächlich erst in der letzten Parkreihe einen freien Parkplatz gefunden! Nichts war mit fast alleine, da war ganz schön was los!

Der Aufstieg hoch auf den Kings Canyon war erst mal super anstrengend. Es gab nicht wirklich einen Weg, es war mehr oder weniger nur die Steilwand hochklettern. Von unten sah es ziemlich gefährlich aus, ich hatte allerdings mehr Angst um meinen Kreislauf als davor auszurutschen. Ernsthaft, ich hätte aller 10 Schritte stehen bleiben und Pause machen können, wenn mich die älteren Herrschaften nicht von hinten angetrieben hätten. Von denen wollte ich mich nun nicht auch noch überholen lassen!

Aber als wir dann erst mal oben waren, ging es einigermaßen, immer mal wieder rauf und runter, das schlimmste aber war überstanden.

Die Sicht von dort oben war mal wieder atemberaubend! Den riesigen Kings Canyon konnte man so mit bloßen Auge gar nicht erfassen, aber die umliegende, total flache Landschaft konnte man wieder Meilenweit erkennen! Die Kontraste sind immer wieder aufs Neue faszinierend. Der Kings Canyon Rim Walk führte 5km lang als ein Loop auf dem Canyon umher, um den in der Schlucht liegenden Kings Creek herum, der allerdings ausgetrocknet war. Der halbe Weg führte am Rand des Canyons entlang und man hatte immer wieder die tollsten Aussichten in die Schlucht und auf der anderen Seite des Canyons. Die Farben und Felsformationen waren so schön! In der Sonne leuchteten die Felsen je nachdem gelborange – braun-, der Farbenwechsel ist echt genial. Vor lauter Begeisterung, hier hinlaufen und dorthin schauen hab ich meine Kamera fallen lassen, die sich daraufhin weigerte die Objektive wieder rein oder raus zu fahren. Sie steckten
Irgendwo dazwischen fest. Na super! Es ist ja nicht so, dass ich heute und in den nächsten Tagen die absoluten Hauptsehenswürdigkeiten des Zentrums Australiens sehe und gerne Fotos machen würde! Jetzt muss halt Viola mit ihrer Kamera herhalten.

Auf halben Weg erreichten wir dann den Garden of Eden. Dort befanden sich viele Palmen und Farnpflanzen um einen Teich herum, der allerdings auch ausgetrocknet war.

Ich stelle mir es echt paradiesisch vor, wenn sich zwischen den ganzen Bäumen und großen Grüngewächsen ein stehendes Gewässer befindet. Am Ende von Garden of Eden, war noch ein kleiner Pool, das war auch schon so schön!

Im Garden of Eden haben wir die beiden Deutschen Milena und Daniel getroffen. Sie hatten das Ende des Walks nicht gefunden und waren auch im Uhrzeigersinn losgelaufen und uns sogar eingeholt. Ich glaube nicht, dass wir so langsam gegangen sind, ich glaube einfach, dass wir mehr Lookauts auf dem Weg mitgenommen und mehr die Aussicht genossen haben. Aber egal, den Rest des Weges sind wir zusammen gegangen. Ma und Ben waren ein paar Schritte schneller und waren uns weit voraus!

Da die 4 auf den Weg nach Alice Springs waren, haben wir uns auf dem Parkplatz voneinander verabschiedet und mussten dann auch bald getrennte Wege fahren.

Es war noch ziemlich weit bis zum Ayers Rock, sodass ich schon befürchtete, dass wir den Sonnenuntergang heute nicht mehr sehen werden. Zumindest nicht am berühmten Monolithen.

Aber wir sollten es noch schaffen! Haben ganz schnell in Yulara eingecheckt, dem Resort vor dem Uluru-Kata Tjuta National Park, Zelt aufgebaut und dann in den Park gefahren. Am Eingang mussten wir uns noch einen 3-Tages Pass kaufen, dann konnten wir rein, dem Ayers Rock immer näher.... Bis wir beim Sunset (Sonnenuntergang) lookaut waren, das Wahrzeichen direkt vor unsere Nase. Wir wussten ja, was uns erwartet, Bilder hat man ja schon viele vom Ayers Rock gesehen, trotzdem gab es den WOW- Moment.

Es sieht wirklich gewaltig und unglaublich groß aus! Es waren ein paar Wolken am Himmel, so haben wir ihn bei der Hinfahrt schon tiefgrau, aber in einer Art lila und in einem schönen orange gesehen. Im entscheidenden Moment dann, beim Sonnenuntergang, war der wolkenlos.

Es ist echt ein einmaliges Spektakel den Ayers Rock und seinen Farbenwechsel zu beobachten, während sich die Sonne senkt. Erst war er total hell, richtig leuchtend, schien etwas ins gelb zu gehen. Durch die Wolken eng die obere Hälfte des Rocks auch mal komplett Schatten und die untere Hälfte des Rocks auch hell bronzefarben. Als die Sonne dann schließlich unter ging sah der Rock total pink aus, total genial, bis es dunkel wurde und er

in seiner eigentlichen Farbe vor uns lag. Wir standen noch eine Weile gespannt da, ob noch etwas passiert, aber es ist nur noch dunkel geworden, und sind als eine der letzten zurück ins Resort gefahren.

Eigentlich wollten wir zeitig schlafen gehen, weil wir morgen früh den Sonnenaufgang am Rock sehen wollten, aber wie das so immer ist, hat nicht ganz geklappt.

Mittwoch, 24.06.2009

Vielleicht könnt ihr euch vorstellen wie wir gestern gestöhnt haben, als der Handywecker um 5 klingelte.Viel zu früh! Dann hab ich sowieso total schlecht geschlafen, hatte das Gefühl als hätte ich die ganze Nacht wach gelegen! Halb 6 sind wir aus dem Zelt gekrabbelt, es war ja auch so kalt! Schnell angezogen und kurz ins Bad, dann sind wir- mit der Heizung auf 4- das Stück bis zum Park gefahren. Es war noch stockdunkel und wir wurden das Gefühl nicht los, dass wir etwas früh dran waren. Hatten uns auch schon gewundert, warum wir die Einzigen im Camp waren, die schon auf sind, es werden ja wohl noch mehr Leute den Sonnenaufgang am Ayers Rock sehen wollen!

Am Parkeingang standen wir als zweites Auto vor der geschlossenen Schranke. Immerhin waren wir nicht die einzigen Deppen, die dachten, dass sie den Sonnenaufgang verpassen!

Halb7 wurde die Schranke endlich geöffnet, wir konnten weiterfahren. Da man den Sonnenaufgang am besten von der anderen Seite des Rocks sieht, mussten wir erst einmal um ihn herum fahren und uns zwischen den ganzen Touri- Bussen einen guten Platz suchen. Nach noch über einer halben Stunde zittern und frieren wars dann endlich so weit: Der Ayers Rock ist immer heller geworden, bis er richtig hell- orange leuchtete, dass es schon in den Augen weh tat. Das sah so toll aus, das warten hat sich echt gelohnt! Der Tag fing an, alles erwachte zu Leben. Die meisten sind sofort wieder gefahren, wir waren mit einer der letzten, die noch ein ganzes Weilchen nach Sonnenaufgang geblieben sind, konnten uns von dem Anblick nicht losreißen. Aber sobald sich die erste Wolke wieder vor die Sonne schob, war das Mirakel auch schon wieder vorbei. Und das sollte sich auch den ganzen Tag nicht nochmal ändern. Es blieb bedeckt, grau, kalt!

Wir sind anschließend erstmal ins Cultural Centre gefahren, dachten wir können uns dort ein bisschen aufwärmen und die Zeit überbrücken bis es etwas wärmer geworden ist. Vieles war aber auch mehr oder weniger offen, so dass wir uns über eine Stunde in dem einzigen beheizten Raum aufgehalten haben.

Um 10 war eine geführte Ranger Tour am Marla Walk, den wollten wir natürlich nicht verpassen. Der Marla Walk war eine Strecke von nur 1 km, wir haben dafür aber mit der Gruppe fast 2 h gebraucht. Der Ranger, oder besser gesagt die Rangerin hat an verschiedenen Stellen sehr interessante Dinge zu den Pflanzen und deren Nutzung, alte Sagen der Aborigines und die Bedeutung des Ayers Rock für die Ureinwohner erklärt und erzählt. War richtig gut, dass wir die Tour mitgemacht haben. Soviel hätten wir sonst nirgends erfahren.

Der Aufstieg auf den Rock war wegen schlechten Wetter gesperrt, aber auch sonst wären wir wohl nicht hochgeklettert, da es total anstrengend sein soll und wir von der Kings Canyon Tour von gestern noch total kaputt waren. Aber den Ayers Rock wollten wir schon mal umrunden, auch wenn uns die Augenlider so langsam schwer wurden. Eine Runde um den Rock war 10 km lang, wir haben für den Rest noch gute 2 ½ h gebraucht, in denen wir so nahe am Ayers Rock lang gelaufen sind, dass wir die Seiten gar nicht erkennen konnten. Einige Stellen durfte man nicht fotografieren oder sogar berühren., da es heilige Plätze der Aborigines sind. Wir wollen zwar nicht abergläubisch sein, aber eh uns irgendetwas passiert, haben wir uns lieber dran gehalten. Nach dem Fußmarsch waren wir dann aber echt fertig und wollten uns am liebsten gar nicht mehr bewegen! Während wir am Auto verspätetes Mittag machten und uns ausruhten, haben wir den paar Mutigen zugeschaut, die den steilen Hang des Rocks hochkletterten. Der Climb Walk war am Nachmittag wieder freigegeben wurden.

Mittlerweile war es auch etwas wärmer geworden und wir sind nochmal ins Cultural Centre gefahren, um uns die etwas luftiger stehenden Infotafeln anzugucken und durchzulesen. Das meiste davon haben wir aber schon bei der Ranger Tour erfahren oder auf dem Weg ringsherum gelesen, so dass wir uns dort gar nicht mehr so lange aufhielten. Bloß gut, denn das lesen fiel mir schon ziemlich schwer, ich war soo müde!

