Adelaide - Kingston

285 km


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Sonntag, 29.03.2009

Um 4 klingelte der Wecker. Wenn ich in den 3 Stunden überhaupt geschlafen habe, dann nicht viel. Ich war so sooo müde! Halb 5 sind wir zum Flughafen losgefahren, genügend Zeit um alles abfahrtbereit zu machen, dachte ich, aber es war so stressig, dass ich tatsächlich was vergessen habe, die DVD/s mit den Bildern und wer weiß was noch alles! Die Fahrt zum Flughafen ging viel zu schnell, wie alles irgendwie heute morgen, plötzlich war ich eingecheckt! Rob ist sogar durch die Personenkontrolle bis zum Gate mitgekommen, um mich zu verabschieden, ich wußte gar nicht, dass man das ohne Ticket kann! Aber so eine gute Idee war das auch gar nicht, da war der Abschied noch viel schwerer, ich hab voll geheult! Ist grad so was wie ein zu Hause geworden und Rob ist so ein lieber Mensch, jetzt muß ich gehen! Und ob wir es zur Ausstellung schaffen, wie wir das uns als Überraschung gedacht hatten steht ja auch noch nicht fest. Und das da ein landesweit berühmter Boxer vor uns saß, war mir in dem Moment auch egal.

Zum Abschied hatte ich ja ein Tasmania- Energie- Package bekommen, mit dem unter dem Arm bin ich also nach Melbourne und von dort nach Adelaide geflogen. Ich war ganz froh, dass ich allein war, ich war so schlecht gelaunt! Um 9 war ich in Adelaide und wurde von Viola und ihrem Freund Dino abgeholt, kaum zu glauben, dass ich gestern um diese Zeit noch im Bett lag. Zu dritt sind wir an den Strand gefahren und haben gefrühstückt und gequatscht bis wir Dino gegen Mittag wieder zum Flughafen bringen mussten, er fliegt wieder nach Hause. Anschließend hat Viola nochmal den Typ angerufen, der für uns ab Montag eigentlich einen Job hat. Aber das war ein Reinfall, der war total unfreundlich und hat gleich wieder aufgelegt. Also brauchten wir einen neuen Plan. Da heute aber Sonntag ist können wir jetzt nicht viel organisieren und müssen wohl bis morgen warten. Dafür brauchte ich aber erst noch ein Schlafsack., denn wir werden ja campen. Neben dem Abflughafen ist ja gleich Ikea, wo ich mein Glück mal probiert habe. Na ja, gabs nichts. Wir sind noch in die Stadt gefahren und haben da nochmal geguckt, aber auch nichts gefunden. Wir waren kurz im Internet und noch in Gouvernment House, da war heute Tag der offenen Tür. Da haben wir uns noch ein bisschen umgeschaut. War jetzt aber auch nicht mehr interessant. Mir ist dann die Idee gekommen, das wir auch bei Stefs Papa im Garten zelten können und somit nochmal Geld sparen. War auch kein Problem, wir waren willkommen und konnten sogar im Bett schlafen, durften quasi nicht zelten! Beim gemeinsamen Abendbrot wurden unsere Abenteuer berichtet, die wir erlebt haben, seit ich das letzte mal hier war und ich halt das Haus nochmal richtig unter die Lupe genommen habe hat sich ja einiges verändert in der Zwischenzeit. Große Renovierung. Ich war dann aber auch fertig. Total müde, war ja nicht viel Schlaf, den ich letzte Nacht hatte und außerdem auch noch viel zu traurig, um Mitternachtsgespräche zu führen und bin ins Bett.

Montag, 30.03.2009

Wir hatten ja kein Stress, der heutige Tag ist für unsere Planung vorgesehen, wie soll`s jetzt weitergehen? Da hab ich mir früh auch kein Stress gemacht, um aus dem Bett zu kommen. Gegen 10 haben wir angefangen das Internet nach Jobs zu wälzen auf 1000 verschiedene Seiten, von Jobagenturen, der Regierung und Workerhostel und ein Haufen Leute angerufen, Nummern die wir von Freunden bekommen, im Internet gefunden und anders wie bekommen haben. Wenn denn jemand ran gegangen ist, haben wir entweder Absagen bekommen oder sollten mal dort anrufen oder einfach auf den Manager warten und es später noch mal probieren. Bis halb 3 waren wir wirklich nur am rumtelefonieren und recherchieren und hatten bis dahin immer noch keine feste Zusage. Irgendwann hat man dann aber auch keine Lust mehr und da wir beide sowieso noch von gestern schlecht drauf waren haben wir eine Pause eingelegt, und sind einkaufen gefahren. Ich hab jetzt einen Schlafsack, allerdings für 15$ aus K-Mart der wird wohl nicht besonders warm halten. Ich werd`s herausfinden. Wir haben auch noch die RAA- Versicherung angesteuert und uns beraten lassen dass ist eine Versicherung bei der eben Hilfe kommt, wenn man irgendwo im nirgendwo stehen bleibt und zur Not abgeschleppt, oder irgendwohin gebracht wird und auch eine Unterkunft bekommt, wenn nichts mehr geht. Und da wir ja durchs Outback wollen und Bori nicht mehr der jüngste ist, sollten wir die Versicherung wohl abschließen. Später haben wir uns noch mal ans Telefon gehangen, und hatten am Ende des Tages 3, allerdings nicht 100 % Zusagen in Mildura. Der eine meinte, er kann uns keinen Job versprechen, aber wenn wir einfach vor der Tür stehen würden könnte er was für uns haben. Zwei andere Hostels meinten, sie haben definitiv Arbeit für uns, allerdings wo möglich erst in zwei Tagen. ( Wo ist da der Sinn?). Wir haben jetzt beschlossen, das wir morgen einfach auf gut Glück nach Mildura fahren und uns dort umschauen und nachfragen. Wahrscheinlich hat man auch einfach größere Erfolgschancen, wenn man schon direkt vor Ort ist. Wir werden schauen und hoffen! Haben uns nach einem gemütlichen ruhigen und vor allem sauberen Abend gemacht, wer weiß was uns morgen erwartet.

Dienstag, 31.03.2009

Der Plan für heute stand fest, wir fahren nach Mildura/ Viktoria und hoffen bei einer unserer halb- Zusagen einen Job zu finden. Bevor wir dann halb neun losgefahren sind haben wir trotzdem noch mal die vier Workinghostels in SA angerufen, die für uns ja näher und daher günstiger sind. Nur um sagen zu können, wir haben es bis zur letzten Minute versucht. Eigentlich habe ich nicht damit gerechnet, aber es gab Jobs! In Kingston. So wurden also unsere gut durchdachten Mildura Pläne wieder über den Haufen geworfen und wir sind nun in Richtung Süden nach Kingston gefahren. Ich weiß nicht genau warum, aber auf halber Strecke hab ich mir die Karte noch mal genau angeschaut und bemerkte, dass wir total in die falsche Richtung fahren! Es gibt nämlich zwei Kingston in Südaustralien und das Kingston, in das wir eigentlich mussten, ist so klein, das es mir der minimalsten Schriftgröße in der Karte gedruckt war. Jedenfalls lag es nicht im Süden, sondern im tiefsten Osten! So sind wir also 5 Stunden durch SA gekurvt um besagtes Workinghostel zu finden, welches dann noch nicht mal in Kingston, sondern etwas außerhalb, direkt am Highway mitten im nirgendwo lag. Hinter dem Hostel ist der Murray-River. Links und rechts Bäume und nach vorne sieht man nur Weinfelder. Sollte uns aber auch alles egal sein, wir wollen ja nur arbeiten und Geld verdienen. Das schlimmste allerdings war, dass man uns dort in der Hitze noch 2 Stunden warten lassen hat, bis man uns ein Bett zugeteilt und Arbeit versprochen hat. Und dabei waren wir beide nicht gut drauf, ich immer noch traurig Tasmanien verlassen zu haben und dann noch unnötig weite Strecken mit dem Auto rumhfahren. Wie auch immer, wir sind jedenfalls einem 8`er Mädelzimmer zugeteilt wurden, mit drei anderen deutschen Mädels, einer Koreanerin und zwei Engländerinen. Das Hostel an sich nicht gerade das schönste, eben nur zum Arbeiten, aber auch so ist das ganze Hostelleben für uns ungewohnt und komisch, wir fühlen uns gar nicht wohl hier. Hoffentlich gibt sich das die nächsten Tage wieder. Da es hier in der näheren Umgebung nichts gibt, fährt zweimal täglich ein Shuttlebus vom Hostel in den nächsten Ort zum einkaufen, sind wir natürlich gleich mal mit. Wie zu erwarten gabs dort auch nur einen kleine IGA, müssen wir wohl mal einen etwas weiteren Wochenendausflug in einen größeren Ort zu Woolworth machen. Na ja, sowieso ein komplett verkorkster Tag hat uns nichts dazu bewegt auf zu bleiben und Smalltalks zu führen. Um 8 standen wir an der Tafel, dass wir auf Steves Farm arbeiten werden um 9 halb zehn waren wir im Bett. Gehen wir eben früh schlafen, sind wir morgen fit für harte Arbeit.

Mittwoch, 01.04.2009

Kurz vor sieben wurden wir zusammen mit zwei anderen Deutschen Jungs die ebenfalls gestern angekommen sind, Fabian und Lukas, zu Steves Farm gebracht. Uns hats eigentlichs schon davor gegraust Trauben zu picken, nachdem wir den Hungerlohn der anderen erfahren hatten, 85 Cent pro Eimer. Dass macht ein Tageseinkommen von 40- 50 $ und damit kann man weiß Gott nicht sparen! Die Freude war daher um so größer, als uns unsere Aufgabe gezeigt wurde. Pflanzen! Das, was in Deutschland und Europa mit der Maschine passiert mussten wir mit der Hand machen, ein Feld Reihe für Reihe ablaufen und Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi und Salate pflanzen. Und das Beste, wir wurden pro Stunde bezahlt! Da war uns alles egal. Ich hab allerdings nach der ersten Kiste Pflanzen schon gemerkt, dass es ganz schön in die Beine geht. Denn man ist ja nur in der Hocke und muss ständig weiter ziehen. Ein auf und ab! Nach der Frühstückspause ist es auch noch unangenehm heiß geworden, wir mussten trotzdem weiter im Dreck buddeln! Bis zum Lunch war aber auch alles in der Erde. Anschließend ging es noch zum Kürbisfeld, wo die Kürbisse zwar schon geerntet waren, aber nur zusammen auf dem Haufen lagen. Der Vorarbeiter des Farmers ist mit einem kleinen Traktor mit vorne und hinten einer großen Kiste dran neben uns her gefahren, wir mussten die Kürbisse rein packen. Also auch wieder hoch und runter. Jetzt nur mit Gewichten. Man sollte meinen, die größte Hitze sei vorbei gewesen. Für mich ist es immer heißer geworden. Wir konnten zwar auch mal ne Pause machen und unter die Sprenkler gehen, hat aber auch nicht wirklich was gebracht. Am Ende des Tages hatten wir 85$ cash. Das war in Ordnung, sind also keine Steuern mehr von abgegangen. Nach der Arbeit gings noch schnell mit einkaufen, essen und ein bisschen mit den ersten Leuten aus dem Hostel quatschen, bevor ich nur ins Bett gefallen – und jeden einzelnen Muskel gemerkt habe. Mir tat alles weh! Das laufen fällt mir so schwer, ganz zu schweigen von dem Akt in mein Bett zu krabbeln! Morgen haben wir auch wieder andere Arbeit, dass haute war nur ein Tagesjob. Da wird’s morgen wieder eine Fahrt ins Ungewisse.

