Sydney - Tasmanien

Donnerstag, 15.01.2009

Um 7 aufgestanden Neuer Tag, neues Glück, haben wir gedacht und nochmal die letzten Nummern durchgerufen. Als sie uns dann aber immer wieder vertröstet und nur gegenseitig verbunden hatten, haben wir Plan B eingeschlagen: woofen! Auf einer Farm “Fonthill“ 20 min östlich von Oatlands. Glücklicherweise hatten die dort noch 2 Plätze für uns, denn einen Plan C gabs nicht! Dort müssen wir ein paar Stunden am Tag für Kost & Logis arbeiten. Aber das wollte ich ja sowieso mal noch machen, auf einer richtigen australischen Farm arbeiten und laut Internet ist „Fonthill“ eine Schaffarm.

Also konnten wir im Hostel auschecken und uns im Transtcentre ein Busticket kaufen, $ 16, war richtig günstig, wir hätten gedacht, die Busfahrt kostet uns $ 75!

Um 3 sollte es losgehen, also hatten wir noch gut den halben Tag, um uns Hobart anzugucken, besonders groß ist es ja nicht.

Erst sind wir schnell in die Library ins Internet, um die latest Joboffers abzurufen, aber es gab nichts passendes für uns. Dann sind wir einen Rundgang durch Hobart gegangen, der im Lonely Planet vorgeschlagen war und bei dem man alles von Hobart sieht, was man sehen sollte. Der fing am Franklin Square an und führte als erstes durch die City, da sind wir ja gestern schon die ganze Zeit rumgehetzt. Weiter führte er durch den Hafen, den wir dann auch mal bei Tag sehen konnten. Zwar klein, aber schön. Durch den Parliament Square gings weiter zum Battery Point. Hier liegt die älteste Siedlung Hobarts und hier erkennt man auch, dass es einmal englische Kolonie war. Voll die kleinen niedlichen Häuschen aus dem 18/19 Jhd., so schick und süß! Ich hätte alles fotografieren können! Das Ziel war schließlich der Salamanca Square, wo am Wochenende ein richtig toller Markt sein soll, heute war aber nicht viel los. Haben dann nochmal am Springbrunnen im Franklin Square pausiert und sind dann wieder zurück ins Hostel unser Zeug abholen und haben uns auf zum Bus gemacht.

Wir sind nur knapp eine Stunde gefahren, aber das auch durch eine Gegend, wie ich mir Australien vorgestellt hatte: trocken, weit, orange- braun! Toll! Da hab ich mich dann schon richtig auf den Farmsday gefreut.

In Oatlands mussten wir aussteigen und wurden von einer Frau von der Farm abgeholt.

Die Farm liegt nochmal 20 min von Oatlands weg und es ist immer schöner geworden. Irgendwann ging die geteerte Straße auch in eine …. na ja …. Dreckstraße über.

Ich weiß nicht, wie groß die Farm ist, aber selbst wenn sie klein ist, ist sie für Nicht- Australier riesengroß! Hab auch schon gleich bei der Ankunft die Schafe auf der Weide hinter dem schönen Farmhaus entdeckt. Es gab einige Cottages für die Arbeiter und Woofer, den Schafstall, einen Scherschuppen und einen offenen Schuppen für Traktoren, Quads und anderen Geräten. Außerdem ein Cottage für Gäste, die hier Kurzurlaub machen ( B&B). Das alles liegt noch recht nah beieinander, etwas weiter weg befindet sich noch auf einem Hügel das alte Farmhaus. Es sieht wirklich aus wie ein kleines Drovers Run! So geil! Nachdem wir beide schnell unser Zeug in unserem Zimmer abgeladen haben (ein 3er Zimmer mit Verbindungstür zum Nachbarzimmer, aber da wohnt keiner), sind wir zum Haupthaus, wo wir die Herrin des Hofes kennen lernen sollten.

Di, sozusagen die Chefin, hat uns erstmal durchs ganze Haus geführt, da kann man rumspazieren, wie man will, sogar durch ihr Schlafzimmer kann man zur Terrasse laufen. Ich fand das Haus auch ziemlich chaotisch und unordentlich, von daher stört sie der rege Betrieb in den eigen 4 Wänden wahrscheinlich auch nicht.

Um 5 ist Di mit uns, Nicole (ebenfalls eine deutsche Wwooferin, 30, wirkt aber viel, viel jünger) und einer fünfköpfig holländischen Familie, die hier Urlaub machen, zu dem alten Farmhaus hoch zum Berg gelaufen, welches sie zu einem Museum umgewandelt hatte und uns zeigen wollte. Dieses Haus war das ursprüngliche Farmhaus von Fonthill, in dem Di selbst noch als kleines Kind gewohnt hat. Die Möbel von damals, das Geschirr, Klavier, die Badewanne, selbst die Tapete ist noch von ganz, ganz früher, als Tasmanien besiedelt und die Farm gegründet wurde.

Im Innenhof gab es ein paar Schuppen, wo man die alten Ackergeräte und Zaumzeug für die Pferde sehen konnte. Sogar die alte Art Fußschellen von damals, mit denen die Gefangenen nach Van- Diemens- Land kamen, hang an der Tür (Di`s Urgroßvater kam als Sträfling hier her, er hatte ein Taschentuch geklaut) außerdem gab es eine Waschküche und eine Küche mit Gräten, die man zur Milch-, Sahne- und Butterproduktion brauchte. Im Erdgeschoss des Hauses befand sich die Küche, der Tearoom (mit den alten Porzellan und Silberbesteck), Esszimmer und das Bad.

Früher, hat uns Di erzählt, die eine richtig gute Museumsführerin abgegeben hat, war es nicht erlaubt, das sich die verschiedenen Klassen der Gesellschaft vermischten, so durfte man das Dienstmädchen nie sehen. Im Flur war gegenüber der Küche eine Wand, die zu dem Schrank ins Esszimmer führte. Dort musste die Küchenmagd das Essen rein stellen, welches sich die bessere Gesellschaft dann von innen raus nehmen konnte. Und lauter solche Dinge hat und Di erzählt und gezeigt.

In der ersten Etage befand sich das große Wohnzimmer und die Zimmer der einzelnen Familienmitglieder, die jetzt in Gästezimmer umgewandelt wurden.

In dem Haus soll es auch spuken, alte Seelen sollen dort noch wohnen. Di hat in jedem Zimmer eine andere Geschichte erzählt und manche Gäste können in den Zimmern auch nicht schlafen weil sie etwas fühlen, hören oder sehen, aber wäre ja auch ein Ding gewesen, wenn es in dem Haus NICHT gespukt hätte.

Zum Schluss sind wir noch auf den Dachboden und in den Keller. Hier waren an den Wänden Holzbretter, auf denen wohl die Gefangenen schlafen mussten.(Ich weiß allerdings nicht, warum hier Gefangene gehalten wurden). Es ist ein richtig schönes, großes Haus mit einem schönen großen Garten, auf dem Hügel, mit einem unglaublichen Blick auf das ganze Anwesen. Ich kann mir das Leben hier im 18 Jhd. richtig vorstellen.

Wie gesagt, die paar Zimmer im ersten Stock werden an Urlauber vermietet. Außerdem bietet Di geführte Tour für Touristen durch das alte Haus an. Wir waren ziemlich lange oben bei dem alten Haus gewesen, halb sieben erst wieder bei unserem Cottages zurück. Uns Wwoofern steht neben den gemütlichen Zimmern eine große, saubere Küche mit großem, gefüllten Kühlschrank, ein großes Esszimmer und eine Art Wohnzimmer mit Kamin, Fernseher, DVD Player, mit allem drum und dran zur Verfügung. Hier ist es definitiv luxuriöser als in einem Working Hostel. Wir drei wollten uns dann was zum Abendessen machen, konnten uns aber ewig nicht entscheiden, weil wir ganz einfach eine zu große Auswahl hatten, die wir hier nicht gewohnt sind. Letztendlich ist es eine große, bunte Salatschüssel und ein Hühnchen geworden. Während des Essens kam Di nochmal vorbei, wenn wir beim Schafe treiben dabei sein wollen, sollen wir in in 20 min bei den Quads sein. Da haben wir uns natürlich beeilt. Das wollten wir nicht verpassen! Es gab zwei Quads, eins durfte Nicole fahren, da sie das schon mal gemacht hatte und Viola saß mit hinten drauf. Ich saß hinter einem Mann von der Farm, der das andere Quad fuhr. Der Vorarbeiter kam noch mit seinem Auto mit, und zu dritt haben wir eine kleine Gruppe Schafe von einem nahe liegenden Baeeock in den Stall getrieben. Das war soooo geil! Erstens Schafe jagen, zweitens Quad fahren und drittens einfach alles zusammen, Farmsday Australien! Die Schafe waren auch ganz brav und sind gleich durch das richtige Gate gelaufen. Den Rückweg durfte ich fahren. War das geil! Über die Felder Australiens zu cruisen, das war unglaublich! Ich hoffe wir machen das noch mal. Das ist echt das real Australia! Genau wie bei McLeods Töchter, landschaftlich und vom Farmgelände, vom Tierbestand zwar nicht so groß, aber trotzdem, GENIAL!!

Wir saßen noch bis halb 11 zusammen im Wohnzimmer und haben uns noch ein wenig bequatscht, über Australien und unsere Erlebnisse. Ist immer wieder interessant. Dann sind wir ins Bett. Unser Zimmer war arschkalt, so dass wir unseren kleinen Heizkörper darin anschmeißen mussten und sogar noch den aus dem Nachbarzimmer geholt haben. Bis es kuschelig warm war und wir einschlafen konnten.

Freitag, 16.01.2009

Heute morgen war es wieder so kalt in unserem Zimmer, ich wollte gar nicht aufstehen. Draußen wars auch noch so windig, richtig stürmisch, aber halb 9 sollten wir zur Arbeit und da mussten wir dann eben mal irgendwann auf, noch kurz gefrühstückt und dann los.

Die Schafe, die wir gestern rein geholt haben, wurden heute in der Shearer`s Boa geschoren und wir sollten mithelfen, wo es eben was zu tun gab. Unsere Arbeit bestand schließlich darin, dass wir die Wolle klassifizieren mussten. Na ja, für richtiges klassifizieren braucht man schon eine Ausbildung, wir mussten einfach nur gute von schlechter Wolle, also dem Schaffsfell, trennen, aber das muss auch erst mal gekonnt sein.

Es gab einen Scherer, es war ja nur eine sehr kleine Herde, wir mussten uns eben nur um das Fell kümmern, zu dritt, eigentlich hätte das auch einer alleine hinbekommn, wir waren etwas unterfordert und ich hatte ein schlechtes Gewissen.

Als der Stall mit geschorenen Schafen voll war, sollten wir die Tiere zählen, wenn sie raus ins Freie gelassen werden (und das geht so schnell, dass man sich mal leicht verzählt) Dummerweise hatte ich das Gatter zu dem Stall nicht richtig zu gemacht und 3 Tiere sind anstatt nach draußen wieder zurück in den Scherraum gelaufen ( ja, meine Schuld mal wieder). Dann hieß es Schafe fangen! Und das war gar nicht so einfach! Die Tiere waren voll verängstigt und sind da wie die Blöden rumgerannt, über Tische und Bänke gesprungen und gegen die Wand gerannt. Ich dachte die bringen sich selber um! Ich hab mich aber auch nicht getraut die Schafe am Bein zu packen und nach draußen zu schleifen, wie die Männer das dann gemacht haben, als sie sie hatten.

Der Scherer, ja, der muss wohl noch ein Anfänger gewesen sein. Also bei richtigen Scherern geht das viel, viel schneller, aber gut, er hatte ja kein Zeitdruck. Aber der hat die Tiere so oft geschnitten, die haben alle geblutet! Manche nur ein bisschen, andere hatten richtig tiefe Wunden, so dass das Blut schon tropfte! Und an der Wolle hingen dann die Hautfetzen und das Blut! Die Tiere taten mir so Leid!

Halb 10 kam Di mit dem Morning Tea, Tee, Kaffee und Biscuits, um 12 war Lunch, wo wir uns ein bisschen Reislasagne warmgemacht haben, die im Kühlschrank stand (uns geht’s echt nicht schlecht). Und um 2 waren die Schafe geschoren und die Arbeit vorbei. Wir konnten zum Schluss noch ein bisschen in der Wolle rumspringen um sie zusammen zu pressen, das war nochmal richtig lustig. An mein Cousinchen Tammy: wenn du mal sehen willst, wie deine Schäfchen wirklich leben, dann musst du nur mal hier fahren und Urlaub machen!

Also wenn das immer die Arbeit für Unterkunft und Essen ist, einfach und die Spaß macht, dann frag ich mich, warum ich noch nicht eher Wwoofen war. Denn hier kriegt man viel mehr vom australischen Leben mit!

Das einzige, was wir noch machen sollten war, die geschorenen Schafe mit den Quads wieder auf das hintere Paddock zu treiben. Es war aber heute den ganzen Tag so stürmisch und kalt und ab und zu regnerisch, dass wir uns erst am Kamin aufgewärmt und den Regenschauer abgewartet haben, bevor wir los sind.

Nicole auf ein Quad, Viola und ich auf dem anderen haben wir die Schafe problemlos getrieben. Ich bin immer abgesprungen, hab die Gatter auf und zu gemacht, bin wieder rauf und weiter gings. Das ist so cool und macht so ein Spaß, wir waren viel zu schnell fertig!

Wieder zurück auf dem Hof haben wir noch die Hunde, Ziegen und Hühner gefüttert und Di hat uns anschließend noch das älteste Haus der Farm gezeigt, das mit den Jahren schon mal zusammengefallen und im alten Stil wieder aufgebaut worden war. Heute wird es ebenfalls als Gästehaus vermietet, das ist soo schön, niedlich, romantisch! Nebenbei hat man wieder eine menge Geschichte erfahren, so interessant!

Viola und ich sind am Nachmittag noch ein Stück die Straße entlang über die Farm spaziert, zwischen den ganzen Felder, über einen Hügel und noch einen und noch einen. Es sah alles gleich aus und trotzdem total schön. Mussten dann aber auch wieder umdrehen, weil schon die nächste Regenwolke ankam.

Den restlichen späteren Nachmittag bzw, Abend saßen wir zusammen und haben Eis mit warmen Früchten gegessen (wie gesagt, uns geht’s richtig gut) und sind dann schließlich auch nicht allzu spät ins Bett.

Samstag, 17.01.2009

Es gibt noch nicht viel Arbeit für uns zu tun, deshalb sollten wir heute einfach kommen, wenn wir ausgeschlafen haben. Nächste Woche gibt’s dann wohl um so mehr zu tun.

Unsere Aufgabe bestand darin, das eine Gästehaus Cottage sauber zu machen, da neue Gäste erwartet wurden. Das hieße Küche, Wohnzimmer, 2 Bäder und 4 Schlafzimmer zu säubern. Wir haben zu dritt 2 h dafür gebraucht, ich will gar nicht wissen, wie die das sonst alleine macht.

Mittags hatte Di uns kleine Pancakes gebacken , mit denen wir ein weilchen auf ihrer Veranda saßen und das, heute wieder, schöne Wetter genossen. Danach sollten wir noch ne halbe Stunde Unkraut zupfen und dann “für heute Schluss Machen“. Es ist echt so wenig, was wir hier machen müssen, dabei macht alles sogar Spaß.

Wir sollten uns schnell umziehen, denn Di wollte mit uns in die Stadt fahren. Stadt bedeutet Oatlands, wo wir auch mit dem Bus angekommen sind, welches auch nur aus einer Straße besteht, wo es alles gibt, was man braucht.

Dort sind wir zuerst in einen französischen Antiquitätenladen gegangen, den Di uns zeigen wollte (das ist jetzt etwas, was man normalerweise nicht braucht, aber hier braucht ja jedes Örtchen seine eigene Attraktion). Anschließend waren wir noch im Supermarkt einkaufen, Gott, die kauft echt alles für uns, egal wie teuer es ist. Und dabei ist es nur ein kleiner Supermarkt, wo so schon alles mehr kostet. Na ja, ich will mich ja nicht beklagen, aber ein bisschen hab ich schon `n schlechtes Gewissen.

Um 4 hat sich Di mit einer alten Schulfreundin zum Kaffee verabredet, wo wir auch unsere heiße Schokolade bekommen haben und ein Stündchen nett zusammen saßen.

Zurück auf der Farm haben wir noch ein paar Blümchen gießen, die Hunde füttern und das Gehege für die kleinen Welpen mit einem Netz auskleiden sollen, weil die beiden immer ausbüchsen, dann waren wir für heute entlassen.

Nach dem Essen haben wir wieder den Kamin angeschmissen, denn nachts ist es hier doch ganz schön kalt, und haben 2 Folgen McLeods Töchter geguckt. Und dann noch eine, und noch eine. Und dann noch „Untreu“, bis uns um 1 die Augen zugefallen sind.

Sonntag, 18.01.2009

Wir wussten nicht, was uns heute erwartet, nur so viel, dass wir nicht arbeiten müssen und um 10 beim Haus sein sollten. Vorher nur noch die 8 Betten von der Großfamilie aus SA abziehen, die heute morgen abgereist ist (und uns übrigens gleich auch auf ihre Farm eingeladen hat).

Di ist mit uns nach Ross gefahren, einem kleinen Örtchen 1h nördlich von Oatlands, was auf der Karte genauso groß dargestellt ist, aber eigentlich auch nur aus einer Straße besteht.

Als erstes hat sie, im wahrscheinlich einzigsten Restaurant des Ortes, ein Mittagstisch bestellt und ist dann mit uns einen Kaffee (bzw. heiße Schokolade) in einem Straßenkaffee trinken gegangen.

Bis zum Mittag konnten wir uns anschließend den Ort angucken, der auch total schön ist. Die kleinen, alten Sandsteinhäuser von früher mit den Blumenbeeten davor sind einfach zu niedlich. Hier gibt es zahlreiche antike Geschäfte, die an früher erinnern (weshalb Di auch so gerne nach Ross fährt und uns das alles zeigen wollte), alte kleine Kirche, wo wirklich nur eine kleine Gemeinde reinpasst, alles ist hier so ruhig und idyllisch, wenn ich könnte, würde ich hier im 18 Jhd. Leben wollen, muss voll schön gewesen sein!

Zum Mittag haben wir uns mit Di`s Mann und seinem Hobbyseglerkamerad getroffen, die von einer Tour zurückgekommen waren. Jeder konnte Essen und Trinken was er wollte. Viola hatte sich „Nacho Ross“ bestellt und etwas Mexikanisches erwartet. Was sie bekam war ein Teller voller Nachochips mit etwas Käse und unnennenswerter Menge an Hackfleisch überbacken. So was hab ich auch noch nicht gesehen. Da bekommt man zum Mittag einen Teller voller Chips! So was gibt’s echt nur in Australien, wir haben nicht schlecht geguckt! Da war ich mit meinem Fisch und Salat definitiv auf der sicheren Seite.

Wir hatten anschließend noch Zeit uns den Rest von Ross anzuschauen und ins Wodmuseum zu gehen (wo wir so langsam auch mitreden können). Bevor wir wieder zurück nach Lemont, Fonthill gefahren sind, gabs für jeden noch ein riesen Eis. Ich war so voll! Und hatte auch wieder ein ganz schlechtes Gewissen, denn das einzige, was wir dann noch machen mussten war ein paar Blümchen zu gießen und die Tiere zu füttern und bis jetzt gibt es keinen Grund zur Annahme, dass die Arbeit irgendwie mehr oder anspruchsvoller werden wird. Und Di bedankt sich auch ständig überschwänglich bei uns, dabei machen wir ja fast gar nichts!

Wir saßen noch ein bisschen zusammen in der Sonne und haben die Schafe auf der Weide beobachtet, solange es noch schön warm war. Satt waren wir eigentlich alle, antreffen konnte man aber jeden nochmal in der Küche (ich hab aber nur Joghurt mit frischen Himbeeren gegessen!). Im Fernseher kamen zwei Hugh Grant- Filme, die wir uns angeguckt haben und na ja, die Abende sind nicht so aufregend, aber sehr gemütlich.

Montag, 19.01.2009

Halb 8 sollte unser Tag anfangen. Nicole ist mitgefahren ein paar männliche Schafe zu verkaufen, die zu alt waren, Viola und ich vermuten unsere Aufgabe wird Unkraut jäten sein. Als wir pünktlich durchs Haus liefen, lag Di aber noch im Bett! Sie wollte noch nicht aufstehen, wir sollten doch schon mal die Tiere füttern, die Hundewelpen rauslassen und dann mit dem Unkraut beginnen.

So, und nun kümmer dich mal um Unkraut, wenn 2 freudig- verspielte Welpen zwischen deinen Füßen rumlaufen, an dir hoch springen und übers Gesicht schlecken, weil sie ganz viel Aufmerksamkeit wollen. Das war gar nicht so leicht!

Um 10 gabs Morning Tea, um 12 war Lunch. Nicole kam mittags wieder und hat uns noch bei dem Unkraut helfen können. Das war viel Zeug! Also Oma, so hättest du deinen Garten nicht verkümmern lassen, das sah aber auch schlimm aus!

Die Beete waren teilweise fast vollständig leer, als alles Unkraut beseitigt war. Demzufolge müssen schon lange keine Wwoofer mehr hier gewesen sein. Wir waren bis halb 3 beschäftigt, dann hat es ein wenig angefangen zu regnen und wir konnten aufhören (und es ist noch soo viel zu tun!). Sollten „nur noch“ ein Gästezimmer für morgen herrichten und Fressschüsseln der Hunde sauber machen, was ja eigentlich nicht die Welt dauern dürfte. Letztenendes war es doch der Fall. Die waren so dreckig, alles war schon angepappt, ich will gar nicht wissen, wann die das letzte Mal geputzt wurde! Da wir dann grad einmal bei ihnen waren, haben wir noch ein Weilchen mit ihnen gespielt, mit den Großen (das sind eigentlich Arbeitshunde für die Schafe, werden aber nicht mehr jeden Tag gebraucht und bekommen meiner Meinung nach zu wenig Aufmerksamkeit und Bewegung), so dass es dann doch schon 5 war, als wir „Feierabend“ machten.

Das große Ereignis des Tages war die Ankunft der Fox Hunter. Jede Woche kommen von Montag bis Donnerstag 6 Männer, die hier auf der Farm Fuchsfallen aufstellen und auf Jagd gehen (meist zerlegen sie Kadaver, vergiften es und streuen es aus). Füchse sind hier in Tasmanien, und allgemein in Australien eine Plage, weil sie keine natürlichen Feinde haben, selbst aber eine Gefahr für die heimischen Tiere darstellen. Deshalb gibt es hier sogar einen Beruf für die Fuchsjagd. Jedenfalls müssen wir nun Küche und Wohnzimmer teilen, aber dafür dürften die Abende nicht mehr so eintönig werden.

Ach, ich hab heute noch meine erste Tarantel gesehen! Saß quasi direkt am Eingang, aber hat niemanden gekümmert. Ich fand sie soo eklig! Schwarz- grau- weiß gestreift und haarig. Hier muss man wirklich mit allem rechnen.



Dienstag, 20.01.2009

8 Betten beziehen und in den Zimmern Staub saugen, anschließend die Baa putzen, dass waren die Aufgaben für heute.

Die Gästezimmer ordentlich zu machen hat doch länger gedauert, als wir gedacht hatten, vor allem das Staub saugen. Erstens waren die Zimmer so dreckig und zweitens war der Staubsauger auch nicht der Beste. Ich durfte eine große, braune, haarige, aber allerdings tote Spinne aufsaugen. Es war trotzdem eklig, denn wer weiß, was in unserem Raum alles krabbelt?! Als Viola dann auch mal bei uns durchsaugte, hatte sie dann prompt auch eine Spinne entdeckt, die war aber noch klein.

In der Baa wussten danach gar nicht, was wir alles sauber machen, beziehungsweise wo wir anfangen sollten. Denn in einen Scherschuppen ist alles dreckig und man bräuchte 3 Tage, um ihn einigermaßen in Ordnung zu bringen.

Doch bevor wir anfingen, wurden wir noch mal von Schafen abgelenkt, die hier noch von Stumpy (dem Vorarbeiter der Farm, der sich hauptsächlich um die Schafe kümmert) geohrmarkt wurden. Mit einer Art Locher wurden den kleinen Schäfchen rote und blaue Marken ins Ohr getackert. Sah etwas schmerzhaft aus und hat bei den meisten auch geblutet, soll aber nicht wie bei den Menschen sein, wenn sie sich ein Ohrloch stechen lassen.

Auf jeden Fall durfte ich es auch mal probieren. Ich hab mir ein Ohr und die Zange geschnappt und losgetackert. Na ja, mein erstes Schaf musste ,glaube ich, etwas leiden, weil ich’s zu langsam gemacht habe, hat aber auch nur mal kurz „Mäh“ gemacht und dann war es gut. Man braucht eben erst mal ein Gefühl dafür. Beim zweiten ging es dann schon besser.

Ich finde das hier so toll, dass man alles mal ausprobieren und selber machen darf. Es war richtig cool, wer hat schon mal Schafe geohrmarkt?

Dann ging es wieder an die Arbeit.

Ich hab den ganzen Schuppen aufgefegt, Viola ist mit dem Staubsauger hinterher und Nicole zum Schluss mit dem Mopp. Danach Tische und Bänke geschruppt und ordentlich aufgestellt.

In der Baa kann man nämlich ein richtiges Fest veranstalten, also vom Möbeliar, Platz und Ambiente her. Und aus irgendeinem Grund waren wir der Annahme, dass heute Abend was gefeiert wird. So haben wir noch die ganze Deko abgestaubt, die Bar und die Küche geschruppt, so gut es ging. Ich hab in meinem Leben noch nie so was dreckiges wie die Mikrowelle in dieser Küche gesehen! Meine Herrn, war das eklig! Da klebte mit ziemlicher

Sicherheit noch was vom vorletzten Jahr drin! Zum Glück sieht es in unserer Küche nicht so aus und es ist ja auch nur die Sheare`s Baa, aber trotzdem! Der Rest war auch nicht besser und ich war froh, als ich die Küche endlich fertig hatte (warum bleiben die ekligen Arbeiten immer an mir hängen? Letztens schon ein ganzes Bad! Halb 3 waren wir dann mit allem fertig und es sah sogar richtig gut aus. Und es war in gewisser weise eine angenehme Arbeit im Vergleich zum Unkraut jäten gestern, man konnte sich bewegen.

Und bei fetziger Countrymusik macht sowieso alles noch mehr Spaß. Wir brauchten auch erst mal nichts weiter zu machen, weil es heute so drückend heiß war. Sollten uns ein wenig ausruhen und am Abend noch die Blumen gießen und Tiere füttern.

Hatten somit den Nachmittag frei, noch kurz mit den Welpen gespielt, eine ausgebüchste Ente wieder eingefangen und dann gechillt.

Als wir dann später gerade auf dem Weg waren, genau diese Aufgaben zu erledigen, kam Di uns schon entgegen, wir sollen mal in die Baa gucken. Dort saßen dann Stuart (Di`s Partner) und Greg (Stuarts Freund und Segelmate), die sich zusammen mit Di bei uns für die „brillante Arbeit“ mit einem Drink bedanken wollten. Das sollte dann wohl die „Party“ sein, für die wir den Schuppen aufgeräumt hatten. Na ja, war aber ganz nett, haben uns ein Weilchen unterhalten, vor allem über morgen. Denn morgen dürfen wir mit Stuart und Greg Segeln gehen ( „weil ihr heute so gut gearbeitet habt, bekommt ihr einen Tag frei“). Die beiden fahren jeden Mittwoch und Donnerstag und bei einigen besonderen Rennen mit. Das wird bestimmt Sau cool! Ich war noch nie segeln und dann gleich ein Rennen! Werden also morgen den ganzen Tag unterwegs sein.

