Adelaide - Perth












Freitag, 08.05.2009

Haben uns heute kein Stress gemacht, ganz gemütlich gefrühstückt und noch mal schnell im Internet gewesen. Gepackt war ja alles, bereiten uns ja nun schon tagelang auf die Reise vor.

Bei Woolworth wurde noch mal kurz angehalten, weil sich Viola noch eine Decke für die Nacht kaufen wollte, die sollen ja richtig kalt werden, und dann ging es endlich, endlich los

On the road Hi.

Über Gawlar, Clare und Gladstone auf der Main North Road nach Quorn. Mehr als australischen Buschwald und einsame 20-Seelen-Dörfer hat man unterwegs nicht gesehen, aber was anderes wollten wir auch gar nicht!

Hinter Quorn fingen die Flinders Rangs an, ein riesiges Gebiet australischer Wildnis, Busch, Natur! Traumhaft schön, was man bis jetzt davon gehört und gesehen hat. 20 km nördlich von Quorn eine Schotterstraße entlang sind wir noch bis Warren George gefahren und waren in den Southern Flinders Ranges. Zwar nicht mittendrin, aber das hat schon gereicht! Bevor wir ein bisschen die Umgebung erkunden wollten, mussten wir erst mal einen guten Platz für die Nacht suchen, irgendwo zwischen den Büschen. Glücklicherweise haben wir noch zwei Pärchen getroffen, die mit den Wohnwagen unterwegs waren und auch hier übernachten wollten und haben uns in deren Nähe gestellt. Es ist immer besser nicht allein zu sein, gerade hier draußen schnell unser Zelt aufgebaut. Halb 5 noch mal schnell los gelaufen, bevor die Sonne untergeht und es dunkel wird. Die massiven Felsen und Berge, es sah so toll aus! Das bisschen Vegetation, was rum steht, die ausgetrockneten Bachläufe, ausgebrannten, riesigen Bäume, die begehbar und von innen total Schwarz sind und außen schon wieder grüne Zweige wachsen, und die Rock Wallabies, so genial! So hab ich mir Australien vorgestellt, aber eigentlich nicht gedacht, dass ich’s wirklich so erlebe! Wir haben ein kleines Rock Wallabie mit seiner Mutter bei den ersten Gehversuchen beobachtet, das war so süß, es konnte gar nicht aufstehen und es ist mal ein paar Meter vorangekommen, hat es nicht lange gedauert bis es wieder runter gepurzelt ist, während die Mutter von Stein zu Stein sprang.

Später beim Feuerholz sammeln haben wir ganz viele Kängurus gesehen, die in der Dämmerung so nach und nach alle raus gekommen sind.

Wir haben also ein kleines Feuerchen gemacht, auf unserem Gaskocher ein paar Nudeln gekocht und die Route für morgen ein bisschen geplant. Es war voll gemütlich und schön warm! Aber um 7 waren wir mit allem fertig. Bei den anderen Leuten war das Feuer schon aus und sie waren schon in ihren Wohnwagen verschwunden. Man kann doch um 7 noch nicht schlafen gehen! Wir saßen noch eine Stunde draußen und haben unser Feuer abbrennen lassen, bevor auch wir unsere 5 Lagen für die Nacht angezogen haben und ins Zelt sind. Halb 9! Aber was soll man machen? Um 6 ist es ja dunkel und außerdem wollten wir ja zeitig loskommen und viel am Tag schaffen. Also ist schon gut so.

Samstag, 09.05.2009

War das eine komische Nacht!

Am Anfang war es noch richtig gemütlich, warm und wir sind ziemlich schnell eingeschlafen. In der Nacht aber bin ich dann aber voll oft aufgewacht. Eigentlich hab ich nicht gefroren nur meine Füße waren eiskalt, obwohl ich voll dicke Wollsocken an hatte! Hab noch meine Jacke und die Decke drum gewickelt, trotzdem sind sie irgendwie immer kälter geworden, heute Morgen konnte ich sie gar nicht mehr spüren, abgefallen! War das kalt!

Um 7 sind wir aufgestanden, umgezogen, zusammengepackt, aufgeräumt, Zelt abgebaut. Frühstücken wollten wir erst wieder zurück in Quorn, wir müssen uns als erstes im Auto aufwärmen.

Wir haben Warren Gorge verlassen, da waren die anderen noch nicht mal aufgestanden!

Die Sonne ist dann auch gleich raus gekommen und in unserem Auto ist es gleich wieder so heiß geworden, dass wir uns bis zum T-Shirt ausziehen konnten, Bory ist ein großer Wärmespeicher, ein gutes Mädchenauto. Aber die Temperaturunterschiede sind gewaltig. Sich mit eisig kaltem Wasser waschen und dabei die Hände nicht mehr spüren und eine halbe Stunde später schon wieder schwitzen, damit werde ich wohl nie klar kommen.

Bis Port Augusta waren es nur 40 km. Dort haben wir noch mal getankt und unsere Wasserflaschen aufgefüllt, bevor wir auf den Lincoln Highway sind, wo lange nichts mehr kommt.

Unser Ziel für heute war Port Lincoln an der südlichen Spitze der Eyre Peninsula, auf der wir uns vermutlich, die nächsten 2 Tage befinden. Ewig lange Straßen, aber immerhin etwas kurvig, nicht total einsam, aber von vielen Autos kann man auch nicht sprechen. Am Anfang konnte man noch ein paar Berge in der Ferne, dann nur noch Bäume, die immer kleiner geworden sind, bis man links und rechts nur noch unendlich weit Felder mit kleinen Büschen und Sträuchern sehen konnte.

Whyalla, die zweitgrößte Stadt Südaustraliens haben wir gänzlich passiert, eine alte Stahlstadt, sah schon nur nach Industrie aus, da sind wir weiter. In Cowell haben wir nur eine kurze Toilettenpause gemacht, der Ort sah auch schon so ausgestorben aus. Der nächste Halt war eine wieder in Tumby Bay. Dort sind wir mal den Jetty lang spaziert und uns ein bisschen die Beine am Wasser vertreten, aber sonst gab´s da auch nichts weiter.

Dreiviertel 3 waren wir in Port Lincoln, doch eher, als ich gedacht hätte, wir sind als erstes zur Info, um zu gucken, was man hier alles machen und wo man übernachten kann. Die nette Frau dort hat uns auch gute Tipps gegeben. Bevor wir uns aber irgendwas angucken wollten, sind wir noch mal schnell zu Woolworth rein, der vorerst letzte für die nächsten- keine Ahnung- mindestens 1000 km, also nur ne Weile. Aber eigentlich hatten wir unsere Vorräte ja schon gut in Adelaide aufgefüllt.

Die letzten paar Kilometer bis Port Lincoln hat es immer mal wieder kurz geregnet, in Port Lincoln war`s richtig nass. So war es also noch nicht mal so schlecht, dass die Touristenattraktion zu Fuß etwas zu weit waren.

Port Lincoln ist bekannt und berühmt für seinen Thunfischfang. Es ist ein richtig schön, gemütliches und ruhiges Fischer Örtchen, in dem vor allem die Wohlhabende Gesellschaft wohnt. Zumindest stehen im Hafen und Küstennähe eine hübsche Villa neben der anderen. Wir sind erst ein wenig am Hafen und Küstennähe rumgelaufen, wo die ganzen Fischerboote lagen, und sind anschließend zum Billy Light´s Point gefahren, wo man eine tolle Sicht auf die Porter Bay und die Lincoln Cove und Marina hatte. Aber noch viel interessanter waren die 3 Pelikane, die dort auf den Laternen saßen und sich in aller Ruhe geputzt haben, so süß!

Gegen 5 sind wir noch weiter südlich zur Fishery Bay gefahren, wo wir wild campen wollten. Campingplatz und Nationalpark kostet was, da ist es umsonst, auch wenn wir wohl einsam und allein in Busch hocken werden. Die geteerte Straße hörte auch bald auf und nach 12 km nerviger Schotter Straße waren wir am Strand. Bory haben wir dicht an den Bäumen geparkt, dass unser Zelt von 2 Seiten windgeschützt ist, wenn wir darin schlafen sollten. Weil es heute immer wieder geregnet hatte, haben wir überlegt vielleicht im Auto zu schlafen. Aber bevor es dunkel wird, sind wir noch mal schnell zum Strand. Das war voll schön dort, eine richtig kleine Bucht, links und rechts die Felsstreifen und über dem Wasser waren die noch vom Sonnenuntergang gefärbten Wolken und der Mond. Vollmond! Das sah so toll aus! Wenn man jetzt eine richtig gute Kamera für Nachtaufnahmen hätte... Mit meinem Bildern bin ich aber auch schon zufrieden.