Donnerstag 02.04.2009

6 Uhr 25 sollten wir zur Abfahrt bereits am Bus stehen. Ich steh jetzt wohl jeden Tag grundsätzlich ne dreiviertel Stunde eher auf, in einem achter Mädelzimmer wird es morgens dann doch ganz schön eng. Wenn alle ins Bad wollen und sich eine Schlage bildet und dabei brauch ich nur 5 Minuten! Wir arbeiten von nun an auf Agromillora, wo Olivenbäume gezüchtet werden. Hu Hu, wieder keine schlechtbezahlten Trauben! Und hier bekommen wir auch Stundenlohn. Viola musste den ganzen Tag im Gewächshaus stehen und aus Olivenzweigen neue Setzlinge erst zurecht schneiden und dann pflanzen. Ich stand den ganzen Tag zwischen Millionen kleinen Olivenpflänzchen in der prallen Sonne und musste Unkraut jäten. An sich nicht weiter schlimm, für das Geld eine angenehme leichte Arbeit. Es gab allerdings dennoch drei Störfaktoren: erstens Fliegen. Fliegen über Fliegen!! Und dann sind die nicht so, wie man sie in Deutschland kennt, eine Handbewegung und sie sind weg, nein! Die wollen wirklich in Augen, Nase, Mund rein krabbeln und lassen sich durch pusten und wedeln auch nicht verscheuchen! Zweitens, die Sonne! Es war so heiß und drückend und ich hab richtig gemerkt, wie mein Nacken verbrennt (die einzige Stelle, die die Sonne erreichen konnte) Und drittens und schlimmstens: meine Muskelkater. Ich hatte in meinem Leben noch nie so schlimmen Muskelkater. Ich kann nicht laufen, nicht stehen, nicht sitzen, ich kann meine Beine nicht geradeaus strecken und noch weniger anwinkeln. Es gibt eine Stelle, die erträglich ist, ganz leicht, eingeknickt, aber so kann man ja nicht gehen. Ich kann mich nicht hin hocken, fragt jetzt nicht, wie ich das mit der Toilette mache. Jedenfalls musste ich die Pflanzen vom Boden aufheben, auf ein Tisch stellen, jäten und auf den Boden wieder ordnen. Es war so schmerzhaft und ich war so langsam! Halb drei durfte ich dann mit ins Gewächshaus, weil es draußen in der Sonne wohl zu heiß geworden ist. Da drin war es aber genauso stickig/ warm, nur das die Sonne nicht gestrahlt hat. Um 4 war Feierabend und ich war echt fertig. Nicht von der Arbeit, die ist ja Okay, von dem ständigen Auf und Ab beim jäten und ich konnte es ja nicht richtig! Im Hostel chillt halt auch jeder, nur vor sich hin nach der Arbeit. Ich habe im Bett gechillt und versucht meinen Muskelkater rauszumassieren. Ich liege etwa 40 cm unter der Decke, kann sie aber mit meinen Füßen nicht berühren! Beruhigend ist nur dass es Viola und den Jungs genauso geht. Nach dem Kochen bin ich auch gleich wieder zurück und habe mich nicht weiter bewegt. Ich bin nur froh, dass ich heute nicht dasselbe wie gestern machen musste, da hätte ich wahrscheinlich gar nicht arbeiten können !

Freitag, 03.04.2009

Ein neuer Tag mit selber Arbeit und nach wie vor tödlichen Schmerzen. Aber heute war es nicht so heiß, nur angenehm warm, so dass ich nicht ins Gewächshaus musste, die Arbeit mit dem Unkraut draußen macht mir mehr Spaß und die Zeit ist heute auch voll schnell rumgegangen. Lohnzettel gabs heute auch noch, war für uns zwar nur ein Tag, aber immerhin 114$, das ist ja schon mal was. Da unsere Arbeit nur von Montag bis Freitag geht, hätten wir das Wochenende frei. Aber was wollen wir hier am Wochenende machen? Es gibt ja nichts! Außer Freiwilligenarbeit fürs Weekend. Und da wir eigentlich eh nur arbeiten wollen, haben wir uns mit angemeldet. Aber um acht standen wir dann nicht mit auf der Tafel, das war enttäuschend. Es sind eben zu viele, die arbeiten wollen, da mussten sie die auf Samstag und Sonntag aufteilen. Morgen also frei, brauchen wir ja nicht so zeitig ins Bett. Im Gemeinschaftsraum war am Abend Disneyabend, erst lief „König der Löwen“, dann „Die Schöne und das Bist“, anschließend „Nemo“. Länger als halb 11 hab ichs aber trotzdem nicht mehr ausgehalten. Ich war müde und kaputt und wurde von Schmerzen gequält. Ich bin ins Bett.

Samstag, 04.04.2009

Da wir ja heute nicht arbeiten, sind wir am Vormittag nach Barmera, dem nächsten Ort, wo es auch immer zum Einkaufen hin geht. In der Bibliothek gibt’s ja kostenfreies Internet immerhin für ne halbe Stunde, nach der Arbeit ist es für uns quasi unmöglich dieses rechtzeitig zu erreichen. Und das Internet im Hostel kann man gleich ganz vergessen, sieht aus wie ein Geldautomat mit Tastatur und ganz schlechter Verbindung. Viel Zeit hatten wir dort aber auch nicht, bis sie zugemacht hat, ich weiß gar nicht, wie ich die schwierige Studiumfrage klären soll. Wieder zurück im Hostel haben wir unsere Arbeitsklamotten gewaschen, obwohl die nicht viel sauberer aus der Maschine gekommen sind.

Danach sind wir nach Waikerie gefahren, die nächst-größere Stadt, in der es ein Woolworth gibt, wo wir erstmal unseren Wocheneinkauf erledigte haben, damit wir nicht alles teuer im IGA kaufen müssen. Haben noch ne Runde durch den Ort gedreht, wir dachten, vielleicht gibt’s noch mehr, aber Woolworth war dann schon die größte Attraktion.

Im Hostel noch ein wenig gelangweilt und dann gegessen. Eigentlich ist BBQ-Abend, ich glaub wir sind die einzigen zwei, die nicht mitmachen. Aber für 5$ kriege ich dort eh nicht genug zu essen. Später haben wir uns dazu gehockt und gequatscht, das war noch ganz nett.

Morgen dürfen wir übrigens auch arbeiten. Diesmal wissen wir aber schon, dass es Trauben pflücken ist, aber da es eh nur freiwillig ist, kommt`s mir nicht so drauf an, wie viel wir verdienen solange es etwas ist. Trotzdem saßen wir noch bis 12 draußen, Paula, eine Deutsche aus dem Hostel hat Sonntag Geburtstag, da wollten wir vor dem Schlafen gehen wenigstens noch gratulieren und „Happy Birthday“ mitsingen.

Sonntag, 05.04.2009

Bin ich heute schon um 6 aufgestanden, damit ich bis zur Abfahrt noch genügend Zeit hatte, um unser Essen und Arbeitszeug zusammen zu packen und noch ein bisschen allein für mich sein kann. Hab mich allerdings in der Küche schon gewundert, warum ich die Einzige bin, die auf den Beinen ist, dabei arbeitet doch das halbe Hostel! Irgendwann kam ein Typ rein und hat an der Uhr rumgefummelt. Die Sommerzeit ist vorbei! Es ist eine Stunde früher, also erst um 5! Na toll! Bin ich also schnell wieder ins Zimmer, um Viola und den anderen Mädels, die gerade am Aufstehen waren, Bescheid zu geben und alle sind wieder ins Bett. Schlafen konnte ich aber nicht noch mal.

Mit noch einer Koreanerin und einem Engländer ging es nun zu Davids Farm Trauben picken. In den Reihen zwischen den Bäumen lagen aller paar Meter Säcke auf dem Boden und jeder hat eine Schere und 3 Eimer in die Hand gedrückt bekommen, dann ging`s los. 3 Eimer waren ein Sack, die sollten wir einfach drauf auskippen und uns von Baum zu Baum und Reihe für Reihe durcharbeiten. Eigentlich muss ich sagen, dass es eine ganz angenehme Arbeit war, es war nicht zu warm, nicht anstrengend und hat sogar Spaß gemacht! Außer eben die Eimer auf die Säcke auszukippen, denn da hab ich wieder jeden Muskel gemerkt, die sich anscheinend nie mehr erholen wollen. Und ich musste mich natürlich auch gleich zu Beginn so toll in Finger schneiden, dass es für Ewigkeiten geblutet hatte und ich nichts weiter als ein Taschentuch hatte, um die Blutung zu stoppen bzw. die Wunde sauber zu halten. War das schmerzhaft! Hab ich also für 5 Minuten rote Trauben anstelle von blauen gepickt, dann war genug Dreck drin und es hat nicht mehr geblutet.

Zum Ende hin hatte ich aber auch gar keine Lust mehr, so auf Dauer ist es nichts für mich. Und die Trauben waren auch so schlecht, total trocken bis schon fast vertrocknet. Rosinen wollte ich ja auch nicht pflücken.

Bis 4 haben wir gearbeitet und sahen aus wie die Schweine! Nur gut, dass wir gestern unsere Klamotten gewaschen haben, die sehen heute schlimmer aus als gestern vor dem Waschen! Und meine Arme sind total zerkratzt, man sieht, ich habe gearbeitet!

Unseren Lohn haben wir als Schecks bekommen, 50$, besser als nichts, auch wenn`s ein Sonntag war.

Ich war aber auch total KO dann, wollte mich nicht weiter bewegen, hab ich auch groß nicht mehr gemacht. Nur noch ein paar Dehnübungen für meine Beine im Bett, ich kann gar nicht an die Arbeit morgen denken, meine Beine tun immer noch so weh!

Montag, 06.04.2009

Man sollte meinen die Uhr wurde eine Stunde vor und nicht zurück gestellt, heute morgen war es so kalt beim Unkraut zupfen, meine Finger und meine Füße waren eiskalt! Und es wollte gar nicht mehr warm werden, im Gegenteil, es kam noch ein schöner, kalter Wind hinzu. Eklig! Aber nach der Mittagspause sollten Viola und ich unsere Arbeit tauschen, weil Unkraut jäten so langweilig für mich ist und ich doch mal was anderes sehen sollte. So schlimm finde ich es jetzt gar nicht, aber ein bisschen Abwechslung kann auch nicht schaden. Hab ich also noch paar Äste geschnitten und gepflanzt und gut war.

Im übrigen hätte ich jetzt in Tasmanien auch Arbeit. Die Arbeitsagentur hat Freitag schon angerufen und heute wieder, allerdings nur, wenn ich Pause hatte, woher wissen die das? Das ist beängstigend! Ich bin nicht ran gegangen.