Abends haben wir mit einem Fuchsjäger Karten gespielt (der Rest hat TV geguckt) und etwas über ihre Arbeit erfahren. Sie sind alle ganz nett, nur ihre Arbeit versteh ich nicht so ganz. Erstens gehen sie tagsüber auf Jagd. Sind Füchse nicht nachtaktiv? Und dann finden sie immer nur Kot, haben aber noch kein einzigen Fuchs gesehen. Das würde mir zu denken geben.



Mittwoch, 21.01.2009

Heute, großer Segeltag!

Um 9 gings los nach Hobart, in dessen Hafen das Segelboot liegt und wo das Rennen auch stattfinden sollte, in den Buchten von Hobart.

Dort sind wir allerdings erst mal Kaffee trinken gegangen, was uns sehr gelegen kam, denn auf der einstweiligen Fahrt sind uns noch mal alle Augen zugefallen. Dann musste das Boot noch beim Rennen gemeldet werden, die Männer haben noch beim Bäcker gehalten, um sich was zum Essen zu kaufen, wir hatten unsere Lunchpakete. Das hat sich alles so in die Länge gezogen, dass es dann schon Mittag war, als wir am Boot waren.

Es sah klein aus, war aber eigentlich schon ein größeres Segelboot mit Küche und Bad, 8 Leute könnte auf ihm schlafen. Alles ziemlich modern und für ein Boot schick. Stuart und Greg haben keine feste Crew, eben ein paar Leute, die mitsegeln, wenn sie Zeit haben. Um richtig gut und schnell segeln zu können, bräuchte man auf diesem Boot 6 Mann, da so viele Aufgaben gleichzeitig gemacht werden müssen. Für das erste Rennen 13:45 Uhr hatte aber nur noch einer Zeit, Shawn, sodass sie insgesamt zu dritt waren. Und wir drei eben.

Ich wusste nicht, wie so ein Segelbootrennen funktioniert. Alle auf einer Höhe und „Auf die Plätze, fertig ,los!“? Wenn man es mir nicht gesagt hätte, hätte ich es nicht mitgekriegt, dass wir schon im Rennen waren. Es wird einfach deine Zeit gestoppt von dem Moment an, an dem du am Yachtclub vorbeifährst und wieder zurück kommst. Vorher wurde der Kurs über Funk durchgesagt, dass der Skipper (Stuart) Bescheid wusste, wo es langgeht.

Und dann gings los! Ein „Segeltrip zu den Whitsundays“ ist ein Scheiß dagegen, was das war, reinstes Boot fahren, hatte gar nichts mit Segeln zu tun. Wir lagen wirklich, man kann fast sagen parallel auf dem Wasser! Es ging richtig guter Wind. Ich hatte überhaupt keine Orientierung, wo wir langgefahren sind, es hätte die Küste rauf oder aber auch nur im Kreis gewesen sein können, ich habs nicht mitbekommen, war viel zu sehr fasziniert vom Segeln!

Unsere Aufgabe war es immer das Segel zu wechseln, also damit es sich auf der anderen Seite wölbt, wenn wir Kurven fuhren. Und das musste schnell gehen! Auf der einen Seite Seil locker lassen, auf der anderen so schnell wie möglich ziehen. Das war aber nicht mit dem zu vergleichen, was die anderen 3 Männer machen mussten. Das war der pure Stress! An dem Seil ziehen, hier locker machen, dort wenden. Also zumindest ein Segelbootrennen hat nichts mit Entspannung zu tun! Die waren ja nur am Hetzen und Kommandos geben!

Halb 4 lagen wir wieder im Hafen, es ist mir aber überhaupt nicht so lange vorgekommen. Es war richtig, richtig geil, so richtig zu segeln! Außer den Stress und die Hektik, die die Männer gemacht haben, hat man allerdings nicht viel vom Rennen mitbekommen, kein „Start“-

beziehungsweise „Ziel“ Schild, noch nicht einmal die Konkurrenz konnte ich richtig ausmachen!

Manchmal dachte ich zwar ernsthaft wir kippen, weil wir wirklich auf der Seite lagen, aber es war so cool!

Das zweite Rennen war für 6 angesetzt. Die Männer sind in der Zwischenzeit in den Yachtclub gegangen, ein Bierchen trinken, wir konnten solange mal kurz mit Gregs Laptop ins Internet.

Für das zweite Rennen hatte Shawn keine Zeit mehr, dafür kam ein anderer, Russ.

Die Männer hatten wegen hitziger Diskussionen den Kurs nicht mitgekriegt. Ich weiß aber nicht, wie Sie ihn dann noch rausbekommen haben, wahrscheinlich immer den anderen Booten hinterher. Diesmal konnte man die Konkurrenz super ausfindig machen, es waren so viele Segler unterwegs, es wurden 70 geschätzt. Das sah so toll aus, die Sonne ist langsam untergegangen und hinter dem Hafen lag Hobart mit seinen schönen Häuschen, dahinter der Mt. Wellington.

Unsere Aufgabe war es jetzt nur das Gewicht des Bootes zu verlagern. Na damit konnten wir ja dienen. Saßen zwischen den Segeln oben an Deck und mussten nur ab und zu die Seiten wechseln. Auch eine schöne Aufgabe.

Bei einer scharfen Kurve um eine Boje wäre es beinahe zu einem Zusammenstoß mit einem anderen Segelboot gekommen. Das war richtig knapp, es ging nicht mehr um Meter, sondern Zentimeter! Ich hatte mir schon ins Gedächtnis gerufen wo die Schwimmwesten waren, aber es ging alles gut. Nach dem Zweiten Rennen sind wir alle in den Yachtclub gegangen, wo Di uns einen Tisch fürs Abendessen reserviert hatte. Sie kam uns abholen, da die Männer auf dem Boot schlafen und morgen noch Rennen fahren.

Ich war noch nie im Yachtclub und kam mir reichlich blöd vor mit meinem Rucksack dort reinzuspazieren und mich zwischen den reichen Seglern zu setzen. Aber so schlimm wars nicht, die Leute waren alle ganz normal.

Es gab ein kleines Buffet, an dem man sich den Teller voll hauen konnte. War das lecker! Dort haben wir auch die Ergebnisse der Rennen erfahren: im ersten haben wir den fünften Platz belegt, im zweiten Rennen den zwölften.

Wir wurden einen Haufen Leuten vorgestellt, die wir wahrscheinlich nie wieder sehen werden. Di scheint wohl ein bisschen Stolz auf uns zu sein:

Halb 11 waren wir wieder auf „Fonthill“, todmüde. Wir sind sofort ins Bett gefallen, die Seeluft macht einen echt müde.



Donnerstag, 22.01.2009


Es war heute morgen verdammt kalt, und wir sollten ja den ganzen Tag mit den Schafen arbeiten. Ich hatte 5 Lagen an und hab dann noch auf Bewegung gehofft.

Halb 8 war Stumpy da, der uns unsere Arbeit zeigen beziehungsweise uns unterstützen wollte.

Tom, ein weiterer Mitarbeiter der Farm, war mit einem Quad und den Sheep dogs in dem Paddock, wo die Schafe waren. Viola und ich sind mit Stumpy, Nicole mit dem zweiten Quad hinterher. Die Hunde haben die Vorarbeit geleistet und die Tiere zusammen getrieben, wir drei sollten sie dann mit den Quads über 2 weitere Paddocks bis zur Straße treiben, während Tom und Stumpy im Auto am Gate auf uns warteten, weil wir sonst die Gates gar nicht gefunden hätten. Haben es sogar ganz gut hinbekommen, zwar etwas langsamer als beim letzten mal, denn heute waren es nicht nur 30, sondern 1000 Schafe, aber wir haben alle Schafe gut zur Straße gebracht und wurden von Stumpy gelobt („Good Girls!“).

Die Männer haben uns ab da allein gelassen, wir sollten sie bis zu den Yards auf der Farm die Straße entlang treiben (etwa 2 km), was ja eigentlich nicht so schwer sein kann, denn links und rechts waren Zäune.

Es stellte sich dann aber doch als ganz schön schwierig raus, da die ersten 3 Reihen Schafe ganz vorn wie eine Mauer standen. Von den Quads haben sie sich auch nicht einschüchtern lassen, es hat sich nichts bewegt. Also bin ich abgestiegen und hab mit „Hey ! Hey!“- rufen und Arme schwingen versucht, die Tiere voran zu treiben. Und es hat funktioniert! (Ich hab ja einige theoretische Erfahrungen von Mc Leods) Nicole und Viola sind mit den Quads hinterher gekommen, irgendwann haben wir mal gewechselt, bis wir ein Quad stehen lassen haben und 2 Mann treiben konnten.

Es hat richtig Spaß gemacht, ging aber dennoch recht langsam voran. Stumpy kam uns bald mit den Sheep dogs zur Hilfe, na da konnten sie dann rennen!

Auf dem Hof haben wir alle in die Yards getrieben, durch Zäune unterteilte Gehege, insgesamt durch 3, dann kam ein Eisengatter, an dem Nicole stand und quasi als Schranke fungiert, die Lämmchen (3 Monate alt) in ein Gehege und die Muttertiere in ein anderes Gehege leitete. Damit sie aber nicht alle auf einmal zu dieser Tür rennen, an der sie sortiert werden, haben wir sie eben vorher durch 3 Gehege gescheucht.

Natürlich ist es dabei auch passiert, dass einige Muttertiere mit bei den Lämmern durchgeschlüpft sind, die mussten wir anschließend fangen und an den Beinen am Besten rausziehen, anders hat man sie gar nicht bekommen, die waren viel zu wild und vor allem zu schwer! (Oh ja, ich weiß jetzt, wie schwer Schafe sind, wie viele heute auf meinen Füßen standen...) Aber ich konnte ein paar von ihnen fangen und irgendwie nach draußen befördern.

Es war ja schon die ganze letzte Nacht so windig und heute morgen auch, aber im Laufe des Vormittags ist es richtig stürmisch geworden. Anfangs konnte man die umliegenden Felder noch sehen, aber es ist richtig ausgeartet, es wurde so viel Dreck und Staub aufgewirbelt, die ganze Luft war braun. Man konnte keine Felder mehr ausmachen, man sah nur noch Staub!

Nun mussten wir aber die Muttertiere noch dem Alter nach sortieren (4 verschiedene Ohrmarken), sie also im Kreis durch die Yards und zu dem Tor treiben. Man konnte die Augen gar nicht mehr öffnen, es flog ja nur der Dreck rum. So stand ich mitten im Yard mit geschlossenen Augen zwischen den Schafen, hab „Hey , Hey“ geschrieen und mit den Armen rumgefuchtelt, hatte aber keine Ahnung, wo Schafe waren bzw. wo ich sie hintreibe.

Zum Glück gab es die superintelligente und vor allem gehorsame Sheep dogs, die das ganze dann gemanagt haben. In der Mittagspause standen wir erst mal ne Weile im Bad und haben uns (nach einem Foto) überall, wirklich überall saubermachen müssen! Ein Schornsteinfeger wäre nix dagegen, wir wie ausgesehen haben! Bis heute hab ich noch nie so pechschwarze Ohren gesehen.

Nach dem Mittag sollte es aber, Gott sei dank, im Schuppen weitergehen. Doch Stumpy hatte die kleinen Lämmchen alle schon gedrenscht (eine weiße Flüssigkeit gegen Würmer ins Maul spritzen) und wollte uns nur noch was zeigen. Bis vor kurzem wurden die Schwänze bei den Lämmchen abgeschnitten, damit sich darunter und im Genitalbereich keine Fliegen ransetzen. Die Tierorganisation PETA hat dies nun aber als Tierquälerei eingestuft und verboten (ab 2010 gänzlich) . Die Farmer müssen das nun langsam einstellen und Stumpy hat jetzt schon bei den Lämmern hier angefangen, um zu gucken, wie das ist. Er hat uns an einem Lämmchen gezeigt was passiert. Erst kamen die Fliegen, dann die Maden. Die fressen die Haut des Schafes und bohren sich durch den ganzen Körper ! Also es lässt sich jetzt darüber streiten , was mehr Tierquälerei ist!

Stumpy hat bei dem kleinen hinten das Fell abgeschnitten und die Drenschflüssigkeit darüber gekippt, bei der die Maden alle raus kommen. War das eklig! Ich kann gar nicht sagen, wie viele es waren, aber es waren viele und so eklig! Das Schäfchen tat mir richtig Leid!

Blieb nur noch die Aufgabe die Muttertiere dem Alter entsprechend auf verschiedene Paddocks zu bringen, aber Stumpy und Tom habens dann allein gemacht und uns den restlichen Tag freigegeben. Wir waren aber auch ganz froh drüber, denn draußen ist das Wetter immer schlimmer geworden, der Sturm hatte sich zu einem Orkan entwickelt (157kmh). Wir sollten auch schon Wasser abfüllen, denn wenn der Strom ausfällt, funktioniert auch das Wasser nicht mehr, hängt irgendwie mit der Pumpe zusammen. Da sind wir aber erst mal alle schnell duschen gegangen, bevor das passiert, wir waren so dreckig!

Mit Viola hab ich’s mir mit einer heißen Schokolade auf der Couch gemütlich gemacht und „König der Löwen“ geguckt.

Da Di den Nachmittag und frühen Abend in Hobart unterwegs war, sollten wir die Tiere füttern und Blumen gießen. Glücklicherweise hat der Sturm kurzzeitig etwas nachgelassen, konnten wir das also auch noch schnell erledigen.

Den Abend haben wir hauptsächlich mit Kochen und Putzen verbracht. Die australische Hauskonstruktion ist auch nicht die Beste, der Staub kam durch irgendwelche Ritzen durchs Fenster rein. Bad und Küche waren so dreckig! Lange Weile hatten wir nicht mehr. Di kam noch mal kurz vorbei, um nach dem rechten zu sehen und sich bei uns zu bedanken (Thank you So much, girls!“), ist dann auch schnell wieder ins Haus. Es hat ja alles gewackelt und geklappert, da wollte niemand unbedingt länger als nötig draußen sein. So ein Wetter wie heute hatten sie hier auch noch nie. Was für ein Tag!

Freitag, 23.01.2009

Am Vormittag sollte die Wolle verkauft werden, die wir vor ein paar Tagen sortieren mussten. Viola und ich sind mit Di und Nicole mit Stumpy und 7 Säcken Wolle nach Bridgewater gefahren, wo sie klassifiziert und in Gruppen eingeteilt wird.

Unsere Säcke wurden erst gewogen, anschließend die einzelnen Fleece auf einem Gitter ausgebreitet. Dort unterteilten ein Mann und eine Frau die Wolle in einer rasenden Geschwindigkeit in 4 verschiedene Gruppen, das war unglaublich! Uns wurde zwar das System erklärt, verstanden hab ich’s aber nicht, hat irgendwas mit der Struktur zu tun. Die Klassifizierer stehen also nur an dem Gitter und drehen die Wolle von links nach rechts, was für ein langweiliger Job! Die erste halbe Stunde wars noch ganz interessant, dann kannten wirs und zugucken hatte keinen Reiz mehr. Helfen konnten wir nicht, also haben wir uns ein bisschen umgeguckt.

Da standen viele Karren voll Wolle in den verschiedensten Qualitäten. Gemessen wird diese in Mikron. Je kleiner die Mikronzahl, desto feiner, weicher ist die Wolle. Die feinste, die in Tasmanien hergestellt wird, liegt bei 13, unsere Wolle hatte 15, was schon sehr gut ist. Die Unterschiede merkt man voll, wir haben alle Klassen mal angefasst.

Di hat mal wieder für die ganze Mannschaft Kaffee und Kakao ausgegeben, wir durften dann die schon sortierten Fleece in die Presse packen. In einem 1x1x1,5 m großen Sack wurden 200 kg Wolle gepresst! Zum Schluss wurde auf den Säcken mit einer Schablone der Farmname, die Klassifizierungsgruppe, Superfein und das Jahr draufgemacht und fertig!

Da war es auch schon wieder 1 Uhr! Auf dem Heimweg haben wir bei einen kleinen privaten Obst- und Gemüsehändler und im Supermarkt angehalten, um unseren Kühlschrank aufzustocken. Den Rest des Tages hatten wir „frei“ (obwohl wir noch gar nichts gemacht haben). Am Abend nur noch kurz Blumen gießen, das wars.

Stumpy wollte heute Abend bzw. Nacht auf Kängurujagd und fragte ob wir mit wollen. Haben nicht lange überlegt, na klar wollen wir mit !

Um 9 sollte es los gehen, um 9 saßen wir dick eingemummelt in den Startlöchern (ich hab sogar noch eine sechste Schicht drüber gekriegt), aber in Australien sind Verabredungen ja grundsätzlich eine Stunde später! Um 10 war Stumpy da, wir hatten schon gar nicht mehr damit gerechnet, vor allem auch, weil der Wind wieder stark zugenommen hatte. Aber er war da!

Mit einem Kumpel von ihm, Manny, sind wir zu fünft mit der Ute (kleiner Transporter) jagen gefahren, Manny, der Schütze, und Nicole, die Scheinwerferhalterin, auf der Ladefläche, Stumpy, am Steuer, Viola und ich im Fahrerhaus.

Geschossen wurde alles, was sich bewegte: Possums, Hasen, Wallabies und Kängurus (das aber auch nur, weil sie eine Plage sind). Ich musste mich allerdings erst einmal dran gewöhnen, dass wir jagen sind, es war schon ziemlich komisch das erste Possum vom Baum fallen zu sehen, zumal ich sie sonst so niedlich finde und sie fotografiere!

Wir sind quer über die Farm durch die ganzen Paddocks gefahren, nachdem wir das dritte Gate passiert hatten, wusste ich nicht mehr wo wir waren. Die Possums werden nur so erschossen, die isst hier keiner und werden, zumindest nicht hier, auch nicht anders verwertet. In anderen Gebieten werden sie nach Taiwan und Korea verschifft, da gelten sie als Delikatesse. Possums haben keine natürlichen Feinde und fressen den Schafen das Futter weg,

also werden sie gejagt, geschossen aber dann nur liegen gelassen .

Im Scheinwerferlicht konnte man richtig gut das Nachtleben sehen, in den Bäumen saßen 5-6 Possums, und so hat es auch nicht lange gedauert, bis der erste Hase vor die Flinte lief. Da ich an der Tür saß und am schnellsten aus und wieder einsteigen konnte, sollte ich den Hasen aufheben und mit hinten auf die Ladefläche schmeißen, aber das konnte ich nicht. Musste erst mal den Anblick verarbeiten, wie das kleine Häschen vor meinen Augen erschossen wurde.

Beim nächsten musste ich aber ran, sonst wollte mich Stumpy aussetzen (und das durfte ich nicht riskieren, hatte ja keine Orientierung mehr!). War aber gar nicht so schlimm.

Als nächstes sollte ich ein Possum schießen. Also rauf auf die Ladefläche. Eh ich die ganze Technik allerdings raus hatte, ist das Possum schon um den Baum gehuscht. Manny ist mit mir dann näher ran und ...na ja...ich hab getroffen. Voll in den Hintern! An den nächsten haben Viola und Nicole sich auch mal ausprobiert. Zwischendurch wurden Hasen und schließlich auch Kängurus und Wallabies erlegt. Als ich das erste Känguru aufheben sollte, musste ich es erst noch mal streicheln. Ich sollte es am Schwanz hochheben, Sarah hats mal wieder nicht verstanden und greift um den Bauch. Werde ich nie wieder tun, denn ich hatte Blut nicht nur an den Händen, sondern komischerweise auch am Schuh, an der Hose und an meiner Jacke!

Beim nächsten mal war ich dann schlauer.

Känguru jagen ist was typisch australisches, drum wollte ich es unbedingt mitmachen und wenn ich jetzt sage, es war cool, dann klingt das vielleicht etwas makaber, aber es war wirklich cool. Stumpy ist voll nett und hat uns ne Menge erzählt.

Am Ende unserer Jagt haben wir an einem Trog gehalten. Dort wurden die ganzen Innereien

der Tiere rausgeholt, damit sich die Männer gleich waschen können. Das war ziemlich eklig,

ich werde jetzt nicht näher darauf eingehen.

Wieder zurück auf dem Hof sollte ich beim Häuten eines Kängurus helfen, das war aber nicht so schlimm, musste es nur an den Hinterbeinen hoch halten und Manny hat .. na ja ....eben das Fell abgezogen.

Das Känguru war für uns, 2 Tage sollen wir es trocknen lassen, dann können wir es essen.

Jetzt liegt es in der Spüle, mit Zeitung bedeckt, sonst würde Viola jetzt zwei Tage nichts mehr essen, weil sie nicht in die Küche gehen würde.

Zum krönenden Abschluss haben wir noch ein Gläschen Wein im Schererschuppen getrunken und den Abend ausgewertet. Insgesamt hatten wir drei Hasen (sie waren ziemlich flink), zwei Wallabies und sechs Kängurus. Halb 2 lagen wir im Bett, haben uns aber erst noch Fotos angucken müssen, bevor wir das Licht ausmachten.



Samstag, 24.01.2009

Trotz dessen dass wir gestern beziehungsweise heute morgen so spät ins Bett sind, waren wir einigermaßen ausgeschlafen und pünktlich um 9 bei der Arbeit.

Wir sollten oben beim alten Farmhaus den Garten „aufräumen“. Wie bei den meisten Arbeiten, die wir aufgetragen bekommen, bräuchte man dafür eine Woche oder länger.

Wir sollen das in 6 Stunden hinkriegen. Die Schubkarre mit Gartengeräten und Handschuhen beladen, sind wir zum Haus hoch und haben uns in dem großen Garten verteilt.

Ich hab mir die ganze Zeit gesagt, dass es kein Golfplatz, sondern nur ein Garten ist, der nicht mehr genutzt und nur gelegentlich von ein paar Touristen und Urlaubern gesehen wird, damit ich nicht jedes Blatt vom Rasen aufpicke und irgendwie vorankomme. Eigentlich waren wir den ganzen Tag nur damit beschäftigt Unkraut und Pflanzen raus zu holen. Viola und Nicole haben damit angefangen die Disteln aus dem Rasen zu holen, ich bin mit der Harke hinterher und hab Disteln, abgebrochene Äste und Blätter zusammengeharkt.

Nach 5 Metern war die Schubkarre voll, aber die 5 Meter sahen nicht irgendwie besser aus.

Ganz schlimm waren vor allem die großen, vertrockneten Disteln und um den Garten am Zaun . Erstens sind die Dornen durch die Handschuhe gekommen und zweitens konnte man keine richtigen Haufen zusammenharken , weil sie einfach zu groß und zu viel waren. Nicole hat schließlich die Jute geholt und am Hang geparkt, damit wir die Ladefläche voll machen können. Sie musste auf der Bremse bleiben, sonst wäre die Jute den Hang runter grollt.

Das hat sich auch ganz scheiße aufgeladen, denn wir mussten den ganzen Mist über den Zaun auf die Ladefläche werfen. Es war teilweise ziemlich schmerzhaft, dann war der Zaun 1,5 m hoch (ich bin 10cm größer) und die Hälfte ist grundsätzlich daneben gelandet.

Zwischendurch hatte es kurz geregnet, die Sonne kam aber sofort wieder. Eigentlich ganz gut, da hatte es sich etwas abgekühlt, heute wars wieder richtig warm, und das Arbeiten ging leichter.

Di hat uns zum verspäteten Morning Tea runtergeholt, Mittag war somit auch etwas verschoben.

Die Jute haben wir zweimal richtig vollgeladen, hauptsächlich nur mit Disteln, und auf dem Tip Paddock abgeladen, wo sie eine Art Riesenkomposthaufen errichtet haben. Um 5 waren wir damit fertig, dass wir was geschafft haben hat man aber auch nur gesehen, wenn man den vorherigen Zustand kannte. Wie deprimierend!

Zum Afternoon Tea (kein Wunder, dass die Australier die Amis als fetteste Nation der Welt abgelöst haben, ständig wird gegessen) hat Di für uns Pikelets gebacken, eine Art Mini-Pancakes, total lecker, wir sollten unbedingt noch ein Weilchen mit auf der Terrasse sitzen.

Eine Stunde später sind wir beladen mit einem Spiel, haufen DVD“s und einer Pizza für den Abend wieder in unser Cottage. Sie wollen alle, dass es uns gut geht!

Heute ist Samstag, da kommt immer Mac Leods Töchter, pünktlich zur ersten Folge saßen wir vor dem Fernseher und haben bis Mitternacht geguckt.


Sonntag, 25.01.2009

Wir hatten heut einen Day off, konnten also ausschlafen. Ich war trotzdem schon um 9 Uhr auf. Hätte ich allerdings gewusst, dass die anderen beiden erst halb 12 rausgekrochen kommen, wäre ich wahrscheinlich auch noch liegen geblieben.

Wir hatten nichts geplant und sind mal zu Di und den Männern gucken gegangen, ob sie irgendwas vorhaben. Di war etwas kränklich, sie wollte nichts unternehmen. Also sind wir auch mit da geblieben.

Konnten heute mal das Internet nutzen und haben bei der Gelegenheit gleich Fotos ausgetauscht. Im TV lief gerade irgendeine Countryshow und weil ich mal erwähnt hatte, dass mir John Williamson gefällt, drückt Di mir ständig CDs auf und hat mich bei jedem neuen Countrysänger zum Fernseher gerufen (da tut man dann ja auch interessiert).

Viola und Nicole haben in unseren Zimmer mal durchgesaugt, ich war Blumen gießen und Hühner füttern, trotz des freien Tages haben wir eigentlich nichts geschafft!

Später haben Nicole und ich unser Känguru auseinander genommen, ist nun genug getrocknet. Jeder ein Schenkel und noch etwas vom Rücken. Viola ist gleich ins Wohnzimmer geflüchtet, hat die Tür zugemacht und sich Musik in die Ohren gesteckt, weil sie das Beil noch hören konnte (irgendwie mussten wir die Knochen ja durchkriegen). Es war schon eine ziemlich blutige und glitschige Angelegenheit, aber ich fands nicht schlimm.

Bin mit Nicole erstmal alle Körperteile (die noch vorhanden waren) durchgegangen, Anatomie eines Kängurus, war aber mal interessant sowas zu sehen, fast identisch mit den Menschen.

Wir haben beide noch kein Tier geschlachtet und hatten dementsprechend keine Ahnung, wo wir was abschneiden mussten. Planlos wie wir waren also einfach drauf los.

Es war ein ziemlich kleines Känguru, letztendlich aber hatten wir so viel Fleisch! Steaks, Filetstückchen und Fleisch für Geschnetzeltes! Das ist erstmal alles in den Frostschrank gewandert, müssen uns noch erkundigen, wie es am besten zubereitet wird. Nachdem wir die Küche wieder von sämtlichen Blut befreit haben, hat sich Viola auch wieder reingetraut und für alle Nudelauflauf gemacht.

Eigentlich ein ganz gemütlicher, chilliger Tag, bis zu dem Zeitpunkt, als wir ins Bett gehen wollten. Ich hab in unserem Zimmer eine Monsterspinne entdeckt! Viola ist gleich wieder raus, ohne sie sich anzugucken, und hat Nicole geweckt, die war schon vor uns ins Bett gegangen. Schätzungsweise 10- 15 cm, grau und haarig mit Fühlern, vermutlich auch Zähnen.