Wir haben es gewagt und haben das Zelt aufgebaut. Wenn nicht müssen wir eben in der Nacht ins Auto umziehen. Nebenbei stand unser Essen auf dem Kocher, erst Ravioli, dann Chilli Con Carne. Und während ich so hocke und im Süppchen rühre, raschelt es im Busch vor mir. Ich dachte mir, oh schön, ein Känguru, das kann ruhig raus kommen. Nein es war ein weiß schwarzer Hund, der raus gesprungen kam, wahrscheinlich unser essen gerochen hatte. Hab ich mich erschrocken! Und dann wollte der nicht mehr gehen. Unten am Strand hatten wir noch ein einsames Zelt entdeckt aber ohne Menschen, wahrscheinlich gehört er dazu. In drei verschiedenen Sprachen hab ich versucht den Hund zu verstehen zu geben, das er verschwinden soll. Irgendwann ist er wieder weg getrottet, allerdings nicht ohne sich eine leere Suppendose mitzunehmen, die noch neben den Gaskocher standen. Bevor ich unfreiwillig noch weiter die Umwelt verschmutze, hab ich die zweite Dose schnell ins Auto gebracht, er kam für die zweite tatsächlich noch mal wieder.

Gegessen haben wir dann auch im Auto. Bis halb 11 saßen wir noch da drin, haben Musik gehört, unseren Plan für morgen ausgearbeitet, das wird wohl jetzt immer unsere Abendbeschäftigung sein., Und noch ne runde Kniffle gespielt. Wir wollten nicht raus aus dem warmen Auto in die Kälte. Es war windig und ein bisschen geregnet hatte es auch schon. Uns ist aber auch eingefallen, dass wir ja noch unseren Indoorschlafsack haben, den hatten wir letzte Nacht ganz vergessen! Ich hoffe nur, dass die Nacht nicht so kalt wird wie die vergangene. Wir waren hier draußen ganz alleine, aber gruselig wars eigentlich gar nicht. Der Mond hat so hell geleuchtet, wir brauchten noch nicht mal eine Taschenlampe! Um 11 sind wir mit dem Meeresrauschen ins Zelt:

Sonntag, 10.05.2009

Die Nacht war überraschenderweise ausgesprochen warm, ich hab kein bisschen gefroren, im Gegenteil, und ich hatte noch nicht mal alle Sachen an, die ich zum schlafen anziehen wollte. Wenn das so bleibt, kann es ja richtig spaßig werden. Obwohl, das ist es auch so schon! Ich weiß nur nicht, ob es an der windgeschützen Stelle lag, an der wir gecampt hatten, an unseren Indoorschlafsack, oder an dem Wasser, welches wir getrunken haben. Unsere Flaschen haben wir nämlich nach einem internen Backpackertipp an der Tankstelle aufgefüllt, ich weiß nur nicht, ob das vielleicht nur Wasser fürs Auto war und wir jetzt Frostschutzmittel oder so`ne Chemikalien mit getrunken haben. Mir war nämlich auch ein bisschen komisch im Bauch. Na ja, würde jedenfalls auch erklären, warum uns nicht kalt war. Das Schlimmste am Campen ist ja aber die Hygiene- 2 Tage ohne Haare waschen ist ja schon nicht angenehm, aber nach 3 Tagen ist es nicht nur für mich, sondern auch für die anderen eine Zumutung! So konnte ich einfach nicht weiter, auch wenn wir die meiste Zeit sowieso im Auto sitzen. Kurzerhand wurde entschieden, dass ich mir schnell die Haare wasche. Viola musste mir kaltes Wasser über den Kopf kippen, es war eisig kalt, aber mir ging s danach besser! Mit unserer elektrischen Luftpumpe für die Luftmatratze, die man in den Zigarettenanzünder stecken kann. Hab ich versucht mir die Haare etwas trocken zu föhnen aber es kam ja nur kalte Luft raus, da war es mit dem Handtuch um den Kopf gewickelt angenehmer. Tja, man muss sich nur zu helfen wissen! Aber heute müssen wir mal ne Dusche suchen, nach 3 Tagen ist das nicht verkehrt.

In Port Lincoln waren wir nochmal tanken und sind anschließend zum Winter Hill Lookout gefahren, von wo man Port Lincoln und eigentlich auch die großen Thunfischnetzte draußen auf dem Meer sehen kann. Die Netze konnte ich nicht finden, beeindruckend war es trotzdem. Immerhin haben wir dort oben gefrühstückt und sind dann auf dem Flinders Highway die Eyre Pennisula auf der Westseite wieder hochgefahren. Den Coffin Bay und den Coffin Bay NP haben wir links liegen gelassen, man kann ja nicht alles sehen, aber am Drummond Point wollten wir anhalten. Dafür mussten wir 13 km vom Highway ab eine Schnellstraße entlang, die immer schlechter geworden war, so dass wir nur noch Schritttempo und langsamer fahren konnten. Hoffte man nur, dass es sich lohnte. Aber dort endlich angekommen war s doch

ganz nett. Es sah ein bisschen aus wie auf Thistle Cove, sind auf den Felsen rumgeklettert und haben die Aussicht genossen. Schotterstraße wieder zurück auf den Highway.

Eigentlich wollten wir uns auch den Locks Well Beach anschauen, der 15 km südlich von Elliston liegt und Sehenswert sein soll. Aber wir haben das Schild wohl vermutlich übersehen, denn plötzlich waren wir schon in Elliston. Dafür haben wir dann am Salman Point gehalten, der war aber nicht so besonders.

Gefahren, gefahren, was uns auf dieser Strecke noch empfohlen wurde war die Venus Bay. Badewetter war sowieso nicht, so konnten wir uns die Badestrände schenken. Aber Venus Bay war noch mal richtig schön, dort haben wir verspätetes Mittag am Strand gemacht, es war schon halb 4. Lange konnten wir da aber auch nicht sitzen, denn die vielen zutraulichen Pelikane hatten wohl unseren Thunfisch gerochen und sind immer näher gekommen. Es sind ja sehr schöne, anmutige Tiere, aber auch ziemlich groß und mit langem Schnabel. Und wenn die nicht sind gibt s noch die nervigen Möwen. Hinter den paar Häusern, die in Venus Bay stehen, gab`s noch einen Lookout oben auf den Felsklippen, ähnlich wie auf der Great Ocean Road, der war noch richtig cool.

Dann ging es nur noch direkt nach Ceduna, wo wir heute übernachten wollten. Es war doch noch ein ganzes Stückchen, das wir fahren mussten und wir sind voll in den Sonnenuntergang gefahren. Das mag ja ganz schön sein, aber zum Fahren ist es echt schrecklich, denn die Sonne scheint immer direkt mitten auf der Straße am Horizont unter zugehen. Und die nächsten Tage fahren wir nur in den Westen. Man sieht nichts.

Zwischendurch hat`s mal ziemlich verbrannt gerochen und wir hatten vor uns auch eine dicke Rauchwolke gesehen, trotzdem hatten wir kurz Angst, dass Bory uns schon wieder ein Strich durch die Rechnung machen wollte. Aber dem war ja nicht so.

Nach 6 waren wir in Ceduna und haben uns einen Campingplatz gesucht. Ich muss doch mal duschen gehen, irgendwann wird’s ja auch eklig. Hier in Ceduna steht ein Hotel neben dem anderen, so auch die Camping Areas. (wo die ganzen Besucher herkommen sollen, frag ich mich, hier gibt s doch nichts). Haben nicht lange Preisvergleich gemacht, einfach einen gewählt und der war auch noch voll billig, was will man mehr. Die Leute, die neben uns noch auf dem Campingplatz waren, waren allerdings so richtige Assis. Ich glaube die können sich alle keine Wohnung leisten und wohnen hier ganzjährig in einem Wohnwagen. Die haben keine Zähne mehr, sind fett, fettige Haare und stinken. Gott, was ist das nur für ein Leben?? Unser direkter Nachbar meinte dann auch Smalltalk damit anfangen zu müssen, dass er uns erzählt wie kalt die Nacht werden soll. Genau das, was wir hören wollen!!

Zuerst haben wir in der äußerst spärlich ausgerichteten Campingküche Essen gekocht. Es gab noch nicht mal Warmwasser, sodass wir zum Spülen erst mal Wasser kochen mussten. Und dann wollten wir heute mal wieder einen schönen heißen Tee trinken, aber das Wasser hat so nach Chlor geschmeckt, den konnte man eigentlich nur weg kippen.