Wenn wir nicht noch irgendwelche anderen Leute von der Arbeit abholen müssen, sind wir frühstens halb 5 zurück im Hostel. Dort beginnt dann der Kampf um die Dusche. Momentan geht’s, weil die anderen Mädels so arbeiten, dass sie lang genug vor uns oder lang genug nach uns Heim kommen und es somit etwas gestaffelt ist. Aber es gab schon andere Tage. Der Bus fährt dann zwischen 5 und halb 6 für ne halbe Stunde nach Barmera und meist fangen wir danach gleich mit kochen an, kurz bevor der große Ansturm kommt. Dann ist es halb oder um 8, wir gucken aufs Bord, ob es Änderung der Arbeitszeiten gibt (aber da die Uhr zurückgestellt wird konnten sie am Samstag nicht dran schreiben!), gehen aufs Zimmer oder Terrasse, je nachdem wie Wind und Wetter ist, lesen, quatschen oder machen sonst irgendwas bis um 10 unser Bett ruft.

Alles sehr, sehr spannend. Aber was soll man machen?

Als wir heute von der Arbeit kamen war die eine Engländerin unter mir weg. Sie hat das Zimmer gewechselt. Wahrscheinlich wegen uns. Ich weiß zwar nicht, was sie gegen uns hat, aber jedenfalls hat sie sich am Telefon bei ihrer Mutter über die „deutschen Mädels aus ihrem Zimmer“ beschwert und sonst stets so getan, als würden wir nicht existieren. Unfreundlich! Na ja, vielleicht auch, weil ich noch 3 mal vom Bett gesprungen bin, während sie geschlafen hat, aber bitte, was erwartet sie, wenn sie halb 8 schlafen geht und in einem 8er Dorm wohnt? Oder auch, weil schon 2x nachts das Telefon von den anderen Mädels geklingelt und sie dann telefoniert haben. Man weiß es nicht und mir ist es auch egal, komisches Mädchen!

Dienstag, 07.04.2009

Den heutigen Tag kann man eigentlich mit dem gestrigen vergleichen, selbe Arbeit, selber Tagesablauf, nichts aufregendes. Ich habe bei meiner Arbeit das Gefühl ich würde gar nicht vorwärts kommen. Manchmal frage ich mich auch, ob sie Unkraut oder Olivenbäume züchten! Zumindest brauchen ich erstmal nicht zu befürchten, dass die Arbeit ausgeht.

Was nur richtig blöd ist, ist, dass wir keine Musik hören dürfen, zum Reden ist auch keiner da, weil ich allein arbeite und selbst wenn, kann man das auch nur machen, wenn die Chefin nicht in der Nähe ist. Und mittlerweile weiß ich auch gar nicht mehr, was ich denken soll, es ist alles ausgedacht.! Na ja, fast alles. Manchmal kann man ja nicht ausdenken. Aber das Geld, das gute Geld!

Mittwoch, 08.04.2009

Heute war es endlich wieder etwas wärmer, keine Eisfinger und – füße mehr, da arbeitet es sich viel besser, so langsam kommt auch etwas Abwechslung in meinen Job, nicht mehr nur Unkraut zupfen und die volle Unkrautkiste ausleeren. Heute durfte ich kurzzeitig mal Blumentöpfe mit Erde auffüllen für die Leute beim Pflanzen und zwei Eimer Erde tragen!“ Wahnsinn!!! Aber immerhin.

Das war auch schon alles, was sich zugetragen hat. Noch einen Tag arbeiten und dann ist langes Osterwochenende. Wenn wir uns nicht mit Violas Eltern treffen würden, die jetzt gerade in der nähe sind, würde ich das noch gar nicht mal so toll finden, hier im Hostel geht man ja ein und Arbeit gibt’s über Ostern auch nicht. Aber wir fahren ja weg! Wohin wissen wir allerdings noch nicht so genau, vielleicht zum Lake Alexandrina südlich von Adelaide, mal schauen!

Donnerstag, 09.04.2009

Da die nächsten Tage Ostern ist und morgen zum Karfreitag alle Geschäfte zu haben, durften wir heute eine halbe Stunde früher Schluß machen, damit wir unsere Gehaltschecks noch einlösen und Ostergeschenke kaufen können, in Australien macht man das anscheinend wie ich auch immer auf den letzten Drücker. Und da die Bearbeitung der Geldüberweisung bis nach Ostern dauern würde, haben alle ihr Gehalt von der vergangenen Woche als Scheck bekommen. Alle haben sich gefreut uns Backpackern war es ja egal gewesen.

Da wir heute einen eigenen kleinen Bus für unsere Agromillera- Gruppe hatten, sind wir anschließend gleich zur Bank den Scheck einlösen und billig in Woolworth einkaufen gegangen, wenn man schon mal in der Nähe ist.

Wir sind später aber trotzdem nochmal nach Barmera gefahren, um ins Internet zu kommen. So langsam muss das mit dem Studium ja in die Gänge kommen. Aber kaum ist man so einigermaßen in der Materie, dann ist die Zeit um und man muss raus, so wird das nie was! Bin gespannt, wie ich das alles noch auf die Reihe kriegen möchte!

Freitag, 10.04.2009

Pünktlich um 9 Uhr sind wir losgefahren, uns hält hier ja nix. Arbeit gibt’s übers Wochenende sowieso nicht, vermissen wird uns auch keiner. Wir konnten uns noch nicht einmal bei John oder Steve, den Hostelmenschen, abmelden, weil die nie da sind. Also haben wir schnell unser Zeug zusammen gepackt und sind los.

Da über Ostern, ähnlich wie Weihnachten, die Campingplätze gerammelt voll sind, hatten wir Mühe einen Platz zu finden. Das heißt wir, Viola und ich mit unserem Zelt eigentlich nicht, aber ihre Eltern mit dem Wohnmobil. In Tailem Bend hatten sie aber Glück, dort wollten wir uns heute auch gegen 12 treffen. Es war natürlich schön für Viola und ihre Eltern sich nach so langer Zeit wiederzusehen und sie hatten sich ja auch einiges zu erzählen, aber wie das in solchen Momenten eben ist, alle sind ganz aufgeregt.

Ein Weilchen saßen wir noch zusammen, haben ein Käffchen getrunken und Trauben gegessen, dann sind wir zum Lake Alexandria aufgebrochen.

Es war doch noch ein Stück weiter, als wir gedacht hätten bis zum See, irgendwann haben auch die geteerten Straßen aufgehört und wir mussten uns mit einem Schotterweg zufrieden geben. Das hat aber auch perfekt zur Landschaft gepasst, es gab nichts als vertrocknetes Gras, ausgetrocknete Salzseen und (eigentlich auch keine Seen, eher Wasserlöcher), ein paar wenige kleine Hügel. Das hab ich auch noch nicht gesehen! Jedenfalls sind wir ne ganze Weile neben dem See hergefahren, aber einen richtigen schönen Fleck haben wir nicht gefunden. Vielleicht waren wir auch einfach nur auf der falschen Seite, der See ist ja riesig! Einen Spazierwanderweg gab`s also nicht, aber zum Wasser wollten wir dann doch schon mal. War schon etwas ausgetrocknet, aber ganz nett.

In Meningie haben wir gemütlich einen Kaffee in der Sonne getrunken, am Strand entlang spaziert und die Sonne genossen. Herrlich! Hier haben wir sogar einen IGA gefunden, der offen hatte und bei dem wir unser Abendessen kaufen konnten. Eigentlich sollte ja laut Einheimischen zum Karfreitag (Good Friday) alles zu haben. Sind dann wieder zurück zum Campingplatz, halb 7 ist es ja jetzt immer schon stockduster. Und es wird total schnell kalt, ist mir die letzten Tage gar nicht so aufgefallen. Wir sind später auch ins Wohnmobil rein, da war`s nicht ganz so kalt, haben Fotos geguckt, erzählt und gespielt. Ein schöner Tag! Mal schauen, wie die Nacht im neuen Zelt und Schlafsack wird.

Samstag 11.04.2009

Heute sollte es ins Barossa Valley gehen, den größten Weinanbaugebiet Australiens. Auch wenn wir in Kingston quasi zwischen den Wein wohnen, ist das Barossa Valley nochmal anders, viel schöner! Wir sind ein bisschen durch die Weinfelder durchgefahren, Violas Eltern wollten auch irgendwo mal eine Weinprobe machen. In Angaston und Tanunda, 2 der Hauptorte des Barossa Valley, haben wir halt gemacht und uns die gemütlichen Städtchen angeguckt, ist mit Hahndorf zu vergleichen. Unsere ganze Fahrerei hat uns letztendlich auch nach Seppeltsfield, wo heute das einwöchige Weinfestival anfing. War eine Menge los, viele Leute, Essbuden und bunte Unterhaltung! War mal was anderes.

Noch schnell was zu Essen fürs Abendessen geholt, dann ging`s zurück zum Campingplatz, halb 7 ist es ja jetzt schon Stockdunkel. Dort war aber auch was los. Heute zum Ostersamstag wurde ein „Star“ eingeladen, ein Countrysänger, der für 3 Stunden mit 3 verschiedenen Liedern die Campgäste unterhalten sollte. Wir waren direkt daneben, es war so nervig! Außerdem gab es free BBQ, das war ja ganz gut, aber nun hatten wir ja selbst was.

Für ein Weilchen saßen wir noch im Wohnmobil, bevor gegen 11 alle ins Bett gefallen sind, bzw. wir ins Zelt. Ich war total müde, die letzte Nacht hab ich, glaube fast gar nicht geschlafen, es war Arschkalt, meine Füße waren die ganze Nacht Eisklötze!!! Den Billigschlafsack kann man ohne Jacken, Pullover und Zusatzdecke echt vergessen!

Sonntag 12.04.2009

Ostern auf dem Campingplatz! Ist mal was anderes. Während die Kinder rumgerannt und Eier gesucht haben, saßen wir am gemütlichen Ostersamstagsfrühstückstisch, der sogar mit Ostereier und Osterhäschen geschmückt war. Dann mussten wir uns auf nach Adelaide machen. Von Tailem Bend aus war es auch gar nicht mehr weit, sind nur noch gut eine Stunde gefahren. Dort wurde erstmal im YHA eingecheckt. Wir hatten ein Doppelzimmer, purer Luxus! Diese Nacht muss ich genießen, nach den letzten 2 Nächten im Zelt (wobei die letzte nicht so kalt war) und den bevorstehenden Nächten im Hostel ist das mal eine willkommene Abwechslung! Während ihre Eltern das Wohnmobil abgeben waren sind Viola und ich kurz ins Internet und haben sie dann vom Verleih abgeholt. Und anschließend Adelaide gezeigt. Zumindest versucht, denn viel Interessantes gibt es hier ja nicht. Wir sind die Mall entlanggelaufen, die natürlich noch langweiliger aussah, weil alle Geschäfte zum Ostersonntag geschlossen haben. Aber der kleine Markt, der immer Sonntags in Adelaide offen ist war offen. Da haben wir noch ein Kaffee getrunken und sind dann weiter zur Bushaltestelle des kostenlosen City Loop. Wir wollten damit eine runde fahren und somit alle größten Attraktionen sehen, aber an den meisten Dingen sind wir ja schon vorbei gelaufen, Adelaide ist nicht besonders groß und hat auch nicht den größten Reiz. Sehenswert für Violas Eltern war dann noch der Botanische Garten, da sind wir noch hin, bis wir um 6 raus geschmissen wurden. Aber mir ist wieder aufgefallen, das ich den Adelaider Garten voll schön finde! Da war dann auch gerade eine Hochzeit, der Bräutigam sah allerdings nicht so glücklich aus.. naja! Abends als Abschluss sind wir beim Inder essen gegangen. Ich wollte ja schon immer mal Chicken Tikka Masala probieren, jetzt war die Gelegenheit. Hat auch richtig gut geschmeckt, bis auf den Koreander, von dem wohl anscheinend ne ganze Packung reingefallen war. Das war so stark mit Koreander gewürzt und das schmeckt mir ja gar nicht! War ich wieder mal am picken, aber das ging schon. War auf jeden Fall ein schöner Abend!