So richtig hat sich natürlich keiner rangetraut, da wir sie nicht kannten und nicht wußten, ob sie giftig ist, beißt und springen kann. Wir wussten nur, dass sie verdammt schnell ist! Mit einem Besen und allen möglichen Klopf- und Kehrtechniken haben wir versucht sie rauszuscheuchen, aber die wollte nicht so, wie wir wollten und ist schließlich auf meine (offene!) Waschtasche gefallen glücklicherweise aber auf die Unterseite gekrabbelt ist, so dass wir einfach alles raus schmeißen konnten. Boah, war die eklig! Aber sowas gehört nun mal zum Farmleben. Nachdem wir das Zimmer durchsucht und alles auf dem Kopf gestellt hatten, konnte (zumindest ich) einigermaßen beruhigt schlafen.

Montag, 26.01.2009

AUSTRALIAN DAY! Alle zusammen war ein Ausflug an die Ostküste geplant. Mehr wussten wir nicht und sollten es erst im Laufe des Tages erfahren.

Bis Campbell Town haben wirs geschafft, dort war der erste Halt, um einen Kaffee zu trinken. Ständig diese Kaffeepausen! Dann gings aber in einem Ritt bis in den Freycinet Natiolal Park an die Küste weiter. Ich bin mal wieder eingeschlafen, so lange Fahrten im warmen Auto machen mich einfach müde! Nur ab und zu hat Di angehalten, damit wir Fotos von irgendwas schönem machen können, was ich aber nie schön fand. Man will jedoch niemanden kränken, also hab ich ein paar Fotos gemacht und gut. Teilweise ist sie dafür auf Privatgrundstücke gefahren, hat sie nicht davon abgehalten uns einen See zu zeigen. Als wir dort waren wars schon halb1 und wir kehrten zum Lunch ein (schon wieder essen)! War aber voll schön dort, wir saßen auf der Terrasse direkt am Meer, an der Wineglass Bay, mit Blick auf die Berge (auf denen im Winter sogar Schnee liegt!).

Nach dem Essen sind wir zwischen den Bergen hoch zum Wineglass Bay Lookout gewandert, irgendwann muss man sich ja mal bewegen. Waren ungefähr 1,5 h Hin- und Zurück, also nicht besonders weit. Der dennoch recht anstrengende Marsch, weil heiß, hat sich aber gelohnt, man hatte einen herrlichen Blick auf die schöne Bucht (ich bezeichne hier vieles als schön, aber die Wineglass Bay ist es wirklich).

An einem anderen Lookout haben wir nochmal gehalten, war nicht ganz so toll, aber es gab einen kleinen Leuchtturm.

In Coles Bay wollten Di und die beiden Männer nochmal Kaffee trinken und sind gar nicht darüber fertig geworden, dass sie 5 vor 5 so schnell abgefertigt wurden, weil das Cafe um 5 schließen wollte (Willkommen in Australien!).

Auf dem Nachhauseweg ist Di mit uns noch einen Umweg gefahren, um uns hinter Swansea eine alte, historische Brücke zeigen zu können, die von den damaligen Gefangenen errichtet wurden war. Sie hatte schon etwas besonderes an sich, wird heute aber nicht mehr genutzt.

Die letzte halbe Stunde gings nur eine Schotterstraße entlang, über Stock und Stein, durch Pfützen und der Dreck, zwischen den Paddocks. Ohne Straßenschilder, aber mit Kreuzungen. Ich hatte noch nicht mal eine Ahnung wo wir sind, ich wusste nur, dass, wenn ein Unfall passieren würde, man lange auf Hilfe warten kann.

Halb 8 waren wir wieder zurück und jeder hat sich schnell was zu essen gemacht. Wir wollten heute mal eher ins Bett, aber noch eine DVD gucken. Mit einer Schüssel Eis gabs dann „Flicka“, na ja, eben ein typischer Pferdefilm.

Um 10 wollten wir im Bett sein. Es ist aber beim wollen geblieben, denn ich hab schon wieder eine Spinne entdeckt, vermutlich die selbe von gestern. Fing also dasselbe Spiel von vorne an. Viola hat Nicole geholt und ist diesmal gleich draußen geblieben. Nicole mit einem Besen und ich mit einer großen Schüssel in der Hand sind wir wieder jagen gegangen (hier wird man echt abgehärtet). Hat ein Weilchen gedauert, aber wir konnten sie fangen. Dieses Mal haben wir sie unter einer Schale ins Nachbarzimmer gestellt, weil sich Di und die Männer nicht einig werden konnten, ob es eine Tarantel oder eine Spinne war. Morgen werden wir ihnen das Monster mal unter die Nase halten.

Viola wollte dann partout nicht mehr in das Zimmer gehen. Allein wollte ich nun auch nicht bleiben, also sind wir beide bei Nicole zwei Zimmer weiter eingezogen. Gott, warum die Abende immer so aufregend sein müssen !!!

Dienstag, 27.01.2009

Gleich nach dem Aufstehen die schreckliche Entdeckung: der Strom ist ausgefallen! Und damit unweigerlich auch das Wasser, hängt alles mit der Pumpe zusammen. Mit dem bisschen Wasser, welches wir gestern Abend schon abgefüllt hatten (weil das Licht schon mal geflackert hatte), mussten wir wie auf dem Campingplatz Zähne putzen und mit Hahnwasser (dreckiges Grundwasser) das Klo nachspülen.

Der Tag begann mit Tiere füttern und Blumen gießen. Nicole ist mit Stumpy durch alle Paddocks der Farm gefahren, um den Wasserstand der Wasserlöcher und Tröge zu kontrollieren und wenn nötig die Schafe umtreiben, Viola und ich haben im Garten rumgehackt. Halb 12 kam Di wir sollen ein paar Stunden Pause machen, weil es viel zu heiß ist, um im Garten zu arbeiten. Kam uns auch ganz gelegen, denn Viola gings auch nicht so gut, da sie die letzten 2 Nächte aufgrund der Spinnen nicht besonders gut geschlafen hat. Ach na ja, und ich fands auch nicht schlecht, es war mir viel zu warm!!!

Weil gestern Australia Day war, sind die Fuchsjäger erst heute gekommen. Allerdings auch 4h früher, als wir sie erwartet hatten. Da wir immernoch kein Strom und Wasser hatten konnten wir weder ihre Zimmer durchsaugen, noch das Männerbad putzen (wollten wir erst heute machen, bevor sie kommen, im Falle eines weiteren Sturmes). Provisorisch mit unserem guten abgefüllten Trinkwasser haben wir noch schnell über Klo, Dusche und Waschbecken drüber gewischt, mehr konnten sie nicht erwarten. Dummerweise wollten wir auch heute morgen erst die Spülmaschine anmachen und so langsam geht uns das Geschirr aus!

Um 3 sind wir nochmal in den Garten, nach 10 min aber wieder zurück, weil es immer noch drückend heiß war. Einen erneuten Versuch heben wir nicht gestartet.

So langsam hab ich aber angefangen zu beten, dass Strom und Wasser wiederkommen. Strom wäre ja nicht so schlimm gewesen, aber Wasser! Ich konnte mich selbst schon nicht mehr sehen, ich musste unbedingt meine Haare waschen!

Die Elektriker sind seit Stunden damit beschäftigt einen neuen Strommasten aufzustellen, der gestern Abend umgekippt sein muss (wir habens erst heute morgen mitbekommen, der Notgenerator lief gestern noch, und zum Glück die ganze Nacht, wo jeder Wasser und Strom braucht). Gegen 7 funktionierte alles wieder. Gott sei Dank!

So konnte ich mit Nicole auch unser Känguru probieren. Die Steaks, sooo lecker!! Richtig gut!

Nach einer ausgiebigen Dusche sind wir heute mal wirklich zeitiger ins Bett gegangen, ich habs nicht mehr für möglich gehalten! Greg hat heute zwar Spinnengift in unserem ganzen Zimmer ausgesprüht, Viola traut dem trotzdem nicht und will nicht wieder ins Zimmer zurück, so haben wir uns jetzt komplett bei Nicole einquartiert.

Mittwoch, 28.01.2009

Für Di wird dieses Wochenende richtig Stressig: am Freitag kommen 60 Schulkinder, denen sie eine Führung durchs alte Farmhaus gibt und von früher erzählt, aber auch zeigt, wie man Schafe schert. Am Samstagabend steigt hier eine Bucks- and Hensriht (Junggesellenabschied und Junggesellinenabschied, was total sinnlos ist, da es zur selben Hochzeit gehört und zur selben Zeit am selben Ort stattfindet) mit Übernachtung. Die 35 Leute bekommen Sonntag auch noch eine Tour durchs Haus. Montag kommt eine Touristengruppe, die ebenfalls an einer Führung interessiert ist. Dementsprechend gibt’s für uns viel zu tun; den Garten weiterhin irgendwie in Ordnung zu bringen, das riesige Farmhaus putzen, alle 15 Gästezimmer herrichten (in denen wir und bis Freitag noch die Fuchsjäger wohnen), den Scherschuppen noch einmal saubermachen (denn da feiern die Frauen) und die BBQ-Aula

(wo die Männer feiern), außerdem Bäder, Küche, Esszimmer und Wohnzimmer putzen.

Das ist allerhand! Dazu kommt noch, dass Di von Mittwoch bis Donnerstag nicht da ist

(in Launcoston) und wir uns noch um die Blumen und die ganzen Tiere kümmern müssen. Zumal wir hauptsächlich nur zu zweit sind, Viola und ich, weil Nicole voll von Stumpy eingespannt wird, weil die anliegende Farmarbeit für ihn allein viel zu viel ist und er über jede Hilfe dankbar ist.

Wir haben grob einen Plan entworfen, wann was gemacht wird. Das schlimme allerdings ist,

dass es so unerträglich heiß ist, wo man eigentlich gar nichts machen kann!

Nicole mit Stumpy unterwegs, haben Viola und ich halb 8 die Tiere gefüttert und Blumen gegossen, uns dann bis halb 11 in das Unkrautfeld gestellt und rumgehackt (wo es übrigens gar keinen Schatten gibt) bis wir in der Hitze nicht mehr konnten. Das blöde hier ist ja auch,

dass man nur in langen Sachen arbeiten kann, ansonsten verbrennt man schon in 5 min, die

Sonne ist hier aggressiv!

Also haben wir uns Putzzeug, Staubsauger und Besen geschnappt und sind zum Farmhaus hochgefahren, um damit anzufangen. Dort ist es wenigstens noch einigermaßen kühl. Wenn man aber die ganze erste Etage gesaugt hat auch nicht mehr! Gott, war das ein Dreck! Tote Spinnen, tote Fliegen, wann da das letzte Mal sauber gemacht wurde, will ich lieber nicht wissen! Viola hat alles abgesaugt und Holzmöbel poliert, was nicht minder anstrengend war,

denn da steht lauter Schnickschnak rum.

Viertel zwei haben wir ne Stunde Pause gemacht, irgendwann geht’s einfach nicht mehr!

Danach war Nicole auch wieder da und konnte uns im Haus helfen. Bis halb 6 waren wir dort oben und sind immer noch nicht fertig!

Dann noch die ganzen Tiere füttern, einfangen und einsperren. Wir dachten eigentlich, wir könnten heute eher Schluss machen!

Später saßen wir noch ein bisschen mit den Fuchsjägern zusammen, aber auch nicht mehr so lange, wir waren total kaputt und voll müde!

Donnerstag, 29.01.2009

So langsam kommt Routine ins Haus, Tiere füttern, Blumen gießen und ab in den Garten, so lange die Hitze noch zu ertragen ist. Viola und ich haben es immerhin bis halb12 ausgehalten

Und dann mit den linken Gästezimmern angefangen. Durchsaugen, Betten beziehen, Handtücher bereit legen, gucken, ob alles in Ordnung ist. Nach einer wohlverdienten Mittagspause haben wir unser ganzes Zeug zusammengepackt und sind ins Steincotage umgezogen, damit wir unsere jetzigen Zimmer fertig machen können (ebenfalls eine Hütte für Gäste, aber eher für Großfamlien).

Nicole, die übrigens sehr angenervt ist, weil ihre momentane Hauptaufgabe Schafe suchen ist, die am Montag zum Schlachter sollen und spurlos verschwunden sind, hat später schon mal mit der BBQ-Area angefangen, während Viola und ich das Farmhaus beendet hatten, musste dann aber aufhören, weil die Fuchsjäger ihr Feierabendbier dort trinken wollten, und das ohne Staub!

Eigentlich haben wir damit gerechnet, dass Di schon gegen Mittag wieder zurück ist. Naja, war sie aber nicht, sodass wir uns noch mal um alle Tiere kümmern mussten. Was an sich ja kein Problem darstellt, nur an einem Tag ohne konkrete Aufgaben und ohne Aufsicht wollten wir uns mal mehr Freizeit gönnen!

Nein, Di kam gegen 6, als wir gerade unter der Dusche standen, um uns mitzuteilen, dass der Schererschuppen unbedingt heute noch geputzt werden müsse.

Ziemlich genervt sind wir also wieder in die Baa. Eine Freundin von Di, Monika, wurde auch noch zum helfen bestellt. Die hatte gleich noch ihre Kinder mitgebracht und war auch genervt. Die Fuchsjäger konnten es nicht fassen, dass wir halb 7 immer noch arbeiten müssen und sogar noch vor ihnen anfangen. Da haben sie schon ihre Hilfe angeboten.

Heute sind wir wirklich im Arsch, wie man so schön sagt! Und ernsthaft angekotzt, weil man unsere Arbeit so langsam nicht mehr zu schätzen weiß!

Viola und ich haben uns den restlichen Abend noch mit Rob unterhalten, einem der Fuchsjäger, der 4 Jahre durch die ganze Welt gereist ist! War ein richtig netter Abend. In der Küche hatten wir das Licht angelassen, sodass Fliegen und fliegende Ameisen in schwärmen ankamen. Tausende! Es war so eklig.

Um 11 sind wir mit den Quads in unsere neue Bleibe gereist, also im Dunkeln kann die Farm richtig gruslig sein!

Die Bettenverteilung war schnell gemacht und wir sind nur noch reingefallen. Anstrengender Tag und morgen müssen wir schon um 6 aufstehen, weil Stumpy bei irgendwas unsere Hilfe braucht. Das einzig gute ist, dass es sich am Abend durch ein paar Tropfen Regen etwas abgekühlt hat und es in der Nacht angenehm kühl war.


Freitag, 30.01.2009

Heute mussten wir sogar schon um 6 raus es wird echt immer zeitiger! Und das schlimmste ist, dass es selbst um diese Uhrzeit schon kochend heiß ist. Die letzten Tage ist es echt immer heißer geworden.

Wir mussten so zeitig raus, weil Stumpy wohl unsere Hilfe brauchte. Seine erste Frage war allerdings, warum wir schon auf sind! Er musste in einem Paddock ein paar Bäume fällen, als Deko für den Schererschuppen. Da hat Australien schon nicht viel Vegetation und wegen so einer Scheiße werden Bäume gefällt. Und es ist ja auch nicht so, dass Stumpy, der als einziger wirklich arbeitet, nicht genug zu tun hätte!

Da wir nun schon einmal auf waren sind wir mit ihm mit und haben hinterher noch geholfen Schafe aus einer Herde zu picken, die wieder von Maden aufgefressen wurden.

Als der Schuppen gut präpariert und alles für die 60 Schulkinder vorbereitet war, die heute einen Ausflug hierher machen, haben wir uns bis zu deren Ankunft still und heimlich zurückgezogen.

Als sie wegen einer Panne mit einer Stunde Verspätung ankamen, sollten wir beim „Entertainen“ helfen, wussten aber nicht, was genau wir tun sollten. Da haben wir uns lieber um die Zimmer der Foxhunters gekümmert, die gegen Mittag abgefahren sind und deren Räume für morgen wieder beziehbar sein müssen.

Bei der Tour durchs alte Farmhaus mussten wir aber dabei sein. Ich hab den Sinn darin nicht gesehen, denn wir sind nur hinterher gelaufen und mussten uns das quasi alles mit anhören.

Das war so langweilig und uninteressant für die Kinder, da erzählt die denen ihre Lebensgeschichte, da brauch sie sich nicht wundern, wenn keiner zuhört.

Nach der Führung brauchte sie erst mal 2 h Pause. Wir aber auch, es war so heiß, ich wollte nur sitzen und mich nicht bewegen.

Die kleinen waren weg und wir durften den Schuppen ein drittes Mal säubern. Und die Betten wieder beziehen, soweit alles gewaschen und trocken war. Ich hab bisher nicht gewusst, dass waschen, trocknen und herrichten solange dauern kann.

Halb 9 haben wir aufgehört mit arbeiten. Der Rest muss morgen Vormittag noch gemacht werden. Viola, die Gute, hat schon etwas eher mit kochen angefangen, sodass wir uns quasi

Nur noch an den gedeckten Tisch setzen mussten, und dann nur noch ins Bett sind. Das Wetter, die Hitze macht mich so fertig!


Samstag, 31.01.2009

Der große Tag! Die große Party!

Alles war aufgeregt. Nur nicht wir, wir waren im Stress!

Wir haben die letzten Zimmer fertig gemacht, in denen bis zur letzten Minute noch Laken gefehlt hatten, Küche, Ess- und Wohnzimmer geputzt, Bäder sauber gemacht und den Innenhof, wo die Männer feiern sollen.

Wir haben es grad so geschafft uns zu duschen bevor die ersten Gäste kamen. Di war von morgens um 8 bis nachmittags um 4 einkaufen, weiß der Himmel, was sie gemacht hat, wahrscheinlich nur von der Arbeit fern bleiben. So mussten wir noch die ersten Gäste empfangen, was nun wirklich nicht mehr unsere Aufgabe war.

Und gerade, als wir uns verdrücken und uns selbst Feierabend geben wollten, kam Di und hat uns zum Essen vorbereiten eingestellt. Ich musste Kartoffeln putzen – mit einem Kratzlappen, mit dem man angebapptes Zeug aus Töpfen schrubbt! Ja, ihr habt richtig gelesen ,,ich musste mit einem Lappen Kartoffeln schälen, also, Schaben. Es war nicht nur eklig, sondern auch total aufwändig. Und dann für 35 Personen! Als alles vorbereitet war, Vorspeise, Dinner und der Nachtisch, sowie die Tische gedeckt waren, sind wir uns mal „umziehen“ gegangen, was gleich mal ne halbe Stunde gedauert hat, aber dann stand Di wieder in der Tür, wo wir denn bleiben.

Halb 10 wollten wir drei die letzten 3 Finalfolgen von Mc Leods Töchter gucken, die letzten 2 Folgen überhaupt. Um 10 haben wir uns einfach aus dem Staub gemacht, ich hatte echt die Schnauze voll! Die ganze Scheiße für 35 Leute wegmachen und dann sind die ewig nicht aus dem Knick gekommen! Statt Di dann aber auch mal ein Finger krumm machen würde, da tanzt die mit den Gästen rum! Sowieso war das alles eigentlich total scheiße!

Frauen und Männer waren nicht wirklich getrennt, kann ich aber auch verstehen, denn der Schererschuppen für die Frauen war wirklich gemütlich hergerichtet und dort war auch die Bar. Für die Männer war gar nichts vorbereitet, die saßen zum Schluss an ihren Autos! Und dann war es ja so nervig, dass Greg, Stuart und Di dort die ganze Zeit rumgetanzt sind. Statt die, die alleine feiern lassen, geht die doch nichts an! Das war alles so lächerlich, aber geht mich ja nichts an. Die Mädels haben noch eine Ghost Tour durchs alte Haus bekommen, nachdem sie alberne Spielchen, wie in Klopapier einwickeln, gespielt haben, wir sind gegangen!

Wir waren so angepisst und haben uns das auch anmerken lassen, ich wurde ein paar mal gefragt, warum Viola so ruhig und distanziert ist, ob sie irgendwelche Probleme hat!

Da waren die 1 ½ h Mac Leods umso schöner. Jodi was back !!!


Sonntag, 01.02.2009

Dürfte heute ein kurzer Arbeitstag für uns werden. Nur alles säubern, wo sich die Gäste aufgehalten haben und Geschirr spülen. Viel Dreck haben sie gar nicht gemacht, wir waren Punkt 12 mit allem fertig.

Als wir gerade im Schuppen aufgeräumt hatten, kam Di und hat sich bei uns ausgeheult. Ich konnte es gar nicht fassen! Und wusste gar nicht, dass es den Jungs (verständlicherweise) langweilig geworden war und auf eigene Faust zum Farmhaus spaziert und sich ein bisschen umgeguckt haben. Nur mittlerweile wohnt dort wieder Di`s Schwester, der es natürlich gar nicht gefallen hat, als nachts eine Horde Kerle durchs Haus gerannt ist. Und dann hat sie noch gejammert, dass ihr alles zu viel wird und Stuart gar nichts macht, nur faul auf der Couch hängt. Dabei hat sie ja selbst nicht wirklich bei den Vorbereitungen geholfen, nur Kaye und Monica angerufen, die bei solchen Ereignissen immer helfen, und rumkommandiert. Da war sie bei uns echt an der falschen Adresse!

Gerade als wir beim Mittag saßen, kam sie mit einem neuen Wwoofer, Anthony aus Frankreich. Der kommt gerade recht, jemand, der die schwere Arbeit machen kann und dann ist es vielleicht auch nicht so dramatisch, wenn wir drei gehen, denn das wollen wir nach den letzten Tagen so schnell wie möglich!

Obwohl es wahrscheinlich gar nicht so leicht wird von hier zu gehen. Di hat rausgekriegt, dass Nicole diese Woche verschwinden will (von uns weiß sie es noch gar nicht) und hat sie mehr oder weniger erpresst. Sie bekommt die Arbeitsbestätigung nicht von ihr, wenn sie nach ihrer 10-tätigen Tasmanienrundreise nicht wieder nach Fonthill zurück kommt. Und die braucht sie aber unbedingt für ihr Visum, damit sie noch ein weiteres Jahr in Australien bleiben kann.

So haben wir am Nachmittag, als wir am PC waren, (heute ist Sonntag, da durften wir großzügigerweise mal ins Internet) in ihren Unterlagen rumgeschnüffelt, um die Daten und eine Unterschrift von ihr zu erfahren, die Nicole für das Formular braucht, damit sie es, wenn nötig, fälschen kann.

Den Rest des Tages hatten wir „frei“ und es war mal so angenehm einfach nichts zu machen! Für den Franzosen war es jedoch langweilig, konnte gar nicht verstehen, dass wir uns über einen freien Abend freuen konnten.


Montag, 02.02.2009

Um 11 sollte eine Gruppe Touristen kommen, Führung durchs Haus, Morning Tea, Lunch und wir sollten bedienen. Vorher noch schnell die Betten für die Foxies vorbereiten.

Eigentlich war das auch alles total sinnlos, denn die Tische waren schon gedeckt, wir mussten lediglich Kaffee und Teekannen auf den Tisch stellen und dann in der Ecke stehen, während die 26 Amerikaner ihren Morning Tea einnahmen. Das selbe zum Mittag, nur abräumen und abwaschen, das wars.

Wir durften wieder essen, was übrig blieb an Salaten und Grillzeug und den Reste des total kalten regnerischen Tages hatten wir frei. Nur ich musste noch mal mit hoch zum alten Haus die Tische neu eindecken für die nächste Tourigruppe, was man auch locker allein hätte machen können, die 20 Tassen da!

Haben versucht den Ofen anzuschmeißen, aber das Holz von draußen war naß und so...ja, konnten wir das vergessen. Die „Wizard of Oz“-DVD konnten wir auch nur bis zur Hälfte gucken, dann hat sie gesponnen. Die stressige Zeit ist nun also vorbei, nichts mehr zu tun, aber keiner findet es schlimm.

Den Foxies haben wir jeden noch schnell Schokoriegel und ein Blümchen auf Kopfkissen gelegt als Dankeschön, dass sie letzten Freitag ihre Betten abgezogen und alles bis zur Waschmaschine gebracht hatten, um uns ein wenig zu unterstützen, schienen sich auch alle gefreut zu haben.

Rob, der nicht nur Fuchsjäger, sondern auch Hobbyfotograph ist (und das nebenbei bemerkt echt als Beruf machen sollte), hat sein Laptop mitgebracht und konnte uns ein paar seiner Bilder zeigen. Wir haben sogar alle 3 eine schriftliche Einladung zur Eröffnung seiner Ausstellung im Mai bekommen! Irgendwie müssen wir versuchen dann noch mal in Hobart zu sein, wenn man schon zur Eröffnung eingeladen wird, und die Bilder sind echt total genial!

Landschaftsbilder!

Aber viel Zeit hatten wir nicht zum Bilder gucken, weil Stuart, ein anderer Foxie, die DVD von „The Har Grim Srovoy River“ mitgebracht hatte, ein australischer Klassiker, den jeder Australier kennt, und wir natürlich nichts verpassen wollten. War ein alter, aber ganz schöner Film. Danach sind alle ins Bett gerannt und ich war auch voll müde. Bis halb 12 haben wir noch mit Rob gequatscht, dann musste ich ins Bett, sonst wäre ich auf dem Stuhl eingeschlafen. Viola und Nicole sind erst halb 3 gekommen, ich wurde aber gleich noch mal von Viola geweckt, die mir noch alle Neuigkeiten erzählen musste.

Dienstag, 03.02.2009

Die Küchenschränke durchstauben und die restlichen Zimmer herrichten, die noch nicht gemacht wurden, also, die nicht von den Foxies bezogen sind, das war unsere Vormittagsaufgabe, eigentlich in einer Stunde erledigt, aber wir haben uns bis Mittag Zeit gelassen, nicht das ihnen noch mehr einfällt, was wir machen können. Nachmittags sollten wir auch nur 2 Trailers Holz in einem Paddock sammeln, in dem eben gutes Feuerholz rumliegt.

Zusammen mit Anthony ging das auch flink, alles ganz chillig. Nur jetzt ist es wieder so warm geworden, dass wir kein Feuer mehr machen müssen.

Nicole hat später dann mal mit Di geredet, ob sie Nicole nun nach Outlands bringen kann (wenn nicht hätte sie nämlich die Foxies fragen müssen) und vor allem, ob sie die Unterschrift für ihr zweites Visum bekommt. Hat aber alles geklappt, indem sie sagte, sie wird wiederkommen. Dann allerdings sollte sie mich zu Di schicken, und zwar allein! Hat sie versucht mich zum Bleiben zu überreden, damit ich den Laden hier schmeißen kann, während sie Urlaub macht, spinnt wohl! Denn ich hab ja „gar keine Erfahrungen“, würde also “gar keinen Job finden“. Die Krönung war allerdings, als sie meinte, dass Viola „unfähig zum arbeiten“ wäre. Ich hab sie wissen lassen, dass wir auch demnächst gehen werden. Weiß nicht, was man daran falsch verstehen kann, aber sie ist nun in dem Glauben, dass wir nach unseren Trip durch Tasmanien wiederkommen und erzählt das jeden. Ich lass sie mal einfach in dem Glauben, dann macht sie vielleicht keinen Stress! Den Nachmittag haben wir noch damit verbracht uns im Peitsche knallen zu üben. Gar nicht so einfach, aber wenn man es raus hat...... Bei mir hats sogar mal gekracht!