Wir sind lieber nochmal auf dem Sunsetlookout- Parkplatz gefahren, wo sich um diese Zeit noch keine Autos und Menschen befanden und wir schöne Fotos vom Ayers Rock machen konnten ohne dass jemand im Bild stand. Nur die Sonne hatte eben gefehlt, der ganze Himmel war voller Wolken. Ich meine, der Ayers Rock war trotzdem noch faszinierend und das magisch- mystische hat ihn immer noch umgeben. Aber wir waren doch froh den Sonnenuntergang gestern gesehen zu haben, denn heute verspricht es auch kein schöner zu werden.

Wir wollten uns den Sonnenuntergang heute bei den Olgas anschauen, die nochmal 55 km hinter dem Ayers Rock in westlicher Richtung liegen. Auf halber Strecke sind wir aber am Straßenrand stehen geblieben, von wo man die Olgas auch gut sehen konnte, denn vom Sonnenuntergang würde man sowieso nicht viel mitbekommen. Und so war es auch, es ist nur gleichbleibend grau und noch dunkler geworden.

Zurück auf dem Campingplatz haben wir uns schnell ein paar Nudeln gekocht und sind sofort schlafen. Ich habs diese Nacht im Auto probiert, ich vermute, dass ich im Auto sogar noch besser schlafen kann als im Zelt.

Donnerstag, 25.06.2009

Die Nacht im Auto war eindeutig besser, ich hab geschlafen wie ein Murmeltier. In der Nacht hatte es angefangen zu regnen, was mich zunächst freute, denn der Ayers Rock soll bei Regen auch ganz toll aussehen, wenn das Wasser zu Dutzenden von Wasserfällen in den Rillen runterströmt. Aber für dieses Spektakel war es noch zu wenig Regen und deshalb war es nicht so toll. Wir wollten heute noch zu den Olgas, aber im regen können wir den walk auch nicht machen! In der Hoffnung, dass es nochmal aufhört (obwohl der Himmel komplett grau und voller Regenwolken war), sind wir in das kleine „Shoppingcentrer“ des Resorts gegangen: Souveniershops, Artefacts, einen kleinen Supermarkt, eine Post und ein kleines Cafe, in das wir uns dann erstmal gesetzt, Postkarten geschrieben und uns bei einem Kakao aufgewärmt haben. Gegen Mittag war der Regen weniger geworden und wir sind einfach los zu den Olgas gefahren. Und siehe da, der blaue Himmel kam durch und nur noch vereinzelt Tröpfchen runter!

Als erstes hatten wir den Valley of the winds walk gemacht, bei dem man an den Karu- und dem Karingana- Aussichtspunkten vorbei kommt- traumhafte Sichten auf den kleinen und großen Hügel der Olgas.

Die Olgas sind, ebenso wie der Ayers Rock, heilige Stätten der Aborigines, aber immerhin durfte man Fotos machen. Der Weg führte größtenteils in den Tälern zwischen den Bergen entlang und ich kann mir lebhaft vorstellen, wie der Wind hier durchpfeifen kann.

Die Olgas sind aber auch schön! Und so schlecht ist das Wetter letztendlich auch nicht gewesen, denn wir haben sie auch in allen Wetterlagen gesehen. Kleine Wasserfälle, die kurz nach dem Regen noch die Berge runterflossen, tierfhängende Wolken, die die Bergspitzen einhüllten und einige Minuten später leuchteten wieder rot- braun im Sonnenschein.

Der Karingana Lookout war das beste überhaupt! Dafür mussten wir ein Stück einen der Berge hochklettern- sehr anstrengend, aber es hat sich gelohnt! Von dort konnte man durch die Lücke zweier benachbarter Berge hindurchsehen, auf die runden Kuppelberge im Tal und in der Ferne sehen. Es war soo schön, sah irgendwie so unwirklich aus, wie in einer Fabelwelt! Die runden, roten Berge wirkten wie die Häuschen von Gnomen oder so, so irreal! Ich hätte dort Stunden stehen können, aber eine Reisegruppe drängelte von hinten, wir wollten ja schon unsere Ruhe beim wandern haben. Als die Gruppe oben ankam konnte man richtig die „ Oh`s“ und „ Ah`s“ hören, die durch die Reihen gingen! Zum Ende der Wanderung hin war es sogar nochmal so warm geworden, dass ich mich bis auf die letzte Lage wieder ausziehen musste und wir beschlossen haben den kurzen Walpa Gorge Walk noch zu gehen. Der war dann aber nicht mehr so aufregend, führte bis tief in die Schlucht des Mt. Olga rein, man sah nichts als die riesigen Felshänge links und rechts. Gerade als wir mit dem Walk (und auch so) fertig waren, fing es wieder an zu regnen. Mensch wie wir das wieder hinbekommen haben! Um ein Gesamtfoto machen zu können, haben wir dann einen letzten Blick auf die Olgas und den Ayers Rock, den Uluru- Kata Tjuta National Park wieder verlassen.

Ich hatte es mir eigentlich so vorgestellt, dass es um die Olgas und den Ayers Rock total flach ist, dass es nichts gibt außer vielleicht ein paar kleine Büsche. Tatsächlich steht hier mehr Grünzeug rum, doch etliche Bäumchen. Zwar ist ein Wald noch in weiter Ferne, aber ich dachte wirklich, dass die Gegend vegetationsärmer ist!

Weit sind wir heute dann auch nicht mehr gefahren, gerade mal bis Curtin Springs und selbst dort sind wir erst im Dunkeln angekommen.

In Curtin Springs gab es einen kostenlosen Campingplatz, da überlegt man natürlich nicht zweimal, ob man dort einkehrt. Sind einmal drüber gefahren und haben uns einen schönen Platz ausgesucht. So bald wir standen kam ein Mann aus dem Nachbar- Caravan raus gestürmt, ich dachte erst es passt ihm nicht dass wir hier stehen. Aber er wollte uns nur auf den großen Stein aufmerksam machen an dem wir ziemlich dicht geparkt hatten. Denn es war kein großer Stein, sondern ein schlafendes Emu!! Und genau in dem Moment hat es wütend den Kopf aus seinem Federkleid gesteckt. Na da haben wir uns ganz schnell einen anderen Platz gesucht!

Gewohnt sind wir auch nichts mehr, waren wieder so fertig, dass wir zu nicht mehr viel in der Lage waren und wieder schnell eingeschlafen waren.

Freitag, 26.06.2009

Das Emu von gestern Abend hat sich wohl unsere Gesichter gemerkt. Heute morgen ist es die ganze Zeit neugierig um unser Auto gelaufen, hat mal in alle Türen reingeguckt die zum Lüften offen standen und selbst in den Kofferraum hat es seinen langen Hals reingesteckt und geguckt, ob es etwas zu fressen findet. Man traut sich ja auch kein Emu wie ne Katze weg zu scheuchen, wenn die erstmal anfangen zu picken! Letzte Nacht musste ich auf Toilette, war aber zu faul und zu müde bis zu dem Häuschen zu laufen und bin ins Gebüsch! Wie viele Emus da unterwegs waren! Ich wusste gar nicht, dass die nachtaktive sind! Hab ich mich aber beeilt wieder ins Auto zu kommen, bevor mich einer in den Hintern pickt. Aber niedlich sind die ja schon mit ihren Wackelhintern.

Bis Coober Pedy gab es nichts weiter als Straße und links und rechts ein paar Büsche und Bäume ziemlich langweilig. Nur an der grenze Northern Territory / South Australia haben wir für Fotos kurz angehalten. Dort hab ich dummerweise auch noch meine schöne dicke Fleecejacke im Baum hängen gelassen! Ist ja nicht so, dass ich gerade in den kalten Süden fahre!Nördlich von Coober pedy gab es nochmal wenig Vegetation, wie in der Nullabor Plain, ich fands, glaube, sogar noch faszinierender als in der Nullabor einfach nichts zu sehen! Aufregend wurde es dann nochmal am Abend gegen 6, als wir 20 km vor Coober Pedy mangels Benzin auf dem Highway stehen geblieben sind.

Wir haben immer, IMMER, die km ordentlich zusammengerechnet und genügend Benzin getankt, wir konnten es uns nicht erklären, warum es diesmal nicht gereicht hat. Aber irgendwann musste es ja mal passieren. Sonst wäre ein Roadtrip auch langweilig.

Wir mussten irgendwie an Benzin und damit nach Coober Pedy kommen. Einzige Möglichkeit war jemanden anzuhalten, der uns mit nach Coober Pedy nehmen kann. Lange Zeit zum überlegen hatten wir nicht, denn es kam gleich ein Auto und das hielt auch sofort an und war bereit einen von uns beiden mit zu nehmen.

Schnelle Entscheidung musste gefällt werden: ich bin mit, Viola ist beim Auto geblieben!

Um uns viele andere Optionen zu überlegen war keine Zeit. Hab ich mir also den Kanister geschnappt und bin mit dem Anfang vierzigjährigen Mann mit gefahren. Zum Glück habe ich „Wolf Creek“ noch nicht gesehen! Aber der Mann war ganz nett und hat sich mit mir unterhalten. 20 km sind mir noch nie sooo lang vorgekommen! An der ersten Tankstelle hat er mich rausgelassen, ich hab mich überschwenglich bedankt und bin tanken gegangen.

Dann kam der schwierige Teil, eine Mitfahrgelegenheit zurück zu Viola und dem Auto zu finden. Denn es war dann schon 6, es war stockdunkel und kalt und nicht mehr viele Touristen unterwegs. Im dunkeln fährt man hier ja nicht mehr, wer in Coober Pedy ist bleibt auch über Nacht, denn danach kommt ja erst mal Ewigkeiten nichts mehr, haben wir ja heute selbst erfahren. Und wer Benzin hat fährt erst gar nicht nach Coober Pedy rein! Schon auf dem Weg nach Coober Pedy sind uns nur 2 Autos wieder in die andere Richtung entgegen gekommen. Müsste ich also mehr als nur Glück haben, wenn jetzt jemand an genau dieser Tankstelle ist, der noch ein Platz für mich frei hat und Richtung Norden fährt! Ich weiß nicht, wie lange ich dort genau stand und versucht habe einen Lift zu finden. Ich habe alle möglichen Leute gefragt und viele sind nicht tanken gekommen, selbst eine dicke Aborigine- Frau hatte ich gefragt, alles Ortsansässige.