Montag 13.04.2009

Violas Eltern sind 20 nach 10 nach Perth geflogen. War also noch genug Zeit, um gemütlich auf der Terrasse zu frühstücken. Ich hab Violas Eltern schon im Hostel verabschiedet und während Viola sie zum Flughafen brachte, hab ich Conny angerufen, um Neuigkeiten von 3 Kontinenten auszutauschen. Tat mal wieder Not!

Da in unserem Hostel einfach alles dreckig ist und die Waschmaschinen auch nur dreckig waschen, haben wir unsere Klamotten noch im YHA in die Maschine geschmissen, kriegt ja keiner mit, das wir schon ausgecheckt haben. Waren nochmal bei Peter Pan im Internet, wo ich mich nochmal intensiv meinen derzeitigen Lieblingsthema, dem Studium, widmen und wichtige Informationen raus filtern konnte (die ich jetzt allerdings schon wieder irgendwie verloren habe … ). Im Hostel haben wir uns auch noch schön Mittagessen gekocht, dort steht immer free rice zur Verfügung, da schlagen wir natürlich zu! Kurz nach 4 sind wir dann schließlich wieder zurück in unser richtiges Hostel gefahren, hatten ja kein Zeitdruck und zu früh wollten wir dort auch nicht wieder sein. Halb 7 war da eine gute Zeit.

Viel hat sich nicht verändert, unsere Betten und unsere Arbeit haben wir noch, das Hostel an sich ist aber total leer geworden, am Wochenende sind voll viele abgereist, man sieht keinen mehr, es ist richtig ruhig. Und die Klospülung in unseren Zimmer funktioniert nicht mehr richtig! Also alles beim alten und nichts neues. Morgen geht’s wieder arbeiten und heute wieder früher ins Bett.

Dienstag 14.04.2009

Eigentlich sollte das Unkraut zupfen vorüber sein, aber natürlich hat sich noch soviel gefunden, das ich nochmal den ganzen Tag draußen zu tun hatte. War mir aber auch ganz recht, da bin ich sowie so lieber als im Gewächshaus. So spannend ging unsere Tag auch noch weiter. Der Höhepunkt war ein 15 minütiger Ausflug ins Internet bei dem wir schon mal die Flugpreise nach Hobart gecheckt haben. Viola ging`s auch nicht so gut, hab ich also noch allein was gegessen, das war mein Tag.

Mittwoch 15.04.2009

Der erste vollständige Tag im Gewächshaus, ich dachte ich geh ein vor langer Weile! Die 3 Stunden bis zur Frühstückspause wollten gar nicht vergehen! Immer nur das selbe, Äste verschneiden und, wenn du dafür eingeteilt warst, pflanzen. Ich weiß nicht genau warum, aber die Arbeit draußen hat mir mehr Spaß gemacht. Aber zumindest ist es in dem Gewächshaus nicht so tropisch heiß wie bei forrest nursery in Bundaberg, sondern fast immer mit den Außentemperaturen gleichzusetzen. Heute morgen hat Gillian ein Ire gekündigt. Er hat kein Bock mehr auf den Job. Fritz arbeitet schon seit gestern nicht mehr bei agrum mellora, Kim fährt am Freitag und die anderen beiden deutschen Mädels Caroline und Paula ziehen am Samstag auch weiter. Wenn sich die Schottin Tina auch noch einen anderen Job sucht, weil es ihr kein Spaß macht, sind Viola und ich nächste Woche ganz allein als Backpacker hier, sofern keine neuen dazu kommen (was bis jetzt nicht den Anschein macht, denn das Hostel leert sich mehr, als das es sich füllt)

Aber heute Abend haben wir mal nicht nur langweilig gelesen, Musik gehört, Tagebuch geschrieben oder dumm gequatscht. Wir haben heute mal mit Caro Kniffel gespielt. Gott sei dank haben Violas Eltern uns den Würfelbecher da gelassen, jetzt haben wir endlich mal ein Spiel! Wir haben es die ganzen 8 ½ Monate ja nicht auf die Reihe bekommen uns wenigstens mal Karten zuzulegen. Naja, ich hab verloren.

Donnerstag 16.04.2009

Kann es vielleicht sein, das die Zeit manchmal wirklich stehen bleibt? Heute war ich echt davon überzeugt, es wollte einfach nicht Pause und dann Feierabend werden. Es war so lang und langweilig! Wir haben jetzt schon angefangen die Tage rückwärts zu zählen. Ach naja, und es ist ja auch immer das selbe, einkaufen, essen, chillen, schlafen. Welcome to the riverland!

Freitag 17.04.2009

Letzter Arbeitstag vor dem Wochenende, genial! Obwohl wir uns gefreut haben, wollen wir versuchen am Wochenende zu arbeiten, sonst hält man es hier ja gar nicht aus. Wir waren noch flink nach der Arbeit im Internet, nur schnell unseren Flug nach Tasmanien buchen, also Donnerstag den 30. ging`s wieder nach Hobart. Jippi!!!

Wir mussten dummerweise feststellen das es am Wochenende gar keine Arbeit gab. Na da kann`s langweilig werden! Also hatten wir beschlossen mit in die Disco zu fahren. Uns wurde der kleine Bus vom Hostel zur Verfügung gestellt, ein Fahrer war auch ganz schnell gefunden, Mat hatte sich bereit erklärt nichts zu trinken. 11 Mann passen in den Bus, 16 wollten mit, so musste Mat 2 mal fahren. Es sollte nach Barry gehen. In Barry angekommen war gar nichts los, die Disco war zwar offen, aber voll beleuchtet und 2 Leute waren drin. In den Moment sind 3 Australier raus gekommen und haben gemeint wir sollen mit nach Renmark kommen, 10 km weiter, da ist mehr los. Also sind wir mit bis Renmark. Naja, mehr los ist relativ, es gab nicht nur weißes Licht, immerhin eine rote Glühbirne wurde eingesetzt und immerhin waren 10 Leute auf der Tanzfläche. Bei genaueren hinschauen hab ich gesehen, das es richtig alte Leute waren, die da versucht haben cool zu tanzen, die waren mindestens 50! mit grauen Haaren und Adidas Badelatschen, wo bin ich denn hier gelandet? Das war ja mal der größte Reinfall! Ich dachte Innesfail war schon schlecht, aber das hier toppt alles! Halb 11 waren wir da, niemanden hat`s gefallen und trotzdem sind wir bis zum Schluss, also um 2, geblieben. Es war so schrecklich langweilig und ich bin fast auf meinen Stuhl eingeschlafen. Eigentlich hatten wir ja gar keine Lust und wollten auch gar nicht mit, aber da wir für morgen keine Arbeit hatten... und langweiliger als im Hostel kann`s ja nicht werden. Im Nachhinein weiß ich, das es im Hostel 1000 mal spannender gewesen wäre! Die Kerle haben sich alle sinnlos betrunken, um 2 ging`s wieder zurück da Mat nicht 2 mal fahren wollte haben sich alle in den kleinen Bus gequetscht. Ich war so genervt, weil die nur rumgeschriehen und scheiße gemacht haben. Mat musste auch nochmal bei McDonalds anhalten, wo wir ne halbe Stunde standen, bis alle ihr Zeug hatten, ich wollte nur nach Hause! Mat hatte beschlossen nun doch 2 mal zu fahren, weil viel Polizei rumgefahren ist, fand ich auch gut so. Aber irgendwie hat jeder auf ihn rumgehackt, sei ja so eine dumme Idee, er soll sich nicht so haben. Er hat sich überreden lassen unter der Bedingung, das sie sich im Bus benehmen. Hat sich natürlich keiner, die sind da rumgesprungen und haben sich mit Pommes beworfen, wie die kleinen Kinder, Mat tat mir so leid! Und es war auch ziemlich anstrengend zu fahren hat er später gesagt. Ich war so froh, als ich halb 4 endlich im Bett lag! Aber das große Theater sollte erst noch kommen.

Samstag 18.04.2009

Trotz dessen, das wir erst halb 4 im Bett lagen, haben wir unsere Wecker auf halb neun gestellt, weil wir zusammen mit Caro in die Stadt wollten. Zum Friseur (ich sehe wieder aus) und ins Internet. Wir wollte eigentlich mit dem Bus in die Stadt, der um 10 fahren sollte, aber weil dem Dave 1 kg Bacon geklaut wurde, ist der Bus quasi als strafe nicht gefahren. War für uns nicht so dramatisch, wir haben ja Bori. Beim Friseur haben wir zwar nur ein Termin für Mittwoch bekommen, aber so blieb wenigstens noch zeit für`s Internet. Anschließend wollten wir 3 noch zum Football- oder Cricketspiel gucken gehen, welches gerade auf dem Sportplatz stattfand, wir konnten es noch nicht so genau zuordnen. Aber die wollten tatsächlich Eintritt haben, da sind wir gleich wieder umgedreht. So dringend wollten wir es nun auch nicht sehen. Wäre nur mal etwas anderes gewesen, im Hostel erwartet uns ja nix. Aber so ein richtiges australisches Spiel würde ich schon mal auch gerne sehen... mal schauen. Zurück im Hostel haben wir von den anderen Mädels erfahren, das Dave den ganzen morgen schon total wütend wegen seinen fehlenden, beschissenen Bacon durchs Hostel rennt und jedem von dem bloody-fucking-germans erzählt. Wir sollen den Bacon in der Nacht geklaut und gegessen haben! Als erstes hat er Paula drauf angesprochen, die Vegetarierin ist. Hat ihn nicht interessiert und hat sie trotzdem vollgeschnauzt. Und die 3 Mädels aus unserem Zimmer, Schanna, Anna und Meike, hat er auch in der Küche abgefangen. Ich weiß nicht, warum er so ein Hass auf uns Deutsche hat, bis jetzt hat er mit niemanden von uns ein Wort gewechselt und uns immer nur ignoriert, aber wir haben seinen Bacon. Und selbst nachdem der „warw dieb“ entlarvt wurde, hat er immer noch Hassparolen rumgeschriehen. Die 2 Sache war, das John, der Hostelbesitzer, rausgefunden hatte, das wir in Renmark waren, angeblich, weil er irgendwo McDonald- Müll entdeckt hat. Der war auch gleich auf 180 und hat jedem, der ihm über den weg lief, zu Rede gestellt, wer denn entschieden hatte, das wir nach Renmark fahren, wer, warum, wieso! Ich war froh, das wir den Vormittag nicht da waren und hab mich dann erstmal nicht aus dem Zimmer getraut. Was soll man denn da auch sagen? Dave und John haben sich dann erstmal schön gegenseitig hochgeschaukelt, war das ätzent! Und plötzlich stand John in unserer Zimmertür. Ich weiß gar nicht, warum auch er als erstes zu uns kommt, aber wahrscheinlich, weil es Annas Idee war. Aber scheinbar hatte er sich wieder beruhigt, er hat nur gesagt, das wir hätten anrufen und Bescheid sagen sollten, er hätte ja nicht nein gesagt, nur weil der Bus nur für 7 Orte eine Versicherung hat oder so was. Und dann hat er auch gleich wieder angeboten uns heute Abend in eine Bar zu fahren, wo eine live Band spielen sollte. Aber heute hatte keiner nochmal Lust auf so ein Abenteuer. Das wir zu 16 + im Bus waren, hat John wahrscheinlich nicht herausbekommen, da wäre er bestimmt noch krasser drauf gewesen. Aber Mat der Fahrer, tut mir trotzdem Leid, der kriegt bestimmt auch nochmal was ab. Meine Güte, war das alles eine Aufregung, kann ich gar nicht richtig beschreiben. Wir haben dann erstmal eine Weile darüber philosophiert was nun mit dem Kilo Bacon passiert ist, das war voll lustig. Fritz, Paula und Caro wollten heute eigentlich abreisen, aber als sie um 5 immer noch nicht los gekommen waren, haben sie`s auch ganz sein lassen, weil sie sonst ins dunkle gekommen wären, Fritz nur ein Licht hat und damit in Adelaide aufgefallen und wahrscheinlich von der Polizei angehalten werden würde, er aber keine Regitration hat … alles einfacher unauffällig im Hellen zu fahren. Deshalb bleiben sie nun doch noch eine Nacht. An Caros Laptop wurden dann den ganzen Abend Fotos getauscht, das war auch so ein Akt, als 15 Leute jeder von jedem Fotos haben wollte. Aber so gab`s wenigstens Beschäftigung. Caro haben wir dann noch ein paar gute Tipps für die Ostküste gegeben, wo sie noch nicht war und so noch ne weile gequatscht, das war unser Samstag!