Damit etwas Abwechslung in die Abende reinkommt, haben wir 4 zusammen mit Rob Karten gespielt. „Shit Hat“, eigentlich nicht schlecht das Spiel, ich weis nicht, wie viele Stunden wir da saßen und gespielt haben, jedenfalls so lange, bis wieder nur noch Nicole, Viola, Rob und ich übrig waren und der Rest bereits schlafen gegangen war. Wobei ich aber irgendwann auch nicht mehr spielen konnte, war schon zu müde und bin in den gemütlichen Fernsehsessel umgezogen, bis wir dann auch schlafen gegangen sind.

Mittwoch, 04.02.2009

Heute konnten wir wieder mit Segeln fahren, allerdings nur das afternoonrace, weil wir Brooke, eine der Shep dogs, noch vom Tierarzt abholen mussten, hatte sich gestern beim Treiben so sehr verletzt, dass sie noch gestern Abend nach Hobart zum Nähen gebracht werden musste .

Dieses Mal mussten wir nicht mithelfen, es war genug Besatzung vorhanden, außerdem war ja Anthony heute dabei, der auch noch nie Segeln war, da wollten wir uns nicht drum reißen. Wie lagen die ganze Zeit an Deck in der Sonne und haben Wetter und Fahrt genossen.

Um 4 kam Di uns abholen. Nach Lasagne für Abends und Brook abgeholt und wieder nach Hause gefahren.

Nicole geht morgen, trifft sich wieder mit ihren Leuten, um in Tasmanien zu reisen. Wir müssen auch langsam weg von hier, haben jetzt alles von hier gesehen und Di nervt uns sowieso nur noch. So haben wir heute noch mal die Working Hostels durchtelefoniert, bis auf ein „Vielleicht“, wo wir morgen noch mal anrufen müssen, haben wir nur definitive Absagen bekommen. Rob hatte uns auch die Samstagsausgabe vom „Mercury“ mitgebracht, wo immer die Jobangebote drinstehen und uns ein gutes Angebot rausgesucht, da haben wir noch schnell ne Mail hingeschickt.

Di wollte von uns dreien im Schererschuppen hinter der Bar stehend noch ein Bild machen, um damit auf Facebock für Fonthill zu werben, (wie peinlich!). Die Foxies sollten auch mit drauf, haben sich erst kräftig geweigert, zum Schluss waren aber alle dabei!

Eigentlich ist das Foto richtig cool, für den Privatgebrauch, jetzt haben wir ein Foto von allen Foxies.

Es war ja Nicoles letzter Abend, da saßen wir noch, wie die vorherigen Tage, ein bisschen zusammen und haben bis 1 gequatscht über Gott und die Welt. Rob hat nebenbei noch Bilder von uns gemacht (die er hoffentlich gut bearbeiten wird).

Dann sind wir ins Bett.



Donnerstag, 05.02.2009

Heute sollte es noch mal richtig Schafsarbeit zu tun geben, halb 8 mit Stumpy. Er hat uns aber noch mal für 15 min. zurück geschickt, weil er erst die Pumpe machen musste und uns dabei nicht braucht.

Eine kleine Schafherde war dann schon in die Yards getrieben und wir mussten 4 ganz bestimmte rauspicken. War gar nicht so einfach, weil es nur Rams waren (männliche Schafe), die 80 kg wiegen und man beim sortieren gar nicht die Kraft hatte, das Gate zu schließen, wenn sie einmal im Laufen waren. So hat das ziemlich lange gedauert, denn selbst Stumpy hatte vor ihnen Respekt, muss schmerzhaft sein, wenn dich so ein schweres Vieh über den Haufen rennt oder auf deinen Fuß steht. Aber habens gepackt.

Die Rams wurden dorthin gebracht, wo sie hinsollten und eine neue Herde kam. Diese mussten wir nach den Ohrmarken sortieren und dabei manchen Schafen die Nase rot oder grün markieren. War auch nicht immer einfach, wer lässt sich schon gerne bemalen?! Hat aber Spaß gemacht. Anschließend mussten wir diese Herde zurück in ihren Paddocks bringen und eine dritte rein holen, in der sich ein kleines, was nicht reingehörte verlaufene Lamm versteckte . Dann waren wir fertig.

Beim Mittagessen musste Nicole uns schnell ihre Tipps für die Westküste erzählen, denn sie musste noch fertig packen und dann zum Bus.

Fonthill ohne Nicole ist komisch, wir müssen weg. So schön der Vormittag war, so blöd war unsere Nachmittagsaufgabe! Di`s Haus putzen!! Die hat sie doch nicht mehr alle! Wir sind Wwoofer und nicht ihre privaten Putzfrauen! Das haben wir dann auch ganz schnell erledigt, während sie Nicole zum Bus gebracht hat, damit sie uns nicht auf die Finger gucken kann. Haben nur dort schnell abgestaubt, wo mans sehen kann, grob gesaugt (nur die großen Flächen), das wars. Piept wohl! Später noch schnell die Tiere füttern und fertig!

Anthony und ich haben abends ein bisschen Känguru gegessen, es ist noch so viel da gewesen und die Gelegenheit muss man schon nutzen.

Von dem einen noch offenen Working Hostel haben wir einen Absage bekommen. Viola und ich mussten anschließend einen kleinen Spaziergang machen, um zu entscheiden, wie es für uns weiter gehen soll. Es kamen Vorschläge und Pläne dabei raus, fest stand aber nur, dass wir von hier weg wollen. Zunächst nach Hobart, nach Jobs Ausschau halten und wenn nicht, dann unsere Tasmanien Tour starten. Problem ist nur, dass am Wochenende ein großes Festival in Hobart ist und vermutlich alles ausgebucht sein wird in den Unterkünften.

Darüber wollten wir uns aber erst morgen Gedanken machen, wenn wir sie anrufen.

Später in der Küche hat Rob (der zusammen mit Anthony einen extra Tag arbeitet) mir zum x ten Mal angeboten, dass wir ruhig bei ihm wohnen können, wenn wir nicht weiter wissen und überhaupt. Da sagt man ja auch nicht gleich Ja. Aber später stand es dann irgendwie fest, dass wir Samstag zu ihm kommen. Haben uns einen Bus ausgeguckt, er kommt uns abholen. Hat sich die Hostelsache geklärt, keine größeren Ausgaben und Zeit um Job zu suchen und Reise zu planen. Perfekt! Ich hab zwar jetzt schon voll das schlechte Gewissen, weil er so nett zu uns ist, mit der Matratze auf dem Boden Schlafen will und wir das Queensize Bed bekommen, er vorher noch putzen will. Wir müssen uns noch was für ihn einfallen lassen.

Haben zusammen Kommissar Rex („Inspektor Rex“), Grey“s Anatomy und Scrubs geguckt und dann noch voll lange gequatscht. Die beiden Anthonys waren schon längst schlafen, scheint wohl am Namen zu liegen, dass beide immer recht zeitig gehen.


Freitag, 06.02.2009

Uns wurde gestern noch keine Aufgabe für heute gestellt, so sind wir aufgestanden, wie wir wollten und gegen 10 mal runter gelaufen, sollten die alte Cabin Logde abstauben, weil Gäste erwartet wurden. Langsam hab ich die Schnauze voll vom Abstauben und sauber machen,

aber viel wars gar nicht.

Dann wurde gerade das Korn 2 Paddocks weiter geerntet und in die Silos auf dem Hof gebracht, wir sollten zum gucken mal mitfahren. Na ja ,das kennt man ja auch von Germany, eigentlich nichts besonderes, aber immerhin konnten wir mal ne Runde mitfahren.

Stumpy meinte dann wir sollten gehen, machen, was wir wollten, er wird uns decken falls Di mit neuen Aufgaben für uns kommt.

Am Nachmittag sollten wir noch ein paar Schäfchen treiben, das haben wir aber gern gemacht und für Stumpy sowieso. Allerdings hat das gar nicht geklappt! Anthony hat den Dreh noch nicht so raus, und noch nicht so die Übung, der hat die Schafe mehr auseinander als zusammengetrieben. Es war zum Verzweifeln! Stumpy kam uns aber schließlich mit Tip, seinem Hund, zur Hilfe, sonst würden wir vermutlich immer noch da draußen stehen!

Später waren wir noch kurz eMails checken wegen dem Job, haben sogar Antwort erhalten, dass wir uns persönlich vorstellen sollen.

Anthony ist sonst, wie gesagt, immer schon gegen 10 ins Bett, nur ausgerechnet heute bleibt er bis 12 auf, sodass wir unsere Geheimaktion erst Mitternacht starten konnten, als er schlafen gegangen ist. Haben uns in den Scherenschuppen geschlichen und die Bar ein wenig geplündert, wir finden uns steht noch was zu: 1 Flasche Wein, 1 Six Pack, 3 Jim Beam und 3 Bundis, die wir mit zu Rob nehmen wollen, schon mal um Danke zu sagen.



Samstag, 07.02.2009

Unseren letzten Tag musste Di natürlich noch mal richtig ausnutzen: Tiere füttern, Scheiße aufsammeln, Gästehaus wischen. Und dabei waren wir voll im Stress mit Packen und alles einigermaßen sauber zu verlassen.

Anthony war tief traurig, als wir uns gegen halb 12 von ihm verabschiedet haben. Heute regnet es aus Kannen, sodass er kaum was arbeiten kann, das Wochenende ist er auch allein, bis die Foxies nächste Woche wieder kommen.

Di hat uns nach Outlands zum Bus gebracht und ihre übliche Leier erzählt, ihr könnt jederzeit wiederkommen, wenn ihr irgendwo nicht weiterkommt, ruft mich an und ich hole euch! Ist ja alles ganz nett, aber zurück nach Fonthill will ich wirklich nicht noch mal!

In Hobart hat uns Rob mit seinen VW vom Bus abgeholt. Meine Herrn, ist das Auto klein, ich hätte nicht gedacht, dass wir mit unserem ganzen Gepäck dort rein passen! Aber alles war drin und wir hatten auch noch Platz.

Sein Auto ist echt Klasse! Voll klein und auffällig, weiß und vor allem alt. Beim fahren macht voll laute Motorgeräusche, den Motor an sich muss man mit einem Knopf starten und die Scheibenwischer auch noch mit einem Drehknopf bedienen. So sind wir durch Hobart getuckert bis nach, einem Suburts von Hobart, in dem er wohnt.

Rob wohnt in einem Reihenblock in einer Wohnung und es ist so gemütlich hier, er hat alles was man braucht, ein niedliches Wohnzimmer, kleine Küche Bad und Korridor und ein etwas größeres Schlafzimmer mit einem voll großem Bett, in dem wir beide nun schlafen, er wird im Wohnzimmer auf einer Matratze übernachten.

Wir haben uns ein wenig umgeguckt und vom letzten Tag auf Fonthill erzählt, dann sind wir noch mal in die Stadt gefahren, zum Salamanca Markt, für den Hobart berühmt ist. Allerdings ist der um 3 Nachmittags Schluss und Rob hilft einem Freund, der ebenfalls Fotograf ist und auf dem Markt einen Stand hat beim abbauen. Danach gehen sie zusammen ein, zwei Bierchen trinken, weil es oft der einzige Tag ist, an dem sie sich sehen können. Nur heute waren Viola und ich eben noch dabei. Später kam noch ein zweiter Freund mit seiner Japanischen Frau dazu, sodass wir dann zu 6 waren und bis etwa 6 zusammensaßen. Erst dachte ich ja, das wird voll blöd mit seinen Leuten dort zu sitzen, aber die waren alle so nett, haben uns von Tassie erzählt und überhaupt wurden wir nicht irgendwie außen vor gelassen.

Wieder zurück in seinem Haus hat Rob lecker für uns gekocht, Nudeln mit Mandeln, Pinienkernen, karamellisierte Äpfel, Schinken, getrockneten Tomaten und Presto.War voll lecker. Während seinen Backpackerzeiten hat er sich sein Geld unter anderen auch als Koch verdient. Als Appetitsanreger gab es Kräcker mit Ziegenkäse und Blockkäse und Tomaten.

Am Abend lief Musik und wir saßen bei Bier und Wein (aus Fonthill) zusammen. Bis um 1 haben wir über Gott und die Welt und das Leben erzählt. Rob ist zwar selbst erst 29, aber von diesen Dingen hat er echt Ahnung! Es ist unglaublich welche weisen Worte er von sich gegeben hat, die Nacht hat gar nicht ausgereicht, um über alles nachzudenken und zu verarbeiten. Rob ist echt ein ganz, ganz toller Mensch und ich bin froh, dass wir ihn kennen gelernt haben.

Sonntag, 08.02.2009

Wir konnten schlafen, solange wir wollen, er ist sowieso vor uns auf, hat Rob gemeint, er macht für jeden extra Frühstück. Ich hab also um halb 9 Bacon and Eggs mit Toast bekommen, Viola eine Stunde später.

Bis Mittag saßen wir dann im Wohnzimmer, Haben über seine Bilder und, ach, alles mögliche geredet, die Zeit ging so schnell vorbei! Rob ist mit uns die Autoanzeigen durchgegangen und hat für uns die besten Angebote rausgesucht. Wir haben sie dann durchtelefoniert und Termine für den Nachmittag zur Besichtigung ausgemacht.

Ja, jetzt wird’s langsam ernst, wir wollen uns ein Auto kaufen, anders sieht man kaum etwas von Tasmanien. Hier sind ja hauptsächlich die Nationalparks die Attraktion und da fahren nun mal keine Busse hin. Außerdem ist man so auch viel unabhängiger und es ist eine billigere Reisevariante, wenn man das Auto einmal hat.

In Hobart City hat sich Rob mit einer Freundin zum Lunch getroffen, wir sind unsere eigenen Wege durch Hobart gegangen. Zur Bank, Schuhe für Viola gesucht, zur Library, die allerdings zu hatte und noch mal Angebote für Autos angerufen. 1 ½ h später haben wir uns wieder mit Rob getroffen und sind zusammen nach Gagebrook zur ersten Autobesichtigung gefahren. Ich dachte wir sind in Detroit gelandet! Alte, heruntergekommene Häuser und ein Haufen Autos! Es war ein roter Nissan Pintara, Baujahr 88, wegen dem wir da waren. Rob hat mit uns ne Probefahrt gemacht und ist drei Straßen weiter das ganze Auto mit uns durchgegangen. Schien, soweit alles in Ordnung zu sein. Kurz überlegt und diskutiert:

Ja! Das wird es! Rob hat noch ein bisschen gehandelt und konnte 950 $ rausschlagen.

Morgen holen wir es ab! Da waren wir glücklich!

Wieder zu Hause hat Rob noch unsere Lebensläufe überarbeitet, alles besser ausgedrückt, sodass es nach mehr klingt und eine Menge erfunden, da mit wir ansprechender wirken.

Zum Abendessen hat er einen Reiseintopf gekocht- lecker!! Wir werden wohl nie mehr ins Backpackerleben zurückfinden!

Als Dankeschön für alles, was er für uns macht, wollten wir ihn ins Kino einladen. Das Kino in das Rob gefahren ist, war ein Wolfener Kino - Verschnitt. 4 Säle mit max. 30 Personen Fassung. Aber der Film war trotzdem total gut!

Slumdog Millionaire! Die 20 000 000 Rubies (1Million), aufgrund seiner Lebenserfahrung konnte er alle Fragen beantworten. War richtig, richtig gut!

Bei einer Tasse Kamillentee haben wir den Film vorm Schlafengehen ausgewertet. Waren alle drei begeistert.

Im Bett haben Viola und ich uns noch einen Namen für unser Auto überlegt: Bory, (Rob-Bor+y). Bory ! Wir haben ein Auto!



Montag, 09.02.2009

Das Wochenende über war ja die Royal Hobart Regatta und das aller zwei Jahre stattfindende Australian Wooden Boat Festival. Heute neigte sich das ganze Specktakel dem Ende zu, aber immerhin war noch Feiertag und Rob musste noch nicht zurück nach Fonthill.

Als erstes haben wir frühmorgens gleich das Auto abgeholt, Geld überreicht und dann war es unser!

Schnell nach Hause gebracht, dort Lunch-Pakete und Robs Kameraausrüstung zusammen gepackt, dann gings sofort in den Mt. Field National Park, wo wir den Tag verbringen wollten. Von um 11 bis um 6 sind wir nur durch die Wälder spaziert, Berg rauf, Berg runter, um (die Highlights waren der Reihenfolge entsprechend Russell Falls, Haoreshoe Falls und Lady Barren Falls) einen See, von einem Wasserfall zum nächsten zwischendurch eine kleine Mittagspause an der Touristeninfo. Insgesamt sind wir 4 verschiedene Walks gegangen, von denen wir einen noch einmal rückwärts gelaufen sind, weil er so schön und zu kurz war, der Tall Tree Walk, mit den größten Bäumen auf der südlichen Halbkugel.

Um zu einem Walk zu gelangen, mussten wir mit dem Auto quasi ans andere Ende des National Parks fahren. Es ist unglaublich, aber die Vegetation war komplett eine andere! Aber der selbe Park! Voll schön, hier ist wenigstens noch alles grün und nichts vertrocknet. Dort, wo es uns besonders gut gefallen hat, sind wir für 10-20 min sitzen geblieben und haben die Seele baumeln lassen. Es hat auch immer mal ein bisschen genießelt, das war aber nur noch umso schöner Natur pur!

Wieder zu Hause wurde ich einmal kräftig von Rob verarscht, der sich als den Autoverkäufer ausgegeben (am Telefon) und das Auto zurückverlangt hat. Ich war so verwirrt und hab Rob auch nicht erkannt.

So gemein!

Abends haben wir uns die Bilder des Tages angeguckt, sind ein paar richtig geile dabei!, und die Bäume Identität geguckt, wo ich aber eingeschlafen bin. Nicht weil’s langweilig war, sondern im Gegenteil, so gemütlich!


Dienstag, 10.02.2009

Rob musste heute wieder nach Fonthill zurück, hat uns aber, unserer Forderung folgend, geweckt, bevor er zur Arbeit gefahren ist, damit wir uns verabschieden und eine schöne Woche wünschen können.

Als er weg war, bin ich aber sofort aufgestanden, weil ich genau wusste, dass er uns etwas hinterlassen hat, kleine Nachrichten in der Küche, auf Violas und meinem Stammplatz und im Wohnzimmer. Voll süß!

Unser Tag ist nur schleppend in die Gänge gekommen, haben gemütlich in aller Ruhe gefrühstückt und uns allmählich fertig gemacht. Gegen Mittag wollten wir in die Stadt, um unsere vielen Wege zu erledigen, die zu tun waren: Auto auf unseren Namen umschreiben lassen, Versicherung abschließen, Autoschlüssel nachmachen, zur Bank ins Internet auf Jobsuche gehen, Rückflug nach Deutschland umbuchen, einkaufen gehen, Resumes drucken und Jobagencys abklappern. Wir haben unsere Liste wirklich gebraucht, es war alles viel zu wichtig, als das wir etwas vergessen durften. Aber dazu sollte es erst gar nicht kommen. Unser Auto sprang einfach nicht an!

Glücklicherweise war genau gegenüber der Straße eine Autowerkstatt zu der wir gehen konnten, dummerweise war der gute Mann allein und konnte nicht weg, bis seine Frau kam. Wir mussten warten. Bis halb 4 ! 3 ½ h ! Ich war zwischendurch noch mal rübergegangen um zu fragen, ob er uns vergessen hat.

Als er es dann endlich geschafft hatte (oder besser gesagt seine Frau), konnte er uns Starthilfe geben und alle war perfekt. Hat funktioniert. Aber wer weiß wie lange ? Wir sollen jedenfalls für ne Viertelstunde rumfahren und anschließend zu ihm in die Werkstatt kommen. Dort wurde festgestellt, dass unsere Batterie zu alt ist und wir dringendst eine neue bräuchten.

Also gings zum nächsten Autoladen eine neue Batterie kaufen und wieder zurück zu dem netten Mann, der sie für uns einsetzen wollte. Es war dann Punkt 5pm als unser Auto wieder Sorgenfrei lief. In die Stadt brauchten wir also nicht mehr fahren, da um 5 alles zu macht.

Aber zumindest einkaufen konnten wir noch, und zur Post, zu der ich ja auch noch musste!

Es war 7, als wir zu Hause gemütlich auf der Couch saßen, Nudeln gegessen und heute einfach gar nichts geschafft haben! Dachten wir uns, können wir den Rest des Tages auch bequem ohne Stress ausklingen lassen, mit dem nächsten Bourne-Movie.

Wir sehen die ganze Aktion von heute als Probe an, als Test, ob wir auch allein, ohne Robs Hilfe mit dem Auto fertig werden können. Ich denke wir haben den Test bestanden, jetzt sind wir vorbereitet, uns kann nichts mehr passieren!


Mittwoch, 11.02.2009

So chaotisch der Tag gestern war, so gut hat heute (fast) alles geklappt.

Unser Auto konnten wir nun noch nicht auf unseren Namen überschreiben, da uns dazu eine schriftliche Bestätigung von Rob fehlte, dass wir bei ihm „wohnen“. Aber unsere Versicherung konnten wir trotzdem abschließen und die war sogar bei weitem billiger, als wir gedacht hätten! Unseren Rückflug nach Deutschland haben wir jetzt endlich mal gebucht und es sogar hinbekommen, dass wir nebeneinander sitzen!!

Zur Bank, Autoschlüssel nachmachen lassen, ins Internet nach Jobs gucken und Resumes

Ausdrucken und 5 Jobagencys abklappern (bei denen sie uns immer nur zur nächsten geschickt hatten, weil uns keiner weiterhelfen konnte), bis 5 war alles erledigt und wir waren Happy!

Allerdings steckten wir dann mitten im Feierabendverkehr und es hat ein bisschen gedauert, bis wir wieder zu Hause waren. Wir waren mittlerweile so hungrig, dass wir einfach noch mal schnell Nudeln gekocht haben, obwohl es die gestern erst gab, aber geht eben am schnellsten!!

Unser Abend klingt für euch wahrscheinlich sehr langweilig, wir haben nur Musik gehört und bis nach Mitternacht gequatscht. Ihr fragt euch bestimmt langsam, was wir uns noch zu erzählen haben, nachdem wir nun schon so lange zusammen sind, aber es gibt immer etwas, Immer!


Donnerstag, 12.02 2009

Nachdem wir nun versichert sind, haben wir für heute unseren ersten Ausflug mit Bory geplant, nach Port Arthur, Tasman Peninsula!

Wir habens sogar hinbekommen halb 9 los zufahren, was aber auch ganz gut war, hatten kein Zeitdruck und trotzdem alles geschafft, was wir sehen wollten.

Unser erster Halt war in Sorrell. Da gab es eine große Obstfarm, wo man zu wesentlich billigeren Preisen Früchte selber pflücken kann. Gegessen haben wir dort alles, was reif

war, Aprikosen, Birnen, Erdbeeren, gekauft aber nur 1,5 kg Äpfel.

Dann sind wir weiter durch schöne Tasmanische Landschaften zur Peninsula. Bei den

Sehenswürdigkeiten natürlich jedes Mal Halt gemacht, jetzt, wo wir ein Auto haben, kann man ruhig alles mitnehmen. Der Tessellated Pavement, der wie eine gepflasterte Terrasse aussieht, jedoch allein vom Meer durch Abtragung, Hebung und Ausspülung geschaffen wurde, The Blowhole, Tasman Arch und Devil“s Kitchen, alles naturreich schöne Felsformationen mit Blick auf Küste und Meer.

An der einzigen Straße, die die Tasmanische Halbinsel mit der restlichen Tasmanischen Insel verbindet, liegt Eaglehawk Neck. Hier konnte man sich noch das alte Officiers Quarter anschauen, das älteste Militärgebäude Australiens, denn auf der Peninsula wurden früher die Sträflinge gebracht (genauer gesagt nach Port Arthur), die bei Ausbruchsversuchen aufs Tasmanische Festland wollten. Zusätzlich wurden auf der 100m breiten Landverbindung 18 Hunde angekettet, die vermeintliche Flüchtlinge abschrecken sollten. Sehr interessant! Um 1 waren wir dann endlich in Port Arthur, wo man sich das alte Gefängnis angucken kann. Ich dachte Port Arthur ist eine Stadt, ganz normal, mit einem historischen Gebäude mittendrin, eben das Gefängnis. Aber die ganze Stadt war quasi das Gefängnis! Wir haben uns eine Eintrittskarte gekauft, mit der man sich frei auf dem Gelände bewegen kann, Zutritt zu 30 Gebäuden hat und die eine Führung und eine Fahrt mit der Fähre enthält. Und wir hatten, nur 4h Zeit! Die Sonne mit der wir losgefahren waren, war komplett verschwunden, jetzt war es nur noch diesig, kalt und Nieselregen fiel vom Himmel, das perfekte Wetter für solch einen Ort!

Bis zur Fahrt mit der Fähre, auf der eine Menge der Geschichte Port Arthurs erzählt wurde, haben wir uns selbst ein bisschen umgeguckt. Das Gefängnis war tatsächlich wie eine Stadt aufgebaut, es gab alles, deshalb wirkte es auf dem ersten Blick auch wie ein kleines Dörfchen. Tatsächlich muss es für die Sträflinge aber die Hölle gewesen sein.

Es gab zwei große Kirchen, eine Post, einen Garten – Park, Wäscherei, Krankenhaus, Polizei, Gericht, ein Arzthaus, Obstfarmen, die Wohnhäuser der Commandeure und Unteroffiziere und natürlich die Gefängniszellen. Von den meisten Gebäuden ist aber nicht mehr viel übrig, nach dem letzten Buschfeuer vor einigen Jahren. Gefängnismauern gab es keine, Port Arthur hatte natürliche Grenzen, zum einen den Wald und die Berge, in denen man sich entweder verlaufen hatte oder verhungert ist, zum anderen das offene Meer.

Nur wenige haben ein Fluchtversuch unternommen, niemand hat es geschafft. Ich fand das alles sehr interessant!

Um 5 sind wir wieder Richtung nach Hause gefahren, es war kalt und nass und eine Wanderung irgendwo hätte sich auch nicht mehr gelohnt. Na ja, und das mit dem Karte und Schilder lesen müssen wir auch noch ein bisschen üben, sind ein paar Mal falsch abgefahren und dementsprechend später zu Hause gewesen.

Dort schnell was zu essen gemacht und eigentlich wollten wir eine schöne DVD gucken .

Unsere Wahl fiel auf „Deja vu“, der ziemlich schlecht und scheinbar ohne Ende war. Ich bin schon während des Filmes eingeschlafen!


Freitag , 13.02.2009

Bevor Rob heute wieder von Arbeit kommt, wollten wir noch schnell unsere Wäsche waschen, bevor wir uns ins Gehege kommen, mal überall durchsaugen und unsere leichte Unordnung beseitigen. Bory putzen und einkaufen gehen, denn heute wollen wir mal für ihn kochen.

Damit alles einwandfrei klappt, haben wir mal mit Yoga angefangen, die DVD haben wir zwischen all den anderen gefunden und dachten uns, warum nicht? Ich musste wieder feststellen, dass Yoga nichts für mich ist, konnte mich nicht entspannen oder „meinen Kopf leeren“.

Das ganze hat dann aber doch länger gedauert, als wir gedacht hätten, gerade noch geschafft Muffins zu backen und den Nachtisch für heute Abend vorzubereiten (eine Art Tiramisu),

dann war es auch schon 4, halb 5 und Rob stand in der Tür.

Er war erst mal erleichtert, als sein ganzes Hab und Gut noch an Platz und Stelle war (und wir kein Geld draus gemacht haben) und sogar Muffins auf dem Tisch standen.

Er hat von seiner einsamen Woche auf Fonthill, wir von unserer berichtet, dann sind wir Spontanerweise in die Stadt reingefahren.