Aber immerhin die Duschen waren schön warm und für diesen Campingplatz noch recht ordentlich. Wie viel besser man sich nach einer Dusche fühlen kann ist sagenhaft!

Wir wissen nun ja noch nicht, wie weit wir morgen kommen, vielleicht bis Border Village, also bis zur Grenze zu Western Australia (WA), und haben ein bisschen im Lonely geblättert, was es auf den Weg dorthin alles gibt. Das man über die Grenze kein Obst und Gemüse mitnehmen darf, wussten wir ja schon, im Lonely war dann aber plötzlich noch von Käse die Rede! Das heißt, wenn wir morgen schon los zur Grenze und weiter fahren, müssen wir morgen noch 7 Birnen, 4 Möhren und ein halbes Kilo Käse essen, das wir so gut wie noch gar nicht angerührt haben! Und das alles nur wegen den Fruit Flys, die so und so über die Grenze fliegen können, egal, ob da nun ein Stück Käse in unserem Auto fährt oder nicht. Aber Regeln sind Regeln, Nicole hat uns auf Fonthill erzählt, dass sie damals an dieser Grenze total gefilzt wurden, jede einzelne Tasche auspacken und jedes kleine Fach im Auto öffnen.

Da bin ich mal gespannt.

Montag, 11.05.2009

Heute morgen sind wir gleich noch mal duschen gegangen, wer weiß wann die nächste kommt. Alles schnell zusammengepackt, unseren letzten full offer an der Tankstelle eingelöst und wieder raus aus Ceduna auf den Eyre Highway 75 km hinter Ceduna kam Penong. Da stand erst mal ein Schild „No Shop for the next 1000 km“, wussten wir Bescheid!

Von dort ging es ab zur Küste zum Point Sinclair / Cactus Beach, der unter den Surfern weltberühmt ist, denn dort gibt es left-handet and soft-handet waves, also Wellen, die nach links und direkt daneben nach rechts brechen. Der Weg bis dorthin war schon einmalig genial! Die Landschaft ändert sich so schnell, dass man den Übergang gar nicht mit kriegt.

Es fing an nur mit kleinen Büschen und plötzlich waren wir an einen kleinen Landstrich zwischen 2 total schönen, ruhigen Seen, eher Teichen, und dahinter standen riesige Sandberge. Es hat optisch alles gar nicht zusammengepasst und war gerade deshalb so toll! Die Sanddünen haben immer mehr zugenommen, aber allmählich mit Büschen bewachsen. Weißer Sand und tief grüne Vegetation, es war richtig schön!

Der Cactus Beach war dann auch genial! 6 Surfer waren im Wasser und haben auf die besonderen Wellen gewartet. Wir haben sie auch gesehen. Es war einfach herrlich dort!! Wir haben unser „Frühstücksbuffet“ ausgepackt und sind ne Weile geblieben. Eigentlich ist es viel zu schön, als das man nach ner halben Stunde wieder fährt, aber wir hatten ja noch ein Stückchen Weg vor uns.

Dann fing die Nullabor Blain an. Nullabor kommt aus dem lat. nulla arbor und bedeutet “kein Baum“. Und so war s auch! Weit und Breit keine Bäume, soweit das Auge reicht, nur kleine Blaubüsche. Und keine Berge oder nur kleine Hügel, es war einfach flach! Das einzige was ich von Australien wusste, bevor ich hierher kam, war, dass ich an einer Stelle gehen will, an der ich in alle Himmelsrichtungen nichts als unendliche Weite sehen will.

Ich denke ich habe die Stelle erreicht, abgesehen von den kleinen Blaubüschen, die wirklich nur knöchelhoch waren, sieht man nichts als den Horizont und es fühlt sich großartig an! Ein paar Kilometer sind wir auch durchs Yalata Aboriginel Land gefahren, hat man aber auch nicht weiter mitgekriegt, wenn dass Schild nicht gestanden hätte, also wir haben keine gesehen.

In Yalata wollten wir am Roadhouse wegen Toiletten anhalten. Das Roadhouse war allerdings mit Brettern zugenagelt und verschlossen. Mit Kreide stand dran geschrieben, no toiletts, no fud , don`t ask! Sehr alt! Weiter ging es.

An der Küste war nun der Head Australian Bight Marine National Park, das zweitgrößte Meeresschutzgebiet der Welt, nach dem Great Barrier Reef, und soll auch total schön sein. Herr Erxleben hat uns 3 Aussichtspunkte empfohlen, die wir unbedingt anfahren sollen, wir waren bis zur Grenze Valsa Border Village insgesamt an vier.

An dem ersten, Head of Bight, kann man zur richtigen Saison 70 – 80 Wale direkt an der Küste beobachten, die jedes Jahr immer wieder herkommen. Jetzt ist natürlich gerade keine Saison. Aber die Küstenfelsen waren phantastisch, die man von hier gut sehen kann. Trotz dessen, dass es die ganze Zeit ein und derselbe Nationalpark war, sah die Landschaft an allen 4 Lookouts total verschieden aus. Konnte man am ersten Links noch die großen Sanddünen vom Cactus Beach und rechts die steilen Felsklippen sehen, und quasi einen Vergleich der Natur hatte, stand man am zweiten Lookout direkt an der Kuppe. Es war ganz flach, wie die letzten hunderte Kilometer auch und mit einem Mal, ohne Abgrenzung geht es total 300m gerade runter ins Meer! Bloß gut, dass du hier nicht warst, Mutti! Aber das war schon beeindruckend, wie das Land hier quasi urplötzlich abgebrochen ist.

Am dritten Punkt ging es schon nicht mehr so steil ab, es war total felsig, aber auch voll grün, ich dachte ich bin in Irland! Der letzte Lookout war dann wieder traumhaft, schöner weißer Strand mit grüner Buschvegetation. Das wunderbarste ist einfach, wie schnell sich die Landschaft so krass verändert!

Ja, ansonsten haben wir bis zur Grenze nur Birnen, Möhren und Käse gegessen, musste ja alles weg.

Gegen 6 waren wir an der Grenze. Entweder hatte der Beamte keine Lust mehr, war einfach nur nett oder wir sahen so glaubwürdig aus, jedenfalls hat er nur in unseren Kofferraum und unseren Kühlschrank geguckt, ein paar Fragen gestellt, habt ihr Honig, Kartoffeln, Zwiebeln dabei, Nummernschild aufgeschrieben, dann konnten wir schon weiter, zum Glück, denn hätten wir das ganze Auto ausräumen müssen, dann hätten wir an der Grenze übernachten müssen.

Wir sind im Westen! WESTERN AUSTRALIA !!!

Es ist dann schon dunkler geworden, aber wir haben noch ne dreiviertel Stunde geschenkt bekommen. In Eucla, dem ersten Roadhouse hinter der Grenze, mussten wir noch mal tanken, dann sind wir noch 70 km gefahren und haben uns auf einem Rastplatz mit einem Blechhüttenklo und einem Mülleimer in der Nähe von Mundrabilla zwischen 2 Bäumen für die Nacht gestellt.

Beim Zelt aufbauen ist uns aufgefallen, dass unser Zigarettenanzünder kaputt ist. Haben als erstes nach der Sicherung geguckt, aber die war noch in Ordnung. Dann wussten wir auch nicht weiter. So konnten wir auch nicht unsere elektrische Luftpumpe für die Matratze benutzen und mussten die einfache zum Treten raus kramen.

Hunger hatten wir nach dem heutigen Stressmarathon auch nicht mehr viel, es gab nur

Instant Nudeln gleich aus dem Topf, das hat gereicht.

Haben noch ein bisschen in dem Westaustralischen Busch gechillt, halb 10 sind wir schlafen.

Dienstag, 12.05.2009

Natürlich muss jetzt nicht nur unser Zigarettenanzünder aus unerklärlichen Gründen kaputt gehen, sondern unsere Luftmatratze auch noch ein Loch haben. Heute morgen sind wir flach auf dem Boden aufgewacht! Super! Wir haben ja noch die einzelne, die Herr Erxleben uns gegeben hat, werden dann wohl noch eine einzelne kaufen müssen, wenn wir die Zivilisation wieder erreicht haben.

Im Zusammenräumen sind wir mittlerweile schon trainiert, klappt immer schneller. Heute

waren wir so früh wie noch nie fertig, um 8 sind wir schon weiter gefahren! Aber nicht weit, wir mussten sofort wieder links ran, weil wir vergessen hatten Öl- und Wasserstand zu checken. Gehört zu unserem täglichen Autoprogramm, früh morgens Öl und Wasser und

beim Tanken, was wir ja auch mindestens einmal am Tag machen müssen, Luftdruck!