Zwei Jungens aus dem Ort waren noch mit einem Fahrrad an der Tankstelle, haben scheinbar auf jemanden gewartet. Die habe ich jedenfalls gefragt, wie ich auf dem schnellsten Weg wieder zurück zum Highway komme. Ich wollte dann eben mit dem 20 l Benzin bis zum Highway laufen und dort auf ein Auto hoffen. 10 min hab ich mir und irgend einem netten Menschen- meiner Rettung- noch gegeben, dann wollte ich gehen. Und gerade als meine geschätzten 10 min vorbei waren, ich hatte ja auch keine Uhr dabei, kam der eine Typ wieder und fragt mich, ob ich denn am Highway jemanden treffen wolle, ich sehe so verloren aus. Hab ich ihm also die ganze Geschichte erzählt, Der Typ, dessen Name ich leider sofort wieder vergessen hatte, nachdem er ihn mir nannte, hat gemeint, er kann mir vielleicht helfen, er ruft mal einen Freund an, der ein Auto hat...

Weiter 10 min später kam ein Auto mit 5 Jungs angefahren, Gott war mir das peinlich! 2 von ihnen mussten aussteigen, damit ich und der nette Kerl einsteigen können und mussten dann an der Tankstelle warten, das tat mir ja auch Leid, wusste ja nicht, ob die jetzt was vorhatten. Aber immerhin bin ich wieder raus gekommen. Ich kam mir zwar vor, wie ein Kumpel von Eminem, die vor lauter lange Weile nur im Ort rumfahren und Gangstermusik hören, aber die Jungens waren total lieb, haben mich sogar gleich zu ner Party eingeladen!

Als Dankeschön habe ich ihnen neben Worte noch 20 $ gegeben, die sie erst gar nicht nehmen wollten, ach, die selbstlosen Australier! Sind noch kurz geblieben, ob wir das mit dem Nachfüllen auch wirklich hinkriegen, dann sie sie gefahren.

Während Viola im Auto gewartet hatte, hat sie ein bisschen an meiner kaputten Kamera rumgefummelt und sie tatsächlich wieder repariert bekommen. Hatte das ganze also doch was gutes. Dann haben wir uns aber ganz schnell nach Coober Pedy zu dem unterirdischen Campingplatz gemacht, auf dem Viola damals schon mit Dino war. Dort bieten sie zum campen noch eine billige Tour durch eine Opalmine an, die ich unbedingt mitmachen wollte. Und wirklich, 3 min bevor die Tour anfing, sind wir angekommen und ich konnte noch mit! Hatte mich noch gar nicht weiter umgeguckt, Viola wollte in der Zwischenzeit das Zelt aufbauen und Essen kochen. Die Tour ging 1 ½ h und war wirklich richtig interessant. Der Besitzer des Campingplatzes selbst hat die Tour gemacht, der auch selbst einmal Opalminer war. Er hat uns alles erzählt und gezeigt, von den Anfängen bis zum Ende, wie man sprengt und Sprengsatz baut, wie Opale entstehen, ihre Klassifizierung und wie man sie finden kann. Das passiert mit einer Art Wünschelruten nur noch etwas komplizierter. Da, wo sich die beiden Metallstäbe überkreuzen ist nur die Ader. Die Opale selbst befinden sich dann irgendwo im Umkreis von ein paar Metern. Wir konnten das dann auch selbst mal probieren, war cool! Halb 9 war Violas Reis dann auch fertig, wir haben gegessen und sind dann in die Höhle.

Coober Pedy als eine Outbackstadt hat im Sommer mit Temperaturen über 50 ° C zu kämpfen, also kaum zu ertragen. Deshalb leben viele Menschen in Art Höhlen unter der Erde, wo es ganzjährig 24°C sind.

Und in so einer alten Opalmine, wo man noch kleine, aber wertlose Opalsteine in den Wänden sieht, haben wir unser Zelt aufgeschlagen. Ich fande nicht, dass es hier unten wärmer war, als an der Oberfläche, es hat halt nicht so gezogen, aber wirklich wärmer?! Jedenfalls war es etwas aufregend unter der Erde zu schlafen

Samstag,27.06.2009

Vorsichtshalber hatten wir uns den Wecker gestellt, weil es dort unten ja nicht hell wird. Aber das war gar nicht nötig, die tausend Kinder, die seit halb 7 Fange spielen mussten haben uns seitdem meckern und fluchen lassen!

Ich hab mir dort noch ein paar Opalsteine zur Erinnerung gekauft, dann sind wir gegen 10 in die Stadt.

Coober Pedy von oben betrachtet ist eine ziemlich häßliche Stadt, da man außer Dreck, Staub und Schutt aus den Minen und Wohnhöhlen nur noch die vielen Schornsteine der unterirdischen Häuser und ein paar Dienstleistungsgeschäfte, wie Supermarkt, Post, Bank und Tankstelle sehen kann.

Wir sind als erstes durch ein paar Opalgeschäfte gegangen, von denen manche noch eine Art kleines Museum darin hatten. So im Schmuck verarbeitet finde ich die Opale nicht mal mehr so schön (außer die Kette, die meine liebe Cousine bekommen hat, aber so eine findet man nicht nochmal, das war ein Unikat).

Anschließend hab ich mir mal angeschaut, wie 80% der Bevölkerung Coober Pedys leben. Eine Familie im Ort bietet Touren durch ihr Haus an, die übrigens Dogouts genannt werden. Und tatsächlich ist es dort unten von der Temperatur schön angenehm. Als ich dort reinkam, musste ich noch kurz in der Küche warten, weil der Mann gerade eine Tour mit einer Familie machte, wo seine Frau gerade das Mittagsessen kochte. Hat gut gerochen! Doch gerade rechtzeitig, bevor ich Hunger bekommen konnte, kam der Mann wieder und da ich alleine war, hab ich eine Privattour bekommen.

Er hat mir erzählt, dass ihre Wohnung die erste unterirdische Coober Pedys war, wie schön dunkel und geräuschlos es doch nachts ist, alle Zimmer und die komfortablen Besonderheiten gezeigt und vieles mehr. In regelmäßigen Abständen stecken in den Wänden Streichhölzer. Wenn irgendwann mal eins rausfällt wissen sie, dass sich die Erde bewegt. Bis jetzt ist das aber noch nicht vorgekommen. Was auch sehr interessant war, dass Staub und Krümmel von den Wänden nur dann abfällt, wenn man mit der Hand drüberfährt, sonst nicht. Ansonsten hatten sie dort auch alles, was man in normalen Häusern auch findet, Betten, Couch, Fernseher, komplette Küche.... eben nur keine Tapete und kein Tageslicht. Einen Kleiderschrank gabs auch nur in Kleinformat, dafür wurde einfach noch ein weiteres großes begehbares Loch in die Wand geschlagen. Hab jede menge Bilder gemacht, mich bedankt und bin wieder gegangen.

Auf dem Weg zum Coober Pedy Lookout haben wir eine runde durch das Wohnviertel gedreht, welches einem nur auffällt, wenn man genau drauf achtet.

Dreckhügel neben Dreckhügel, hier und da guckt mal ein kleines Rohr, ein Schornstein aus der Erde und wenn man ganz aufmerksam ist, fallen einem auch die Straßenschilder auf die die (auch nur) Dreckstrassen weisen, die sonst gar nicht bemerkt würden. Das sah so komisch, anders aus. Straßenschilder im Nichts zu sehen. Ich find Coober Pedy Klasse! Von dem Lookout aus hatte man eine gute Sicht auf die unanschauliche Stadt. Ich finds echt genial! Sehr hoch musste man dafür ja auch nicht, hier ist ja alles flach ringsrum! Das, was in anderen Touriststädten eher langweilig ist, ist in Coober Pedy aufgrund der ungewöhnlichen Lage die große Besonderheit. Wir haben uns noch das unterirdische Spitzenklassehotel und die 2 Ortskirchen angeschaut, gegen 2 haben wir Coober Pedy wieder verlassen.

Nocheinmal ging es lange durch flache weite Landschaften...

Gefahren, gefahren, gefahren,... Am Hart Lake haben wir noch mal kurz angehalten. Als Viola damals mit Dino hier war, war der See wohl nur ein ausgetrockneter Salzsee gewesen, jetzt war er voller Wasser! Und riesengroß.

Ca 110 km vor Port Augusta haben wir dann heute zum letzten Male gecampt. Ein letztes Mal unser Auto schlafgerecht umgeräumt, (für Zelt wars zu kalt), ein letztes Mal unser Kamel am Himmel gesucht, ein letztes Mal aus auf dem kleinen Gaskocher gekocht (und zum ersten mal dabei verbrannt, ich, meine Hand) und zum letzten Mal aus einem Topf Nudeln gegessen! Mensch, sind wir doch melancholisch geworden, wer hätts gedacht! Aber wir freuen uns auch schon auf ein richtiges Bett morgen Abend, ganz so traurig sind wir dann doch nicht!

Sonntag, 28.06.2009

Unsere letzte Nacht wildcampen, unsere letzte Nacht in Bory ist nun vorbei und damit heute auch unser letzter Trip.Auf dem Weg gab es ja nichts mehr zu sehen, also sind wir bis Port Augusta durchgefahren. Dort wollte ich mich nochmal über den Drehort zu McLeods Töchtern schlau machen, der sich ja nördlich von Adelaide befinden soll. Wenn ich schon mal hier bin und die Chance habe... Freeling ist also das bekannte Gunellan aus der Serie, also auf nach Freeling! Noch einmal an den Flinders Ranges vorbei sind wir bis Freeling nur Kurvenstrassen gefahren. Zusammen mit den grünen Wiesen und Weiden links und rechts hat es mich echt an Bayern erinnert. Ich glaube ich habe hier in Australien noch nie soo grüne Wiesen gesehen!

In Freeling haben wir gleich das Gungellan Hotel gefunden, der Pub aus McLeods Töchter, in denen sie in der Serie (und wahrscheinlich auch im wahren Leben) so einige Biere am Abend getrunken hatten. Es sah genauso aus, wie in der Serie war das aufregend! Hier saßen Stevie und Alex und hier standen Tess und Jodi, und der Billiardtisch....! Ich hab den Barkeeper gefragt, ob man sich die Gebäude noch irgendwo angucken kann und wie man dorthin kommt. Er hat mir zwar den Weg erklärt, aber auch sofort gesagt, dass ich von der Stelle, bis zu der ich privat komme so gut wie gar nichts sehen kann. So´n Mist !