Im Hinterhof vom Salamanea Market ist jeden Freitag ein kleines Open-Air- Konzert mit ganz unterschiedlicher Musik. Diesen Freitag Lateinamerikanische Musik. Dort trifft man die ganzen Künstler Hobarts, aber auch normale Leute, das tollste ist, es ist umsonst! Es war richtig schön, gemütlich und etwas für Insider, kein typischer Touriort. Wolfgang haben wir dort auch wieder getroffen, der Fotografenfreund von Rob, dem wir letzten Samstag geholfen haben seinen Stand abzubauen. Und er hat uns einen Job verschafft.

Wolfgang hat ein Bildbandbuch mit seinen Bildern rausgebracht, allerdings bei einem schlechten Verlag, oder besser, schlechten Druckerei. In vielen Büchern sind viele Druckfehler, die so nicht mehr verkauft werden können und durchgeguckt werden müssen. Das ist nun unsere Aufgabe, 1200 Bücher a 96 Seiten. Da haben wir uns natürlich gefreut und der Abend war noch perfekter zum Abendessen gab es für Rob (und für uns natürlich auch) Kartoffelbrei, Rotkraut, Bratwürstchen und Röstzwiebeln – deutsches Essen. Allen hat es geschmeckt und wir haben jetzt die „Erlaubnis“ jeden Abend für ihn zu kochen um unseren leckeren Tiramisu essen zu können, musste erst mal ne Stunde vergehen, ich war so voll!

Rob hat auf dem Nachhauseweg noch ein bisschen was zu trinken gekauft, sodass wir den ganzen Abend fröhlich Cocktails mixen konnten und bis nach 1 gequatscht haben. Wir hätten nie gedacht, dass wir uns so freuen würden, wenn Rob wieder nach Hause kommt, aber es war ein wirklich schöner Abend!


Samstag, den 14.02.2009

Als Gegenleistung wollte uns Rob heute ein schönes Pancake- Frühstück machen, noch dazu weil Valentinstag ist. Aber wir hatten beide keinen Hunger, mir war noch richtig schlecht von gestern Abend. So musste er eben alleine essen.

Wir sind dann nach Hobart in die Stadt gefahren, Rob musste ein paar Wege erledigen, Viola und ich wollten uns endlich mal den Market anschauen und nicht nur die letzten 5 min, wenn alles am abbauen ist. Vorher waren wir aber noch im Fox Office und übers Internet bei einer Jobagency anmelden, weil die Library schon zu hatte und Rob jederzeit an die PC`s kommt.

Dort hat er auch gleich den Bestätigungsbrief für uns geschrieben, dass wir bei ihm wohnen.

Der Salamanca Market ist ziemlich groß und wirklich richtig schön, eigentlich hätten wir noch ein- zwei Stündchen länger gebrauchen können. Es gab so ziemlich alles, was das Herz begehrt, sogar deutsche Currywurst (da hatte ich dann wieder Hunger). Um 3 haben wir uns wieder mit Rob an Wolfgangs Stand getroffen und ihm beim Abbauen geholfen. In ihrer Stammkneipe waren wir auch nur noch für ne halbe Stunde mit, dann sind wir wieder nach Hause. Rob hat Wolfgang und seine Frau Neidra heute zum Essen eingeladen (ich glaube auch als Dankeschön in unserem Namen, weil er uns einen Job gegeben hat.) und hatte einiges vorzubereiten. Als Vorspeise gab es Cracker mit getrockneten Tomaten, eingelegten Pilzen und verschiedenen Käsesorten. Hauptspeise war dann eine italienische (sehr aufwendige) Tomatensuppe mit Ciabatta – Brot, hinterher noch ein bisschen Schokolade und unsere restlichen Muffins. Es war soo lecker, das glaubt ihr gar nicht! Wir haben Rob schon verklickert, das er das nächste Woche noch mal Suppe kochen muss!

Wolfgang hatte auch schon die ersten Kisten Bücher für uns mitgebracht und hat uns erklärt, auf was wir alles achten sollen. Ist weiter nicht schwer, nur das entscheiden müssen, ob es noch verkauft werden kann oder eben nicht mehr. Ich sehe schon einen „vielleicht“- Stapel neben mir!

Wolfgang und Naidra sind wirklich richtig nett. Sie haben auch eine Art Gartenlaube am Hang des Mt. Wellington, zu der wir jederzeit fahren können. Wollen auf jeden Fall mal vorbeischauen!

Sonntag, 15.02.2009

Jetzt ist schon wieder Sonntag, unser Ausflugtag!

Wir haben lange überlegt, was wir machen und wo wir hinfahren wollen, entschieden haben wir uns letztendlich für was ganz anderes: den Hartz Mountains National Park, etwas mehr als eine Stunde südlich von Hobart. Wir sind mit Bory gefahren und ich war mal wieder nicht so toll im Schilder lesen. Wir hätten wahrscheinlich doppelt so lange gebraucht, wenn Rob nicht dabei gewesen wäre. Dabei ist alles wunderbar ausgeschildert.

Na jedenfalls bin ich im Top in Hobart mit Sonnenschein ins Auto gestiegen, mit zusätzlich einen Pullover und 3 Jacken bin ich (immer noch frierend) oben in den Bergen ausgestiegen! Es war so kalt! Und vor allem soo neblig! Höchstens 10 m konnte man gucken. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass wir so hoch gefahren sind. Aber die Luft war da oben richtig schön klar.

Einfach nur laufen, das hat schon gereicht um warm zu werden, aber das war gar nicht so leicht, denn wir sind so oft stehen geblieben nur um die Landschaft zu genießen. Oder eben um Fotos zu machen, Rob hatte seine ganze Ausrüstung dabei.

Ich kann gar nicht beschreiben, wie die Natur da oben war, das muss man einfach sehen, um es zu verstehen! Es hat so vieles geblüht, trotzt dessen, das es so kalt war. Rob hat uns so viele Besonderheiten der Natur gezeigt, die total faszinierend sind, wir so aber niemals erkannt hätten. Und dann alles in Nebel getaucht.

Unser Ziel war Lake Osborne, wofür wir doppelt so lange gebraucht haben. Dort hatten wir dann lunch total schön auf einer einsamen Bank am See, der nach wenigen Metern im Nebel verschwand. So lange bis wir durchgefroren waren und wieder laufen mussten . Zum Lake Esparance, ebenfalls richtig schön, aber noch viel nebliger. Dann mussten wir leider schon wieder den Rückweg antreten, was ja auch ne weile gedauert hat.

Tasmanien gefällt mir immer besser, einer der schönsten Nationalparks, die ich bis jetzt gesehen habe!

Auf dem Nachhausseweg wollten wir eigentlich noch irgendwo eine heiße Schokolade trinken, konnten aber nichts finden, was noch offen hat.

Wieder Daheim haben wir bei einer wärmenden Tasse Tee Pizza bestellt, weil wir alle zu kaputt waren, um selber irgendwas zu machen. War auch schnell da und total lecker.

Den restlichen Alkohol getrunken, Bilder von heute geguckt und uns wieder so verquatscht,

da war es dann so schnell wieder Mitternacht!

Montag, 16.02.2009

Heute Vormittag wollte Wolfgang die restlichen Listen mit Büchern vorbeibringen und dafür musste erst mal Platz geschaffen werden. Hier also mal schnell eine Lampe anderswo hingestellt und ein paar Bilder von der Wand gehangen, dann konnten wir zumindest nach oben Stapeln in die Breite kann man ja nicht viel machen. Halb 11 war Wolfgang da und wir haben eine halbe Stunde Kisten aus dem Auto ins Haus geschleppt. Noch voller Eifer haben wir gleich ein paar Kisten durchgeschaut, aber wir mussten noch mal in die City und deshalb unterbrechen.

Mit dem Brief von Rob konnten wir nun endlich unser Auto umschreiben lassen, sind ins Internet nach Jobs gucken und noch mal Bewerbungsbriefe schreiben, die wir noch zur Post gebracht haben.

Mussten zu Hause erst mal schnell was zu Essen machen und haben noch das letzte Tageslicht für die Bücher ausgenutzt. Wir machen nie viel am Abend, aber vor 12 kommen wir auch nie ins Bett. Heute Abend haben wir noch einmal alle Australienerlebnisse Revue passieren lassen, und das hat gedauert. Leider ist uns dabei auch wieder bewusst geworden,

dass bald alles vorbei sein wird.

Dienstag, 17.02.2009

Wir haben ja nun einen Job, da kann man sich sicher denken, wie unser Tag ausgesehen hat:

Bücher kontrollieren. Aber es war dann noch so schön geworden, dass wir unser Auto mit Paketen vollgestopft haben und zu Wolfgangs kleinen Häuschen am Mt. Wellington fahren wollten. In der Stadt noch mal schnell nach Jobs geguckt und auf dem Salamanca Markt Obst gekauft, wo Viola schnell reingesprungen ist. Ich bin im Auto geblieben für den Fall, das ein Parkscheinkontrolleur kommt. Ich saß keine 5 min da ist genauso ein Fall eingetreten und ich musste schnell wegfahren. Aber Viola hat mich gefunden.

Das kleine Häuschen konnten wir auch nur schwer finden, obwohl wir eine so tolle Wegbeschreibung hatten, sind voll die Umwege gefahren und im Wald rumgeirrt, aber immerhin angekommen.

Bei der Hütte war es wirklich total schön, eine kleine Lichtung inmitten des Waldes. Nur war der kurze Weg bis runter zur Hütte so steil, dass wir die Bücher nicht mitnehmen konnten und Bory umsonst geschadet, denn er war hinten einfach überladen und hat ganz komische Geräusche von sich gegeben.

Zu hause haben wir dann noch mal wirklich bis zur letzten Minute die Bücher gemacht und sind kurz vor 9 noch schnell einkaufen gefahren, weil wir nichts zum Essen hatten.

Morgen wollen wir aber mal richtig ranklotzen, sonst wird das ja nie was, so viele Pakete!

Mittwoch, 18.02.2009

Heute gibt es nicht viel zu berichten, wir haben wirklich den ganzen Tag gearbeitet und uns Mittags nur mal, abgesehen vom Essen eine halbe Stunde Pause gegönnt, bei der wir aber prompt eingeschlafen sind und aus einer halben Stunde glatt mal eine ganze Stunde geworden ist.

Um 8 mussten wir dann noch mal kurz raus, hatten schon Hummeln im Hintern! Weit sind wir aber nicht gekommen, weil es a)eine richtige schlechte Ecke zum spazieren gehen ist, denn es gibt nur Sackgassen und Schnellstrassen und b) wollten wir halb 9 die australische Version von „Bauer sucht Frau“ gucken . Naja, war dann leider schon vorbei, hat halb 8 angefangen, sodass wir uns mit einem Krimi zufrieden geben mussten.



Donnerstag, 19.02.2009

Es hat sich heute nichts an unserem Tagesablauf geändert, im Vergleich zu gestern. Bücher, Bücher, Bücher!!! Es ist zwar schon ziemlich langweilig und eintönig, aber nicht so extrem, dass wir die Bücher nicht mehr sehen konnten. Im Gegenteil, daher, dass wir nur auf Fehler fixiert waren, haben wir die Bilder nicht wirklich wahrgenommen und ich hab noch nach dem 100. Buch ein Bild entdeckt, was ich noch nie gesehen habe.

Die Fehler sind aber so krass, die springen einem quasi ins Auge! Die Schutzschicht alles andere als auf dem Bild, ein Haufen dreckiger Fingerabdrücke, Kaffeeflecken, eingerissene Seiten, alles konnte man finden.

Wir versuchen eigentlich so zu sortieren, dass es am Ende mehr Kisten mit guten als mit schlechten Büchern gibt, aber das ist gar nicht so leicht, es ist einfach zu viel, das kann man keinem mehr anbieten.

Als kleine Abwechslung haben wir Vormittags noch Wäsche gewaschen, aber das ist auch kein großer Akt unsere Klamotten in die Waschmaschine zu packen und nach 45 min auf die Leine zu hängen.

Wir wollen aber mit der Arbeit fertig sein, wenn Rob morgen von der Arbeit kommt, damit er eine halbwegs ordentliche Wohnung vorfinden kann. Ist uns auch ganz gut gelungen, morgen müssen wir nur noch 6 Kisten durchgucken.

Kurz vor Toresschluss sind wir wieder einkaufen gewesen, für unser morgiges Essen, wir wollen wieder kochen. Diesmal Asiatisch und zum Nachtisch Eis.

Wie schon einmal erwähnt kommen wir vor 12 nie ins Bett, obwohl wir auch nie was spannendes machen. Heute waren wir allerdings um 12 auch noch nicht müde und voller Tatendrang, dass wir angefangen haben Muffins zu backen. Wollten wir sowieso machen und morgen dann weniger Stress. Am Kühlschrank hang ein Apfelkuchenrezept von Robs Oma, dass wollten wir einfach als Muffins ausprobieren. Ist ja so gesehen egal, in welcher Form sich der Teig ausbreitet. Nur irgendwie haben die Mengenangaben nicht richtig gepasst, sodass wir nach Gefühl gemixt haben. Sie sind wirklich aufgegangen und haben auch eher nach Eierkuchen als nach Muffins gerochen, aber trotzdem gut geschmeckt. Nachts macht sowas viel mehr spaß als am Tag!


Freitag, 20.02.2009

Rob kam heute schon halb 1 nach Hause und wir hatten genauso viel zu tun wie letzte Woche Freitag, als er halb 4 kam. Bis auf Muffins backen, dafür aber noch die restlichen Kisten sortieren. Aber wir sind ja, ein gutes Team, schaffen zwar alles erst auf den letzten Drücker, aber wir schaffen es. Das Haus war sauber und wir sogar mit den Vorbereitungen fürs Essen heute Abend fertig.

Rob war ziemlich schlecht drauf, als er von der Arbeit kam, und wollte Geld ausgeben. So sind wir zusammen in die Stadt gefahren, haben in seinem Lieblingscafe einen Kaffee (oder eben heiße Schokolade) getrunken und dann DVD`s und ein PSZ-Spiel gekauft. Noch hier und da noch etwas Elektronischem gesucht und durch die City gebummelt.

Von unserem Dinner heute Abend waren wir beide selber überrascht, wie gut es schmeckt, ist uns richtig gut gelungen, unsere Asiatische Nudelpfanne! Allerdings hat die Endtäuschung nicht lange auf sich warten lassen, denn Rob hat uns gesteckt, dass das Rezept am Kühlschrank für Pancakes und nicht für Kuchen oder Muffins ist. Peinlich!

Das erklärt natürlich alles. Aber der Wille zählt ja schließlich. Wir haben dann noch eine der neuen DVD`s eingeweiht „Chocolate“, das ist vielleicht ein schöner Film! Hätte ich nicht gedacht. War natürlich klar, dass wir dann alle Hunger auf Schokolade Hatten, aber keine im Haus war.


Samstag, 21.02.2009


Ich weiß gar nicht, was ich euch von meinem heutigen Tag erzählen soll, denn es ist wirklich nichts nennenswertes geschehen. Und trotzdem war es nicht langweilig, kann es mit Viola und Rob aber auch gar nicht werden.

Es ging wieder in die Stadt, in der es, wie in so vielen größeren City`s, immer wieder Neues zu entdecken gibt. Und richtig auskennen tu ich mich immer noch nicht, dabei, sind wir jetzt schon so lange in Hobart. Viola und ich haben in einem Cafe wieder die Samstagzeitung nach Jobs durchgegrast und rumtelefoniert, aber spätestens bei dem Wort „Backpacker“ bekommen wir eine Absage. Wir waren wieder auf dem Salamanca Market, wo wir uns erst mal alle 3 verloren hatten und Sarah wieder ohne Geld und Handy dastand.

Fürs Dinner haben wir alle 3 zusammen gekocht, Rob und ich eine Blumenkohlsuppe, Viola hat Bruscetta gemacht. Das war vielleicht ein Kampf zu dritt in der kleinen Küche, darunter ein Koch, der meint, dass das Essen nur schmeckt, wenn die Küche unordentlich ist. Aber es war lustig! Und geschmeckt hat es auch total lecker. Ich komme unter die Suppenfans!

Es ist hier schon ein richtiges zu Hause für uns geworden und vor allem klappt es total gut mit uns dreien. Haben noch den morgigen Plan gemacht, es soll zu den Hastings Caves und weiter südlich gehen. So was muss schon durchgesprochen werden, schließlich sind wir 2 Mädels, die vorbereitet sein wollen, und auch schon mal etwas länger brauchen!


Sonntag, 22.02.2009

Halb 10 sind wir losgekommen und auf dem Huon Highway in Richtung Süden gedüst. Hat länger gedauert, als ich gedacht hätte, noch hinter Hartz Maintan NP und in den Wald rein.

Die Höhle, die wir uns dort mit Führung angeschaut haben, war eine Tropfsteinhöhle, nicht besonders groß, aber wahnsinnig interessant, der Guide war echt gut. Und toll sah es natürlich auch aus. Wir wurden sogar mit eingebunden, als er von etwas erzählte, was in Deutschland entdeckt wurde. Na ja, Rob hat seine Bilder gemacht und alle waren glücklich.

In der Eintrittskarte war noch die Nutzung eines Thermalbades enthalten. Sarah stellt sich natürlich einen Wirlpool mitten im Wald vor, oder zumindest eine heiße, natürliche Quelle. Letztendlich war es aber nur ein Swimmingpool im Wald in dem Wasser aus einer naheliegenden Quelle eingeleitet wird, konstante 28 °C.

Ich würde ja streiten, dass es keine 28° C waren, aber ich bin in diesen Dingen sowieso anders, als die meisten anderen. Aber immerhin waren wir ganze 2 h im Wasser, es war doch ganz angenehm und voll lustig! Mit der Zeit wird’s dann aber trotzdem kalt.


Wie sollte es auch anders sein gab es nur 2 Duschen in der Umkleide, die natürlich Ewigkeiten besetzt waren und wir zitternd und frierend davor stehen mussten. Gerade als wir am überlegen waren, ob wir zu den Männern gehen sollten, hat sich dann endlich jemand erbarmt und uns die Dusch geräumt.

Trotz dessen, dass es schon nach 4 war, sind wir noch weiter südlich zur Recherche Bay und zum Cokle Creek gefahren, dem südlichsten Punkt Tasmaniens, den man ohne größerer Buschumwanderung erreichen kann. Noch die letzten Sonnenstrahlen bei einem kleinen Strandspaziergang (bei dem wir 20 cm großes Seepferdchen gefunden haben, meine Güte war das groß) und die Aussicht genießen, dann sind wir wieder in Richtung Hobart.

Rob hat auf der Rückbank abwechselnd geschnarcht und Game Boy gespielt, wir haben Ausschau nach den Obstbäumen gehalten, die uns auf der Hinfahrt aufgefallen sind. Bei der Kirschbaumplantage haben wir angehalten und schnell ein paar gepflückt, bis ich von Überwachungskameras angefangen habe plötzlich keine mehr wollte. Bei den Äpfeln haben wir dann nicht noch mal angehalten, weil es zu offensichtlich an der Straße war.

Naja, immerhin ein paar Kirschen.

Rob wollte uns heut zum Fischessen einladen und da es schon so spät war, sind wir direkt vom Ausflug in das kleine Restaurant nach North Hobart gefahren. Viola und ich waren zwar nicht ganz damit zufrieden (in Höhle rumkrackseln, baden und am Strand – wie wir ausgesehen haben mussten) aber wir waren alle hungrig, deshalb wars schnell entschieden. Lachs mit eine Macadamia- Kruste, es war soo lecker!

Nach dem Essen waren wir alle 3 satt; zufrieden und kaputt und sind zu Hause auf die Couch und in die Sessel gefallen, wollten uns nicht mehr bewegen.

Montag, 23.02.2009

Rob musste nun wieder auf Arbeit und wir hatten keine wirklichen Pläne für heute oder generell die Woche. Es musste eigentlich nur eine Sache erledigt werden, unsere Autoversicherung. Irgendwas ist damit schief gelaufen und wir müssen noch mal dort hin.

Da so schönes Wetter war, sind wir in ein Straßencafe am Salamanca Square gegangen und wollten eigentlich ein bisschen Tagebuch schreiben und planen, wie es für uns weiter geht, ich war allerdings zu sehr damit beschäftigt das Treiben um mich herum zu beobachten. Es ist einfach zu schön da!

Im Internet hat Viola noch ein tolles Muffinrezept entdeckt, das haben wir noch ausprobiert, bevor Rob von der Arbeit kam. Bloß gut, denn er war wieder schlecht drauf, es ist definitiv nicht der beste Ort zum Arbeiten und wir haben unser bestes gegeben, um ihn aufzumuntern.



Dienstag, 24.02.2009

Es hat den ganzen Tag geregnet, was soll man da schon groß machen? Wir haben wieder mal enttäuschte Anrufe wegen Jobs getätigt und uns nun ernsthaft mit der Frage beschäftigt, was wir nun machen wollen. Das Fällen einer entgültigen Entscheidung wurde jedoch durch einen Anruf einer Jobagentur wieder auf die nächsten Tage verschoben. Wir sollen morgen um 11 im Büro mit unseren Daten und Bank Accounts erscheinen. Endlich mal ein Anfang! Also werden wir morgen sehen, was passiert. In einer kurzen Regenpause haben wir schnell was zu essen für heute Abend besorgt und uns ansonsten auch nur mit unseren Fotos beschäftigt, aussortieren, austauschen, löschen, das nimmt ganz schön Zeit in Anspruch.

Rob war nicht so begeistert von dem Anruf der Jobagentur, weil es bedeutet, dass wir bald gehen werden, vielleicht schon morgen

Aber er gönnt es uns natürlich! Ich mag den Gedanken eigentlich auch nicht, das geht jetzt zu schnell und es ist gerade so schön......

Mittwoch, 25.02.2009

Nun waren wir ja heute um 11 in Moonah bei der Jobagentur. Ich würde mal sagen viel Wind um nichts, um es auf den Punkt zu bringen. Wir haben uns jetzt zwar für einen Grape-picking Job reserviert, mussten ein Haufen Papierkram ausfüllen, aber machen können wir den Job eben erst, wenn die Trauben reif sind, wir werden telefonisch benachrichtigt. Also nicht wirklich ein Job, es war zwar ein Anfang, aber kein besonders guter.

Wir haben jetzt beschlossen, dass wir Freitag unseren Tassierundtrip starten und darauf hoffen, dass sich die Leute wegen den Trauben noch melden, bevor Viola gehen muss, damit sie zumindest noch paar Tage arbeiten kann.

So saßen wir also den Tag da und haben die Lonely Planets und andere Tassiebücher von Rob gewälzt, entschieden, was wir sehen wollen, was sich lohnt und worauf wir verzichten können und danach die Fahrtroute gewählt. Trotz dessen, dass wir schon so vieles gesehen haben, war es noch eine ganze Menge Stoff, den wir durchzulesen hatten.

Den Kopf voller Informationen mussten wir dann aber raus, so viel kann man gar nicht aufnehmen! Haben den Weg zum Wasser gefunden und dort ein bisschen am Strand gechillt bevor wir einen Track gefunden und einfach mal ausprobiert haben! Eigentlich war es richtig schön und total entspannend. Sind zwar im Suburb davor rausgekommen, aber haben uns zurück gefunden.

Wolfgang ist heut gekommen, um seine Bücher wieder abzuholen. Er war so glücklich über die getane Arbeit und voll zufrieden, wir hatten uns ja Gedanken gemacht, weil es letztlich mehr schlechte als gute Kisten waren. Neben unserer Bezahlung haben wir noch ein signiertes Buch bekommen, wie genial! Obwohl wir die Bilder wohl nun auswendig kennen dürften.

Rob hat heut Mexikanisch gekocht. Wolfgang konnte leider nicht zum Essen bleiben, na ja, hatte ich mehr, hehe, war so lecker! Langsam müsste ich meine Essgewohnheiten mal wieder auf Backpackerfood umstellen.

Wir wollten eigentlich was spielen, um etwas Abwechselung ins Abendprogramm zu bekommen. Naja, zum Schluss ist es auf das Sag – die - Wahrheit- Frage-Antwort-Spiel hinausgelaufen, was aber letztendlich doch ganz lustig und vor allem überraschend war, wir waren bis nach 1 damit beschäftigt.

Donnerstag, 26.02.2009

Unsere Route steht nun fest, blieb uns für heute alles weitere zu organisieren. Eine richtige Campingausstattung haben wir ja noch nicht, aber wir können uns ja nicht die Tage nur von Toast ernähren. Also haben wir alle möglichen Billigläden in der Stadt nach einem Wasserkocher durchgrast und schließlich auch gefunden, sodass wir nun zumindest auch 5 min Gerichte essen können. Unser weiterer Essenvorrat bestand hauptsächlich aus Obst und Gemüse (2kg Möhren), wie gesagt australisches Toast, Käse und 5 min Nudeln.

Außerdem hatten wir noch ein kleines Überraschungspicknick mit Rob als Abschied geplant.

Ein richtiger Abschied ist es ja nicht, wir kommen ja wieder, aber vorerst. Während wir das Picknick vorbereitet und organisiert (Salate, Obst und Brothappen auf dem Mt. Wellington) und nebenbei noch mal schnell unsere Klamotten gewaschen haben, hat Rob unser Auto auf die Reise vorbereitet, lose Teile festgeschraubt, das Dach gefixt und alles noch mal durchgecheckt. Wir sind dann so auf den Mt. Wellington gefahren, dass wir den Sonnenuntergang von dort oben sehen konnten, so schön! Auf der Spitze des Berges, zwischen den Felsen und der Himmel komplett rot – orange- gelb! Und neben noch 2 Touristen, die aber auch nur kurz zum Gucken oben waren, waren wir die Einzigen. Wir haben es echt genossen, obwohl die Mücken echt nervig waren.

Als es dunkel war, konnte man unter den Wolken Hobart by night sehen, die City, die vielen Suburbs, den Hafen.... ich hätte ewig da stehen und gucken können, wenn es nicht so furchtbar kalt gewesen wäre. Naja, mussten wir eben wieder zusammenpacken und den vorerst letzten Abend, oder vielmehr was davon übrig war, daheim im warmen genießen.

Freitag, 27.02.2009

Heute also gings los, Discovery Tasmanien Tour! Allerdings erst viel später als geplant, wir sind erst halb 12 los gekommen. Eh wir alles ins Auto geladen hatten und die Wohnung halbwegs ordentlich verlassen konnten....das hat länger gedauert als gedacht! Von Rob und Wolfgang haben wir eine Campingausrüstung bekommen, jetzt müssen wir sogar nicht mehr im Auto schlafen. Und dann konnten wir uns auch nicht von Rob verabschieden, obwohl wir in ein paar Tagen ja wieder zurück sind. Er musste uns gerade zu raus schmeißen!

Unser erster Weg war zur Tankstelle, am fehlenden Sprit soll es uns nicht liegen, wenn irgendwas auf unserem Trip schief gehen sollte. Noch in Robs Straße ist uns aufgefallen, dass der Tank randvoll war, gestern Abend allerdings noch fast leer. ROB! So sind wir also wieder zurück gefahren, um uns zu bedanken. Und es war zwölf.

Das Ziel für heute war der Cradle Mountain Lake St. Clair National Park von Süden her, also Lake St. Clair. Der National Park ist so groß, dass man ihn einmal von unten anfahren kann, wo sich der Lake befindet (übrigens der tiefste natürliche Süßwassersee der Welt) und einmal von oben, wo die Cradle Mountains sind. Es gibt auch einen Walk, den Overland Trek, der durch den ganzen National Park von einem Ende zum anderen führt, 5-6 Tage dauert und 85 km lang ist. Ziemlich anspruchsvoll und man muss sein ganzes Zeug mit schleppen, Zelt, Essen, Klamotten, alles, also nichts für uns.