Man sagt ja, dass, wenn man hier in Australien am Straßenrand steht, jedes Auto anhält und seine Hilfe anbietet. Während wir da standen sind 6 Autos vorbeigekommen, dass da zwei Mädels in der Motorhaube hangen hat kein Schwein interessiert.Wenn wir wirklich mal Hilfe brauchen, müssen wir wahrscheinlich nackig am Straßenrand stehen!

In Madura haben wir an einem richtig tollen Lookaut unser Buttertoast gefrühstückt und dann war nur noch fahren angesagt, es gab nichts mehr auf der Strecke, was man sich angucken konnte.

In Caiguna waren wir noch tanken, dann ging es auf die längste gerade Strecke (90 Mile Straight Australia`s longest Straight road, 146,6 km) in Australien bis kurz vor Balladonia. Es war gar nicht so schlimm so lange geradeaus zu fahren, wie ich gedacht hätte, man erschreckt sich dann nur wieder vor der ersten Kurve.

Hier haben wir auch noch mal ne dreiviertel Stunde geschenkt bekommen, wir sind jetzt also 1,5 h hinter Adelaide und nur noch 6h vor Deutschland. Damit war unser Tag noch länger, dabei waren wir schon so früh dran!

Die Ortschaften, die auf der Karte eingezeichnet sind, sind ja eigentlich nur Roadhouses, dort gibt es dann eine Tankstelle, Toiletten, Duschen und einen überteuerten kleinen Imbissstand. Das wars. Ausgeschildert sind sie aber schon hundert Kilometer vorher, ungefähr so, als würde Brehna schon in Berlin ausgeschildert sein!

Ich stelle euch heute mal unser Auto vor. Eigentlich leben wir wie die Schnecken, Bory ist alles für uns. Je nachdem, welcher Raum benötigt wird, er kann damit dienen. Er ist Küche und Wohnzimmer, den ganzen Tag über, ab und zu wird er auch mal für die Nacht funktional als Schlafzimmer umgebaut. Während des Tages chill-cut area und abends ein Club, indem gute Musik läuft und Chips gegessen werden. Unser Haus, alles spielt sich hier ab.

Von den ständig wechselnden Funktionen abgesehen, gibt es aber auch eine beständige Ordnung. Fangen wir im Kofferraum an: Mitten liegen unsere beiden Backpacks, links Violas, rechts meiner. In die Lücken rings herum wird alles andere gestopft, was in den Kofferraum gehört, aber nicht irgendwie, alles hat seinen Platz. So steht ganz hinten eine Kiste mit Reserve teilen, also noch ne Klopapierrolle, die mehr zum Nase putzen als für den eigentlichen Zweck verwendet werden, Abwaschlappen, so`n Krempel, den man irgendwann braucht, nur nicht im Moment. Weiterhin steht dort unser Waschmittel, Ölkanister und Schlafsäcke sind dazwischen gequetscht. In der rechten Ecke liegt unser Handwerkzeug (Hammer, Zange, Schraubenzieher......), unser Wasserkocher, Gaskartusche und der große Pott Sonnencreme, die wir uns mal irgendwann an der Ostküste gekauft hatten und die scheinbar nie alle wird. Und links befinden sich dann noch unsere Allzweck- Strand- Wald- Lagerfeuer- Handtücher, die Luftpumpe und Waschtaschen, die man ja auch irgendwie ständig braucht.

Und wenn das alles gepackt ist, kommt oben drauf das Zelt und die Matratzen. Die Kofferklappe geht zu und es ist immer noch Platz.

Hinter dem Beifahrer sitzt Emu unser Eski, der ja jetzt nicht mehr funktioniert. Schön angeschnallt, damit nix passiert. Zu seinen Füßen steht ein Wasserkanister und 2 Esstaschen nach oben gestapelt. Auf der anderen Seite stehen unsere kleinen Rucksäcke, in der Mitte wird alles einfach nach hinten geschmissen, was man mal braucht, das Tagebuch, Wörterbuch oder mal ne Jacke, abends wird’s dann wieder weggeräumt. Auf dem Boden hinter dem Fahrer quetschen sich ein 20 l – Benzinkanister und unsere 3 Pfannen, die Mülltüte ist provisorisch an einen Griff geknickt.

Auf den vorderen sitzen glänzen wir beide, mal links, mal rechts, zwischen uns türmt sich von Tag zu Tag mehr Krempel wie Haarklemmen, 1 Dollar-Stücke, Kaugummis, Kulis, Seife (bei den meisten Toiletten unterwegs gibt es keine), Taschenmesser, unsere Autosonnenseite und Violas Dekomuscheln. Am Schaltknüppel hängt eine rosa Schleife- .In der Fahrertür hat sich noch eine kleine Werkecke gebildet, ein weiterer Schraubenzieher, Klebestreifen, Sekundenkleber, Streichhölzer, Sicherungen, Flickzeug für die Luftmatratze,....In der Beifahrertür – ganz klar- CDs und Straßenkarten. Der Beifahrer ist für Musik und der Orientierung verantwortlich.

Das Handschuhfach geht ungefähr 25x am Tag auf und zu, denn da ist das ganze wichtige Zeug drin: Handys, Portmonees, Fotoapparate, Klopapier und Gummibärchen!

Und das ist Bory, 4 Wände und 6 Fenster! Damit wollen wir noch halb Australien bereisen. Immerhin, die Nullarbor Plain haben wir durchquert und sind heute auch in Norseman angekommen, mussten uns erst mal im IGA n Apfel kaufen, wir hatten ja nur noch Toast und Butter und brauchten was Saftiges. Es war dreiviertel 3 und wir hatten noch den halben Tag. Wieder in der Zivilisation zu sein hat uns wahrscheinlich etwas überfordert, wir sind in die Information gegangen. Dort haben wir als erstes unser Zertifikat abgeholt, dass wir die Nullarbor Plain erfolgreich durchquert haben. Mann, waren wir Stolz! Haben uns den Weg der örtlichen Highlights beschreiben lassen und sind wieder raus. Die Highlights waren ein paar Blechkamele, die auf einem Kreisel in der Stadt standen, und ein Aussichtspunkt auf einem kleinen Berg, von wo man die Stadt, die umliegenden Salzseen, die Mine, in der irgendwelche besonderen Steine abgebaut werden, und das Weite, unendlich Weite flache Land ringsherum sehen konnte. Das war eigentlich ganz nett, nur die Bäume waren hier schon ziemlich hoch gewachsen, man musste durch Blätter gucken.

Wir hatten beschlossen heute schon weiter bis Esperance zu fahren, denn hier gab es nichts weiter und wir hatten noch viel Zeit. Natürlich sind wir doch ins dunkle gekommen. Und gerade als wir erzählen, dass wir ja ganz schön Glück mit dem Wildlife hatten, dass gar nichts über die Straßen gelaufen oder gesprungen ist, rennt ein Hase über die Straße und Viola, die das letzte Stück gefahren war, ist drüber gefahren Genickbruch! Eindeutig. Das hat vielleicht eklig geknackt! Man sollte sich also nie zu früh freuen.

Eigentlich wollten wir heute noch mal wild campen oder uns zumindest wie in Devenport irgendwo auf einen etwas abgelegenen Parkplatz stellen und im Auto schlafen, aber in Esperanca gibt es gar nichts dergleichen. Noch nicht einmal die öffentlichen Toiletten hatten um 7 noch offen.
Also mussten wir uns einen Campingplatz suchen, was nicht so schwer sein sollte, denn es gibt mindestens 8 in und um Esperance, sich dann aber doch als komplizierter Herausstellen sollte. Die Campingplätze zu den wir wollten waren erst mal schlecht ausgeschildert und wir

sind erst mal ein paar Runden durch den Ort getigert. Der erste Campingplatz war schon geschlossen, der Zweite war viel zu teuer, da war ja ein Hotel billiger gewesen, der dritte war auch wieder schon zu und wir waren gerade am verzweifeln, als uns ein Mann hinterher gerannt kam, wir konnten noch über Nacht bleiben. Gott sei Dank. Wir haben einen Platz für unser Zelt gefunden! Dann war ja alles geklärt.

Ich wollte für uns ein paar Nudeln kochen, konnte in der Campkitchen aber keine Herdplatten, sondern nur ein Barbecue finden. Ein Franzose meinte, ich solle es doch mal darauf probieren und hat mir das Ding angemacht. Ich hatte auch kurz den Topf mit Nudeln auf dem Barbecue, mir wurde aber schnell klar, dass nun mal nicht alles funktioniert. Das man Kartoffeln und Eier in der Mikrowelle kochen kann, ja, aber Nudeln auf dem Grill wirklich nicht. Hab dann eben wieder unsere Kartusche raus geholt.