Und jetzt hatte ich mich gerade so gefreut! Muss ich wohl vielleicht doch noch ne Tour machen. Hab ich mir eben nur die Autogramme und Bilder von den ganzen Stars an den Wänden angeguckt und Fotos gemacht. Dreiviertel vier waren wir wieder zurück in Adelaide. Herr Erxleben war gerade nicht da, also sind wir los zu Coles gelaufen und haben noch ein bisschen Kuchen gekauft, so zur Begrüßung.

Als wir zurück waren, war H. Erxleben auch wieder da und wir konnten zusammen essen und von unserer Reise erzählen. Wir haben unser kleines Zimmerchen wieder bezogen, und abends eine leckere Bohnensuppe genossen. Proteine!!! Es ist mal wieder schön nicht auf die Räumlichkeiten eines Autos beschränkt zu sein und nachts mit ausgestreckten Beinen zu schlafen!

Montag, 29.06.2009

Auch wenn wir heute eigentlich lange hätten schlafen können, um 8 waren wir beide auf, der Rhythmus steckt noch drin! Der Tag begann dann mit einem (für unsere Verhältnisse) 5 Sterne Frühstück mit Musik! Herrlich! Und dann? Ihr werdet jetzt sagen wir haben nichts gemacht, aber dafür, dass wir wirklich einmal NICHTS machen wollten, haben wir allerhand gemacht.

Zunächst erstmal nacheinander Wäsche gewaschen und aufgehangen. Abwechselnd am PC gewesen und unser ganzes Zeug sortiert und aufgeräumt, Hefte und Flyer, die wir immer mitgenommen haben und allen anderen Schnick- Schnack in unseren Taschen. Dafür, dass wir Ordnung schaffen wollten, haben wir (oder zumindest ich) ganz schön Chaos angerichtet (aber natürlich alles wieder aufgeräumt) Ihr kennt mich ja, ich kann mich von nichts trennen und muss alles aufheben. Was ich damit in Deutschland machen will, weiß ich zwar auch noch nicht so genau, aber es kommt erst mal mit!. Unser Auto haben wir noch aus- und aufgeräumt, jetzt muss es ja bald verkauft werden.

Und das wars schon. Dann wars schon wieder abends, wir haben schönes Essen bekommen, mit viel Gemüse und Fleisch, und den Luxus eines Fernsehers genossen.

Dienstag, 30.06.2009

Nachdem wir gestern einen mehr oder weniger, Gammeltag eingelegt haben, wollten wir heute etwas produktiver sein. Angefangen haben wir mit Morgensport. Na ja, bei mir war das eher nur ein Rumhampeln, ich hab ja weder Kraft noch Ausdauer, aber der Wille war da. Irgendwann muss man doch mit dem Abnehm-Programm anfangen und ich finde jetzt ist ein guter Zeitpunkt! Dann haben wir unseren Aushang für Bory entworfen, gestern schon mal Text überlegt und Herrn Erxleben zur Kontrolle gezeigt. Leider mussten wir feststellen, dass wir noch gar kein passendes Bild von dem Auto haben, wo mal alle Türen zu sind und nicht irgendjemand oder irgendetwas davorsteht. Also sind wir in einer Regenhusche (heute ist es ziemlich stürmisch) raus und haben noch schnell ein hübsches Bild gemacht, eingefügt und ausgedruckt. Dann gings in die Stadt. Erst wollten wir uns die Aushänge in ein paar Hostels anschauen, für wie viel die Autos dort alle angeboten werden. Viola ist gefahren, ich bin immer schnell raus gesprungen und hab schnell reingeguckt. Die Autos waren alle über 2000 $, also sind wir mit Bory mal drunter geblieben und haben die Zettel in 8 verschiedenen Hostels verteilt. Mensch, dass es so viele Hostels in Adelaide gibt und die sich auch alle halten können, hätte ich nie gedacht. Einige waren sogar ausgebucht und das im Winter!

Wir sind noch ein bisschen in der Stadt geblieben, in ein paar Geschäfte geguckt, unser Shoppingtag soll aber wann anderes sein. Nur schon mal gucken!

Da wir heute mal kochen werden, sind wir noch schnell zu Woolworth rein und haben die Zutaten für Kartoffelbrei, Rotkraut und Bratwürstchen gekauft und sind in einer Regenhusche wieder zurück zum Auto geflitzt.

Tja, was soll ich sagen, Essen ist gelungen! Der Abend war ansonsten wie die anderen, gemütlich und entspannend, aber ohne größere Ereignisse, die hier erzählt werden müssten.

Mittwoch, 01.07.2009

Ich habs beim Aufwachen schon gemerkt! Irgendwas stimmt mit meinen Armen nicht. Dann, die erste Bewegung, Muskelkater! Das Gefühl kannte ich gar nicht mehr! Haben unsere Muskeln gestern wohl überfordert. Heute haben wir auch ein bisschen Morgensport gemacht (oder man sollte besser sagen Mittagssport), aber ( ich ) eigentlich nur wegen des Muskelkaters. Dann stand heute die große Mission AUTO PUTZEN auf dem Programm. Das war eine Aktion! 3 h Auto putzen und das nur von innen ! Könnt ihr euch jetzt aussuchen, ob wir nur langsam waren oder das Auto wirklich so vor Dreck stand. Dazu muss aber gesagt werden , dass die Saugkraft des Staubsaugers etwas zu wünschen übrig ließ und ich morgen zu dem Oberarmschmerzen zusätzlich noch Muskelkater im Handgelenk haben werde!

Und dann, warum muss ein Auto so viele verzwickte Ecken und Lücken haben, an die man partout nicht rankommt? Staub kann man auch immer wieder wischen hab ich gemerkt, 5 min später liegen sowieso wieder die nächsten Fluseln drauf. Die Ritzen der Lüftungsdinger hat Viola mit Wattestäbchen geputzt, während ich noch im Kofferraum rumgekrabbelt bin und gegen Outbackdreck und – staub kämpfte.

Von außen haben wir das Auto aus 2 Gründen nicht geputzt: erstens hat es heute wieder aus vollen Kannen gepisst, so dass Putzen recht unnötig gewesen wäre. Und zweitens hab ich die Schuppentür auch so dolle zugeknallt,dass ich sie nicht mehr öffnen konnte und wir keinen Zugang zur Schrubberbürste und ähnliche Utensilien hatten.

Ich war dann leicht durchgefroren und wollte heiß duschen, hatten wir natürlich kein warmes Wasser mehr und mussten auf Herrn Erxleben warten, weil wir ja auch nicht wussten wie wir dass mit Warmwasser wieder in Gang kriegen. Später hatte ich aber auch keine Lust mehr.

Heute ist der 1. Juli und somit das Finanzjahr Australiens zu Ende. Wir wollten unsere Steuererklärung machen. Ich weiß jetzt genau, warum sich jeder davor sträubt, das dauert ja Ewigkeiten! Und ich habs mir etwas einfacher vorgestellt. Tausend (finanzielle – logischer weise- Fragen)! Ich weiß gar nicht, warum man das so kompliziert machen muss, wie viel hast du wo verdient? Wie viel Steuern hast du gezahlt? - fertig! Aber leider war s nicht ganz so einfach. Der allerletzte Schritt hat dann gar nicht mehr funktioniert, müssen wir wohl mal bei der Regierung anrufen und gucken, was die uns erzählen. Für heute hat es uns erstmal gereicht.

Donnerstag, 02.07.2009

Was haben wir heute gemacht? Nichts! Wir sind ganz schön faul. Aber ich finde das können wir ruhig mal sein.

Wir haben uns nochmal ziemlich lange mit der Steuererklärung beschäftigt. Eins steht fest, zu Hause nehm ich mir sofort einen Steuerberater, sobald ich das machen muss. Das ist ja ätzend! Wir sind aber immer noch nicht weiter gekommen. Mit Herrn Erxleben sind wir es auch nochmal durchgegangen, er weiß auch nicht weiter. Zumal kann es passieren, dass wir nichts wiederkriegen, sondern eher noch nachzahlen müssen. Das wollen wir ja nicht, aber ich will auch nicht lügen... ist das alles kompliziert!

Dann haben wir angefangen Fotos für Herrn Erxleben zum zeigen rauszusuchen. Morgen wollen wir ihm einen schönen Abend bereiten, schön kochen und dann einen „Kinoabend“ mit unseren Bildern veranstalten. Ganz geschafft haben wirs noch nicht, so viele Bilder!!

Das wars dann auch schon, wie langweilig.

Heute Abend hat Herr Erxleben uns sowie Stef und Brendan zum Mongolen zum Essen eingeladen. Ich hab noch nie Mongolisch gegessen und wusste dementsprechend auch nicht, was mich erwartet. Aber es war total lecker, so etwas hab ich auch noch nie gesehen.

Es gab quasi eine Art Buffet, an dem du eine Schüssel füllen kannst und dich dann bei zwei- Mongolen-jedenfalls Köchen- anstellst, die auf einem riesigen umgedrehten Teller, also einer Art Pfanne, dein Essen schnell braten, erwärmen, wie auch immer. Man kam erst an der Tiefkühltruhe vorbei, in der kleine Stücken Rind, Hühnchen, Schweinefleisch und Lamm lag, weiter ging es zu dem Gemüse, Tomaten, Möhren, Paprika, Zwiebeln, Kraut... alles was das Herz begehrt, bis die Schüssel voll ist wählen. Die Köche schmeißen das schnell auf den Teller und du guckst 1-2 min den geschickten Handbewegungen zu und dann, Guten Appetit! Es hat echt total lecker geschmeckt. Und das Beste überhaupt war, dass man sich so oft anstellen und Schüsseln füllen konnte, wie man nur wollte!

Es war auch so schön Stef und Brendan wieder zu sehen1!! Haben gleich ein paar Pläne gemacht, mit Stef gehe ich shoppen und Brendan nimmt mich vielleicht zu einem echten Aussie- Football- Game mit. Da freue ich mich schon drauf! Versprechen die letzten Tage doch noch ganz aufregend zu werden!