Wir sind also gemütlich zum Lake St. Clair gefahren uns die schöne Umgebung angeschaut und mal ein Päuschen gemacht. Halb 4 waren wir da und haben unsere Übernachtungsmöglichkeiten ausfindig gemacht. Direkt im Park gabs einen Campingplatz, wo wir sofort unser Zelt aufschlugen, damit wir den Tag noch ein bisschen nutzen können und alles fertig ist, falls wir erst später zurück sind.

Haben uns schnell für die Walks entschieden, die wir gehen wollten, für heute noch die 3 kürzeren am See entlang und für morgen einen längeren, etwa 5 h durch den Wald.

Es war richtig angenehm sich nochmal bewegen zu können, aber nichts weiter besonderes, da haben wir schon schöneres gesehen. Jetzt hoffen wir darauf, dass der Walk morgen besser ist, der Lonely verspricht es.

Um 7 waren wir zurück am Camp und haben auf der Toilette mit unserem Wasserkocher Wasser für 2 min Instantnudeln gekocht und im Vorzelt mit Möhren und Äpfel gegessen. Ein bisschen umständlich, wir wurden auch blöd angeguckt, aber gemütlich. Uns steht an der Westküste beim Wildcampen bestimmt noch schlimmeres bevor.

Abends kann man ja nicht viel machen, die Mozzies sind so nervig und Licht haben wir auch keins im Auto, sodass man noch lesen oder was weiß ich machen kann. Also gings runter zum See- genial!

Wolkenloser Himmel und so viele Sterne! Sogar eine Sternschnuppe haben wir gesehen und uns wahrscheinlich viel zu viel gewünscht!

Um 10 sind wir schlafen gegangen, wollten den nächsten Tag auch zeitig los. Irgendwie müssen wir den Camperrhytmus rein kriegen, zeitig schlafen gehen, früh raus.


Samstag, 28.02.2009

Ja! Wir haben es geschafft um 9 am Zentrum zu sein, von wo die ganzen Treks losgehen. Frühstücken, Zelt abbauen, für die Wanderung fertig machen. Wir sind soo gut! Unser Tag fing eigentlich gut an, als wir aus dem Zelt krabbelten saß ein kleines Wallaby direkt im Zelteingang, als wollte es gerade reinkommen. Voll süß! Und die schönen Kokaburras waren auch fast handzahm und kamen total nah! Aber es sollte noch anders kommen.

Fröhlich sind wir losgewandert, guten Mutes und mit einem strengen Zeitplan, schließlich wollen wir heute noch weiterfahren. Unsere Fröhlichkeit war aber ganz schnell wieder verflogen, denn der Weg war kein richtiger Weg, sondern eher nur ein Trampelpfad zwischen Wurzeln und Steinen, was ja normal auch noch Spaß macht. Aber dieser ging nur steil nach oben. Und es wollte einfach kein Ende nehmen! Dann ist es auch noch so warm geworden, was das ganze ja nicht unbedingt angenehmer macht.

Irgendwann sind wir dem ersten Menschen überhaupt auf dem Weg begegnet, der uns als erstes mal vor Schlangen gewarnt hat. Das war ja dann was für mich, so was hatte ich ja schon die ganze Zeit befürchtet. Ich hab dann zwar immer mal nervös nach rechts und links geguckt, aber auch irgendwann wieder vergessen, denn mit Schlangen soll man ja bekanntlich überall rechnen und bis auf die 2 Babyschlangen in Byron Bay hab ich noch nichts gesehen.

Eine halbe Stunde später. Während Viola seelenruhig einen Frosch fotografiert, entdecke ich vor meinen Füßen eine dicke, schwarze Schlange! Mir ist fast das Herz stehen geblieben und ich musste mich so zusammenreißen nicht loszuschreien. Nur nicht erschrecken oder aggressiv machen, alles was hier kraucht ist hoch giftig! Das schlimmste war, dass wir hier kaum einen Menschen getroffen haben und im Notfall auch keine andere Hilfe in der Nähe wäre. Viola musste mich quasi vorbeischleifen, ich hatte so Angst! Na dann wars natürlich mit der schönen Wanderung vorbei. Ich hab nur noch auf den Boden geguckt und immer wenns irgendwo raschelte, losgequickt. Die anderen 5 Menschen die wir während der gesamten restlichen Zeit noch getroffen haben (manchmal waren sie zu zweit), haben uns alle vor den Schlangen gewarnt, als hätten sie sich abgesprochen!

Als ich dann die zweite Schlange neben mir entdeckte, war ich ein nervliches Wrack, Schweißausbrüche und Zitteranfälle gleichzeitig. Und Viola fragt mich „Bist du sicher, dass es Schlangen waren und kein Skink?“ Den ganzen weiteren Rückweg sind wir nur noch trampelnd, schlurfend und händeklatschend gegangen, um sie zu verscheuchen (ich will nicht wissen, wie viele da noch im Busch hockten, aber ich hoffe es waren noch einige die sich durch uns erschrocken haben und dovon geschlichen sind, damit sich die Anstrengungen gelohnt haben).

Glücklicherweise hat Viola dann auch noch eine gesehen (meine dritte, womit hab ich das verdient?) und sie konnte meine Panik verstehen, dick, lang und schwarz! Tigersnake, wie wir später rausgefunden haben, sehr gefährlich!

Und, als wäre das nicht schon alles schlimm genug gewesen, sind uns die ganze Zeit ein Haufen Fliegen um den Kopf geflogen, es war ja ziemlich warm, es war so belastend! Und es gibt ja auch nichts womit man die Viehcher verscheuchen kann! Darunter waren auch ein paar große Fliegen mit eklig leuchtend- grünen Augen, die unheimlich fies stechen.

Wir waren nach den 5 h nervlich und körperlich so fertig, aber auch so froh aus dem Scheißwald raus zu sein!!

An der Info haben wir uns nach dem schnellsten Weg in den Norden zum Cradle Mountain erkundigt, wo wir heute eigentlich noch unser Zelt aufbauen wollten. Doch die Fahrt nach oben dauert wohl länger als es auf der Karte aussieht und uns wurde ein zwischenstopp in Queestown empfohlen.

Also heute Nacht in Queenstown, liegt ungefähr auf der Hälfte des Weges! Auf der Strecke lag noch Donaghys Hill, den wir noch bestiegen haben (trotz dessen das wir so kaputt waren, aber schöne Dinge dürfen nicht verpasst werden!). Von dort hatten wir einen unglaublichen Blick auf das Tal des Franklin Rivers und den Frenchmans Cap, einem 1443 m hohen Berg, den Rob und Wolfgang nächste Woche in einem 5- Tages- Trip besteigen. Die Nelson Falls, bei denen wir anschließend noch waren, waren genauso entspannend im Vergleich zum Vormittag. Dort mussten wir uns erstmal für ne Weile hinsetzen und den Tag verarbeiten. Es war aber auch herrlich da, der Wasserfall hat mich an Pocchahontas erinnert.

Queenstown ist eine alte Minenstadt. Sie liegt im Tal und ringsherum hohe Berge an denen sich die Wolken festhängen, ziemlich gruselig. Auch sonst ist Queesnstown eine ziemlich häßliche Stadt, die Häuser dort sind alles nur mehr oder weniger ausgebaute Wohnwagen oder Bungalows und wir hatte einige Mühe den einzigen Campingplatz der Stadt zu finden.

Um 7 hatte dieser allerdings auch schon geschlossen. Ich hab die gute Frau schnell angerufen und gefragt, ob wir trotzdem noch rauf und morgen bezahlen könnten, war dann auch kein Problem. Gott sei Dank, wir hätten nicht gewusst was wir sonst machen sollten. Wenn wir morgen also vor 9 verschwunden sind, müssen wir gar nichts bezahlen.

Wir waren so erledigt von dem Tag, dass wir nur schnell unser Zelt aufgebaut und was gegessen haben und nach einer schnellen Dusche nur schlafen wollten.Viola stand allerdings noch ne Stunde länger als ich im Bad, weil sie ihre Schuhe trocken föhnen musste. Auf dem Weg zu dem Wasserfall wollte sie sich in dem kleinen Bach ihre Hände waschen, ist dabei jedoch auf einem nassen Stein ausgerutscht und im Bach gelandet. Ich hab so gelacht!!

Sonntag, 01.03.2009

Heute morgen wurden wir von einer Schar Hasen begrüßt, die um unser Zelt und unser Auto gerannt ist, so niedlich, da kriegt man doch gleich gute Laune!

Wir waren auch so ehrlich und sind bis 9 geblieben, um unsere Nacht zu bezahlen, wollen ja den Ruf der Deutschen nicht noch verschlechtern.

So, wie es nur eine Straße nach Queenstown gibt, dachte ich, gibt’s auch nur eine raus und wir sind losgefahren. In Zick- Zack- Schleifen einen Berg nach oben. Kann nicht sein, haben wir uns irgendwann gedacht und doch mal auf die Karte geguckt. Waren natürlich falsch und mussten wieder umdrehen, nochmal von oben gesehen, total im Nebel gehüllt und Wolken bedeckt.

Die weitere Fahrt bis ins Cradle Valley verlief problemlos. Gegen 12 waren wir dann angekommen und wollten schnell unser Zelt aufbauen, damit wir noch ein paar Walks machen können. Zu Beginn hatten wir ein bisschen Probleme den Zeltplatz ausfindig zu machen, bis uns dann bewusst geworden ist, dass wir uns irgendwo zwischen den Bäumen was suchen sollen. Nachdem wir 3 Runden durch das kleine Waldstückchen gerumpelt sind, hatten wir uns für ein schönes Plätzchen entschieden und unser Lager aufgeschlagen.

An der Info des Parks wollten wir uns als nächstes einen Überblick über die Walks verschaffen und uns welche aussuchen. Es gab mehr als 20 Walks in unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsstufen und an verschiedenen Stationen startend. Es gibt hier einen Shuttle Bus, der den ganzen Tag aller paar Minuten diese Stationen an fährt und bis zur letzten etwa 20 min braucht. Ich wusste ja, dass dieser National Park groß ist und viele Wandermöglichkeiten bietet, aber das er so großflächig für die Touristen zugängig ist, hätte ich nicht gedacht!

Die langen Wanderungen haben wir von vornherein ausgeschlossen, der von gestern war anstrengend, und uns nur auf die short und half-day-walks konzentriert. Da ich totalen Muskelkater von gestern, vor allem im Hintern, hatte, sollte es zu Beginn auch lieber ein etwas weniger anstrengender Walk sein, sonst komme ich gar nicht vorwärts.

So sind wir in den Shuttle Bus gestiegen und bios zum Dove Lake gefahren, den wir umrunden wollten. Ich kann gar nicht beschreiben was es war was wir da gesehen haben, das muss man selbst erleben! Ein unglaublich schöner, großer, blauer See und direkt dahinter im Sonnenschein der Cradle Mountain! Ich wusste gar nicht, wie sehr mich ein Berg faszinieren kann, aber das sah wirklich so genial aus! Die Umrundung war für 2h angesetzt, wobei diese Zeitangaben immer für Rentner am Krückstock ausgerichtet sind. Wir haben trotzdem 3,5 h gebraucht, weil wir so oft stehen geblieben und die schönen Ausblicke genossen haben! Unterwegs gabs aber auch alles, einen kleinen einsamen Strand, an dem wir pausierten, dann dachte man wieder man steht im Regenwald, eine kleine idyllische Fischerhütte,... total schön!

Es war auch schon 5, als wir wieder den Bus erreichten und somit nicht mehr so viel Zeit für eine weitere längere Wanderung hatten . Den kurzen Walk sind wir noch gegangen, der jedoch nicht so spannend war, bevor wir wieder zum Zeltplatz sind. Abends zur Dämmerungszeit gibt es durch den Park Führungen, bei denen die Tiere gefüttert werden und man so auch das scheue Wildlife sehen kann. Für 25$ ! Nee, dachten wir, wir finden die Tiere auch so!

Also sind wir in der Dämmerung nochmal in den Park und haben uns auf die Suche nach Tieren gemacht. Nach kurzer Überlegung fiel unsere Entscheidung auf den „Enchanted Walk“, einen Wanderweg durch den Wald, denn die Tiere werden wohl nicht zu uns kommen. Der Schreck von den 3 Tiegersnakes saß mir eigentlich noch in den Knochen, aber ich bin trotzdem mutig losmarschiert. Meine Taschenlampe hat zwar Wackelkontakt, sodass wir ab und zu in der totalen Finsternis standen, aber das ging schon. Auch wenn Rob meint, dass ich hier in der Nacht keine Schlangen sehen werde, hatte ich die ganze Zeit ein Bild von Steve Irwin im Kopf, wie er damals mal in der Nacht eine riesige Schlange aus einem Loch gezogen hatte und deswegen hauptsächlich den Wegrand abgeleuchtet.

Eigentlich hatten wir schon nicht mehr damit gerechnet, aber plötzlich tauchte dann doch noch ein Wombat vor uns auf. Überhaupt nicht scheu oder ängstlich! Wir waren richtig nah!

Auf dem Rückweg zum Zelt haben wir neben den vielen Possums noch ein weiteres Wombat entdeckt und sogar zwei Tasman Devils, die so selten und scheu sind, dass nur selten welche gesehen werden. Rob hat noch nie eins gesehen und wir heute gleich zwei!!! Genial!!!

Komischerweise waren wir die einzigen, die gezeltet haben, weit und breit nur Bäume, aber keine weiteren Zelte. Als wir dann fertig im Zelt lagen kamen wir uns vor wie im Tiergehege. Wombats, Hasen, Possums, Wallabies und was weiß ich noch alles ist an unserem Zelt rumgeschlichen, über die Stricke und auf unserem Auto rumgehopst, es war so laut! Aber auch cool, das ist Australien!!



Montag, 02.03.2009

Da wir so begeistert vom Cradle Mountain NP sind, wollten wir noch so viel wie möglich sehen, bevor wir heute weiter hoch in den Norden fahren. Die Entscheidung fiel auf den etwas längeren Crater Lake and Crak Falls Walk und es war eine gute! Zwar war es wieder recht anstrengend, aber so ist uns wenigstens warm geworden, denn heute ist es richtig kühl. Es war genauso schön wie gestern! Ungefähr bei der Hälfte standen wir auf einem Berg, von dem man die 2 schönen Seen, Dave Lake und Lake Lila, von oben sehen konnte und ansonsten in jede Himmelsrichtung nur Berge fand.

Es war so schön! Wir standen so lange dort oben bis wir angefangen haben zu frieren und einfach weiter mussten!

Zum Schluss haben wir uns noch die Knyret Falls angeguckt, dann mussten wir leider weiter, sonst hätten wir den Norden heute nicht mehr erreicht. Schade eigentlich, ich wäre noch gern so viele andere Walks gegangen. Aber jetzt hab ich ja einen Grund noch mal wiederzukommen.

Kaum sind wir losgefahren mussten wir urplötzlich auch wieder stoppen, weil eine Kuh mitten auf der Straße stand, die erst vorbei gelassen werden muss. Hier muß man echt mit allem rechnen.

Wie das immer so ist, wenn man dringend tanken muss, findet man keine Tankstelle oder diese sind geschlossen. Sehr fatal in Australien. Robs Tankfüllung hat uns fast in den Norden gebracht, aber jetzt mussten wir nachtanken. In Wilmat hatten wir dann Glück eine offene Tankstelle zu finden.

Heute wollen wir in Ulverstone übernachten, einem Campingplatz direkt am Meer, was ja an sich ganz nett ist, aber es ist viel zu kalt und stürmisch, um sich auch nur kurz an den Strand zu setzen.

Wir haben unser Zelt schnell windgeschützt hinter den Dünen zwischen unserem Auto und einem anderen Campingwagen aufgebaut und sind noch schnell einkaufen gegangen, bevor wieder alles zu hat.

Im Nachbarort Penguin soll man, seinem Namen entsprechend, Pinguine am Strand sehen. So haben wir uns, als es zu dämmern anfing, in Penguin an den Strand gesetzt und auf Pinguine gewartet. Kamen natürlich nicht. Aber es war trotzdem schön dort, wir haben die Fähre, mit der Viola am Sonntag auch übersetzen wird, in weiter Ferne auf dem Meer leuchten sehen.

Unser Zeltnachbar hatte uns berichtet, dass er am Vortag gegen 9 Pinguine an unserem Strand gesehen hatte. Haben wir unser Glück eben da noch mal probiert. Man konnte zwar Pinguinähnliche Geräusche hören, gesehen haben wir aber nix.

Also sind wir ins Zelt und diesmal hatte Viola die Decke und ich den Schlafsack! Bis jetzt hatten wir den Schlafsack über die Matten gelegt und uns beide die Decke geteilt. Nachdem sich Viola aber letzte Nacht mit der Decke so eingeigelt hatte und ich die Halbe Nacht frierend wach lag, haben wir uns nun so geeinigt.


Dienstag, 03.03.2009

Für heute hatten wir uns schon einige Punkte ausgesucht, die wir entlang der Nordküste sehen wollten. Leider fing der Tag mit mal stärker, mal schwächer werdenden Nieselregen an, sodass wir bis zur letzten Station durchgefahren sind, in der Hoffnung, dass der Regen aufhört, und die Sehenswürdigkeiten von hinten abklappern wollten.

Als wir dann jedoch in Stanley ankamen (weiter westlich hatte uns nichts interessiert), hat es immer noch geregnet, also haben wir uns ein schönes Cafe ausgesucht, um einen Kakao zu trinken und noch eine halbe Stunde tot zu schlagen. Der Kakao war total eklig, aber der Regen hat tatsächlich aufgehört.

In Stanley wollten wir uns „The Nut“ angucken, einem etwa 13 Mio. Jahre altem, vulkanischem Fels. Nach oben führte ein Wanderweg und für Fußfaule ein Sessellift, auf dem Fels gab es einen Rundwanderweg und (bei schönem Wetter) gute Aussichtspunkte.

Trotz des eklig grauen Wetters waren dort eine Menge Leute unterwegs und trotzdem waren Viola und ich die einzigen, die noch nach oben gelaufen sind! Gut, als wir oben waren, konnten wir es in etwa verstehen, aber trotzdem.

Wir sind jetzt hier in Australien schon viele Wege gegangen, aber noch nie so einen steilen! Man musste sich soweit nach vorn beugen, damit man nicht nach hinten fällt! Oder gleich rückwärts gehen und am Geländer hochziehen. So ungefähr 300 Höhenmeter in 300m! Es war so anstrengend. Aber wir brauchten wenigstens nicht wie die dicken Ladies im rosa Mäntelchen im Sessellift sitzend ein schlechtes Gewissen unseres Gewichtes wegen zu haben!

Oben angekommen fing es auch bald wieder an zu regnen. Es war ganz nett, aber auf Grund des Wetters hatten wir dann doch einen schnelleren Schritt drauf.

Bergabwärts war genauso schwierig wie nach oben und wieder waren wir die Einzigen.

Es ging weiter zum Rocky Cape National Park, dem kleinsten National Park Tasmaniens.

Wir sind bis zum Leuchtturm reingefahren und haben von dort aus einen kleinen Walk zu einer Aborigineshöhle gemacht, dann allerdings sofort wieder umgekehrt, es war so verdammt windig und kalt. Schade eigentlich, denn der Park hat mir richtig gut gefallen, so an der Küste gelegen.

Im Lonely wurde weiterhin der Leuchtturm am Table Cape, angepriesen, wo wir anschließend noch einen Stop machten. Aber bei dem scheiß Wetter war auch der nichts besonderes mehr und wir sind durch Tulpenfelder zurück zur Hauptstraße.

Durch Wyngard und Burnie durch sind wir bis Devonport gefahren und haben uns dort einen Campingplatz gesucht. Zu dem ziemlich regnerischen Wetter ist gegen Abend noch ein starker Wind hinzu gekommen. Zwischen einer Baumgruppe dürfte es aber geschützt genug sein, haben wir uns gedacht und das Zelt in einer kurzen Regenpause schnell aufgestellt.

Wir wollten uns noch einen groben Überblick über Devonport verschaffen, von hier wird Viola mit der Fähre fahren und damit wir morgen nicht so viel Zeit mit suchen verbringen müssen, wenn wir schon mal das Ticket besorgen werden, haben wir uns heute noch kurz auf den Weg gemacht. Abgesehen davon, das es am Wasser liegt, hat Devonport nichts weiter zu bieten.

Als wir später dann mit allem fertig ins Zelt krabbeln wollten, war das für uns gerade zu unmöglich. Es ist stürmisch geworden, dass der Wind das ganze Zelt zusammendrückte, dass noch nicht einmal eine Person dann liegen konnte (es ist ein Dreimannzelt). Die Heringe waren mittlerweile auch schon alle draußen, ein Wunder, dass es noch nicht weggeflogen ist! Bevor das Zelt aber noch kaputt geht (wenn es denn noch ganz ist) oder wir womöglich noch von einem Ast erschlagen werden, wollten wir diese Nacht nun im Auto verbringen. Halb 10 haben wir also im dunklen, im Regen und Sturm das Zelt wieder abgebaut und mussten aufpassen, dass wir nicht mitsamt wegfliegen.

Der Drehknopf zum verstellen des Sitzes ist am Beifahrersitz auch nicht vorhanden, sodass wir uns erst mal mit der Zange die Rob uns für Notfälle mitgegeben hatte, hinhocken mussten, um die Nacht einigermaßen bequem zu machen.

Da wir das Zelt auch nur schnell irgendwie zusammengeknorkelt und ins Auto

gestopft hatten und jetzt auch noch hier drin unser Nachtlager aufschlugen, ging sämtliche Ordnung verloren. Aber zumindest, wir lagen! Und es war noch nicht mal so ungemütlich. Was für eine Aufregung zum Abend, wir mussten erst mal so lachen. Das Auto hat zwar die ganze Nacht gewackelt aber wir haben nicht gefroren und konnten prima schlafen!

Mittwoch, 04.03.2009

Eigentlich hätte ich gedacht, dass wir aufgrund der Nacht im Auto beide unausgeschlafen und schlecht gelaunt sind, aber im Gegenteil, wir waren gut drauf und fit für die letzte Etappe!

Nach einem schnellen „primitiven Frühstück“, welches aus Toast mit Käse bestand, haben wir unser Auto wieder in Ordnung gebracht und die Heringe aus der Erde geholt, die wir gestern im Dunkeln nicht mehr finden konnten.

Als wir anschließend Violas Ticket für die Nachtfähre am Sonntag holen wollten, wurde unsere gute Laune gleich wieder gedrückt, den die Nachtfähre war ausgebucht. So musste sie dann die Tagesfähre nehmen, was unsere und auch ihre Planung mit ihrem Freund, der Montag in Melbourne sein wird, durcheinander bringt. Müssen jetzt also etwas umdisponieren, aber anders geht’s halt nicht.

Auf direktem Wege gings nun nach Launceston. Dort sind wir für ne Weile in die Stadt, die auch nichts besonderes war, aber wir wollten gucken, ob wir etwas kleines für Rob als Mitbringsel finden. Das Wetter heute ist aber nicht besser als gestern, sodass wir schnell die Lust verloren haben. Aber die Catarack Gorge hier in Launaston wollten wir trotzdem noch sehen. Wir sind ein bisschen rumspaziert, haben noch mal ein Picknick und Fotos gemacht.

Gegen 3 sind wir dann schließlich los in Richtung Hobart gefahren. Da unser Radio ja nach wie vor nicht funktioniert, haben wir die ganze Rückfahrt gesungen, wir mussten auf keine Schilder mehr achten, es war nur noch die eine Straße!

Halb 9 waren wir zurück und wurden freudig von Rob empfangen, der schon in der Küche stand und das Abendessen vorbereitete: Lamm!

Den Rest könnt ihr euch denken, wir haben Ewigkeiten von unserem Trip erzählt und er von seiner Woche, die genauso aufregend war. Da merkt man gar nicht, wie die Zeit vergeht! Später haben wir noch ne DVD reingelegt, aber Viola und ich waren dann doch erledigt und sind dabei eingeschlafen.

Eine Couch ist dann doch etwas anderes als eine Isomatte im Zelt.


Donnerstag, 05.03.2009

Heute wars zur Abwechslung mal wieder ein ganz chilliger Tag. Haben erst mal ausgeschlafen und dann Dinge gemacht, die einfach auch mal gemacht werden müssen. Wäsche gewaschen, unseren Kram sortiert, was sich so alles an Flyern und anderen Zeug angesammelt hat. Viola hat den Lonely gewälzt und angefangen die Route zu planen, die sie mit ihren Freund reisen will .Wir haben unser Auto geputzt, und das Zelt, Fotos sortiert, ausgetauscht und einen Ordner für Rob zusammengestellt, der die Bilder auch noch sehen wollte, die peinlichen aber erst mal aussortiert werden mussten.

Viola und ich haben dann beschlossen, dass wir abends ins Kino und den neuen Film mit Renee Zellweger sehen wollten. Rob hatte nicht wirklich Lust, hat aber für uns rumtelefoniert, um erst mal den Namen des Filmes rauszubekommen (den wir vergessen hatten) und dann noch ein Kino zu finden, in dem der Film heute noch läuft.

Letztendlich ist Rob doch mit ins Kino gekommen. Ich hab eigentlich befürchtet, dass wir in der ersten Reihe sitzen müssen, weil der Film heute erst rausgekommen ist und erst 5 min vorher da waren. Aber neben uns waren noch ganze 2 Frauen im Saal!! In Australien ist eben alles etwas anders.

„New in Taun“ war letztendlich so Scheiße, irgendwie richtig langweilig, überhaupt nicht empfehlenswert! Aber trotzdem immerhin besser als die Alternative australisches

Fernsehen.

Freitag, 06.03.2009

Heute morgen sollte eigentlich Stuart (ein Foxie) zum Kaffee trinken kommen, und wir haben uns schon gefreut. Aber er hat dann doch noch abgesagt, wie auch immer, wir hätten uns sowieso nicht lange dazu setzen können, denn wir wollten Wolfgang an seiner Hütte am Mt. Wellington mit dem Feuerholz stapeln helfen, wofür er uns auch bezahlen will.

Als erstes sollten wir einen eingestürzten Stapel wieder aufbauen, ein wenig hacken und dann die 3 Stapel, die auf dem Gelände verteilt waren, zusammen tragen und ebenfalls aufstapeln. Ist ja nicht so schwer, hab ich mir gedacht, in 3-4 h ist das erledigt. Tja, ich habs eben noch nie gemacht!

Das Stapeln war ja weiter auch nicht schwer, hat nur unwahrscheinlich lange gedauert. Viola hat dann ein bisschen gehackt, sofern sie konnte (ich hätte noch nicht einmal das Weicheste Holz durchbekommen), dann haben wir uns Wolfgangs Transporter geschnappt, um den ersten Holzstapel aufzusammeln und ordentlich zu schichten . Wolfgang hat unterdessen irgendwelche Baggerarbeiten gemacht.

Bis 3 konnten wir nur arbeiten, denn dann brauchte Wolfgang seinen Transporter, da er mit dem Bagger umgekippt ist......wie auch immer, wir haben es noch nicht einmal geschafft die Hälfte eines Stapels Holz ordentlich aufzuschichten, das dauert echt super lange und wir haben wirklich gearbeitet, nur 2 kurze Trinkpausen gemacht. Meine Güte.