In unserer Luftmatratze haben wir 2 potenzielle Löcher gefunden und diese vor dem Schlafen gehen noch geflickt. Wir wollen noch nicht ganz aufgeben und sind voller Hoffnung ins Zelt.

Mittwoch 13.05.2009

Zu unserer großen Überraschung lagen wir heute morgen noch auf Luft! Das heißt dann wohl, dass mindestens eins unserer beiden vermuteten und verklebten Löcher tatsächlich eins war.

Es wird Zeit, das wir mal wieder waschen und die Wasch maschine auf dem Campingplatz war so billig, Wäscheleinen gibt s auch, also haben wir unsere Klamotten so früh wie möglich in die Maschine geschmissen, damit sie schnell trocken werden und wir diesen langwierigen Akt wieder abhaken können. Die Sonne verschwand natürlich als die Wäsche hing und dunkle Regenwolken zogen heran, sodass wir uns nicht getraut haben die Sachen allein zulassen, in die Stadt zu fahren und später wieder abzuholen, wie wir es eigentlich vorhatten. Letztendlich waren wir bis 12 da und haben die Zeit damit überbrückt Trinkwasser aufzufüllen, unsere elektronischen Geräte aufzuladen und Körperpflege zu betreiben.

In Esperance waren wir erst mal kurz einkaufen, haben eine Telefonierstunde eingelegt und uns dann die Stadt etwas angeguckt. Viel gab es hier wahrlich nicht, aber wir sind mal ein bisschen rumgelaufen.

Im Touristenzentrum haben wir erfahren, dass man den Great Ocean Drive und den Cape Le Grand National Park nicht verpassen sollte. Den Drive wollen wir morgen machen und im Nationalpark kann man auch übernachten, also sind wir heute die 60 km östlich zu dem NP gefahren. Nach dem sich unsere Pläne heute 10x geändert hatten war ich froh, dass wir wieder einen richtigen Plan hatten.

Die Parkgebühren, die man bei den Nationalparks immer bezahlen muss, sollten wir in einem Umschlag in einen Kasten werfen, weil der Schalter nicht mehr besetzt war. Wir haben erst überlegt, ob wir einfach dran vorbei fahren sollten, hatten aber dann doch Angst vor den Überwachungskameras

Auf dem Campingplatz hat uns auch gleich der Ranger abgefangen, hier gibt’s nichts umsonst. Schnell Zelt aufgebaut, denn wir wollten noch mal schnell zum Strand der Lucky Bay schauen, in der wir heute übernachten, der angeblich der zweitweißeste Strand Australiens sein soll. Der weißeste Strand in der Hellfire Bay, ebenfalls hier im Park, ist wegen Buschbrandgefahr gesperrt. Aber ob es die weißesten sind, daran glaub ich auch nicht, das wurde uns auch schon am Whithrount Beach erzählt. Man hat zwar noch erahnen können, dass es dort richtig schön ist, ansonsten war es aber schon zu dunkel, um länger dort zu verweilen. Morgen wollen wir uns den Park noch genauer anschauen, aber was wir bis jetzt gesehen haben gefällt uns schon mal.

Donnerstag, 14.05.2009

Wenn man schon eine Dusche zur Verfügung hat, möchte man sie natürlich auch nutzen.Wenn man campen muss gehören Duschen zu den Luxusgütern. Auch wenn sie mit Solarenergie betrieben werden und man morgens um 7 nur kaltes Wasser zur Verfügung hat. Gott, habe ich gefroren! Da kommt man schon fröstelnd aus dem Zelt, nimmt ne heiße Dusche und muss danach immer noch frieren, weil die Sonne nicht raus kommen will.

Aber durch Bewegung wird man ja bekanntlich warm. 10 nach 8 hatten wir fertig gefrühstückt und alles zusammengepackt und sind für einen Morgenspaziergang an den Strand. Da saßen gerade zwei Kängurus und haben friedlich rumgeschnüffelt. Die hatten gar keine Angst, wir waren bis auf 1m an sie ran! Der Strand ist wirklich richtig toll, es ist echt zu schade, dass kein Badewetter ist. Herrlich weißer, weicher Sand, türkisblaues, klares, sauberes Meer und die schönen braunen Felsen links und rechts vom Strand. Haben einen ausgiebigen Spaziergang gemacht und sind dann zurück zum Auto, um zur nächsten Bucht zu fahren, die wir noch sehen wollten. Die Thistle Core, genauso traumhaft schön, davon kann man ja nicht genug kriegen.

Das eigentliche Highlight im Park ist aber der Frenchman Peak, den man erklimmen kann und von dem man einen guten Rund Umblick über den ganzen Park hat. Das hat mir ja richtig gefehlt, die ganzen Wandertouren in Tassie! Aber wir wurden gewarnt, es sei ein schwerer Aufstieg, und tatsächlich, es ging so steil nach oben, kein Weg einfach nur der Berg, an dem man hoch klettern musste, es war echt gefährlich. Aber spätestens hier sind wir warm geworden, denn es war wirklich anstrengend. Aber es hat sich gelohnt. Vor allem konnte man von dort oben auch den Archipelago of the Recherche sehen, das sind etwa 100 kleine Inselchen vor der Küste, die von Seelöwen, Pinguinen und vielen Vogelarten besiedelt sind.

Es ist nur ein kleiner Nationalpark, ein paar Wanderwege sind gesperrt, andere für uns wieder zeitlich zu lang, wir sind zurück nach Esperance gefahren .

Dort wollten wir in der Bibliothek ins Internet, aber hier muss man dafür bezahlen, da sind wir wieder gegangen. Haben wir also sofort mit dem Great Ocean Drive angefangen, der für heute noch auf dem Plan stand, bei dem man die tollsten Sehenswürdigkeiten der Umgebung sieht.

Wir hatten gerade die zweite Meeresbucht passiert, als unser Kilometeranzeiger nicht mehr funktionierte. Ist einfach zurück auf Null gefahren und dort geblieben. So können wir natürlich nicht weiter fahren! Wir haben den Great Ocean Drive mal schnell an der Karte überflogen und gesehen, dass der auch nur an Strände, Lagunen und Seen vorbeiführt und das haben wir ja heute schon gesehen. Und werden wir wohl auch noch zur genüge sehen! Also haben wir Drive Drive sein lassen, sind zurück nach Esperance und haben mal wieder eine Werkstatt gesucht. Der Mann dort hatte auch sofort Zeit für uns, war allerdings nicht der gesprächigste. Problem war auch schnell geklärt: Bei unserem Ölschaden ist das Öl ja einfach überall hin gelaufen. Eben auch zu diesem Zählding mit Zahnrad-Drehscheibe und Magneten.

Ich hab doch keine Ahnung, das Öl hat jedenfalls den Kontakt unterbrochen.Warum das allerdings jetzt passiert ist, weiß ich auch nicht.

Er konnte jedenfalls ein Ersatzteil besorgen und einbauen.Gott sei Dank wäre das Problem gleich wieder geklärt. Nach unserem Zigarettenanzünder haben wir gleich noch gefragt, aber um da das Problem festzustellen müsste er den ganzen Kasten dort in der Mitte aus einander bauen und das dauert ne weile, und kostet dann natürlich. Haben wir dann sein lassen.

Wir waren noch tanken, dann sind wir weiter, „Fazit“ Esperance ist im Sommer ganz nett mit den tollen Stränden, wenn man baden gehen kann. Im Winter reichen aber auch 2 Tage.

Morgen wollen wir nach Hyden zum Wave Rock und heute schon mal ein Stück in die Richtung fahren, es sind ja wieder 400 km.

Gegen 6 sind wir auf der Rastarea angekommen, die wir uns ausgesucht hatten, es war schon wieder stockdunkel und wir mussten wieder tierisch auf Kängurus aufpassen.

Der Rastplatz war so abgelegen und stockdunkel, ohne Taschenlampe und Autoscheinwerfer konnte man gar nichts sehen, der Mond war auch noch irgendwo hinter den Wolken. Wir hatten extra den Rastplatz angesteuert, weil es hier eine Toilette gibt, die allerdings „ aut of order“ war. Hatten kurz überlegt, ob wir im Auto schlafen sollten, weil es uns doch ein wenig mulmig zumute war, haben aber schließlich doch mutig das Zelt aufgebaut Für den Notfall kamen unser Hammer, Taschenmesser und ne Deo Flasche mit rein.

Es schien wieder eine arschkalte Nacht zu werden.....