Sonntag, 19.04.2009

Fritz, Paula und Caro wollten nun heute um 9 endlich los. Uns war aber schon klar, dass sie das nicht hinkriegen, Fritz hat gestern wieder lange Party gemacht, da haben wir uns erst gar nicht den Wecker gestellt. Und wie erwartet waren sie halb 11 noch da, als wir aufgestanden waren. Eine Stunde später haben wir sie dann aber verabschiedet. Ihr denkt unser Auto ist alt, dann habt ihr Fritz noch nicht gesehen! Dass das fährt hat mich echt gewundert. Irgendwie war mir heute auch nicht gut und wir hatten nix zu tun, ein vollkommen sinnloser Tag! Ich hab mich dann mal mit in den Gemeinschaftsraum gesetzt und einen Film mitgeguckt. „Das streben nach Glück“ zu deutsch, mit Will Smith, war aber nicht so dolle.

Irgendwie haben wir den Tag trotzdem rumbekommen ohne großartig was zu schaffen. In meinem Buch bin ich mal weitergekommen. Zum Glück können wir morgen wieder arbeiten!

Montag, 20.04.2009

Wieder auf Arbeit. Alles wie immer. Wir schneiden und pflanzen. Alles lästert über die Chefin. Anhand der Erzählungen und Beschreibungen müsste sie ein Monster sein! Viola und ich können bis jetzt nicht verstehen, was so schlimm an ihr ist, die ist total nett und kein bisschen furchtbar.

Die letzte halbe Stunde durfte ich was anders machen. Juhu! Viele Olivenpflänzchen werden in den nächsten Tagen verschickt, wer auch immer solche Pflanzen haben will. Ich musste die Bändchen durchschneiden, durch die die Pflanzen mit einem Stab verbunden sind, der sie zum gerade wachsen bringen soll, kennt ja jeder, und den Stock raus nehmen, Pflanzen zum Packen weiterreichen. Anspruchsvoll!

Morgen geht’s damit weiter, freue ich mich aber, dass ich eine neue Aufgabe habe!

Dienstag, 21.04.2009

Hach, zu früh gefreut! Den Job konnte ich doch nur noch eine halbe Stunde machen. Und Warum? Weil sich so`n Weib beim Bändchen zerscheiden mit dem Cuttermesser selbst geschnitten hat und gleich laut nach einem Verband geschrien hat. Ich hab mich gestern zwar auch geschnitten, aber nicht so einen Aufstand gemacht! Na jedenfalls wurden alle Cuttermesser weggeräumt und für alle durch Scheren ersetzt. Und da ich gestern gesagt hatte, dass ich ein Cuttermesser bevorzuge, weil ich mit der Schere manchmal 2-3x probieren muss, bis sie schneidet, weil ich Linkshänder bin, wurde gleich durchs Walkie- Talkie ins Gewächshaus durchgegeben, dass sie einen Ersatzmann bräuchten, weil ich nicht mit Scheren schneiden kann! Wie peinlich ist das denn ! Also bin ich mit hochrotem Kopf wieder zurück ins Gewächshaus getrabt. Nach einer viertel Stunde war heute aber auch das Schneiden und Pflanzen vorbei und wir mussten je zu zweit mit einem Trolly große Pflanzen aus dem Gewächshaus ins Freie transportieren. Haben uns erst mal gefreut, Bewegung! Aber auf Dauer war´s doch nicht so toll, denn man musste sich immer nur bücken und das ging ganz schön in den Rücken! Und ich wurde wieder an unseren ersten Arbeitstag hier im Riverland erinnert, von dem mir ja alles weh tat! Nach der Mittagspause haben Viola und ich uns kurzerhand zu einer Gruppe zusammengeschlossen, da wir beide Partner hatten, die uns, warum auch immer, hassen, wir sie aber auch gefressen haben, und alles war sofort einfacher!

Die Krönung war am Ende des Tages, dass wir mit einem Handbesen leere Blumentöpfe von außen abputzen mussten, weil sie neu genutzt werden sollen. Hallo, welchen Sinn hat das denn? Wenn da Dreck dran ist (was nicht der Fall war), dann wäre das Erde und die kommt ja demnächst sowieso wieder rein. Ich kam mir so verarscht vor, erst recht, als uns erklärt wurde, wie wir mit dem Handbesen abstauben sollen! Als wenn es da so viele Varianten geben würde!

Meine Herren, wenn ich dafür kein Geld bekommen würde...

Mittwoch, 22.04.2009

Unsere Jobs heute waren zwar vielfältig, aber ich kann nicht sagen, welcher schlimmer als der andere war. Von vorne braucht man das Ganze ja gar nicht erst aufzurollen.

Blumentöpfe putzen, diese direkt danach wieder mit Erde füllen, Zweige schneiden und pflanzen, alle halbe Stunde wurde gewechselt so ungefähr. Aber der Tag sollte auch vorüber gehen.

Danach sind wir direkt, noch so dreckig wie wir waren, in die Stadt nach Barmera zum Frisör gefahren. Haare ab! Allerdings nun doch kürzer als gewollt, aber sie wachsen ja wieder! Mussten noch ein paar Erledigungen für Schanna machen und brauchten auch noch eine Kleinigkeit für sie, denn heute ist ihr Geburtstag. Um 6 waren wir wieder zurück, gerade rechtzeitig, als der Geburtstagskuchen überreicht wurde, den Anna und Meike für sie gebacken haben. Die beiden haben auch unser Zimmer ein bisschen geschmückt, also Schanna hatte schon den bestmöglichen Geburtstag, den man hier im Workerhostel in Kingston bieten kann. Bis auf vielleicht die Tatsache, dass sie abends in ihren schönen Klamotten in den eiskalten Pool geschmissen wurde. Ich hab gleich mit ihr gefroren! Durch unseren längeren Ausflug in die Stadt und Schannas kleiner „Geburtstagsparty“ wurde unser Zeitplan ganz schön nach hinten verschoben, mittlerweile gibt’s es einen richtigen Tagesablauf, bis spätestens halb 8 ist eigentlich immer alles so weit erledigt, dass wir nur noch drauf warten in 2-3 Stunden ins Bett gehen zu können. Uns wurde aber noch mitgeteilt, dass Agromillora morgen keine Arbeiter braucht, erst am Freitag wieder. Bedeutet also Day off tomorrow.

Na toll! Ein weiterer sinnlos, vergammelter Tag in Kingston. Und auch wenn wir uns jetzt ein Haufen Dinge vornehmen, die wir morgen mal erledigen können, werden wir vermutlich überhaupt nichts schaffen. Zumindest aber brauchten wir uns heute nicht mehr abhetzen.

Donnerstag, 23.04.2009

Der erste Wochentag, an dem ich nicht die bin, die aufsteht, sondern mal alle aufstehen und zur Arbeit gehen höre und sehe. Ich war trotzdem wach, die innere Uhr!

Der Bus fährt ja 3x am Tag in die Stadt zum einkaufen. Wir sind mit dem ersten um 10 hin gefahren und wollten mit dem nächsten um 1 wieder zurück. Viel gibt’s da ja auch nicht zu machen, wichtig war uns nur das Internet, wo wir heute eine Stunde rein konnten, wusste ich gar nicht, dass das geht. Sonst waren wir noch in den 2 Schnick- Schnack- Läden, die sonst immer schon zu hatten, wenn wir da waren, aber es gab nur Ramsch.

Im Internet schafft man ja bekanntlich nie das, was man alles machen will, selbst fürs Studium blieben mir zum Schluss nur noch 10 min. Aber das allerwichtigste hatten wir komplett vergessen, unseren Rückflug von Hobart nach Adelaide zu buchen. Also müssen wir Samstag auf jedenfall noch mal her, haben ja sowieso nix zu tun und wenigstens eine Aufgabe. Wir wollten gleich reservieren, aber am Samstag ist ja ANZAC- Day, einer der tausend Feiertage, die es hier in Australien gibt! Verspricht der Samstag wieder sehr spannend zu werden, wenn alles zu ist. Und morgen müssen wir uns eben nach der Arbeit noch mal abhetzen. Na ja, aber den Flug brauchen wir schon. Ab Mittag hat es dann in regelmäßigen Abständen für den Rest des Tages aus Eimern gegossen. Konnten wir uns noch nicht mal raus auf die Terrasse setzen und waren quasi im Zimmer eingesperrt, wie ätzend!

Ich hab den Mörder in meinem Buch weiter gejagt, Viola war ganz hibbelig und ist letztendlich doch noch im Regen joggen gegangen. Morgen gibt’s wieder Arbeit!

Freitag, 24.04.2009

Das schlechte Wetter hielt an, ich hab den ganzen Tag gefroren und da das Oliven- Dinger- pflanzen auch so ein wassergepansche ist, war ich auch nass! Das hab ich echt nicht vermisst, arschkalt, wie in Bundaberg beim Paprika sortieren! Unser Flug ist nun gebucht, wie wir das organisatorisch alles hinkriegen wollen, ist mir aber noch ein Rätsel. Highlight des Tages war wohl Sams Geburtstag heute. Der Kuchen hat geschmeckt! Aber auch er wurde in den Pool geschmissen, scheint wohl die neue Geburtstagstradition zu sein. Ein Glück, dass ich schon hatte. Oder erst habe.

Uns steht ein langes, langweiliges, kaltes und nasses Wochenende bevor. Was soll man dazu noch sagen? Mittlerweile haben wir schon angefangen Billard zu spielen, obwohl der Tisch in eine Ecke gequetscht wurde, in der man kaum mit den Schläger ausholen kann und das ganze somit eigentlich sinnlos ist. In dem muffigen Gemeinschaftsraum saß ich nun auch schon, um nen Film mit zu gucken, aber , welch Überraschung, in der Mitte des Films ist er hängengeblieben. Eigentlich kann man nur schlafen, dann vergeht die Zeit schneller und man muss das Elend nicht sehen!