Aber so sind wir jedenfalls noch mal ins Internet gekommen und konnten all unsere Wege in der Stadt erledigen. Ich brauchte nämlich noch ein Busticket von Devonport zurück nach Hobart für Sonntag und den Busplan für die Stadtbusse, dass ich dann von der Stadt wieder raus nach Berriedale komme, wo Rob wohnt.

Der Plan sieht jetzt nämlich so aus, dass ich morgen Nachmittag zusammen mit Viola wieder nach Devonport fahre, wir irgendwo auf nem Campingplatz übernachten und sie den nächsten Morgen mit der Fähre nach Melbourne fährt und ich mit den Bus nach Hobart zurück. Sonst müsste sie die Nacht allein verbringen. Und da Rob und Wolfgang ihre Tour zum Frenchmans Cape Sonntag morgen starten, bin ich dann ganz allein in Hobart.

Da es nun also schon unser letzter Abend zu dritt ist, wollten wir den gebührend feiern und abends in die Stadt gehen. Rob wollte reinfahren, zurück sollte ein Taxi gerufen werden.

Wir haben noch ein letztes mal zusammen gekocht (vorerst), Reis mit Chicken süßsauer, Rob hat ein bisschen was zu trinken geholt, zum vorglühen. Es war also hier zu Hause schon ziemlich lustig. Halb 11 sind wir in die Stadt gefahren, zum Salamanca Market, wo was los sein sollte. Als erstes gings in eine Bar, wo wir noch ne ganze Weile zusammen saßen und was getrunken haben. Und das sollte auch das einzige bleiben.

Um das ganze abzukürzen und eventuelle Peinlichkeiten zu vermeiden, für uns war es genug und wir sind wieder nach Hause. In einen Club haben wirs erst gar nicht mehr probiert.

Tja, was soll ich sagen, man muss sich ja irgendwie den australischen Mädels anpassen, wenn es schon nicht mit schicken Kleidchen mithalten können.

Auch wenn es letztendlich schade war und wir uns den Abend anders vorgestellt hatten, wir hatten trotzdem Spaß und waren zu Hause noch bis nach 3 auf und haben Abschied und die letzten 4 Wochen gefeiert!!!

Samstag, den 07.03.2009

Viola und ich sind ja nun heute nach Devonport gefahren. Der Vormittag, oder vielmehr das, was davon übrig war, haben wir wieder mit packen, aufräumen, letzten Bilder Tausch und Musik brennen verbracht. Haben auch noch ne kleine Runde gedreht und uns Zucker für die Fahrt besorgt, bevor es dann wirklich losging.

Kurz vor 5 sind wir los und waren schon gegen 8 in Devonport! Dort mussten wir als erstes was zu essen holen und uns dann einen Parkplatz suchen, auf dem wir sicher die Nacht über stehen können. Wir können genauso gut dort übernachten und das Geld für den Campingplatz sparen. Haben uns dann also für einen direkt am Meer entschieden, da wars eigentlich ganz schön. Allerdings kam gegen 10 die Security, campen auf Parkplätzen ist in Australien in der Regel nicht erlaubt. So mussten wir uns also einen anderen Platz suchen. Vor uns war dann auch gerade Polizei gefahren, ich weiß nicht, ob nur so, oder um die Parkplätze zu kontrollieren, was sie hier öfters machen.

Aber wir konnten eine Stelle finden, wo sogar noch mehr Leute gecampt haben und sogar eine Toilette in der Nähe war. Ich konnte sogar ganz beruhigt schlafen! Allerdings war es diesmal etwas kalt, da wir nur den einen Schlafsack von Rob und meine dünne Decke plus Handtücher hatten. Fairerweise haben wir, nachts mal getauscht, damit wir gleichberechtigt frieren! Aber das war schon in Ordnung, gutes Training für den Westen, wer weiß, wie oft wir dort noch im Auto pennen müssen!

Sonntag, 8.03.2009

Viola musste das Auto zwischen 7 und 8 einchecken, während ich mich darum gekümmert habe, dass der Bus mich von der Fähre abholt, denn der Bus Terminal war am anderen Ende der Stadt auf der anderen Flussseite und ich hätte es nicht mehr geschafft dort hinzulaufen. Ich hatte Glück, eine andere Frau hatte den Bus ebenfalls für sich zur Fähre gebucht und ich konnte von dort mit einsteigen. Ansonsten hätte ich ein Problem gehabt.

Eigentlich haben Viola und ich gedacht, dass sie, nachdem das Auto sicher auf der Fähre ist, diese nochmal verlassen kann. Dem war aber nicht so. Wir konnten uns also nicht richtig verabschieden!

Viola stand dann an der Reeling der Fähre (die übrigens größer ist, als ich gedacht hätte) und ich auf der Besucherplattform, von wo wir uns sehen konnten, und haben uns übers Handy verabschiedet. Echt, wie im Film!

Mein Bus kam dann aber auch gleich, musste nicht mehr lange warten. Die Strecke bin ich ja schon 2 mal gefahren, so konnte ich getrost ein bisschen Schlaf nachholen. Ich hab tatsächlich nicht viel von der Fahrt mitbekommen, plötzlich war ich wieder in Hobart. Und bei so schönem Wetter zieht es einem sofort zum schönen Salamanca Market! Da bin ich als erstes durch die kleinen Läden gebummelt, die wir noch nicht geschafft haben uns anzugucken und mich anschließend für ne ganze Weile einfach mitten auf den Platz gesetzt, das Treiben beobachtet, die Atmosphäre genossen und mein Buch gelesen. Oh, wenn ihr den Salamanca Market alle selbst sehen könntet...!

Gegen 5 hab ich mir noch schnell in dem super Fruit Market frisches, billiges Obst geholt und mich langsam auf die Suche nach der richtigen Bushaltestelle nach Berdedale gemacht. An den Bushaltestellen standen aber nicht wie erwartet Busse, sondern erstmal 6 Polizeiautos. Ein kleiner Fidschiladen auf der anderen Straßenseite war auch abgesperrt, ist mir dann aufgefallen und 3 Mädels wurden in dem Moment abgeführt und in verschiedene Autos gesteckt. Also falls sie geklaut haben (wofür aber keine 6 Polizeiautos notwendig sind) wüsste ich beim besten Willen nicht, was es da so besonderes gibt! Ich konnte mich aber auch nicht weiter darum kümmern, weil ich ja erstmal meinen Bus ausfindig machen musste.

Aus Angst, dass der Bus an meiner Haltestelle vorbeifährt und ich irgendwo lande, wo ich mich nicht auskenne, bin ich lieber schon eine Station eher ausgestiegen. Dachte ich jedenfalls. Letztendlich waren es vielleicht 10, denn ich musste noch 45 min bis nach Hause laufen! Hätte ich mir eigentlich auch denken können, in Adelaide war es ja nicht anders gewesen. Bin ich halt ein wenig gelaufen, hatte ja nichts weiter vor.

Irgendwann war dann so ein fetter Typ vor mir, der die ganze Zeit was vor sich her gebrabbelt hat. Beim genaueren hinhören musste ich feststellen, dass er mit mir spricht: “Fucking Backpackers! I hate you! Why can`t you leave us alone?“Am laufenden Band musste ich mir das anhören und wusste dabei nicht, ob er mich oder Backpacker im Allgemeinen meinte, das ist hier eben das Problem mit dem „you“. Jedenfalls war er richtig wütend und ich dachte echt jeden Moment dreht er sich um und schlägt zu oder überrollt mich! In seiner unbändigen Wut konnte er sein Fett nun auch nicht allzu schnell vorwärts tragen also wollte ich überholen. Fataler Fehler: „ Don`t come to close to me!“ wurde ich dann angeschrien! Meine Güte, dummerweise musste er die selbe Richtung und ich hätte ihn eine Ewigkeit vor mir!

Später als erwartet, aber immerhin noch vor Anbruch der Dunkelheit war ich dann zu Hause! Hab mir lecker Nudeln gekocht und es mir dann erst vor Robs Laptop und dann vorm Fernseher gemütlich gemacht. Bevor ich schlafen gegangen bin, musste ich aber noch 3x alle Schlösser und Türen kontrollieren, ich habs irgendwie überall nur rascheln und klappern gehört!

Montag, 09.03.2009

Ach, so ganz allein ist doch auch mal schön! Hab mir als erstes in aller Ruhe einen Plan gemacht, was ich alles zu erledigen habe und woran ich denken muss und bin dann gegen 11 in die Stadt gefahren. Dort angekommen hab ich mich gewundert warum ich fast die Einzige auf der Straße bin, das ist noch nicht mal an Sonntagen der Fall! Als ich dann auch noch feststellen musste, das fast alle Läden zu haben, ist es mir wieder eingefallen: Labour Day – Feiertag! Na super, hab ich mir wieder den besten Tag ausgesucht! Dummerweise hatte sogar die Bücherei zu, so dass ich noch nicht einmal ins Internet konnte. Bin aber trotzdem flink in ein Internetcafe gehuscht, um zumindest schnell nach möglichen Jobs zu gucken. Ich hätts mir sparen können.

Es war so schönes Wetter, bin ich also noch ein bisschen an Hobarts Hafen langspaziert, aber irgendwann wars doch langweilig, hatte sowohl mein Tagebuch, als auch mein Buch und Musik vergessen, so gings gegen 3 wieder nach Hause. Und diesmal bin ich an der richtigen Haltestelle raus! Bei Rob zu Hause hab ich mich aber nochmal rausgesetzt, bin prompt eingeschlafen und hab mir schönen Sonnenbrand geholt, hat ich ja lange nicht mehr.

Gegen Abend bin ich noch ne kleine Runde gegangen und mir was zu essen besorgt, wie ihr seht, mein Tag war nicht großartig aufregend. Trotzdem bin ich irgendwie zu nichts gekommen und der Tag war plötzlich vorbei.

Dienstag, 10.03.2009

Zweiter Versuch meine Wege zu erledigen. Und heut hats geklappt! Ich konnte in Ruhe ins Internet und meine extra dafür angelegte Liste abarbeiten. Post und Infozentrum hatte offen, ebenso wie der tolle Supermarkt auf dem Salamanca Market.

Es war schönes Wetter, nach Hause wollte ich noch nicht und ein Telefonat mit meiner Cousine in Amerika war schon lange überfällig. Das passt ja! Hab ich mir also eine Telefonzelle schön ruhig am Hafen ausgesucht und Conny angerufen. Tat das mal wieder gut, da haben sich die Worte nur so überschlagen! Nach einer guten dreiviertel Stunde konnte ich mich allerdings nicht mehr so richtig auf das Gespräch konzentrieren, weil sich so ne kleine, fette Frau mit Regenschirm so dicht neben mich gestellt hat, dass sie Conny am anderen Ende hören konnte! Hab mir schon überlegt, ob ich sie fragen sollte, ob sie Conny was sagen möchte, hab mich dann aber doch nur rumgedreht. Trotzdem hat sie mich weiterhin nervös gemacht, weil sie mir ja direkt im Rücken stand, da kann man doch schon aus Diskretion ein wenig Abstand halten! Das Schlimmste an der ganzen Sache war aber, dass sie die ganze Zeit vor sich hergebrubbelt hat! Meine Güte! Nach einer Weile musste ich dann allerdings feststellen, dass sie mit mir redet, hab ich erst gar nicht so mitbekommen: ich solle auflegen, jetzt ist sie an der Reihe mit telefonieren. Ich hab sie erst gar nicht weiter beachtet, aber die Hexe hat ja keine Ruhe gegeben. Irgendwann fing sie aber an mit ihrem Regenschirm zwischen meinen Beinen rumzuschlagen, da hats mir dann gereicht! Hab ihr gesagt, dass ich nicht auflegen werde, sie sich ne andere Zelle suchen und gehen solle. Das war natürlich zu viel verlangt, die Straßenseite zu wechseln. „Ich geh doch jetzt nicht noch rüber in die Mall“, hat sie gesagt. (auf Englisch, sie war Tasmanierin). Dann sollte sie Fett lecken, ich leg doch nicht auf, wenn sie das so will.

Na ja, das Ganze ging dann so weit, dass sie die Hafenpolizei holen wollte und Passanten angequatscht hat, ob sie denn beobachtet hätten, wie lange ich schon telefoniere. Die hat sie doch nicht mehr alle! Conny meinte dann aber auch, ich solle lieber auflegen und in die Mall zum telefonieren gehen. Gern hab ichs zwar nicht gemacht, aber richtig unterhalten konnten wir uns ja auch nicht mehr. Hab aufgelegt und von der Hexe ein strahlendes Lächeln und ein „Thank you, Darling“ bekommen, dass war ja dann die Krönung! Nachdem sie mich mit dem dämlichen Regenschirm halb verprügelt hat, konnte ich es mir allerdings auch nicht nehmen lassen gegen diesen zu treten, jetzt kann sie die Polizei holen, und bin gegangen. In die Mall, zum telefonieren. Ich fasse es nicht, dass ich mich von so ner Krähe vertreiben lassen habe!

Ach, die Polizei wäre übrigens nicht gekommen, eine Strasse weiter war ein Unfall und sechs Polizeiautos beschäftigt. Na ja, mehr die Polizei, die Autos waren nur im Einsatz.

Hab dann Conny eben nochmal angerufen um Dampf abzulassen bzw. fertig zu quatschen. Sagen wir weiter zu quatschen, fertig werden wir hier wohl am Telefon nie werden. Gegen 5 hab ich mich wieder auf zur Bushaltestelle gemacht und bin nach Hause. Alleine kochen ist voll langweilig, es gibt für mich jetzt schon den dritten Tag in Folge Nudeln. Schnellkochnudeln, Instant- Nudeln, Tüten- Nudeln, alles, was schnell geht. Aber gemütlich ist es schon mal so ein ganzes Haus für sich zu haben. Ich hab „ Run, Lola, Run“ und anschließend noch einen Krimi geguckt, die Türen verschlossen, Jalousinen zugezogen und bin ins Bett . Aber irgendwann, wenn man weiß, dass man allein im Haus ist, hört man automatisch mehr Geräusche, oder? Es hat sich angehört, als ob da draußen 20 Katzen fange spielen! Aber ich bin drüber eingeschlafen.

Mittwoch, den 11.03.2009

Ich wollte heute nicht nochmal in die Stadt fahren, aber auch nicht drin bleiben, weil so schönes Wetter war. Also hab ich mir mein Buch und Tagebuch geschnappt und bin ans Wasser gegangen. Erst ein bisschen rumspaziert und mir dann ein schönes Plätzchen gesucht, wo ich den Großteil des Tages verbracht habe (jetzt denkt nicht, dass das 10 Stunden waren, ich bin erst gegen 10 aus dem Bett gekommen). Wenns noch ein wenig wärmer und ein richtiger Badestrand gewesen wäre, hätte ich mal wieder voll lust aufs Baden gehabt, aber is ja nicht. War trotzdem schön:

Nach Violas ganzer Fotorei hab ich heute auch mal angefangen meine Fotos zu sortieren und ordnen, Rob muss mir die unbedingt auf CD brennen, damit ich wieder Platz auf meinem Stick habe.

Später war ich noch einkaufen. Morgen kommt Rob zurück, da kann der Kühlschrank ja nicht leer sein und nur Instant- nudeln im Schrank liegen. Ich hab mir überlegt morgen einen Kartoffel- Blumenkohlauflauf zu machen, hab mir im Internet alles durchgelesen, ich hoffe das haut hin!

Auch wenn ich die letzten Tage allein war, hab ich mich nie allein gefühlt. Ich hab mindestens mit drei verschiedenen Leuten am Tag geredet, ständig hat mein Handy geklingelt. Heut hab ich so lange mit Jule gequatscht, dass ich total „ Farmer wants a wife“ verpasst habe. Das einzige, was ich jetzt wirklich regelmäßig geguckt habe. Und ! Home and Away“, eine Art australische GZSZ, gibt’s auch schon eine Ewigkeit. Rob guckts aber lustigerweise immer und man ist genauso schnell drin im Geschehen, wie bei GZSZ.

Aber jetzt freue ich mich doch schon, dass Rob morgen wieder kommt, so langsam wird’s langweilig. Bei dem Grape- picking-Job hab ich auch noch mal angerufen, sie wollen mich morgen zurückrufen, konnnte mir heute keine Auskunft geben, die Frau. Mal sehen, was das noch alles wird.

Donnerstag, 12.03.2009

Rob hat gesagt, er ist gegen Mittag- Nachmittag zurück, was bei Australiern zwischen 12 und 2 bedeutet. Also hab ich mich so darauf eingestellt bis dahin mit allem fertig zu sein. Wäsche waschen, ein bisschen putzen, aufräumen und Ordnung machen (vor allem meine 2000 Haare aufsaugen, die überall rumliegen) und so weit es geht, das Abendessen vorbereiten, es wird sowieso eine Ewigkeit heut Abend dauern, bis das Essen auf dem Tisch steht, wenn ich allein und dann noch etwas ganz neues kochen muss.

Letztendlich kam er jedoch erst halb sechs wieder, dass heißt, Wolfgang hat ihn gebracht, mit den Worten, ich solle ihn schonen und mich um ihn kümmern. Warum, sollte ich später erfahren.

Nach 5 Tagen Buschwandern ist Rob als erstes duschen gegangen bevor er mir überhaupt irgendwas erzählt hat. Ich durfte dann erfahren, dass ihr Tripp mehr oder weniger nach hinten losgegangen ist und Rob den Frenchmans Cape nie erreicht hat. Die beiden mussten ja ihre 15 kg Campingausrüstung inklusive Verpflegung und die komplette Kameraausrüstung viele Kilometer durch kniehohen Schlamm bergauf schleppen. Das war zu viel für Rob beziehungsweise seinen Rücken, denn am zweiten Tag konnte er sich am Morgen nicht mehr bewegen oder auch nur einen kleinen, normalen Rucksack tragen. Ich hab ihn natürlich erstmal richtig schön ausgelacht, was für ein Weichei er doch sei, obwohl mir bei ihrer Ankunft schon aufgefallen war, dass irgendwas komisch ist, ich dachte allerdings es sei sein Fuß gewesen, der ihm Schmerzen bereitete.

Weiter in der Geschichte. Rob hat die nächsten zwei Nächte an der selben Stelle übernachtet (allein, ich wär vor Angst gestorben!) und nur kurze Tagesausflüge in die nähere und sehr nahe Umgebung gemacht, er konnte sich ja nicht richtig bewegen, Nachts nicht schlafen, nicht sitzen, stehen, liegen und laufen. Wolfgang ist allein weiter den Berg rauf und hat Rob auf dem Rückweg 2 Tage später wieder eingesammelt.Nun tat er mir doch Leid und man hat ihm ja ansehen können, dass er Schmerzen hat, aber ich konnte es mir trotzdem nicht nehmen lasen ihn aufzuziehen.

Trotzdem sind ein paar richtig gute Bilder entstanden, die er mir noch ganz stolz gezeigt hat. Unter anderem auch Bilder, wie die Beiden durch den Schlamm krauchen, also das wäre auch nichts für mich gewesen.

Dann war ich an der Reihe mit erzählen. Hab von meine Erlebnisse berichtet und mich über die unmöglichen Bewohner Hobarts beschwert, über die Rob nur lachen musste.

Wie schon vorausgesagt ist es mit halb 10 ein sehr spätes Abendessen geworden. Erstens weil wir viel zu lange gequatscht und Bilder geguckt haben, zweitens, weil man mich lieber nicht allein in der Küche lassen sollte. Die Soße, die man bei Aufläufen immer braucht, musste man selbst zusammenkochen, wobei bei der Anleitung Dinge standen, die vorausgesetzt wurden, dass man sie weiß, ohne weitere Erklärungen. Woher soll ich denn wissen was „Mehl abschwitzen“ bedeutet?! Aus eigentlich 250 ml Milch ist bei mir auch gleich mal 1 l geworden, ich hab frei nach Schnauze zusammen gekippt, Hauptsache es ist irgendwann mal flüssig geworden.

Aber geschmeckt hats richtig Klasse! Rob wollte sogar das Rezept haben (na ja, vielleicht auch nur aus aus Höflichkeit, aber ich konnte es ihm ja sowieso nicht geben)! Zum Nachtisch sollte es Schokoobst geben, aber wir waren beide zu blöd die Schokolade zu schmelzen, wir hatten sie karamellisiert. Also gabs eben Eis dazu, war auch gut!

Bis halb 2 haben wir noch gequatscht, dann mussten wir unsere Erzählungen unterbrechen und ins Bett. Aber das läuft ja nicht weg, morgen ist auch noch ein Tag.


Freitag, 13.03.2009

Freitag der 13. Aber kein Pechtag für mich, heute war alles ganz normal.

Bei einem ausgiebigen Spätfrühstück, welches Rob gezaubert hat, ( ja, ich hatte ja ein bisschen ein schlechtes Gewissen, dass er mit schmerzverzerrtem Gesicht schon wieder für mich in der Küche steht, aber ich bin nicht so gut im Eggs& Bacon zubereiten und ich hab ihn ja nicht darum gebeten) wurden also noch die letzten Anekdoten unserer alleinverbrachten Tage ausgewertet, bevor wir uns in die Stadt bequemt haben.

Nach 5 Tagen, zum Teil ganz einsam, im Busch rumwandern, hat sich Rob vermutlich etwas nach Zivilisation gesehnt, denn dort haben wir so ungefähr das selbe gemacht, durch die Stadt gelaufen. Pflicht war nur JB Hi- Fi (Musik- und Elektronikladen), Chickenfeed und der Fruitmarket, ansonsten dort rein, wonach uns gerade war (und das ist bei mir ja meist ein Buchladen. Aber nur kurz.... Heute Abend wollten wir zu Red Tanga gehen, diesem kleinen Freitagskonzert im Salamanca. Aber es war noch`n bissl bis dahin und wir wussten nicht, was wir noch in der Stadt machen sollten. So gings wieder nach Berriedale, um dort 1 h zu verbringen und wieder in die Stadt zu fahren, braucht man ja doch schon viertel Stunde, 20 min bis rein.

Da war wie immer ne Menge los, in dem kleinen Hinterhof, und unsere Gruppe war diesmal recht groß: Luke, Wolfgang und Neidra, Paul, ebenfalls ein enger Freund, den ich noch nicht kennengelernt hatte, ursprünglich aus England, ein ganz bodenständiger, feiner Kerl, eine Freundin von Neidra, die aus Mellbourne zu Besuch war und eine Menge Bekannte vom Salamanca Market, denen ich zum Teil auch schon ihren Stand zuordnen konnte. Wie immer bei fremden, neuen Leuten kam ich mir doof vor mit daneben zu stehen, noch dazu war ich ja die jüngste. Aber hier in Tasmanien leben die wirklichen Australier, von denen man stets hört, wie nett, gastfreundlich und weltoffen sie doch wären. Ich kam mir keine Sekunde wie das fünfte Rad am Wagen vor, die waren alle superlieb und haben mich ganz herzlich in ihre Gruppe aufgenommen. So liebe Menschen!

Das Konzert war viel zu schnell vorbei und alles ging wieder nach Hause. Freue mich schon wieder auf den nächsten Freitag, wenn wir hoffentlich wieder hingehen. Warum gibt’s so was tolles nicht bei uns?

Samstag, 14.03.2009

Eigentlich wollten wir heute was unternehmen, irgendwo hinfahren, was sehen. Rob meinte gegen Rückenschmerzen hilft nur weitere Bewegung, weil ich erst nicht wollte, dass er irgendwo hinfährt und sich soviel bewegen muss, aber das sollte erstmal kein Hindernis sein.

Aber es hat heute morgen so gepisst und das sollte sich den ganzen Tag auch nicht ändern, deswegen dann doch nicht. Mir wurde aber hoch und heilig versprochen, dass es morgen irgendwo hingeht, ich will ja nicht die ganze Zeit hier rumhocken.

Vormittag hatte seine Arbeit angerufen und Rob mitgeteilt, dass er die kommende Woche über in Bicheno an der Ostküste Tasmaniens arbeiten und dort auch campen sollte. Und noch während er zustimmte wusste er, dass er das nicht konnte und nicht wollte. Nicht konnte, wegen seinem Rücken und nach dem ganzen Theater, das auf Fonthill abging, auch nicht wollte.

So kam es ihm auch ganz gelegen nun doch endlich mit seinem Rücken zum Arzt zu gehen und hoffentlich einen Krankenschein zu bekommen. Na ja, hoffen braucht man eigentlich nicht, das ist ziemlich eindeutig. Der nächstmögliche freie Termin war Montag Nachmittag, so dass er da auch schon nicht zur Arbeit muss. Works out well! Bis dahin muss er halt noch ein bisschen leiden.

Am Nachmittag ist Rob trotz Regens zum Market gefahren, um Wolfgang beim Abbauen zu helfen, der steht ja auch bei Wind und Wetter an seinem Stand, der arme Kerl. Mich wollte er aber partout nicht mitnehmen, ich sollte mich endlich um meine Studium Angelegenheiten kümmern. Das hat man nun davon, wenn man zu viel jammert und sich beschwert, dann wird man gezwungen! Dabei wollte ich doch auch helfen!

Na ja, ist er eben allein gefahren und ich hab mich dem Stoff gewidmet, den meine Cousine mir geschickt hat, muss ja auch mal sein. Aber lange konnte ich mich damit nicht beschäftigen, irgendwie deprimiert mich das nur. Gott sei Dank gabs grad eine kleine Lücke in der dicken, grauen Wolkendecke und ich hab mir mein Buch geschnappt und bin raus! Bis zu dem kleinen Strand

bin ich trocken gekommen, dann kam wieder alles, was kommen wollte. Hab eine Raufe in einem kleinen Park in der nähe gefunden, da ließ es sich aushalten, war ja nicht kalt.

Um 6 war ich wieder zurück, diesmal jedoch klitschnass. Na ja, muss auch mal sein. Rob dachte schon ich wäre entführt wurden.

Ich habs später nochmal mit TV probiert, aber das australische Fernsehen kann man ja total vergessen. Bin ich also wieder im DVD- Regal gelandet, während Rob Essen gemacht hat, Broiler mit Couscous und Gemüse. So ein Regentag, oder nunmehr Abend, auf der Coutch ist doch an sich schon was gemütliches.

Sonntag, 15.03.2009

Am Spätvormittag sind wir in Richtung Süden gefahren. Wir hatten keine Ahnung wohin es gehen sollte, ich ja sowieso nicht, einfach erst mal los.Irgendwo in einem kleine Ort, ich weiß den Namen nicht, brauchte Rob seine Kaffee. Sollte er haben, wenn er schon Entertainer spielen muss. Ich hab währenddessen einen Apfel vom Baum geklaut, der daneben stand . Klein aber fein.

Wir sind dann gleich zu der Meeresbucht gegangen, die dort in der Nähe war, sah schön aus, wars auch. Hier im Süden ist alles so verbuchtet, und ich dachte die ganze Zeit, dass es Seen sind! Nach ner halben Stunde fings wieder an zu schiffen und wir sind wieder umgekehrt. So schlimm wars jetzt auch wieder nicht, aber aus unerklärlichen Gründen hörte auch der Weg auf, den wir gegangen waren.

Wir sind noch ein Stück weiter bis zur Peppermint Bay gefahren. Es hatte immer noch geregnet, sind wir also so lange in das touristisch angelegte Exlusivcafe gegangen, bis es aufhörte. Die Peppermint Bay war auch ganz schön. Bis es wieder angefangen hatte zu regnen, dann hatten wir die Schnauze voll und sind zurück nach Hobart. Ein paar gute Fotos konnte er trotzdem machen, echt krass, Rob findet Motive, die ich noch nicht mal sehe! Ich konnte mich auch mal wieder dran ausprobieren, aber die Technik ist zu kompliziert für mich, konnte mir nur den Auslöser- Knopf behalten. Bevorzuge dann doch eine einfache Digicam, auch wenn die nicht so schöne Bilder macht.