Freitag, 03.07.2009

Wir haben den Tag wieder ganz ruhig angehen lassen, nicht viel gemacht. Heute haben wir beim Gouverment persönlich angerufen, gefragt, warum das mit dem Scheiß- Steuern nicht funktioniert. Der Mann am anderen Ende war damit auch etwas überfragt und konnte uns nicht weiter helfen. Nach dem Telefonat waren wir also genau so schlau wie vorher. Langsam nervts mich!

Die Bilder sind wir noch fertig durchgegangen, haben eine DVD gebrannt und den „Kinoabend“ vorbereitet, und sind dann ins Shoppingcentre gefahren, ein bisschen durch die Geschäfte bummeln. Ich brauche dringendst neue Schuhe und das ist in Australien wirklich ein Problem. Wenn man einen Schuhladen findet, dann gibt es in denen kaum einen Schuh für den weiblichen Fuß, der keinen Absatz hat! Ich hab mir jetzt einfach ein paar Billigtreter bei Target gekauft, bis ich bessere finde (oder eben wieder in Deutschland bin), meine Deichmannschuhe haben ausgedient, ich kann sie beim besten Willen nicht mehr tragen! Abends haben Viola und ich dann ein schönes 3- Gänge Menü gekocht. Eigentlich waren wir danach schon so voll, aber zum „Kino“ gehört nun mal Popcorn, Viola hatte noch schnell welches gemacht.

Alles war perfekt, bis auf die DVD, die der DVD- Player nicht abspielen wollte. Hieß es erstmal Frauen und Technik, Bilder wurden nochmal gebrannt. Die zweite funktionierte genauso wenig und noch schlimmer, irgendwie hat sie den DVD- Player ganz entschärft, nichts ging mehr. Die Stimmung war dann natürlich auch im Arsch, während jeder mal sein Glück an den Knöpfen probierte lief nebenbei nur noch ein Football – Spiel. Immerhin konnten wir so schon ein paar Regeln lernen, denn morgen gehen wir ja mit Brendan zu dem Spiel Port Adelaide gegen Brisbane. Da freue ich mich schon voll drauf, das war auch eins der Dinge, die ich unbedingt in Australien machen wollte, zu einem Spiel ins Stadion gehen!

Samstag, 04.07.2009

Lange genug gegammelt! Fanden wir jetzt auch und haben für die nächsten und unsere letzten Tage geplant und unsere Flüge nach Sydney gebucht! Eine Sorge weniger. Aber gerade da wurde uns bewusst, wie schnell die Zeit jetzt vergeht und wie wenig Tage wir noch in Australien haben.

Halb 2 sollten wir bei Stef und Brendan sein, um dann von dort gemeinsam zum Spiel zu fahren. Aber wie immer sind wir zu spät losgekommen und ich hatte den Weg bis zu ihnen auch unterschätzt, so dass wir viel länger als geplant gebraucht haben. Die richtige Straße konnten wir auch nicht gleich finden... ahh, wie ich sowas hasse!

Stef ist auch noch mitgekommen, obwohl sie Football hasst, und eine Freundin von ihr, Usher!

Zu fünft sind wir also zum Spiel, haben das Auto ein paar Straßen weiter weg geparkt, wo es kostenlos war und mussten so noch ein Stück laufen.

Da Viola und ich schon viel zu spät waren und Stef und Brendan auch nicht immer von der schnellen Sorte sind, haben wir den Startpfiff schon gehört, als wir noch nicht einmal beim Kartenhäuschen waren. So ein Mist! Dann haben wir noch Ewigkeiten unsere Sitzplätze suchen müssen, um nach 3x hin- und her rennen festzustellen, dass wir einmal um das Stadion laufen müssen. Da es aber nicht ausverkauft war, haben wir uns einfach auf die nächstbesten Plätze fallen lassen, um überhaupt noch etwas vom Spiel mit zu bekommen. Nach 5 min war das erste Viertel zu Ende! Aber es war so cool! Das Stadion war nicht voll und dementsprechend nicht die größte Stimmung, aber die Fans haben sich auch nicht zurück gehalten (tatsächlich saß hinter uns ein Mann, der das ganze Spiel nur am Schreien war, ich dachte Viola springt ihm an die Gurgel). Es war mal was anderes als Fußball und dann gleich noch viel aufregender, weil es in Australien ist. Wer in Australien ist, muss einfach ein Football- Spiel Aussie rules gesehen haben! Da es hier 18 Spieler pro Team sind, kam mir das Spielfeld ziemlich voll vor und da man fast alles darf- anspringen, umrennen, festklammern, rumschuppsen und sich auch noch als sechster auf einen Haufen schmeißen- war es manchmal etwas schwer den Ball aus zu machen. Aber genauso schnell, wie sich ein Knäul bildet, hat es sich auch wieder aufgelöst und das Spiel ging weiter. Es war alles sehr schnell. Aber da ich die Regeln so im Groben und Ganzen kannte hat es Spaß gemacht zu zu schauen.

Zwischen den mittleren Stangen gibt es 6 Punkte, zwischen den den äußeren 1 Punkt. Nach einem Tor wird der Ball durch einen Schiedsrichter in der Mitte des Feldes wieder ins Spiel gebracht. Der Ball darf nur gekickt werden, durch die Hand oder dem Fuß, nicht geworfen! Wer einen mit dem Fuß gekickten Ball fängt, darf von der gegnerischen Mannschaft nicht angegriffen werden. Ansonsten darf man bis Schulterhöhe alles nur nicht von hinten. Mehr als 15 m darf man mit dem Ball nicht laufen, währenddessen muss er aber auch den Boden berühren... Um mal einige aufzuzählen. Es war echt richtig cool! Da Port Adelaide nicht Brendans Mannschaft ist, waren wir alle ziemlich unparteiisch, zum Schluss, nach 4 Quartern, hat Port Adelaide 128 zu 80 gegen Brisbane gewonnen. In der Halbzeit haben die kleine Kinder, vielleicht 6 jährige auf dem Feld gespielt, das war so süß!

Ich war dann aber doch froh, als das Spiel vorbei war, es war so kalt!

Zurück bei Stef und Brendan in der Wohnung haben wir Usher versbschiedet und Scott und Jes, Freunde Brendans, begrüßt, die mit uns ausgehen wollten. Zusammen haben wie ein bisschen vorgeglüht, dann sind wir in den Pub um die Ecke, erst gemütlich was essen. Halb 9 kam die Security, um uns darauf aufmerksam zu machen, dass es in diesem Pub ab 9 Uhr einen Dresscode gibt und wir mit Jacken nicht mehr im Außenbereich sitzen dürfen. Wir waren nicht passend gekleidet. Ihr hättet aber mal DIE sehen sollen, die angeblich den Dresscode entsprechend gekleidet waren, so würde man bei uns NIE auf die Straße gehen, einfach nur peinlich! Bis um 9 hatte es sich dann aber so gefüllt, dass wir nicht mehr weiter aufgefallen sind.

Es war ein schöner Abend, haben viel gequatscht, getrunken, gelacht und getanzt und hatten eine Menge Spaß. Halb 2 sind wir zum nächsten Bäcker gelaufen, weil alle Hunger hatten und haben Pies Sausage Rolls und Donuts gegessen. Halb 4 waren wir wieder zu Hause, die Betten wurden verteilt und jeder hat die Augen zu gemacht wann er wollte. Scott und Jess haben in dem kleinen Gästezimmer gepennt, Viola und ich in Stefs und Brendans Schlafzimmer, die beiden selbst im Wohnzimmer. Die Festlegung stand fest, Änderungen waren unmöglich!

Um 4 lagen wir im Bett, Stef hatte schon längst geschlafen, Jess ging es nicht so gut, wie lange Scott und Brendan noch gemacht haben weiß ich nicht.

Sonntag, 05.07.2009

Trotz der kurzen Nacht waren wir schon voll zeitig wach, wollten aber nicht aufstehen, bevor nicht irgendwer anders auf ist. Halb 11 haben wir dann den Fernseher laufen hören und sind raus.

Scott und Jess sind irgendwann in der Nacht einfach nach Hause, keiner hat es so wirklich mitbekommen.

Mehr oder weniger hingen wir alle noch eine Weile rum, um 12 sind Viola und ich wieder gefahren. Brendan hatt`n Kater, Stef ein Meeting mit den Freundinnen ihrer Schwester, um ihren Junggesellinnenabschied zu organisieren.

Wir beiden sind nach Harbourtown, einem Outlettshoppingcenter, gefahren. Ich wollte nochmal nach Schuhen und Tausend andere Dingen gucken, mittlerweile hab ich nämlich schon meine ersten Blasen. Und auch wenn es hier immerhin mindestens 8 Schuhläden gab, Turnschuhe hab ich keine gefunden. Aber immerhin Ballerinas. Es gab zwar ein paar schöne Sachen, aber Schoppen in Deutschland ist doch anders, hab nix weiter gekauft.

Halb 5 sind wir dann nochmal in die Stadt in alle Hostels gefahren, um Preis für Bory auf unserem Aushang zu reduzieren, weil sich bis jetzt noch niemand gemeldet hat und wir ihn echt schnell loswerden müssen. In manchen Hostels war der Aushang schon wieder ab, Schweinerei! Wahrscheinlich, weil wir kein Datum drauf geschrieben hatten. Müssen wir jetzt morgen nochmal los, darauf waren wir nicht vorbereitet, hatten keine neuen Zettel dabei. So schnell kann man Pläne für den nächsten Tag bekommen. Eigentlich waren wir beide noch so fertig, aber beim ganzen Nichtsmachen ist es sogar 1 geworden. Well done!

Montag, 06.07.2009

Auf dem Weg heute in die Stadt, um noch einmal ein paar Hostels abzuklappern, ist uns noch eine andere Idee gekommen: gestern auf dem nach Hause Weg sind uns kleine Autoplätze mit großen Schildern“ We also buy unwanted cars“ aufgefallen. 2 davon sind wir heute auf den Weg in die Stadt mal angefahren.