Samstag, 25.04.2009

Heute ist Meike abgereist und das halbe Hostel stand halb 9 zum Tschüss-sagen draußen, viele sind wir hier ja ohnehin nicht mehr. Und sonst? Es war so langweilig heute und dabei hab ich schon so lange wie möglich geschlafen (sind danach alle nochmal ins Bett, als Meike weg war, damit recht viel Zeit vergeht).

Buch gelesen, Tagebuch geschrieben, Musik gehört, Lonely gewälzt und den ganzen Tag die lange Weile mit all den anderen im Hostel geteilt, während sich am Himmel Regenwolken mit grauen Wolken ohne Regen abwechselten. Abends wollten ein paar in den Coby Club gehen, aber nach der Aktion von letzter Woche erspare ich mir das diesmal lieber. Außerdem sollte es schon viertel 8 losgehen, da will ich gar nicht wissen, was das ist. Zum Schluss ist glaube ich gar keiner gefahren und wenn doch, dann nicht mehr als 3 Leute, denn die Hauptunterhaltung spielte sich bei Trinkspielen doch hier im Hostel ab.

Irgendwann war mir das aber auch zu blöd, war gar nicht mehr lustig, und ich hab mich wieder verpisst. Nur gut, denn nur kurze Zeit später kamen sie auf die glorreiche Idee, man könnte ja jemanden in den Pool schmeißen. Arielle aus Taiwan, ihr Freund Joan aus Frankreich und der kleine Young aus Korea mussten dran glauben, die taten mir ja so Leid, bei der Kälte. Zu allem übel aber kann Young nicht schwimmen, so dass Sam, der ja gestern schon drin lag und bereits im Schlafanzug war, hinterher springen musste. Irgend so ein Depp fand´s dann auch noch ganz lustig, ihn noch ein zweites mal rein zuwerfen, wobei er sich noch das Kinn aufgeschlagen hat. Die wissen vor lauter langer Weile nicht mehr, was sie machen sollen! Als Viola auch noch aufgeregt ins Zimmer kam und verkündigte, ich solle die nächste sein, hab ich mich erst mal eingeschlossen. So weit kommt´s noch, da will ich bei der Kälte nicht drin landen!

Dann war allerdings auch die Gesamtstimmung im Arsch, jeder hat sich auf sein Zimmer verpisst, ein paar haben noch Football geschaut und das war´s dann.

Sonntag, 26.04.2009

Um 10 hab ich einen Sonnenstrahl durchs Fenster gesehen, dachte ich, vielleicht ist heute wieder schönes Wetter, kannste raus gehen. Ich saß keine 2 Minuten, fing es schon wieder zu regnen an. Hab ich mir stattdessen so ein komischen Film mit angeschaut, bis Viola halb 1 aufgestanden ist und wir zusammen frühstücken konnten und dann waren wieder Rollkuren angesagt!

In einer Regenpause haben Viola und ich mal schnell unser Auto durchgesaugt, um überhaupt etwas vernünftiges zu machen. Und dann hab ich mich nur noch auf abends gefreut, denn zusammen mit Anna und Schanna wollten wir heute eine traditionelle Suppe aus Schannas Heimat kochen, Borscht Suppe, mal was anderes, hat aber richtig gut geschmeckt!

Bin ich froh, dass das das letzte Wochenende war, was wir hier verbringen mussten. Noch eins hätte ich, glaub ich, nicht ausgehalten. Noch 3 Tage arbeiten!

Montag, 27.04.2009

Drittletzter Tag. Nass, kalt, regnerisch. Das erste Mal, dass ich auf Arbeit an meine Kamera gedacht habe, Fotos hab ich keine gemacht. Ich warte nochmal auf Sonnenschein, jetzt sieht alles so grau in grau aus.

Dienstag, 28.04.2009

Der erste sonnige Tag, nach fast einer Woche Kälte und Regen. Ich hab heute schon mal angefangen das wenige Zeug von mir zusammen zu packen, was im Zimmer war, damit das morgen alles ein bisschen schneller geht. Unsere Flugtickets konnte ich nun heute immer noch nicht ausdrucken, weiß nicht, was der PC in der Bibliothek dagegen hatte. Wir dürfen es nur nicht vergessen!

Caro aus unserem Zimmer hatte sich für heute aus der kleinen Videothek“ Twillight“ ausgeliehen, den konnte ich dann auch endlich mal sehen. Die Kerle haben zwar anfangs mächtig gemeckert, sodass ich schon dachte, ich werde wohl gar nichts vom Film verstehen, aber dann haben sie auch ganz brav mit geguckt. Wir mussten uns abends schon verabschieden, morgen geht jeder unterschiedlich zur Arbeit und wenn wir zurückkommen, wollen wir eigentlich nur noch schnell fahren.

Mittwoch, 29.04.2009

Letzter Arbeitstag und ich musste nochmal alles machen: schneiden, pflanzen, Unkraut jäten, Erde schleppen. Aber ich wusste ja, es soll das letzte Mal sein und bin sogar etwas wehmütig geworden.

Aber bloß gut, dass unser Plan so aufging, dass wir heute fahren, denn 10 min vor Feierabend sind die Chefs zu den anderen gegangen, um ihnen mitzuteilen, dass sie ab morgen arbeitslos sind, sie brauchen fürs erste keine Arbeiter mehr. Das hat ja mal wieder super gepasst!

Schnell duschen, Betten abziehen und Adieu Kingston! Wir wollten auch so schnell wie möglich los, wegen dem ganzen Wildlife. Trotzdem ist noch ein Känguru knapp vor uns über die Straße gehüpft, ist aber nix passiert.

Pünktlich um 8 waren wir zurück in Adelaide, wieder bei Herrn Erxleben. Haben noch ziemlich lange gequatscht und endlich unser Ticket ausgedruckt und wissen nun auch, wann wir überhaupt fliegen. 13:35 Uhr ab Adelaide. Sollte machbar sein, aber wie ich uns kenne werden wir wieder zum Bus rennen, der uns zum Flughafen bringen soll! Eigentlich wollte ich heute mal eher schlafen gehen, die letzten Tage war`s immer so spät und morgens früh raus. Aber nun ist es doch wieder halb 12 geworden!

Donnerstag, 30.04.2009

Um 6 sind wir aufgestanden und wollten unsere Klamotten waschen, bevor wir nach Tasmanien fliegen. Bei den Waschmaschinen im Hostel ist die Wäsche ja dreckiger raus gekommen, als man sie rein gesteckt hat. Trocknen musste sie ja auch noch, um 11 wollten wir zum Bus.

Also Wäsche ist ja schnell gewaschen, aber das trocknen dauert ja ewig! Eh die Sonne mal weit genug oben steht, dass die Wäschespinne nicht mehr im Schatten ist, da war es dann ja schon halb 10! Irgendwann musste halt der Trockner herhalten, sonst hätten wir das alles gar nicht geschafft. Haben wir auch so nicht, sind erst mit dem Bus halb 12 los gekommen. Auf jeden Fall mussten wir ja noch packen, werden nur einen Backpack mit runter nehmen, das reicht für 5 Tage und das Haus ordentlich verlassen. So ein Stress schon zum frühen Morgen, also Hausfrau möchte ich auch nicht werden wollen!

Wie vorausgesagt sind wir zum Bus gehetzt, hat aber sonst alles geklappt, bis auf, dass ich das Gefühl hatte irgendwas wichtiges vergessen zu haben... Nach Tea Tree Plaza gefahren, dort umgestiegen. Noch einmal quer durch Adelaide gefahren und dann waren wir da, am Flughafen.

Schnell eingecheckt, ich sitze mal wieder im Gang, durch die Personenkontrolle, es hat nichts gepiept, und keine 5 min später war auch schon Boardingtime. Meine Güte, aber ab jetzt müsste alles geklärt sein. Wir sind eine Stunde bis Melbourne geflogen, dort ein bisschen Aufenthalt, und dann weiter nach Hobart, die Strecke kenne ich ja schon. Viola war so gütig mich beim zweiten Flug ans Fenster zu lassen. Konnte die rosa- rot- orangen Wolken im Sonnenuntergang sehen, sah toll aus! Und natürlich Metropole Melbourne und Phillip Island. Dann war es dunkel, in Hobart hab ich nur Lichter gesehen. Halb 7, durch die Zeitverschiebung, waren wir in Hobart. Hobart!Tasmanien, wir sind zurück!!Aber hier waren es dann gleich erstmal nur noch 10 Grad, so kalt! Aber lange kann ich hier sowieso nicht bleiben, dafür hab ich ja gar keine Sachen! Es wird Zeit das wir nach dem Norden kommen!

Mit dem Shuttle Bus sind wir zum Hostel gebracht wurden, wie schön war es alles nochmal wieder zu sehen! ( auch wenn es dunkel war). Hier in Hobart City Central Backpackers sind wir nun in einem 12er Zimmer, aber eigentlich ist es ganz in Ordnung, der Raum ist zweigeteilt und bis jetzt hab ich nur 4 andere Leute ausmachen können. Viel schlimmer ist, dass es in dem Gebäude kälter ist als draußen! Ich hoffe sie haben gute Heizungen! Wir haben aber auch nur schnell eingecheckt und sind sofort wieder raus. Zum Salamanca Market gelaufen, wohin sonst?! Robs Bilder hängen in dem Raum noch nicht, aber immerhin schon ein Plakat an der Scheibe. Dort steht nun allerdings drauf „Eröffnung am 2. Mai“ Auf der Einladung etwas verwirrend vom 1. Mai. Ich blick nicht mehr durch. Zum Schluss verpassen wir das ganze noch, weswegen wir eigentlich hier sind! Also wir werden dann einfach morgen mal her schauen, ob sich was rührt, wenn nicht müssen wir uns eben noch eine Tag länger in Hobart verstecken, das ist ja das Blöde, dass er uns vorher nicht sehen darf.

Na ja, jedenfalls hatten wir mittlerweile Hunger und sind mal traditionell australisch am Take-Away Fish & Chips essen gegangen am Hafen. Ich war fett eingepackt in meinen 5 Lagen und hab auch nicht gefroren, solange wir uns bewegt haben.

Dann wussten wir allerdings auch nicht mehr, was wir noch machen sollen, denn es war ja auch arschkalt, die Leute laufen hier in Mänteln mit Handschuhen und Schals rum und ich besitze lediglich H&M- Strickjacken! Also zurück ins Hostel. Es war kalt, wir waren müde und kaputt von der Woche und im Hostel war auch nichts mehr los, So ging es nur noch ins Bett! Morgen ist der 1. Mai, wir haben viel vor!