Freitag, 15.05.2009

Es war wie erwartet sehr kalt letzte Nacht, ich war echt überrascht, dass ich heute morgen nicht müde war, ich hatte das Gefühl ich lag die ganze Nacht wach. Aber immerhin kam der Hammer und das Taschenmesser nicht zum Einsatz. Nach dieser Nacht haben wir uns beide so eklig gefühlt, dass wir im nächsten Ort- Ravensthorpe – den ersten Campingplatz angesteuert haben und dort duschen gegangen sind. Das ist eben der Nachteil am Wildcampen. Dann sind wir nach Hyden zum Wave Rock gefahren. Eigentlich heißt der riesige Granitfelsen ja Hyden Rock, seine größte Attraktion ist nur der Wave Rock. Eine riesige, kurvige Steinwelle, die gleich zu brechen droht. Laut den Aboriginals soll sich eine riesige Schlange an dem Fels entlang geschlängelt und die Welle geformt haben.
Gegen 1 waren wir da, sind noch kurz in die Info, haben ein paar Prospekte eingesteckt und sind zur Welle. Echt Gigantisch und beeindruckend, von den Bildern hier hatte ich sie mir zwar größer vorgestellt, aber wenn man davor steht, ist sie doch ungeheuer hoch.

Wir sind auf den Wave Rock drauf gegangen, ein wenig auf dem Granit rumgeklettert und anschließend noch zum „ gähnenden Nilpferd“, ebenfalls eine Steinformation an dem Fels.

Hier in der nähe gibt es noch einen weiteren großen Granit, der sich „The Humps“ nennt und eine Höhle mit Felsmalereien zu bieten hat. Die wollen wir uns aber sowieso noch im Norden anschauen, da sind wir nicht noch hingefahren.

In Hyden, der Stadt selbst, waren wir noch mal schnell tanken und Vitamine kaufen, dann gingn es weiter runter zur Küste. Zumindest die Richtung, ganz runter bis Albany werden wir es heute nicht mehr schaffen. Als es dann anfing dunkel zu werden fing die Suche nach einem geeignetem Nachtlager an. Die meisten Parkplätze zu nahe an der Straße, wo man uns sehen konnte, denn dort zu campen ist ja eigentlich nicht erlaubt und auch sonst würden wir lieber unauffällig bleiben wollen.

Viertel 7 haben wir einen abgelegenen Rastplatz in der Nähe von nem Lookaut gefunden und hier unser Zelt aufgeschlagen. Haben gleich wieder den Hammer ausgepackt und unsere Messer kommen auch wieder mit ins Zelt, wir finden aber auch nie einen Platz, wo noch mehr Leute sind. Und wo die ganzen Backpacker sind, die die Westküste traveln, haben wir auch noch nicht raus bekommen.

Wir saßen noch ein Weilchen im Auto, haben Musik gehört und bei jeden vorbeifahrenden Auto nervös geguckt, ob es vielleicht Ranger oder die Polizei ist, die uns von hier vertreiben wollen.

Bevor wir schlafen sind, haben wir noch perfekt vom Auto aus Sterne geguckt, immerhin eine Sternschnuppe gesehen und da wir nur 2 Sternbilder kennen unsere eigenen gebastelt. Ich könnte stundenlang die Sterne anschauen, man sieht ja auch so viele, da es so dunkel ist. Vor allem die Milchstraße! Den australischen Himmel werde ich auch vermissen.

Samstag, 16.05.2009

10 nach 8 war heute morgen wieder alles abgebaut und zusammen geräumt, alle Spuren beseitigt und wir bereit zur Weiterfahrt. Im hellen haben wir erst mal gesehen, welchen Blick man von diesem Lookaut, dem Luis lockout, hat: weite Felder und hinten dran noch im morgigen Nebel gehüllt eine große Bergkette, der Stirling Range National Park.

Weit sind wir aber noch nicht gefahren, 5 km bis in den nächsten Ort, Berden wo es eine richtige Toilette gab und wo wir frühstücken wollten.

Auf dem Parkplatz stand ein Mann aus Cairns mit seinem Campervan, muss die Nacht wohl dort verbracht haben. Der war richtig nett, hat uns heißes Wasser gegeben, damit wir endlich mal wieder und durch gefroren wie wir waren heißen Tee trinken können, wir haben uns ein wenig mit ihm unterhalten und noch hilfreiche Tipps für`s Wildcampen bekommen. Da gibt es nämlich ein Buch ähnlich einem Straßenatlas, in dem alle Plätze eingetragen sind, wo man problemlos Wildcampen kann, mit Wegbeschreibung, denn sie sind ja nicht immer so offensichtlich. Der Mann hatte dieses Buch und wir haben uns zumindest unsere geplante Route schnell ab fotografiert. Dann sind wir weiter bis Albany und haben dort als erstes die Touristeninfo angesteuert.

Albany war uns auf dem ersten Blick schon viel sympathischer als Esperance und wir sind auch gleich los, um die Stadt zu erkunden.
Nicht zu touristisch, aber auch nicht langweilig- australisch, es gab viele schöne alte Gebäude, die Stadt ist älter als Perth, genauer gesagt die älteste europäische Siedlung in WA(Western Australia). Für den Farmers Marker, der jeden Samstag Vormittag stattfindet waren wir mal wieder zu spät, zu lange in der Stadt rumgetrödelt. Wir waren am Wahrzeichen der Stadt gewesen, einem großen Stein inmitten der Stadt, der einem
Hundekopf ähnelt und deshalb auch einfallsreich „Dog Rock“ genannt wird und noch tanken, bevor wir uns auf zu einem der Must – Do`s von Albany machten, dem Torndirrup National Park 10 km südlich der Stadt . Das bekannteste und sehenswerteste hier sind The Gap, eine riesige Lücke in den Felsklippen, in der das Meereswasser nur so hoch spritzt, und The Natural Bridge, eine natürliche (Stein-)Brücke. War schon nicht schlecht, sehr hoch und gefährlich. So etwas wie Absperrung oder Geländer kennt man hier in Australien nicht, diese Erfahrung müssen wir immer wieder machen.

Aber mindestens genau so beeindruckend fand ich die Blow Holes etwas tiefer im National Park drin. Ein ganz kleiner Spalt im Gestein, durch den es nur so pfeift, wenn das Meer einige Meter tiefer gegen den Fels prallt. Durch den Spalt kommt weißer Nebel, was wohl eigentlich Wasser sein wird, es sieht aus wie bei einer alten Dampflok. Man kann es nicht beschreiben, man muss es sehen, und hören! Es ist so laut und klingt irgendwie bedrohlich, manchmal bin ich richtig erschrocken.

Heute war es schon wieder so heiß, dass wir die kurzen Hosen vorgekramt haben, da konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie ich nachts nur so frieren kann...

Wir sind weiter nach Denmark. Denmark ist ein kleines, niedliches Städtchen für einen Sonntagnachmittag. Leider ist heute erst Samstag und zu hatte sowieso schon alles, es war ja schon nach 5! Aber schade eigentlich, ich fand es wirklich sehr nett. Aber immerhin sind wir den Mt. Shadforth Scenic Driv gefahren, der ein bisschen um die Stadt herumführt. Hat ein bisschen an Deutschland erinnert, viele Kuhweiden und Bauernhäuser. Ziel war ein Lookout hoch oben auf dem Berg , na ja, war jetzt nicht so überwältigend.

Wir sind dann mal die Fotos von den Wildcampingplätzen durchgegangen und haben uns für einen am Meer ein Stück hinter Denmark entschieden. Hier gibt’s kein Strom, kein Handyempfang, aber immerhin Toiletten und Duschen (mit hoffentlich warmen Wasser) und das Meeresrauschen am Pany`s Beach, und Menschen um uns herum! Da können wir heute wenigsten beruhigt schlafen gehen.

Sonntag,17.05.2009

Von wegen warmes Wasser! Ich bin um 7 aus meinen halbwegs warmen Schlafsack, allerdings mit Eisfüßen gekrabbelt und wollte duschen. Draußen war es auch noch arschkalt, in der Bucht hangen noch dicke Nebelschwaden über dem Meer. Eigentlich hab ich gar nicht mit warmen Wasser gerechnet, aber ein kleines Fünkchen Hoffnung war schon noch da.

Das Wasser der Duschen in Cape Le Grand NP in Esparance war kalt, dieses hier war eiskalt! Ich hab sofort Kopfschmerzen bekommen, als ich meine Haare nass gemacht hab, hier wird man echt abgehärtet, schlimmer kann es in der sibirischen Wüste auch nicht sein, was wir alles mitmachen! Ich hab das Wasser auf 5° C geschätzt, Viola auf 5°C, vergleichbar, als wenn Eiswürfel aus dem Duschkopf kommen!