Montag, 16.03.2009

Rob wollte heute unbedingt in seinem Lieblingscafe frühstücken, bei mir ist das allerdings erst angekommen, als ich mir Käse aufs Toast gelegt hatte. Hab dann also schnell gegessen, auch gut, so konnte gespart werden, und gegen Mittag sind wir zum Spätfrühstück in sein Café, wo ich wenigstens noch ne Tasse heißen Kakao getrunken habe. Ich mag die vielen, kleinen Cafés in Australien mittlerweile richtig gerne.

Anschließend bin ich ins Internet, Rob hatte nur noch kurz Zeit, bevor er zum Arzt musste. Hab mir die ganzen Anhänge aufn Stick gezogen, die mir Conny bezüglich des Studiums geschickt hatte, man hat das ewig gedauert! War aber auch ne ganze Menge, da bin ich ja die nächsten zwei Wochen mit beschäftigt! Na ja, wenn man eben nicht weiß, was man will...

Hatte dann ja noch ein bisschen Zeit und bin in die Stadt reingelaufen. Doch kaum war ich dort angekommen, war Rob auch schon vom Arzt zurück und wartete wieder an der Libary. Ich hatte noch nicht einmal die Tür eines Buchladens passiert, da musste ich wieder umdrehen, ob ich das hier nochmal hinkriege?

Während ich also zurückhechtete ( jedes mal diese steil bergauf führend Straße...) meinte es wieder regnen zu müssen, aber diesmal so, dass sich ein reißender Fluss auf der Straße und Fußweg bildete (ich stand noch unten an der Straße). Da half auch kein unterstellen mehr! Es war aber trotzdem faszinierend, wie viel Regen mit einmal runter kommen kann, so was hab ich noch nie gesehen!

Rob wurde erstmal bis Donnerstag krank geschrieben, dann muss er nochmal zum Arzt. Als der sich Robs Rücken angeschaut hatte meinte er, wenn Rob ein Pferd wäre, würde er ihn erschießen! Ich mein, ich hab ja auch mal Rückenschmerzen, aber das es so schlimm ist, hätte ich nun nicht erwartet. Und ich dachte die ganze Zeit er übertreibt. Ich solle ihn ab jetzt wohl doch ein bisschen ernster nehmen, wenn er jammert und keine Witze mehr reißt! Meines schlechten Gewissens wegen hab ich auch gleich das Wärmekissen in die Mikrowelle gesteckt, als wir wieder zu Hause waren.

Übrigens wurde er nicht erschossen. Er hat auch keine Medikamente oder Salben oder so bekommen, er muss lediglich Sportübungen machen. Na ja ob das was bringt?

Später war dann wieder mein kritisches Auge gefragt Fotos für einen Wettbewerb auszusuchen. Mann, ich hab doch noch weniger Ahnung, ich finde sie alle schön und hab einfach meine Lieblingsbilder auserwählt.

Ich saß auch noch ne Weile am PC, jeden Tag ein bisschen, hab ich mir jetzt gesagt, sonst kann ich bald schon fürs Sommersemester nächstes Jahr gucken, weil meine Entscheidung für das Wintersemester zu spät kommt


Dienstag, 17.03.2009

Ich wollte heute mal was anderes sehen und bin nach Glenorchy. Soll ja eigentlich nicht so das Beste Stadtviertel sein, aber Berriedale und Claremont hab ich mir satt gesehen und so schlimm wars gar nicht.Zwar auch nichts besonderes, aber ich hab den Tag gefüllt gekriegt. Rob meinte jetzt einen PC brauchen zu müssen und war PC kaufen.

Das mit der Arbeit hier in Tasmanien hab ich jetzt übrigens aufgegeben. Nachdem ich dort zum 25 x angerufen habe und mir mindestens genauso oft versprochen wurde, dass zurückgerufen wird, sich aber bis jetzt noch kein Schwein gemeldet hat, hab ich so langsam die Faxen dicke, wie man so schön sagt. Irgendwo fängt dann auch mein Stolz an, ich lass mich doch nicht veräppeln!

Was vielleicht noch nennenswert des heutigen Tages ist, ist der Mond. Boah, ich hab noch nie so einen riesigen Mond gesehen. Riesengroß, total nah, direkt am Horizont! Wie ein orange- gelb-roter Feuerball! Nein, es war nicht die Sonne, es war der Mond! Es sah so fantastisch aus, ich bin aus dem Staunen gar nicht mehr raus gekommen! Spontan ist Rob mit mir ans Wasser gefahren, wo ich gleich noch die geniale Spiegelung des Vollmondes im Wasser verdauen konnte. Ich stand ne dreiviertel Stunde da und hab mir nur den Nachthimmel angesehen. Man kann das gar nicht beschreiben, ich konnte auch keine Bilder machen, das muss man einfach gesehen haben! Das ist wieder so ein Moment, der nur in meinem Kopf existiert, den ich mit nix irgendwie darstellen kann.

Mittwoch, 18.03.2009

Eigentlich wollte wir heute nach Richmond fahren, der ältesten, historischsten Stadt Tasmaniens. Ich war noch nicht da gewesen und solange es etwas neues ist, ist mir alles recht. Obwohl ich mir auch nochmal dasselbe angucken würde, hier kann man ja gar nicht genug kriegen.

Letztendlich wollte dann Rob doch nicht nach Richmond, wir sind stattdessen zum Mt. Nelson gefahren, ein Stück hinter Hobart.

Auf dem Weg nach oben sind wir durchs Reichenviertel Hobarts gefahren, schöne Lage, alles grün und einen schönen Blick auf Hobart, trotzdem keine günstige Lage, denn wenns auf dem Mt. Nelson brennt gibt’s nur eine schlechte Serpentinstrasse nach unten.

Oben gabs einen alten Leuchtturm, den man sich angucken konnte, noch viel interessanter aber war der Rundblick, den man von dort hatte. Hobart von oben haben wir by night ja schon vom Mt. Wellington aus gesehen, von hier aber noch die ganzen kleinen Buchten und Landzungen. Es gibt eine ganz schmale Landzunge mit einer kleinen Straße zu einer Insel vor Hobart, deren Bewohner 1h mit dem Auto brauchen, um Hobarts Randgebiet zu erreichen. Der Himmel, die Wolken und das Meer hatten so viele verschiedene Blautöne, es sah so fantastisch aus! Ich konnte zum Teil schon gar nicht mehr sagen, was was war. Bei guter Sicht kann man von hier sogar Port Arthur auf der Tasman Peninsula entdecken. Ich habs gesehen!

Neben einem niedlichen Cafe gabs oben noch zahlreiche Lookouts und einige kurze Walks. War wieder eine interessante Expedition in die Welt der australischen Flora und Fauna mit Professor Gubiani!

Auf dem Rückweg sind wir nochmal in die Stadt, Rob hat auch jeden Tag einen neuen Einkaufzettel, das ist ja Wahnsinn!

Am Nachmittag haben mich noch News vom Mainland erreicht, von Viola und Dino. Sie standen an einer Ampel und plötzlich gabs eine kleine Explosion mit schwarzer Dampfentwicklung. Die erste Vermutung war, das der Kühlschlauch gerissen ist und die beiden haben Bory erstmal aus dem Verkehr gezogen. Nach einem längeren Telefonat mit Dinos Papa, der Kfz- Mechaniker ist, wars doch nur die Klimaanlage, die nun im Arsch ist. Der einzige Luxus, den unser Auto vorweisen konnte. Aber wer braucht schon ne Klimaanlage, wenn man 4 Räder hat!? Zur Sicherheit haben sie Bory in der Werkstatt aber mal durchchecken lassen, ansonsten alles in Ordnung, es kann weiter gehen!

Heute ist wieder Mittwoch und „Farmer wants a wife“ kommt. Saßen selbstverständlich pünktlich davor, viel besser als die deutsche Variante und so langsam wird’s auch spannend. Kaum zu glauben!

Donnerstag, 19.03.2009

Rob musste heute wieder zum Arzt nach North Hobart, ich wurde vorher in der Stadt rausgeschmissen. Erst weiß ich immer nicht so richtig, was ich da außer Internet machen soll, aber zum Schluß reicht die Zeit dann doch nie und ich könnt noch 1bis 2 Stündchen gebrauchen.

Rob sein Rücken ist nicht besser, eher noch schlechter geworden. Der Arzt weiß nicht, was er mit ihm machen soll und hat Rob einfach noch mehr Strechübungen gegeben. Aber immerhin wurde er nochmal für ein paar Tage krank geschrieben, das ist doch auch was. Aber ich dachte ja ich seh nicht recht, wie verkrampft er sich heute früh die Schnürsenkel gebunden hat. Schlimmer als ein 70 jähriger!

Zum Regalshoppen waren aber wieder genug Kräfte da, er will ein neues Buchregal. Also sind wir noch kurz zu der australischen Variante von Globus, Obi und Praktiker und haben uns mal erkundigt.

Ikea gibt’s leider nur auf dem Mainland.

Rob hat noch gearbeitet, mir war irgendwie langweilig und hab mir immer mal ne Beschäftigung gesucht, Blumen gießen, Abwaschen, Kreuzworträtsel, irgendwie ein sinnloser Tag.

Freitag, 20.03.2009

Zeitig auf, heute geht’s auf die Tasman Peninsula!! War ja doch schon etwas größer gewesen und viel haben Viola und ich damals nicht von ihr gesehen, außer Porth Arthur und alles, was bis dahin auf dem Weg lag.

Mit Männern kommt man ja bekanntlich schneller los, als mit Weibern, weil sie früh nicht so lange brauchen, nicht aber mit Hilfsbedürftige. Es ist auch halb 10 geworden .

Bis wir bei dem Strand waren, zu dem Rob unbedingt mal wollte, sind wir auch gute 2 Stunden gefahren. In Sorrell haben wir zwar nochmal Stop gemacht, aber da gabs ja auch bloß nichts weltbewegendes. Bin im Auto eingeschlafen und wurde auch erst wieder durch den elendlangen Kieselweg geweckt, der zum Strand führte. An die Standardspringer, die man bei Isabella (Robs VW) auch bei glatter Straße macht, hab ich mich nun schon gewöhnt.

Ich dachte ja, das ist ein schöner Badestrand, aber wie schon so oft wurde ich eines besseren belehrt. Schön war er, aber so tief im Wald versteckt, das er kaum als Familienbadeausflug dient. Die einzigen, die noch da waren, waren 2 einsame Camper und 2 Angler.

Es war auch kein richtiger Sandstrand, sondern eher Steine und Felsen, hartes Untergrund, Burgen konnte man nicht bauen. Aber so war es auch viel interessanter. Rob und ich sind zwar in die selbe Richtung, aber einzeln gelaufen, er mit seiner Kamera in der Hand und ich hab mich so etwas umgeschaut.

Man sollte echt meinen dieses Fleckchen Erde sei noch total unberührt. Ein Haufen Fossilien und Tiere, die ich mein Leben noch nicht gesehen hab! Die Felsen sahen auch so toll aus, in allen möglichen Naturfarben kunterbunt, man konnte richtig die Entstehung ablesen (ein bisschen ist bei Hr. Dr. Appenrodt also doch was hängen geblieben). Rob kann dann ja auch noch ne Menge interessanter Sachen erzählen, es war richtig schön, hätte ich nicht gedacht, dass es mir so gut gefällt, als wir hier ankamen. Aber,Tasmanien eben, ne!?

Nachmittags sind wir wieder zurück, haben auf dem Weg nach Hause noch den PC abgeholt, den Rob sich bestellt hatte, nun war er glücklich und voll beschäftigt, als wir wieder daheim waren.

Abends gings wieder zu Rectango und anschließend noch mit Wolfgang, Neidra, Paul und einer Freundin von ihm Fish& Chips essen. Das war auch richtig gemütlich, so im Hafen von Hobart. Und lecker wars auch. Halb 11 haben wir Wolfgang und Neidra noch nach Hause gefahren, sie waren zu Fuß runtergekommen und mittlerweile wars schon ganz schön kalt. Dann sind wir auch selber heim.

Samstag, 21.03.2009

Zur Abwechslung sind wir heute mal wieder in die Stadt gefahren, haben wir ja schon lange nicht mehr gemacht. Rob hat sich mit ner Freundin zum Kaffee getroffen, ich bin schon mal zum Salamanca Market, wo wir uns gegen 3 bei Wolfgang wiedertreffen wollten um zu helfen.

Es war wieder ein typischer Samstagnachmittag in Hobart, so langsam kommt die Gewohnheit, aber langweilig ist es noch lange nicht! Haben den anderen noch beim Abbauen zugeschaut und sind irgendwann auch langsam wieder heim.

Ach, na ja sonst wars eben auch ein typischer Samstag, hab mal Wäsche gewaschen und ein bisschen aufgeräumt, Rob hat an der kleinen Hecke im Garten rumgeschnippelt, nix aufregendes.

Zur Abwechslung haben wir heute mal ein Spieleabend gemacht, dachte erst das es zu zweit ziemlich langweilig wird, kein anderer hattet Zeit, aber es war überraschend lustig und hat richtig Spaß gemacht, vor allem, weil wir unsere eigenen Regeln gelegt haben und alles noch aufgepeppt wurde. Bis um 2 haben wir durchgehalten!

Sonntag, 22.03.2009

Sonntag, ein Tag, an dem man nichts macht. Zumindest ich. Wirklich, was hab ich heut gemacht? Ach ja, ziemlich lange hab ich mich mal damit beschäftigt die ganzen Studinachrichten zu beantworten, damit sich keiner vernachlässigt fühlt. Und sonst? Nix!

In der heutigen Kochstunde wurde Indisch gelernt. War das LECKER!!! Es wurde gekocht für 5 und ich habe gegessen für 5, wenn ich mir doch nur alles behalten könnte... Ich mein die Rezepte!

Wie nichts anderes zu erwarten, bin ich wieder beim Film eingeschlafen, dabei war es ein richtig interessanter. Aber man ist ja bekanntlich auch vom Nichts machen kaputt und wird von Rollkuren müde.

Montag, 23.03.2009

Den Vormittag haben wir interessanter Weise mit Anatomie und Präperation verbracht, eine coole Angelegenheit, die ich an dieser Stelle allerdings nicht so breittreten kann, wer weiß, wer das hier durch dummen Zufall in die Hände bekommt.

Irgendwann hat sich Rob wieder in die Stadt gemacht, seine Dinge erledigen, ich hab mich derweil nochmal intensiv mit meinem künftigen Studium auseinandergesetzt. Nach dem Ausschlussverfahren konnte ich nun sämtliche Studienfächer streichen und auf eine handvoll reduzieren. Nach nochmaligen gründlichen Belesen stehen nun 2 Fächer für die ich mich wohl einschreiben lassen werde. Bleibt nur noch die Frage nach dem wo!

Und da ich gerade so gut im Aussortieren, Streichen und Entscheiden drin war, hab ich bei den Exhibition- Pics gleich weiter gemacht, die Rob in 9x13 Format aus der Stadt mitbrachte. So langsam muss die Entscheidung fallen und auf dem Tisch lagen noch doppelt so viele, wie er ausstellen kann. Nach ner halben Ewigkeit stand die Ausstellung endlich und ich war echt froh darüber, denn neben seinen Rückenschmerzen hat ihn auch diese Frage gequält.

Bis ihm einfiel, dass er im Schlafzimmer am Schrank noch Bilder hängen hat, die ebenfalls Ausstellungsqualitäten haben und die er gleich nochmal abruppen musste. Also dazu sag ich nichts mehr! Hab mich raus in die Sonne verzogen.

Rob wollte mir heute einen seiner Lieblingsfilme zeigen. Da sein Filmgeschmack bis jetzt noch etwas zu wünschen übrig gelassen hat, war ich ein bisschen skeptisch, wollt aber mal nicht so sein. Bereits in den ersten 5 min hat mein Menschenverstand entschieden, dass der Film Mist ist / Jim Carry, was will man erwarten?), ich hab die Augen geschlossen und bin eingeschlafen.

Dienstag, 24.03.2009

Am Vormittag hat Wolfgang wegen einem DVD- Abend angerufen, zu dem er uns am Samstagabend einlädt. Es soll eine Ace Ventura Abend werden, er findet die Filme auch so toll. Ich hab ja nix gegen Mottos, aber das muss ja nun eigentlich nicht sein. Zumal wir einen Teil ja am Sonntag schon geguckt hatten. Wir haben trotzdem zugesagt.

Rob musste heut mal wieder zum Arzt, hat noch bis Ende der Woche frei bekommen. Ich war derzeit wieder in der Bibliothek im Internet und anschließend in der Stadt. Hab heute einen neuen, sehr schönen ansprechenden Buchladen entdeckt, da bin ich gleich mal rein, schön groß und gemütlich.

Das war ein Buchladen nur über Jesus!! Ich dachte ich seh nicht richtig, wie kann man denn so viel über ein Person schreiben? Ich hab mir das ja nicht alles so genau angeguckt, aber es gab erstmal 35 verschiedene Ausgaben der Bibel, worüber die anderen tausend Bücher warn, weiß ich nicht genau, wie man den Weg zu ihn findet oder so was wahrscheinlich. Dann noch Cd/s, Lesezeichen, Postkarten, Geschenkartikel, alles, was es eben in einem Buchladen gibt! Ich bin gleich wieder raus.

Wir haben heute mal über Kino nachgedacht, aber gleich wieder verworfen, es kommt nix. Sind dann nach Bridgewater gefahren und waren den Nachmittag dort am Wasser. Bridgewater an sich ist ja ziemlich langweilig, aber unten am Wasser nahe der Brücke ist es ganz schön.

Heute war so richtig schönes Wetter, wollte ich abends noch ne kleine Runde im Dunkeln drehen. Rob ist auch mitgekommen, aber er verstand unter kleiner Runde was anderes. Ich dachte wir laufen bis Hobart City! Aber so konnte ich wenigstens das gute, viele Essen rechtfertigen, dass es heute wieder gab!

Mittwoch, 25.03.2009

Rob hat gestern ein Picknick im Grünen vorgeschlagen. Er besorgt das Essen (wie fast immer, mein schlechtes Gewissen ist schon ins Unermessliche gestiegen), ich soll mir überlegen wo. In der Umgebung haben wir nun alles abgegrast, aber hier ist mir spontan ein Platz eingefallen: der Botanische Garten. Da wollte ich eigentlich schon mit Viola hin, als wir beim verfahren zufällig dort vorbei gekommen waren. Aber wir habens nicht mehr geschafft.

Wir sind zur Brunch- Time hin gefahren und haben uns gleich auf dem ersten grünen Fleckchen fallen lassen. Und jetzt denkt man Picknick wie bei uns mit nem Schälchen Kartoffelsalat, Boulettchen, trocknen Brötchen, Wiener Würstchen und Muffins. Nein! Vor mir wurde ein kleiner Delikatessenladen ausgebreitet. Angefangen von italienischen Spezialitäten, eingelegter Salat, Wurst und Brot, fragt mich nicht, wie das heißt oder geschrieben wird, ich konnte es noch nicht mal aussprechen, verschiedene Käsesorten, Cracker, Obst und Schokolade.

Mir war schon lange nicht mehr so schlecht nachm Essen! Aber lecker wars, richtig lecker!

Ich wollte dann natürlich auch noch durch den Garten, wenn ich schon mal da bin, klein aber fein. Gemütlich! Schade, dass Viola den jetzt nicht mehr gesehen hat. Na ja, bis Rob eine Art Fotographen-AG gesehen hat und es nicht fassen konnte, wie man die Kamera so halten kann! Die haben im Park an Bäumen und Blumen geübt.

Am Nachmittag auf dem Rückweg hat er endlich noch seinen PC abgeholt, war glücklich und für den Rest des Tags seeeehr beschäftigt. Und ich, ich hab auch was gefunden, ich hab mir mein Lonely geschnappt und mich über Western Australia belesen, was unser nächstes Ziel sein soll.

Donnerstag, 26.03.2009

Mehr oder weniger geplant sind wir im Shoppingcenter in Lindisfarne gelandet. Natürlich nicht mit dem Nova Eventis zu vergleichen, aber immerhin ein paar gute Geschäfte auf zwei Etagen verteilt. Mein Ziel war eine neue Jeans. Nachdem meine beiden Hosen nun beide Löcher haben, finde ich, ist es an der Zeit sich wieder etwas lochfreies zuzulegen! Bei der einen Jeans mit einem Loch ging das ja noch, da konnte ich mir einreden, ist gerade passiert, du würdest ja nie beabsichtigt mit Loch rausgehen! Aber nachdem die tolle Esprit- Jeans nun auch gleich 5 sichtbare Löcher vorn am Oberschenkel hat, reichts auch. Backpacker sein bedeutet ja nicht zum Assi werden zu müssen.

Es versteht sich denke ich von selbst, dass wir uns sofort getrennt haben. Wir haben nun zwar schon vieles zusammen gemacht, aber ne Hose geh ich dann doch lieber allein kaufen. Ich glaub er war auch ganz froh darüber.

Vom Shoppen brauch ich euch ja nichts erzählen, ihr wisst ja wie das ist, in jedem Laden erstmal jede Hose in 2 verschiedenen Nummern anprobieren, weil man nicht sicher ist, welche nun besser sitzt. Nebenbei Preisvergleiche machen und beobachten, wie sie der Konkurrenz steht, um letztendlich doch die allererste zu kaufen.

Rob hat wohl währenddessen mal jede Bank im Center ausprobiert, weil er mit seinem Rücken nicht so lange stehen konnte und ich mir ordentlich Zeit gelassen habe. Na wir hatten doch auch keinen Druck! Auf meinem Wunsch hin hat Rob heute traditionelle italienische Pasta aus seiner Region gekocht. Für wie lang hab ich mich hier nun schon eingenistet, und immer noch nichts traditionell italienisches gegessen (abgesehen von Torte di Melle).

Während des ganzen Essens hat Rob überlegt, irgendwas fehlte. Beim Abwasch ist ihm eingefallen, dass es der Parmesankäse war! Das wichtigste der italienischen Pasta! Es war so lustig!!!

Freitag, 27.03.2009

So langsam neigt sich meine Zeit auf Tasmanien dem Ende zu und ich fange an es zu vermissen. Es gibt Orte, da merkt man, dass man weg, einfach weiter muss. Und dann gibt’s Plätze, da möchte man am liebsten nie gehen. Aber allmählich muss ich wohl oder übel etwas weiter denken. Und dabei ist mir aufgefallen, dass ich ja noch gar keinen Schlafsack habe, wenn ich mit Viola jetzt immer campen gehen will.

Also in die Stadt. Da Rob dort sowieso jeden Tag was findet, was er ganz dringend erledigen muss, war das kein Problem. Da frag ich mich doch was er bis jetzt gemacht hat, wo er bis 16 Uhr arbeiten musste, oder noch schlimmer, die Woche über irgendwo campen war!?

Einen Schlafsack habe ich nicht gefunden, in der Stadt gibt’s ja nur Travelshops, das ist zu teuer. So lange soll er ja gar nicht halten. 4 Monate wären okay!

Rob hat sich für den PC noch ein Buch gekauft, wie man ne Webseite erstellt. Zu Hause wären mir auf Anhieb 5 Leute eingefallen, die das können und auch machen würden. Er kennt keinen. Nun versucht er es selbst zu erlernen, das ist jetzt eigentlich noch das wichtigste, was zu seiner Ausstellung fehlt, im Internet präsent zu sein. Da war er jedenfalls den ganzen restlichen Tag voll damit beschäftigt sich durch Kapitel 1 und 2 zu kämpfen. Das Konzept zumindest steht jetzt. Ich hab mir mein Buch geschnappt und bin nochmal raus an den See, der ja eigentlich Meer ist. Es war so schönes Wetter und ich musste mich ja noch verabschieden. Ein letzter typischer Abend in Robs gemütlichen 4 Wänden, in meinem Sessel mit Torta di Melle, einem guten Film, guter Musik!

Samstag, 28.03.2009

Heute Vormittag war die letzte Gelegenheit meine Bilder auf DVD zu brennen und wie das immer so ist, wenn man das auf den letzten Drücker macht, klappts nicht. An seinem neuen Computer fehlten noch ein paar Installationen und was weiß ich denn, Rob musste erst mal Ewigkeiten dran rumbasteln. Und dann waren das so viele Bilder, dass sie gar nicht auf eine CD und auch nicht auf eine DVD, sondern gerade so auf 2 DVD/s gepasst haben! Da hatte ich zwar ein bisschen schlechtes Gewissen, aber es war in Ordnung. Jedenfalls war er bis Mittag beschäftigt. Ich hab nochmal schnell meine Klamotten gewaschen, damit ich sauber weiterreisen kann, bevor wir dann in die Stadt sind.

Ein letztes Mal Salamanca Market, wie hab ichs genossen! Und heut wars auch noch mal so richtig heiß in Hobart. Bin noch einmal drüber geschlendert und hab schon mal nach Wolfgang Ausschau gehalten, dem wir ja wieder helfen wollten, konnte ihn auf dem ersten Blick aber nicht ausfindig machen. Bis es dann pack up- time war, saßen wir noch gemütlich in einem Straßencafé direkt am Markt. Perfekt!

Nach dem Markt sind wir mit zu Wolfgang, wo ja heute der große Ace Ventura- DVD- Abend stattfindet. Einen hab ich ja mit Rob die Tage schon mal geguckt, bevor dieser Abend hier organisiert wurde, der war so Scheiße! Mit Jim Carry. Das war wieder so ein Film, wo nur Jungs drüber lachen können, Rob konnte sich gar nicht mehr beruhigen, dabei hat er ihn schon 1000 x gesehen. Ja, Neidra ist gleich ganz abgehauen, eine alte Freundin besuchen oder so, Luke kommt zwar mit Midura, sie mag die Filme auch nicht, ansonsten ist noch Paul eingeladen. Mir wurde aber erstmal noch die Künstlerwerkstatt gezeigt. Wolfgang macht ja alles selber, sogar das Drucken (ein Riesengerät) und teilweise Rahmen. Da kann Rob schon mal ordentlich sparen. Im ganzen Haus waren Bilder von Wolfgang an den Wänden, da hat ich erstmal zu tun, während die beiden wie 2 Waschweiber den neusten Tratsch vom Markt austauschten.

Gegen sechs waren alle da, der erste Film wurde eingelegt, den, den ich auch noch nicht kannte. Schrecklich! Über was für Mist die aber auch lachen können, das ist sagenhaft!

Bevor der zweite Teil los ging, sind Wolfgang und Paul los und haben für jeden eine Nudelbox vom Asiaten geholt. War lecker! Den zweiten Teil musste ich mir dann nicht nochmal antun, ich hab mir die Wohnung mal genauer angeschaut. Eine richtige Künstlerwohnung, viel altes irgendwie cool aufgepeppt. Und natürlich viele, viele Bilder.

Wie das anschließend dann immer so ist, müssen die besten Witze alle nochmal erzählt und ausgewertet werden, das war ja gar nix für mich. Halb 12 hab ich mich dann von allen verabschieden müssen. Wir haben Paul noch flink nach Hause gebracht und uns dann endlich auch! Wollte gar nicht dran denken, dass ich meinen ganzen Krempel, der noch in der ganzen Wohnung verstreut lag, zusammenpacken muss. Und dass, wenn ich aufwache zum Flughafen und weg fliegen muss!?

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