Freitag, 01.05.2009

Als erstes sind wir heute zum tollen Fruit Market am Salamanca gegangen. Wollten anlässlich des 1. Mai`s ein Picknick machen und hatten gar nichts zum Essen. Danach sind wir aber ganz schnell wieder vom Salamanca verschwunden, denn Rob müsste da heute rumspringen und die Bilder aufhängen. Das Picknick haben wir im St. David`s Park gemacht, es gab Obst, Käse und Brot. Na ja, es war gleichzeitig unser Frühstück. In der Sonne war es auch noch richtig schön warm, nur der Wind war kühl. Zu blöd, dass ich jetzt auch noch so erkältet bin, das erste Mal überhaupt, dass ich was in Australien habe und dann auch noch auf Tasmanien. Die letzten Tage auf Arbeit und so waren einfach zu kalt. Aber solange die Sonne so schön draußen war, sind wir auch sitzen geblieben. Waren noch im Internet für eine Stunde, die mal wieder gefühlte 5 min waren und wir später einfach nochmal hin wollten. In der Zwischenzeit sind wir durch die Stadt gebummelt und waren Window-Shoppen. So viele Dinge, die ich gerne hätte, wahrscheinlich gönne ich mir eine gute, billige CD, die wir dann auch im Auto hören können. Und dann waren wir nochmal im Internet, bis es fast geschlossen hat. Wir wollten aber noch nicht ins Hostel zurück, da ist es auch bloß langweilig und in unserem Zimmer ist um 8 Uhr das Licht aus, weil alle schlafen wollen. Haben nur schnell was gegessen und sind wieder raus. Zum Salamanca Market.

Die Bilder hängen! Wir haben den Weg zum Ausstellungsraum gewagt, der nun voll mit Robs tollen, großen Bildern hängt. Haben schnell ein Beweisfoto gemacht, dass wir schon da waren und sind wieder gegangen.

Heute ist Feitag, Rectango-abend. Aber die Band hatte gerade aufgehört zu spielen, aber bevor wir ihn vielleicht dort noch antreffen, sind wir auch von diesem Hinterhof schnell abgehauen.

Denn eigentlich wollten wir auch nur ein 1. Mai Bier trinken gehen. So sind wir ins Irish Murhy, einen irischen Pub, am Ende der Straße gegangen, wo auch eine kleine Live Band spielen sollte. Lange saßen wir aber auch nicht allein an unseren Tisch, kamen da drei Männer aus Launceston an, die mal ein Tripp nach Hobart gemacht haben, und haben sich kurz zu uns setzen wollen, weil sie nicht mehr stehen konnten, oder so. Das KURZ war dann doch eine ganze Weile, in der sie uns zugequatscht haben. Ich habe nur die Hälfte von dem verstanden, was die erzählt haben, ich weiß nicht, wie lange die schon da waren. Ein Kumpel von denen hatte Mitleid mit uns und hat uns immerhin noch`n Bier ausgegeben, dass war dann ja ganz nett. Aber sobald sie auch aufgestanden waren, sind wir abgehauen!

10 nach 10 waren wir zurück im Hostel, wollten aber noch nicht schlafen und da wir eh noch eine Karte für Rob für morgen basteln wollten, haben wir das gleich noch gemacht. Zeit sinnvoll genutzt. Halb 12 sind wir ins Bett. Morgen ist die Eröffnung!

Samstag, 02.05.2009

Heute war ja wieder Salamanca Market und ich wollte eigentlich noch mal gemütlich drüber schlendern. Das mit dem „gemütlich“ ist allerdings nichts geworden, weil wir nur umher geguckt haben, ob Rob irgendwo ist, wegen letzter Vorbereitungen für heute Abend vielleicht. Nach 10 Min haben wir`s aufgegeben und den Market wieder verlassen. Genießen konnte man es sowieso nicht. Und das alles nur, weil die Eröffnung doch erst heute ist!

Wir sind dann lieber erst mal ins Internet, weil das heute auch nicht so lange offen hat, und sind anschließend zum Woolworth gelaufen. In der City drin gibt es ja keinen solch richtigen Super Markt, aber irgendwas neben Obst aus dem Fruit Market braucht man ja auch noch was anderes. Also sind wir das Stück raus für Nudeln und Tomatensoße gelaufen, aber wir hatten ja Zeit. Da wir ja auch nicht genau wissen wie das heute Abend abläuft, wie lange das geht, haben wir lieber zum Mittag schon gekocht und nebenbei noch die Karte für Rob fertig gemacht. Für so wenig Material, das uns zur Verfügung stand, sieht sie richtig gut aus.

Wir sind nochmal schnell in die Mall, die ja direkt vor unserer Nase ist, und haben nach einer Jacke für mich geguckt, könnte gut eine gebrauchen, aber so auf der Schnelle gab`s natürlich nichts, wisst ja wie das ist!

Und dann war es auch schon kurz vor fünf und wir mussten uns los machen zur Exhibition!In dem kleinen Park gegenüber des Ausstellungsraumes haben wir uns erst noch versteckt und das Geschehen beobachtet bis es halb sechs wurde, der offizielle Beginn! Wir sind aus unserem Versteck gekrochen, haben aber trotzdem noch ein paar Minuten gebraucht, um letztendlich richtig reinzugehen, denn als erstes traf man auf seine gesamte Familie. Ich kam mir vor wie ein Groupie, denn wir waren definitiv die Jüngsten! Wolfgang war der erste der uns entdeckt hatte und hat sich auch voll gefreut uns zu sehen, dann kam Paul. Die Menschen standen hauptsächlich vor dem eigentlichen Ausstellungsraum da dieser viel zu klein und zu eng war, als das dort alle Menschen drin Platz haben würden. Aber der Raum hat ja eine Glasscheibe, so dass man die Bilder auch von außen sehen kann. Es gab Rot- und Weißwein und Orangensaft und jeder konnte sich bedienen. Aber als erstes wollten wir uns ja Rob zu erkennen geben, der im Exhibitionsraum war und gerade mit irgendwelchen Leute im Gespräch über seine Bilder war.

Wie gesagt, groß ist der Raum nicht und er hat uns dann auch gleich entdeckt und sich voll gefreut. Er war, natürlich überrascht uns hier zu sehen, konnte seine Freude aber auch nicht so zeigen, muss ja einen anständigen Eindruck bei den Leuten hinterlassen, und konnte es nicht fassen dass wir tatsächlich nochmal runter geflogen sind! Trotz dessen, dass wir die Bilder alle schon kannten, war es richtig beeindruckend sie so groß zu sehen. Wir sind eine Runde gegangen und haben uns die 17 Bilder angeschaut. Mein Favorit ist „Cliff Face“ . Kann man sich auf www.robgphotography.com anschauen, um an dieser Stelle ein bisschen Werbung zu machen.

Wir haben etwas O-Saft getrunken mit den anderen gequatscht, ein wenig gefroren, es war richtig schön. Dann war es Zeit für die Reden von Wolfgang und Rob. Vor dem Künstler selber hat erst Wolfgang ein paar Worte gesagt, wie sich die Beiden kennen gelernt haben, über den Weg den man gehen muss um hierher zu gelangen, über ihrem Trip zum Frenchmans Cape und der Entstehung der Exhibition. Alles sehr casual, aber cool. Rob selbst hat anschließend über die Verwirklichung seines Traumes und die Bedeutung seiner Bilder gesprochen und dann die Danksagung, was man eben so sagt!

Um 8 sind Viola und ich wieder gegangen. Bis dahin hatte Rob schon zwei Bilder verkauft, die Ausstellung läuft bis Ende Mai. Wir mussten uns also ein zweites mal von Wolfgang, Paul und Co verabschieden, ach die sind alle so lieb! Rob sehen wir morgen noch mal.

Es war erst 8, weg waren wir erst gestern, zum draußen rumlaufen oder an den Hafen setzen ist es zu kalt, blieb uns nur das Hostel, obwohl es so gesehen Quatsch ist nach Hobart zu fahren um im Hostel zu hocken.

Im TV kam nur Scheiße, haben uns dann lieber in unser Zimmer gesetzt, da waren wir allein und noch gequatscht und den Tag ausgewertet.

Sonntag, 03.05.2009

Viola hat am Vormittag mit ihrer Freundin in Amerika telefoniert, so dass ich zwei Stunden für mich hatte.

Nicht, das ich sie gebraucht hätte! Ich bin zum Salamanca Square, hab mich mal hier und mal da in die Sonne gesetzt, die heute ausgesprochen warm war, einfach nur genossen wieder in Hobart zu sein und ein bisschen in der Klatschzeitung geblättert, die mir eine deutsche Backpackerin heute morgen geschenkt hat. Am Springbrunnen auf dem Square ist es aber auch zu gemütlich! Halb zwei hat Rob angerufen, dass wir uns doch um zwei zum Kaffee treffen könnten. So sind wir schnell noch mal zum Hostel geflitzt, weil Viola Hunger hatte und vorher noch was essen wollte, um dann wieder pünktlich im Retro Cafe zu sein.

Es war so schön wieder mit Rob rum zu hängen. Wir haben von der Arbeit und dem Hostel, er von seinen vergangenen vier Wochen erzählt. Übrigens habe ich euch eine Fehlinformation gegeben: er hat gestern Abend schon fünf Bilder verkauft und ist sehr zufrieden! Ansonsten ist er nach wie vor auf Jobsuche und muss deswegen wahrscheinlich Tasmanien verlassen und wieder zurück auf die Mainisland gehen. Ich bin traurig für ihn!

Wir wollten noch zusammen ins Kino. Keiner hatte aber eine Ahnung was läuft und die Tageszeitung war auch nicht besonders hilfreich. Kurzer Hand sind wir zum Steak Cinema nach Nordhobart gefahren und haben uns vor Ort erkundigt. Es war cool wieder mit Isabella zu fahren, ich hab`s vermisst.

Bis die Filme liefen hatten wir noch ungefähr anderthalb Stunde Zeit und wir sind zu ihn. Es hat sich nichts verändert, immer noch dasselbe gemütliche Häuschen. Traditionell haben wir „Be happy“ Tea getrunken, jeder saß auf seinem Stammplatz und wir haben gequatscht.

Im Kino haben wir uns letztendlich für“ The Reader“ entschieden, war, denke ich, der beste Film der lief. Und ehrlich, ich finde ihn richtig gut! Selbst Rob war überrascht, dass wir deutsche so gute Filme Produzieren können.

Viola und ich hatten uns die ganze Zeit in Kingston so auf Fish 349 gefreut, dem Fischrestaurant in dem wir damals mit Rob waren, wo es so lecker war. Da wollten wir unbedingt noch mal essen gehen, um uns mal was zu gönnen und unsere Rückkehr nach Hobart zu feiern. Oder eben wieder den Abschied. Jedenfalls sind wir da dann auch noch gleich noch hin. Da wir schon mal in Nordhobart waren und mit Rob wollten wir sowieso zusammen essen, soviel Zeit wie nur möglich zusammen verbringen, schließlich haben wir nur den einen Tag.

Ich hätte gern was anderes ausprobiert, aber bevor es mir dann nicht schmeckt, hab ich den selben Fisch wie beim letzten mal genommen. So schnell komme ich ja nicht noch mal her. Es war aber nochmal ein schöner Abend mit Rob! Er hat uns bis zu unserem Hostel gebracht, dort hieß es dann ein zweites mal Abschied nehmen und ich war mindestens genauso traurig wie beim letzten mal. Da wusste ich ja, wir sehen ihn wieder, aber jetzt erst mal ganz lange nicht!

Den Rest des Abends bis Mitternacht hab ich mit telefonieren verbracht, mein Monatstelefonat mit Jule, das tat auch gut, gab ja ne menge zu berichten.