Ich hab mich auch gleich noch mal ins Zelt gelegt und mit allem, was ich hatte zugedeckt, bis Viola fertig war, wir alles zusammen räumen und dann ins Auto und weiterfahren konnten. Heizung auf 4, hot, Gesicht und Füße.

Wir haben uns vorgenommen, kein Campingplatz mit Solarbetrieb mehr!

Wir sind ins Valley of the Giants nahe Walpole zum Tree Top Walk gefahren. Die Eintrittskarten hatten wir schon von Violas Eltern bekommen, die ebenfalls hier waren, bei denen die Karten allerdings nicht entwertet wurden .

Der Tree Top Walk war ein 600m langer Weg auf einer Stahlkonstruktion durch die Baumkronen der riesigen, uralten Tingle Bäume.

Das war voll schön, an der höchsten Stelle ist man 40m über dem Boden und steht teils auf den Bäumen, teils waren sie noch größer und man sah nur Äste, Zweige und Blätter links und rechts. Die ältesten Bäume sind über 100 Jahre alt.

An manchen Stellen konnte man über das Valley of the Giants blicken, sah echt toll aus.

Es ist beeindruckend wie und vor allem gerade die Red Tingles wachsen können. Wir sind den Tree Top Walk gleich zweimal gegangen, weil’s so schön war.

Am Boden gab es aber auch noch einen kurzen Wanderweg durch die Red Tingles.

Von denen die meisten im Stamm von innen ausgebrannt sind und man durch ihnen hindurch laufen kann. Ich weiß nicht wie viele Bilder ich heute von Bäumen gemacht habe. Und man bekommt einen ganzen Baum fast gar nicht auf ein Bild! Unten entlang gab es noch einen kleinen Walk dem Ancient Empire Walk, bei dem man nun nicht mehr nach unten, sondern nach oben gucken musste und durch die ausgebrannten Stämme laufen konnte.

Auf unserem weiteren Weg nach Pemberton haben wir noch mal an einem Lookaut über den Bäumen angehalten und einen kurzen Waldspaziergang gemacht, bei dem man ungefähr dasselbe gesehen hat, aber jeder Baum ist doch etwas anders!

Durch die Wälder bis Pemberton haben wir immer wieder Rauchwolken entdeckt und es hat sehr verbrannt gestunken. Ich dachte erst Buschfeuer! Aber wie uns ein netter Mann später auf dem Gloucester Tree erklärte, werden Feuer gelegt und das Unterholz abgebrannt, dass, im Falle ein Buschfeuer bricht aus, und die Gefahr ist zur Zeit sehr groß, nicht so viel passiert und man es schneller wieder eindämmen kann.

Der Gloucester Tree befindet sich im Gloucester National Park bei Pemberton und ist ein 61m hoher Baum, den man auf langen Nägeln, oder besser Eisenstangen, die spiralförmig in den Baum gesteckt wurden, hoch klettern kann.

Von dort oben soll man eine tolle Sicht haben, das wollten wir uns nicht entgehen lassen!

Die 3 Jungs vor uns haben sich nur bis zur Hälfte hoch getraut, wir sind die 153 Stangen bis ganz rauf geklettert. War schon ziemlich hoch, aber auch schön, wenn man plötzlich neben den kunterbunten Vögeln in den Baumkronen hockt .

Von oben hatte man tatsächlich einen genialen Blick auf alle Bäume der Umgebung, so weit man gucken konnte. Der Gloucester Tree ist der größte Fire Lookaut Tree, der noch genutzt wird. Von hier oben werden die ganzen Buschfeuer ausgemacht, die hin und wieder ausbrechen. Wir konnten die dicken Rauchwolken auch sehen, die uns zuvor in den Wäldern aufgefallen sind. Wir standen noch ein ganzes Weilchen oben, bevor wir wieder runter geklettert sind.

Hier haben wir auch endlich mal gutes Trinkwasser gefunden und alle Flaschen aufgefüllt, was wir hier alles trinken ist sagenhaft!

Mittlerweile war es auch schon wieder dunkel geworden, wir wollten zumindest noch in die Nähe von Augusta kommen. Plötzlich hockten auch wieder zwei Kängurus vor uns auf der Straße und machten keine Anstalten sich zu bewegen. Die Räder haben so gequalmt, als ich auf die Bremse gegangen bin, dass ich erst dachte, ich habe das Auto kaputt gemacht! Es fährt aber noch, Kängurus leben, die Fahrt ging weiter.

Allerdings haben wir keinen geeigneten Platz mehr zum Wildcampen gefunden und plötzlich waren wir schon in Augusta. Haben uns dann einfach auf einen Parkplatz mit öffentlichen Toiletten in der Nähe gestellt.

Da stand auch schon ein anderes Backpackerauto, die, warum auch immer, schon um halb 8 schlafen gegangen sind. Eigentlich ist ja auch verboten im Auto irgendwo in der Stadt zu schlafen und wir hatten dann auch ein bisschen Schiss, dass die Polizei kommt und uns wieder wegschickt. Wir haben versteckt hinterm Auto schnell ein Süppchen gekocht und im Dunkeln im Auto gegessen, um nicht weiter aufzufallen. Aber immerhin sind wir nicht allein wenn jemand kommt sind die neben uns genauso dran.

Unsere Ordnung im Auto mussten wir etwas umräumen, um Platz zum Schlafen zu haben, aber es war dann doch recht gemütlich. Licht haben wir allerdings keins mehr gemacht!

Montag, 18.05.2009

Wir wurden nicht vertrieben. Wir hatten eine ruhige, angenehme warme Nacht. Zwar nicht bequemer als im Zelt, aber von den Temperaturverhältnissen viel besser, wir sollten öfters im Auto übernachten.

Alles wieder an Ort und Stelle zu rücken hat schon seine Zeit gedauert, dann sind wir zum Cape Leeuwin gefahren, wo ein toller Leuchtturm steht, den uns Violas Eltern empfohlen haben.

Der Leuchtturm und das Gelände ringsherum öffnet erst um 9 Uhr, da wir schon früher da waren, haben wir noch gemütlich in der Bucht gefrühstückt.

Obwohl mich eine Tour durch den Leuchtturm schon interessiert hätte, wollten wir nur unten ein bisschen rumlaufen, weil es viel zu teuer war. Wahrscheinlich hatten wir beide geradeunser schönstes Lächeln aufgesetzt, denn der Mann hinter der Kasse hat uns die Tourkarten einfach so geschenkt. Fand ich ja sehr nett und hab mich gefreut.

Dann waren wir bei der Führung (aller 40 min findet eine statt) die einzigen leider, haben also quasi eine Privatführung bekommen. Es war auch total interessant, was der Mann uns erzählte, über die Geschichte und Funktion des Turms, Schiffsuntergänge.... bis nach oben konnten wir auch 186 Stufen. Mit.39 m ist es der größte Leuchtturm der Hauptinsel, auf Lasste soll es noch einen größeren geben, und es ist auch ein wahnsinnig schöner Leuchtturm, irgendwie haben die was.

Aber das noch viel interessantere war, dass sich hier vor dem Kap, das übrigens der südwestliche Punkt Australiens ist, der Indische Ozean und das Südpolarmeer treffen. An einem Fels, der sich vor der Küste im Meer befand, konnte man das sehr gut ausmachen, die Wellen kamen aus 2 verschiedenen Richtungen, sind Links vom Felsen und rechts vom Fels gebrochen.

Der nette Leuchtturmwärter hat uns auch einen anderen großen Fels im Meer gezeigt, bei dem, wenn man durch die Erde durch geht, man direkt im Weißen Haus rauskommt. Faszinierend! Wir sind weiter nach Margret River gefahren, welches für seine Weine und tollen Surfstränden weltweit bekannt und beliebt ist. Die Weinreben haben wir gesehen, die Blätter waren rot-gelb gefärbt, das sah toll aus. An den Stränden waren wir nicht gewesen, da sowieso kein Badewetter ist. Wir haben uns ordentlich Zeit gelassen durch die Stadt zu bummeln.

Gegen 2 sind wir den Busser Highway weiter rauf bis Busselton gefahren. In Busselton steht mit 2 km die längste Jetty (Landungssteg) der Südhalbkugel. Wir konnten aber nicht bis ganz zum Schluss gehen, da das letzte Stück wegen Umbau- oder Reparaturarbeiten gesperrt war. Es war aber trotzdem richtig schön da, jetzt waren wir also auch in der Geographe Bay, in die ich noch so gern wollte, für die wir aber nicht mehr die Zeit haben, um uns mehr anzuschauen.