Der erste Platz sah schon aus wie Schrottplatz, keine Ahnung, in welchem Assiviertel wir schon wieder gelandet sind! Wir also rein und haben gefragt, wie das mit dem Autoaufkauf funktioniert. Der Typ wollte sich unser Auto gleich anschauen, aber es war ihm schon zu viel bis auf die andere Straßenseite zu laufen. Dann ist er ziemlich grob mit Bory umgegangen um uns anschließend zu sagen, dass wir dafür nicht mehr als 100 $ bekommen würden! Spinnt wohl! Klar, er ist wirklich alt und jemand anderes außer Backpacker würde auch nicht mehr viel mehr für ihn ausgeben, aber er hat ja gerade so getan, als wären die verrosteten Blechkisten mit nur noch 2 Rädern Luxusmaschinen!

Der nächste war tausendmal netter und würde unser Auto für 300 $ kaufen. Wenn sich niemand meldet, werden wir es dann dorthin bringen, besser als Schrottplatz. Ich weiß zwar nicht, ob der Mann nur Mitleid mit uns hatte, oder wirklich etwas damit anfangen kann, denn die Autos dort waren wiederum etwas besser als unseres, aber das spielt ja letztendlich keine Rolle.

In der City konnten wir endlich unser Steuerproblem lösen: wir sind direkt ins Tax Office gegangen, warum wir das nicht eher gemacht haben! Da gab es voll einfache Fragebögen, nicht so kompliziert wie im Internet und man kann es dort problemlos einreichen. Jetzt bin ich mal gespannt, was dabei rauskommt.

Heute am frühen Abend hat sich dann tatsächlich jemand wegen dem Auto gemeldet! Ein Typ, er will es sich anschauen, aber sein Empfang war sehr schlecht und nach dem dritten Mal durchklingeln hat er es vermutlich aufgegeben, bevor wir uns einen Treffpunkt ausmachen oder ich ihm unsere Adresse nennen konnte.

Hoffentlich ruft er morgen früh nochmal an!

Dienstag, 07.07.2009

Für den Fall, dass sich der Engländer oder woher er kam heute nochmal meldet haben wir Bory heute Vormittag nochmal gründlich von außen geschrubbt, Scheiben geputzt, Räder schwarz angesprüht. So gut sah er noch nie aus! Er strahlt und glänzt und blinkt, so sauber haben noch nicht einmal wir ihn bekommen. Ach, ansonsten, ich weiß doch auch nicht, wir machen nichts wirkliches, die Zeit vergeht trotzdem rasend schnell und unsere To- do- Listen werden auch nicht kürzer. Eben das typische zu- viel- Zeit- haben- Syndrom.

Am Nachmittag waren wir nochmal einkaufen beziehungsweise Bory ausfahren, wenn er hier in der Einfahrt steht sieht ihn ja auch niemand. Haben jetzt nämlich auch Zettel von innen an die Scheibe gehangen, dass er zu verkaufen ist.

Auf der Rückfahrt war eine Frau in Versuchung uns die Vorfahrt zu nehmen, hat im richtigen Moment aber noch gestoppt, sie war so geblendet von Bory, also wenn ihn jetzt niemand haben möchte.... Der Typ von gestern hat sich jedenfalls nicht nochmal gemeldet. Dafür aber ein Mädel, Mathilde aus Dänemark! Sie will sich einen Mechaniker besorgen und sich dann morgen das Auto anschauen. Das kann vielleicht was werden, wenn sich jemand professionelles das Auto anschaut, wir hatten auf ahnungslose, unerfahrene Backpacker gehofft! Wir werden sehen.

Meine Hand tut immer noch unverändert weh. Seit vorgestern Abend ist mir an meiner rechten Hand ein unnormaler Huckel aufgefallen, als wenn dort ein Knochen oder eine Sehne rausstehen würde. Herr Erxleben meinte, es könnte auch eine Eiterblase unter der Haut sein und hat mir eine Nadel reingerammt... Zum Glück hatte ich den Tisch zum festhalten. Tat das weh!!! Passiert ist aber auch nichts, also wird’s das wohl auch nicht sein.

Es ist zwar schön wieder in einem Bett zu schlafen, aber unser Zimmer ist dermaßen arschkalt, dass wir uns jeden Abend so lange wie möglich im Wohnzimmer rumdrücken, dem einzigen Zimmer mit Heizung! Ich glaube da war es im Auto wärmer. Ich mags ja kalt zu schlafen, solange ich warm bin, aber BIS ich erstmal warm bin, das dauert.

Mittwoch, 08.07.2009

Mathilde aus Dänemark, das ist vielleicht eine! Hat sie mich angerufen, sie konnte noch keinen Mechaniker auftreiben, aber probierts weiter. Ja gut, wir hatten Rob beim Kauf dabei, aber er ist auch kein Mechaniker und hat eigentlich auch bloß keine Ahnung von Autos. Muss es denn gleich ein Mechaniker sein? Zum Schluss findet der wirklich noch was an dem Auto! Später meinte sie dann, sie hätte eine Werkstatt gefunden, die das morgen übernehmen kann. Jetzt treffen wir uns morgen früh um 9 mit ihr dort. Mal schauen!

Und ein anderes Mädchen hatte sich auch noch gemeldet, also stehen für morgen 2 Optionen, da muss es doch irgendwie klappen!

Heute war richtig schönes Frühlingswetter, wir haben unsere Wäsche gewaschen und haben einen Spaziergang bis zum Shoppingcentre Ingle Farm gemacht, wo ich in der Apotheke einer Frau mal meine Hand unter die Nase gehalten habe, die immer noch schmerzt. Sie meinte sofort zu wissen was es ist, konnte es mir aber nicht erklären, so dass ich es auch verstehe. Ich weiß es immer noch nicht. Dem Arzt dort in der Apotheke hab ichs auch noch gezeigt, der mir 2 verschiedene Tabletten verpasst hat und ich dachte ich krieg ne Salbe! Bei manchen Leuten geht das, was es vermutlich ist, von allein wieder weg, andere müssen es sich rausopperieren lassen, ich soll erstmal abwarten. That`s pretty much!

Donnerstag, 09.07.2009

Bory ist verkauft, Bory ist verkauft, VERKAUFT!!! Aber von vorn. Um 9 wollten wir uns ja mit Mathilda bei der Werkstatt treffen. Während wir unüblicherweise früher da waren, kam sie zu spät. Da sie in der Werkstatt nicht genau sagen konnten, wann sie Zeit für die Inspektion haben und wie lange sie dann dafür brauchen werden, sind wir 3 los ein Kaffee suchen, in dem wir uns solange die Zeit vertreiben können. Mathilda ist auch schon ganz schön in der Welt rumgekommen, hat sogar 1 Jahr in Deutschland studiert und konnte nahezu perfekt deutsch sprechen. Mehr als eine Stunde saßen wir im schattigen Außenbereich des Cafes und haben gequatscht. Da uns dort aber dann schon die Füße eingefroren waren, sind wir los um etwas einigermaßen gemütlicheres zu finden und sind auf dem Campus ihrer künftigen Uni gelandet (sie ist mit einem Studentenaustausch für 6 Monate in Australien). Dort hat sie dann mal in der Werkstatt angerufen und nachgefragt wie weit sie sind. Dort waren sie gerade dabei das Auto durchzuchecken und konnten soweit schon sagen, dass Reparaturen bis zu 600 $ zu machen sind. Na super, das fängt ja gut an! Aber wir wollten mal noch abwarten, bis sie fertig sind. Um die Zeit noch ein bisschen tot zu schlagen, sind wir nochmal in ein Shoppingcomplex, haben uns was kleines geholt und sind dann langsam wieder zur Werkstatt gelaufen.

Der nette Mann war gerade mit dem checken fertig und hat uns die Probleme gezeigt: natürlich die Reifen, aber zu unseren großen Überraschung waren nur die Vorderreifen ein Problem, obwohl die Hinterreifen in unseren Augen viel mehr abgenutzt waren. Desweiteren gab es immer noch oder schon wieder ein Ölleck, man weiß es nicht so genau. Und bei der Hinterachse ist noch irgendwas verschoben. Das alles machen zu lassen kostet 600 $. Mathilda wollte das Auto aber trotzdem unbedingt haben und meinte für 800 $ kauft sie es. DEAL!!! Haben wir natürlich nicht nein gesagt und bevor sie es sich wieder andres überlegt die Papiere ausgefüllt. Da Bory gleich in der Werkstatt bleiben sollte mussten wir uns dort von ihm verabschieden, trauriger Moment, er ist uns doch ziemlich ans Herz gewachsen!

Zusammen sind wir mit dem Bus in die Stadt gefahren, Mathilda musste noch das Geld für uns abheben, ich nochmal kurz zum Fax Office und wir haben probiert ihr unsere Premiumpunkte von RAN- Versicherung zu überschreiben, ging aber nicht. Viola nimmt sie jetzt mit nach Hause, man kann sie auch beim ADAC nutzen.

Dann war soweit alles geklärt und wir haben uns verabschiedet.

Bei Woolworth haben Viola und ich schnell noch eine billige Flasche Sekt gekauft, das sollte gefeiert werden! Ich hatte ja eigentlich schon gar nicht mehr daran geglaubt, aber es hat geklappt. Heute haben sich sogar nochmal 3 andere Interessenten gemeldet!

Mit dem Bus sind wir wieder raus ins Valley View gefahren. Beim Aussteigen haben wir ein bisschen gepokert, bis wir doch wieder zu weit gefahren waren und schnell ausstiegen, bevor wir ganz die Orientierung verlieren. Sind wir eben noch ein Stückchen gelaufen, aber so weit wars nicht. Pünktlich zum Sektanstoßen kam dann auch Herr Erxleben von Arbeit und wir haben ein wenig gefeiert. So hatten wir auch noch einen Grund mehr essen zu gehen. Als Dankeschön für alles haben wir Herrn Erxleben heute zum Inder eingeladen. War wieder richtig lecker, aber viel zu viel! Danach hatte ich das Gefühl schwerer als Bory zu sein!! Und meine Geschmackszellen sind nun vermutlich alle tot, mein Essen war soooo scharf, gibt’s gar nicht, dabei mag ichs ja scharf!