Montag, 04.05.2009

Meinen allerletzten Tag für die nächste längere Zukunft in Hobart wollte ich noch mal richtig genießen! Also eigentlich habe ich immer jeden Tag genossen, aber noch mal so RICHTIG ein letztes mal.

Unser Tag war eigentlich so richtig chillig. Er hat angefangen mit einer Bummeltour durch die Souvenirläden am Salamanca. Eigentlich gibt es da ja immer nur dasselbe, eben Schnick Schnack für Touris, aber heute wollte ich auch mal Touri sein, ich will Schnick Schnack von Tasmanien! Aber man muss ja erst durch alle Läden laufen, bis man sich entscheidet.

Unter Mittag wollten wir uns eigentlich nochmal gemütlich irgendwo in die Sonne setzen, aber der Wind war zu kalt, so dass wir dann noch ins Internet gegangen sind, gleich mal für zwei Stunden! Anschließend haben Viola und ich schnell ein paar Nudeln gekocht, um dann noch mal eine letzte Hobart Runde zu drehen. Ich wollte am liebsten nochmal jede Straße ablaufen und mich von allem verabschieden! Jede Straße haben wir natürlich nicht geschafft, aber so die hauptsächlichen im Zentrum. Hab mir noch zwei Kings of Lion Alben im Superangebot bei JB und eine Art Tassi- Tagebuch für Deutschland gekauft. Jetzt hab ich mich so ans schreiben gewöhnt, das will ich zu Hause weiter machen

Um fünf macht hier ja alles dicht, wir wollten aber noch nicht zurück und haben uns nochmal ins Retro Cafe gesetzt. Da hab ich mich ja jetzt auch so dran gewöhnt, ich bezweifle, dass ich zu Hause so gemütliche Cafés finden werde wo man einfach nur sitzen und entspannen kann!

Ein letztes mal über den Salamanca schlendern, nochmal zu Robs Bilder schauen und dann zurück ins Hostel ohne umdrehen.

Dort haben wir unser bisschen Zeug zusammengepackt, was wir dabei haben, viel ist es ja nicht und unser restliches essen vertilgt, viel war`s ja nicht.

Ich hab mal noch die kleine Sophi angerufen, wo sie sich gerade herumtreibt und wie es ihr hier ergeht. Morgen oder übermorgen kommen sie wahrscheinlich nach Tasmanien! Das hat ja mal wieder wunderbar geklappt, wie wir uns wieder verfehlen! Vielleicht noch mal im Westen. Aber wohl eher nicht.

Um 10 sind wir ins Bett. Unser Flieger geht morgen früh um sechs, der selbe mit dem ich damals auch geflogen bin, der Shuttlebus holt uns um 4.25 Uhr ab und dementsprechend zeitig müssen wir aufstehen. Außerdem bin ich schon wieder traurig von Tasmanien weg zu müssen, auch wenn es hier immer kälter wird, da ist es nur gut zeitig schlafen zu gehen.

Dienstag, 05.05.2009

Halb 4 hat der Wecker geklingelt, ich hatte das Gefühl ich hab gar nicht geschlafen. Aufstehen, zusammenpacken, Bettzeug und Schlüssel abgeben und ab zum Bus. Der stand dann auch schon da und wir mussten nicht weiter in der Kälte stehen. Leider waren wir auch fast die letzten, die abgeholt wurden, und ich hatte gehofft wir fahren noch mal durch ganz Hobart! Um 5 waren wir am Flughafen, um 6 sind wir los geflogen. Ich durfte während des Tassifluges am Fenster sitzen, man konnte zwar eh nur Lichter von Hobart sehen, aber immerhin. Später in den Wolken dann allerdings einen gigantischen Sonnenaufgang!

Nach Melbourne, nach Adelaide, um 9 waren wir wieder da. Mit dem Bus mussten wir allerdings wieder nach Tea Tree Plaza und von dort mit einer anderen Linie zu H. Erxleben fahren. Das hat noch mal ganz schön lange gedauert, halb 12 waren wir angekommen. Hier standen dann Geburtstagsgeschenke auf dem Tisch. Entweder hat oder hatte Herr Erxleben Geburtstag, das wäre ja schön peinlich, wenn wir nichts für ihn hätten. Wir sind schnell los gelaufen und haben zumindest einen Pralinenkasten für ihn geholt, das ist ja immer noch das Beste.

Viola ging`s dann nicht so gut, sie war fertig von dem trip, von zu wenig Schlaf, und erkältet war sie ja auch noch und ist direkt schlafen gegangen bis etwa 6 Uhr. Ich hab in der Zeit noch eine Karte für Herrn Erxleben gebastelt und meinen ganzen Kram sortiert. Ich lasse jetzt etwas hier, was ich unterwegs nicht mehr brauche, ich komme ja nochmal her ! Während wir weg waren hat unser Auto ziemlich viel Öl verloren, Herr Erxleben hat es mit uns noch mal durchgecheckt, komplett, aber morgen fahren wir sowieso nochmal in eine Werkstatt und lassen es nochmal kontrollieren bevor es in den Westen geht.

Die Nächte sind jetzt ja hier auch schon richtig kalt, hier wird’s schon Winter.

Mittwoch, 06.05.2009

Wir hätten heute ausschlafen können, waren aber trotzdem schon um 8 wach. Haben gemütlich gefrühstückt, unsere Wäsche gewaschen und raus gehangen und waren beide kurz im Internet. Dann haben wir uns auf den Weg gemacht alles zu erledigen, was getan werden musste, damit wir morgen endlich losfahren können. Als erstes waren wir einkaufen, wohl bedacht für die ersten Tage, denn wir haben keine Luftmatratze und nur einen Gaskocher. Es wird also keine großen Menüs geben. Danach ging es zu RAA die tolle Versicherung abschließen, damit wir auch im Nirgendwo auf Hilfe hoffen können. Wir wurden noch super mit einen Haufen Straßenkarten für unsre Strecke ausgestattet, eigentlich dürfte nun nichts mehr schief gehen, was verfahren und Orientierung angeht. Anschließend sind wir zur ersten Werkstatt gefahren, die uns aufgefallen ist, um nach unserem Ölproblem gucken zulassen. Die haben uns gleich mal gegenüber zur Konkurrenz geschickt, ich weiß nicht, ob sie keine Zeit oder einfach nur keine Lust hatten. Bei der anderen bekamen wir aber auch nur einen Termin für morgen früh, wo sie es sich anschauen wollen.Wir hätten aber gern heute schon Bescheid gewusst, sodass wir eine dritte angefahren sind. Dort wurde auch freundlicher Weise gleich nachgeschaut. Was jetzt genau kaputt war weiß ich immer noch nicht, auf jeden Fall, läuft Öl aus, überall, und es muss repariert werden. Nichts Schlimmes, aber es muss repariert werden. Überall wo wir standen war ein Ölpfütze unter dem Auto! Wir haben alles vollgesaut! Morgen früh gleich als erstes wird`s gemacht, und dann wollen wir gleich los. Wegen dem einen Hinterrad haben wir uns noch erkundigt, weil der ja schon so abgenutzt ist, aber bevor wir irgendwas entscheiden, haben wir noch Herrn Erxlebens Meinung eingeholt. Und er meinte, wir bräuchten nicht unbedingt einen neuen Reifen. Also lassen wir das erstmal. Letzte Sache war dann noch Tanken und Luft auf den Reifen überprüfen, Ersatzrad nicht vergessen, und dann waren wir fertig. Aber wie sich manche so für Autos interessieren kann ich auch nicht nachvollziehen, mir war das heute schon zu viel. Herr Erxleben wollte uns heute unbedingt zum Essen einladen, in den Pub, in dem wir damals auch schon waren. Ein letztes Mal Fleisch essen, wer weiß, wann es Fleisch das nächste Mal gibt! Das wenige an Campingausrüstung, was wir nun noch nicht besitzen, hat uns Herr Erxleben nun noch gegeben: Eine Plane, eine Ersatzluftmatratze, Werkzug, ein Kühlkanne für Trinkwasser und das beste, einen kleinen Kühlschrank, den man in den Zigarettenanzünder stecken kann. Unser Speiseplan kann nun auch etwas vielfältiger werden! An Hand der vielen Karten hat er uns genügend Tipps für Unterwegs gegeben, sodass wir den Lonely eigentlich gar nicht mehr lesen brauchen. Noch eine Notfalladresse von ehemaligen Freunden in Ceduna mitten auf der Strecke, wir sind gut ausgerüstet. Morgen wird`s wieder ein langer Tag, der Trip kann (hoffentlich) beginnen! Unser morgiges Ziel ist Warren George nahe Quorn in den Flinders Ranger!

Donnerstag, 07.05.2009

Um 6 bin ich aufgestanden, schnell duschen und dann das restliche Zeug zusammenpacken und letzte Vorbereitung treffen, Kühlschrank nochmal auswaschen, alle für Trinkwasser vorgesehenen Behältnisse auffüllen, so was eben. Dann sind wir halb 9 in die Werkstatt, von dort wollten wir dann gleich losfahren. Der nette Mann von gestern, Scott ist sein Name, hat versprochen dass es auch nicht lange dauern wird, wir waren noch gut drauf. Bis Bory in die Luft gehoben wurde und der Schaden von unten betrachtet werden kann. Ja, Schaden ist der exakte Begriff dafür, was Scott nur einfiel war „Shitt!“. Es war doch mehr, als er gedacht hatte. Die Verdichtungsriemen an dem oberen und unteren Rohr waren undicht, fragt mich nicht, ich hab keine Ahnung! Jedenfalls kostet das etwas mehr als nur $ 40 und er kann es auch nicht so auf die Schnelle machen, frühestens Montag. Da wollten wir aber eigentlich schon über alle Berge sein, sodass wir zurück zu der ersten Werkstatt gefahren sind, die uns für heute ein Termin gegeben hatten. Sie wollten noch einen doublecheck machen, konnten aber versprechen das Problem noch heute beheben zu können. Autoschlüssel da gelassen und auf den Preisvorschlag gewartet. Anderthalb Stunden wurde unserem Auto keine Beachtung geschenkt, wir saßen da rum und haben uns gelangweilt, konnte ja keiner ahnen, dass es doch länger dauert. Den Knobelbecher haben wir schließlich noch gefunden und angefangen zu spielen, als sie dann endlich kamen. Es wurde derselbe Schaden festgestellt, aber ansonsten das Auto in einem guten Zustand befunden.(Gott sei Dank), sie rufen an, wenn es fertig ist und wir es wieder abholen können.

Durften wir also den Scheiß- weiten Weg bis nach Hause laufen, dort gab`s ja nichts zu tun. Aber selbst hier zurück wussten wir nicht, was wir machen sollten, außer unser Bett wieder beziehen und im Internet rumsurfen. Aber wenn man Zeit hat, hat man nichts zu tun!

Als sich bis 5 keiner meldete, haben wir mal durch geklingelt. Das fehlt jetzt noch, dass die uns vergessen haben. War aber nicht so, konnten es halb 6 abholen. Herr Erxleben hat uns schnell hochgefahren, damit wir nicht nochmal so weit laufen müssen. Jetzt ist alles geklärt, Bory ist wieder topfit, muss morgen nur noch beladen werden

Wir wurden heute nochmal lecker bekocht, bevor es für länger nur Buschessen gibt. Morgen früh nochmal die letzte vernünftige Dusche nehmen, dann geht s endlich los!

Wie oft hab ich das jetzt schon gesagt?

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