Ein insgesamt sehr guter Tag, nach dem Essen waren wir richtig fertig, auch vom vielen laufen in der Stadt und von der Haltestelle, daran müssen wir uns erst wieder gewöhnen.

Freitag, 10.07.20009

Der letzte Gammeltag zu zweit in Adelaide. Da es den ganzen Tag wieder geregnet hatte, war das auch nicht so schwer. Hauptsächlich waren wir damit beschäftigt alles zu organisieren, Reservierungsbestätigungen auszudrucken, Hostel zu buchen, packen, aber zuvor aussortieren und nochmal ein bisschen waschen, das braucht schon ein bisschen Zeit, bei dem ganzen Zeug, das sich bei uns angesammelt hat. Ich konnte nun gerade mal eine Hose aussortieren, weil ich ja am Dienstag nochmal für ein paar Tage nach Melbourne fahre. Ich habe eindeutig zu viel Gepäck, ich weiß nicht, wie ich das alles bis Sydney kriegen soll, da sortiere ich ja dann nochmal aus! Bei Viola ist auch noch einiges dazugekommen, also lange Weile hatten wir nicht! Und dann mußten wir ja auch mal grob alle Zimmer etwas sauber machen, zumindest einmal durchsaugen, wir wollen Adelaide ja nicht mit dem Ruf als Schweine verlassen....

Herr Erxleben wollte heute nochmal zum Abschied mit uns Essen gehen. Wie oft ich in der letzten Zeit essen war, kein Wunder, wenn ich auseinander gehe wie Hefe!

Als erstes waren wir in dem Pub, in dem wir sonst auch immer waren, gleich hier um die Ecke. Aber nicht zum Essen, sondern zum spielen! Freitags gibt’s immer eine Art Tombola, bei der man Fleisch (Würstchen, Steak, Chickenbeine, Salami....) Getränkegutscheine und den Geld- Jackpot gewinnen kann. Wir haben uns jeder 5 Scheine mit je 5 Zahlen drauf geholt, dazu was zu trinken, Bier und Cruiser, und haben auf unsere Zahlen gewartet. Naja, man kann nicht überall Glück haben, unsere Zahlen waren leider nicht dabei! Aber gut, ob wir nun 24 Würstchen haben oder nicht....

Zum Essen sind wir in einen anderen Pub gegangen, in dem wir noch nicht waren, ich auch damals noch nicht, als ich schon mal in Adelaide war. Das war weniger die Freitag- Abend- Bierchen – Kneipe, schon etwas feiner mit einer Bar, neben der später am Abend eine kleine Band spielte, da wurde es dann richtig voll, aber auch gemütlich!

Da ich Australien nicht verlassen durfte ohne Prawns (Krabben) zu probieren, wurde als Vorspeise Prawns bestellt und ich musste kosten. Davon abgesehen, dass ich das Gefühl hatte noch irgendwelche Blutbahnen oder Knorpel oder so der Tiere zu zerbeißen und nach dem Schlucken den Gedanken nicht mehr los wurde, dass nun weiße, dicke, wurmähnliche Krabben in meinem Magen sind, haben sie noch nicht mal so schlecht geschmeckt! Wir haben viel und gut gegessen, ich fühlte mich gleich wieder um einiges dicker und sooo vollgefressen! Aber es war ein guter, schöner, letzter Abend.

Zu Hause mussten Viola und ich noch unsere Sektflasche leeren, der musste noch rein. Herr Erxleben kam dann mit einer Tüte voller Abschiedsgeschenke aus seinem Zimmer, darauf waren wir nicht vorbereitet! Jede von uns hat einen Koalabären mit Kängeruhbrosche, eine Opalstein- Souvenierkette und einen Adelaide Crows- Football- Schal bekommen und wir haben uns riesig darüber gefreut!!!! Da sahen wir natürlich mit unseren Pralinenkasten und einer liebevoll geschriebenen Karte etwas einfallslos aus. Aber er wollte ja eigentlich gar nichts haben und hat sich wohl auch darüber gefreut.

Wieder mehr Gepäck! Viola war noch bis nach 12 auf und mit packen und räumen beschäftigt! Das ging dann aber auch noch reingequetscht.

Uns war beiden von dem vielen essen so schlecht, das wir erst gar nicht einschlafen konnten. Jetzt geht’s aber auf Diät!

Samstag, 11.07.2009

Halb 7 ging der Wecker. Viel zu früh, ich hätte noch Stunden im Bett bleiben können! Aber wir mussten raus.

Der Großteil von Violas Klamotten war ja schon soweit gepackt, es fehlten nur noch die letzten kleinen Dinge. Viertel 8 waren alle so weit startklar um zum Flughafen zu fahren, denn Viola fliegt heute schon nach Sydney.

Das Prozedere am Flughafen kennt ja nun schon jeder, einchecken, durch die Kontrolle, warten, hat alles ohne Probleme geklappt, sogar ihr Backpack war unter 20 kg! Wir sind mit durch die Personenkontrolle und haben Viola noch mit bis zum Gate gebracht und dort mit ihr gewartet. Jetzt, wo wir wissen, dass das möglich ist, nutzen wir das natürlich aus!

Für uns war es jetzt kein großer Abschied, da wir uns ja in einer Woche wiedersehen, in Sydney. Trotzdem war es komisch a) wieder ohne Viola zu sein und b) zu wissen, dass, wenn wir uns wiedersehen, es für die allerletzten Tage in Australien sein wird! Jetzt geht alles so schnell...

Kurz nach halb 9 ist sie in den Flieger gestiegen und ein paar Stunden später gut in St. Ives bei der Familie Hahn angekommen.

Da wir einmal mit dem Auto unterwegs waren und nichts weiter vor hatten, hat Herr Erxleben mir Ecken in Adelaide gezeigt in denen ich noch nicht war, aber doch einmal gesehen haben sollte. So sind wir noch über eine Stunde quer durch Adelaide gefahren, an den Hafen und Strandgebiet, Port Adelaide und dem Reichenviertel Mawson Lake,... Es ist zwar immer toll etwas Neues zu sehen, was man noch nicht kennt, aber ich war so müde, dass ich nur am Gähnen war und durch das gemütliche Auto fahren sofort hätte einschlafen können. Außerdem hatte ich- man soll es nicht für möglich halten- schon wieder Hunger und hab als erstes etwas gegessen als wir halb 11 wieder zu Hause waren.

Herr Erxleben ist dann gleich Golf spielen gegangen und ich war bald alleine. Und damit fing die große lange Weile an! Ich dachte erst, dass das schon kein Problem sein wird einen Tag hier alleine zu verbringen. Davon gab es das letzte Mal ja einige. Aber es gab absolut nichts zu tun für mich! Ich bin vom PC zu meinem Buch, von dort in unser Zimmer mein Zeug etwas rumpacken (denn morgen ziehe ich ja nochmal zu Stef und Brendan)... Ich hab angefangen eine DVD zu gucken, das wollte ich ja mit Viola schon die ganze Zeit machen, was wir aber wieder nicht auf die Reihe gekriegt haben. Aber ich hab mir eine Scheiß DVD ausgesucht, nach ner halben Stunde wieder ausgemacht und auch keine Lust mehr auf eine andere gehabt, lieber wieder das Radio angemacht. Zum Glück hatte ich den Auftrag bekommen etwas einzukaufen, da hab ich mir dann richtig Zeit genommen bis zum Supermarkt zu laufen.

Als Herr Erxleben um 5, halb 6 wieder kam, hat sich an der Situation natürlich nichts geändert, er setzt sich ja nicht hin und spielt mit mir! Aber Deutschland ist so langsam erwacht und ich konnte mit den verschiedenen Leuten nacheinander skypen.

Ja und dann, die Abende vergehen immer ziemlich schnell, haben einen Film geguckt “The Escapist“, den ich erst beim zweiten Durchlauf so einigermaßen verstanden habe. Herr Erxleben hat auf der Couch geschnarcht. Ansonsten habe ich meinen letzten Abend in dem gemütlichen Wohnzimmer genossen, ich glaube ich werde die Adelaider Zeit doch ganz schön vermissen!

Sonntag, 12.07.2009

Der Tag heute war ein Tag, an dem soziale Kontakte knüpfen und Essen auf dem Programm standen . Ich hab heute so viele Leute kennen gelernt, darauf war ich gar nicht vorbereitet!

Heute morgen hab ich als erstes ausgeschlafen und mich dann ans endgültige packen gemacht. Jetzt geht’s ja nur bis zu Stef und Brendan in die Wohnung, aber um dann weiter zu reisen hab ich noch 2 Taschen zu viel. Ich muss mir unbedingt etwas einfallen lassen, noch weiter aussortieren oder meine ganzen Prospekte, die so schwer sind nach Hause schicken!

Herr Erxleben musste am Vormittag zu einer alten Frau, die irgendwie zur Familie gehört, ihr beim Wiedereinzug in ihr Haus aus einer Art Rehaklinik helfen. Da ich nichts weiter zu hatte und es noch Zeit war, bis Stef und Brendan kommen, bin ich mitgefahren und hab Selma kennen gelernt.

Ein bisschen alt, ein bisschen verrückt, sie denkt sie wird jede Minute sterben, ist aber eigentlich für ihre 82 Jahre noch total fit. Sie kommt ursprünglich auch aus Deutschland und konnte von daher auch deutsch sprechen.

Wir haben ihr also ein bisschen beim Auspacken geholfen und erzählt, Herr Erxleben hat in einer kaputten Tür gleich seine Nachmittagsaufgabe gefunden, dann sind wir wieder nach Hause, wo Brendan schon auf uns wartete.

Kurz darauf kam auch Stef, kurz saßen wir noch zusammen und haben gequatscht, dann habe ich mein ganzes Zeug in deren beider Autos verteilt und wir sind zum Haus von Stefs Mum gefahren, wo wir zum Mittag eingeladen waren. Nachdem ich zu Brendans Geburtstag letztes Jahr seine ganze Familie getroffen hatte, habe ich heute den Rest von Stefs Familie kennengelernt. Ihre Mum Debbie mit Partner Mike und ihre Schwester Kimberley mit Verlobten Brad und dem Baby Cooper. Der kleine ist mit seinen dicken Mopsbacken so niedlich!

Das Essen war lecker, aber viel zu viel und hat sich bis 5 Uhr hingestreckt. Als Vorspeise gabs leckere Kürbissuppe, was ich die ganzen Jahre verpasst habe! Eine dreiviertel Stunde später die Hauptspeise Kartoffeln, Gemüse, Beef und italienisches Chicken. Und eigentlich war ich von der Kürbissuppe schon satt. Aber wir waren noch nicht fertig mit essen, denn eine Stunde später (immerhin etwas Zeit dazwischen...) gab es eine Keks- Schokomousse-Creme Torte! Ist ja genau das Richtige für mich, aber anstandshalber hab ich ein Stück gegessen. In den Pausen haben wir uns das Hochzeitskleid angeschaut, die Hochzeit besprochen (ich nicht, ich hab nur zugehört) und Tischtennis gespielt. Das war voll lustig, keiner konnte es, von den Regeln hat noch niemand etwas gehört. So konnte ich aber zumindest schon ein paar der wieder angefutterten Kalorien abrennen.

Um 5 mussten wir dann gehen, weil Stef und Brendan mit alten Arbeitskollegen aus der Bäckerei Bakers Delight, in der Brendan immer noch arbeitet, um 6 zum Essen verabredet waren, zu dem ich auch mitkommen sollte. Man kann doch nicht den ganzen Tag essen!

Mit 4 Arbeitskolleginnen haben sie sich getroffen, 2 von denen haben ihren Partner mitgebracht, so dass wir dann insgesamt zu neunt waren. Mehr als eine kleine Vorspeise ging bei mir echt nicht rein, bei Stef und Brendan auch nicht, und selbst die war schon zu viel...!

Erst dachte ich, dass ich mir stark fehl am Platz vorkomme weil ich noch niemanden zuvor begegnet war, aber so schlimm war es gar nicht. Sie waren alle super nett, vor allem Grace die neben mir saß, war total lieb!

Die Themen über die geredet wurden waren auch nicht ganz meine, Verlobung, Hochzeit und Schwangerschaft, aber dem zuzuhören war ganz lustig. Hab mich nicht gelangweilt auch wenn ich nicht mitreden konnte. Was die alles für Vorstellungen haben... Ich war ganz froh, dass ich mitgegangen bin und den Abend nicht allein zu Hause vorm Fernseher verbracht habe. Da bin ich sowieso noch hängen geblieben, als wir irgendwann nach 10 wieder zu Hause waren. Stef und Brendan sind gleich ins Bett, Brendan ist total krank, Stef muss morgen arbeiten.

Länger als eine viertel Stunde saß ich allerdings nicht mehr vorm TV. Nicht nur, weil australisches Fernsehen so schlecht ist, sondern auch weil mir total schlecht war! Das war heute eindeutig zu viel! Ich konnte mich nur noch ganz schnell hinlegen und versuchen mich so wenig wie möglich zu bewegen, mir war so schlecht!

Montag, 13.07.2009

Stef musste, wie gestern schon gesagt arbeiten. Brendan fühlte sich immer noch nicht besser und ich bin nach einem gemütlichen Morgen um 11 los in die Stadt. Noch ein letztes Mal in die Rundie Mall, ganz ohne Stress und Hektik, denn Borry steht nun nicht mehr auf nur einem einstündigen Parkplatz. Erstmal aber musste ich in die Stadt kommen. Ich hatte keine Ahnung in welcher Richtung die City war und bin einfach mal losgelaufen, die Straßen entlang auf der Suche nach der nächsten Bushaltestelle. Hab dann auch ziemlich schnell eine gefunden, glücklicher Weise auch eine, an der Busse zur Stadt halten. Der Busfahrer hatte auch gute Laune, er hat mich ohne Ticket mitgenommen! In der Stadt bin ich dann in die Mall, was sonst?! Ich hatte keinen Plan, was ich machen wollte, aber komischerweise verging der Tag so schnell, dass ich am Ende noch 1,2 Stündchen hätte gebrauchen können.

Ich weiß auch nicht, ob es daran lag, dass Viola nicht bei mir war oder an der neuen Woche und dem einen Geschäft, in dem sie letzte Woche noch beim Umbau waren, aber heute hätte ich kaufen können! Die ganzen letzten 2 Wochen, nie hab ich was gefunden, und heute bin ich ständig zur Kabine gelaufen! Aber jetzt kann ich noch nicht so viel kaufen, ich hab genug zu schleppen, und habs auf 2 Shirts beschränkt!

Um 3 hab ich mich nochmal mit Mathilda zum Käffchen getroffen. Ich hatte ja noch ein Schlüssel vom Auto den ich ihr geben musste und auch so ist es ja ganz nett Leute zu treffen. Bis um 5, dann hat Brendan und Stef mich in der Stadt abgeholt und wir sind alle nach Hause.

Stef hat später zum Essen leckere italienische Küche gemacht, fürs Dessert sind wir nochmal in die Stadt zu Ice Rock gefahren. Das ist eine Art Eiscafe, wo man sich Eissorten zusammen mit all mögliches Süßigkeiten aussuchen kann. Oder Früchten. Das wird ordentlich zusammengemixt, dann kann mans essen.Ich war mit den vielen Eissorten und den tausend verschiedenen Süßkram total überfordert, so dass ich langweilig bei Mangoeis mit Himmbeeren gelandet bin, anstatt irgendwas cooles zu nehmen, wie zum Beispiel Macadamiaeis mit Tim Tam und Karamelfudge... Mhh....Warum wir Eis draußen in der Kälte essen wusste keiner von uns dreien so genau, aber es war lustig. Und lecker!

Stef und Brendan sind wieder beide zeitig ins Bett, diesmal müssen sie ja beide arbeiten. Ich bin nochmal durch ihre DVD- Sammlung gegangen und hab mir noch „Jerseys Girl“ angeschaut, ein bisschen geheult und bin dann auch schlafen.

Dienstag, 14.07.2009

Ich hab verschlafen! ! Bis um 10 Uhr! Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so lange im Bett lag!

Aber ich hab ja nichts verpasst, für heute hatte ich keine Pläne und hab mich ehrlich gesagt vor der Planung gedrückt, womit ich heute meinen Tag füllen soll. Außerdem hat es den ganzen Tag geregnet und ich war in der Stimmung nichts zu machen, also hab ich nichts gemacht!

Als ich fertig mit packen war, hab ich meinen großen Backpack mal auf die Waage gestellt: 27 kg! Bloß gut, dass Quantas seit diesem Jahr 3 kg mehr erlaubt, aber Jetstar, mit dem ich Samstag nach Sydney fliege, erlaubt immer noch nur 20 kg. Davon abgesehen, dass mein Gepäck zu schwer ist, weiß ich auch nichtl, wie ich alles tragen soll.... Manno man...

Brendan ist um 11 von Arbeit gekommen, aber sofort schlafen gegangen, so dass ich als Gesellschaft nur Wittle, Stefs kleine Schildkröte hatte. Hab mir noch einen Film angeguckt, hatte aber Angst, dass es vielleicht zu laut ist und Brendan wecken wird, bin selbst wieder müde geworden und hab nochmal geschlafen.

Kurz vor 5 gings nochmal in die Stadt Stef von Arbeit abholen.Ich bin einfach mitgefahren, hatte ja nichts zu tun und konnte so Adelaide noch einmal sehen.

Ab da war es dann eigentlich alles nur noch Stress. Nach Hause, schnell umziehen, wieder ins Auto und ans andere Ende der Stadt zum Mexikaner fahren. Die beiden wollten unbedingt nochmal mit mir essen gehen, ich sollte im Bus einen vollen Magen haben. Der Verkehr war so schlimm, wir haben fast eine ganze Stunde bis dorthin gebraucht! Beim Mexikaner gab es schließlich auch nur noch einen Tisch für eine Stunde, mussten uns also mit allem beeilen. Für Brendan und mich kein Problem, wir sind beide schnell Esser, Stef musste sich ranhalten. Zum essen gab es Sangria, damit ich im Bus gut schlafen kann.

Nach dem Mexikaner gings noch zum Italiener. Aber nur für einen schnellen Kaffee, dann wurde ich zum Busbahnhof gebracht. Dort hab ich dann noch eine Tüte mit einem Abschiedsgeschenk von Stef und Brendan bekommen, hatte ja noch nicht genug zu schleppen, einen Travelteddy mit Reisekoffer in der Hand,der traditionelle Heigh`s Schokolade enthält, voll süß!

Und eine Schachtel Tim Tam, die muss auf jeder Reise dabei sein! Es hieß Abschied nehmen und ich bin in den vollen Bus gestiegen, ich glaube es gab keinen einzigen freien Platz mehr und dann sind irgendwie nur Afrikaner und Ferals (zu deutsch: Assis) mitgefahren, wenns hochkommt vielleicht 5 Backpacker, ich hatte echt Angst um mein Zeug, hab quasi die ganze Nacht drauf gelegen! Mit aus dem Fenster gucken war nicht viel, ich bin ja im Dunkeln losgefahren und werde auch noch im Dunkeln ankommen. Kaum waren wir auf der Straße, wurde eine Informations DVD eingelegt, so ein kleines Filmchen, die man auch im Flugzeug zu sehen bekommt, Notausgänge, wie der Gurt funktioniert, wie man die Toilette zu bedienen hat. Ich dachte nur: was ist das? Na ja, danach wurde ein Indiana Jones- Movie eingelegt, da hab ich erst gar nicht versucht ihn zu verstehen. Nirgendwo war Licht an, da hab ich mich auch nicht getraut mein Lämpchen zum Lesen anzuknipsen, also recht langweilig! Da ich so viel geschlafen hatte, war ich auch nicht sofort müde...

Ich saß neben einer afrikanischen Frau, die mich soo aufgeregt hat. Sie hat die ganze Nacht- und ich meine die GANZE Nacht- mit irgendwelchen Buschmännern telefoniert! Und nicht irgendwie diskret, weil es Nacht war, nein, LAUT! Ich hätte die.... Hatte meinen MP3 Player schon 3x rauf und runter gehört und die war immer noch nicht fertig! Irgendwann gegen 3 hat sie mich wohl mit ihrer komischen Sprache hypnotisiert, so dass ich eingeschlafen bin.

weiter in Melbourne