Nach Busselton sind wir dann nur noch bis Perth hoch durchgefahren. Eigentlich wollten wir noch im Hellen oder zumindest in der Dämmerung ankommen, daraus ist allerdings nichts mehr geworden.
Wir wollten auf einen Campingplatz (mal etwas Luxus), der noch in den Vororten ist, aber doch nahe genug an Perth ran, damit wir es morgen nicht mehr so weit bis in die Stadt rein haben. Aber irgendwie werden dann keine Campingplätze mehr ausgeschildert, als wir dachten, jetzt sind wir nahe genug. Wir sind dort rum gefahren, haben Campingplätze gesucht und bald die Orientierung verloren. An der nächsten Tankstelle wollten wir fragen gehen. Der Mann allerdings überhaupt keinen Plan und wollte uns nach Fremantle schicken, eine ebenso beliebte und belebte Hafenstadt wie Perth quasi direkt nebenan. Viele meinen, es sei ein Vorort, stimmt aber nicht.

Jedenfalls kam das für uns nicht in Frage, wir wollten außerhalb der Stadt bleiben, außerdem war es sowieso eine sehr vage Aussage. Ein anderer Mann, der gerade tanken war, hat das Gespräch mitbekommen und konnte uns einen Campingplatz ganz in der Nähe sagen. Er hat uns dann sogar noch bis dorthin gebracht, das wir uns nicht verfahren und ihn schneller finden. Der Campingplatz war allerdings schon zu, keiner rührte sich, als wir an die Tür gehämmert haben und sowieso war es eigentlich ein Platz, wo die Assis dauerhaft leben, hier wollten wir nur ungern bleiben. Der nette Mann hat währenddessen weiter im Stadtatlas nach Campingplätzen für uns gesucht und konnte uns noch 2 weitere nennen. Wir haben uns für seine freundliche Hilfe bedankt und sind los. Bei den ersten wurde uns gleich gesagt, dass sie keine Campsites für Zelte anbieten und bei den anderen wurden wir auch abgewimmelt, es sei schon zu spät, obwohl an der Tür stand check-in bis 9pm.

Waren wir also wieder am Anfang. Und als wir noch verzweifelt vor der Tür standen und überlegten, was wir nun machen, kam der Mann doch noch raus und hat uns einen Platz gegeben, hatte wohl Mitleid mit uns. Fanden wir aber ganz nett und waren froh, dass die Sucherei nun ein Ende hatte. Mittlerweile war es halb8 und natürlich schon lange dunkel. Da wir heute bessere Kochmöglichkeiten haben als beim Wildcampen, sollte es mal etwas anderes als Nudeln und Reis aus einen Topf mit 2 Gabeln geben. Wir wollten zum nächsten Woolworth . Woolworth macht hier um 7 zu!! Wir sind in einer Großstadt! Es ist Wochentags! Wir konnten es kaum glauben. Das einzige, was wohl noch offen hatte war IGA, aber auch nur bis 8. Mussten uns also beeilen noch ein offenes Geschäft zu finden.

Standen wir dann im Laden, wussten wir nicht, was wir kaufen sollten. Letztendlich waren es nur ein paar Kartoffeln und Eier. Na ja, immerhin ein wenig Abwechselung! Die Campingküche hatte dann nur bis 10 offen und wir mussten auch noch unter Zeitdruck kochen, essen und abwaschen, was mit langkochenden Kartoffeln nicht so einfach war.

So schön der Tag begonnen hatte, so stressig endete er.

Wir waren froh, als wir schließlich nur noch im Zelt liegen und schlafen konnten.

Dienstag, 19.05.2009

Langsam scheint es wirklich wärmer zu werden, die Nacht war richtig angenehm. Trotzdem war die heiße Dusche, die es hier gibt Gold wert. Ausgiebig warm duschen, wie lange konnten wir das nicht mehr! Als erstes mussten wir klären, ob wir noch 2 Nächte länger bleiben können, alles geklappt, wir können bleiben.

Nach einem schnellen Frühstück ging`s dann in die Stadt. Es gab 2 Möglichkeiten, entweder mit dem Bus bis Fremantle und von dort mit der Bahn bis nach Perth oder direkt mit dem Bus in die City rein. Wir haben uns für letzteres entschieden, wobei wir mit dem Auto aber noch ein Stück bis zur Haltestelle fahren mussten.

Bory haben wir auf irgendein Parkplatz stehen lassen und sind das letzte Stück bis zur Haltestelle gelaufen. Die war allerdings noch etwas weiter, als wir gedacht hatten. Das ist hier in Australien auch so ein Ding, alles wird nur ungefähr angegeben, Haltestellen, Zeiten... Aber wir haben die Haltestelle gefunden und saßen dann einen Bus später als geplant in einem schönen Linienbus und mussten eine dreiviertel Stunde später ganz unkompliziert an der Endstation Wellington Street am Bahnhaof aussteigen.

Im Lonely war ein Stadtspaziergang vorgeschlagen, bei dem man alle Besonderheiten der Stadt sieht, wie damals in Hobart. Er sollte 2h dauern, sind wir gegangen. Der Rundweg führte uns an allem Wichtigen der Stadt vorbei, der Mall, Town Hall, Museen, Art Gallery, der Cathedrale, dem Gouvernment House, und vielen anderen schönen alten Gebäuden mit Geschichte. Perth ist nicht so riesig groß wie Sydney oder Melbourne, hat aber trotzdem Großstadtflair. Es ist richtig gemütlich hier, nicht so hektisch, nicht Unmengen Autos auf den Straßen und nicht viele Menschen. Eine richtig schöne Stadt. Im Stirling Garden, einem kleinen Park im Gerichtsviertel haben wir ein Päuschen eingelegt und beschlossen den Rest des Rundgangs morgen weiter zu machen. Jetzt hatten wir erstmal Hunger und sind zurück in die Mall und dort noch kurz rumgeschlendert.

In der Bibliothek wollten wir dann endlich mal wieder ins Internet, da war es aber zu voll und wir sind doch zu Peterpans und unseren ganzen Backbacker Internetcafés gegangen, wenns die schon mal gibt, sollte man sie auch nutzen. Anderthalb Stunden sind einfach zu wenig, vor allem, wenn der geschriebene Text plötzlich gelöscht ist. Aarrgghh!! Aber länger wollten wir nicht bleiben, es war schon halb 5 und wir wollten doch weiter. Bei Meggns haben wir uns noch ein Eis für 50 Dollar Cents gegönnt und sind nun weiter zur Bushaltestelle des kostenlosen Stadtbusses in die St. George Tce, der uns in den Kings Park bringen sollte.

Er ist voll schön! Ein bisschen auf einem Berg gelegen konnte man von dort oben auf das CBD Perths und den Swan River schauen, der durch die Stadt fließt. Dort steht auch noch ein großes War Memoirel und eine ewige Flamme für die im Krieg Gefallenen, das ist auch schön gemacht. Und es war ja gerade dabei dunkel zu werden, da sah die City gleich noch schöner aus! Mit den 4 Palmen die noch davor stehen, ist es einen wunderschöne Aussicht, wenn man auf die Stadt guckt.

Viola wollte hier im Park joggen gehen, was sie auch getan hat, ich hab mir derweile eine Bank gesucht und einfach nur mein Dasein in Perth genossen, es war ja noch warm, aber zu dunkel, um sich den Park oder den Botanischen Garten anzuschauen, das wollten wir morgen richtig machen.

Wir haben den letzten Bus gerade noch erwischt, der uns in die Stadt bringen sollte. Dort haben wir kurzerhand beschlossen noch in der Stadt was zu essen, denn mit dem Bus zurück und dann noch mit dem Auto in den nächsten Supermarkt zu fahren würde zu lange dauern, da haben die Geschäfte schon zu und wir müssen hungern.

Das schlimmste allerdings war, dass die ganzen Fressstände in der Stadt AUCH schon zu hatten, wo gibt’s denn so was! Außer Mc Donalds und Hungary Jacks war alles zu, Subway hat vor unseren Augen geschlossen, das einzige was wir noch finden konnten war ein Kebabstand und da wir ohnehin mal australischen Kebab probieren wollten, sind wir dort geblieben.

Dreiviertel 8 sind wir mit den Bus wieder zurück. Das war auch eine spannende Angelegenheit die richtige Haltestelle im Dunkeln wieder zuerkennen, an der wir eingestiegen waren, wir brauchten ja unser Auto wieder.

Auf dem Campingplatz haben wir noch kurz Pläne für den nächsten Tag gemacht, und haben Postkarten geschrieben, dann sind wir schlafen.

Mittwoch, 20.05.2009

Heute haben wir noch mal die andere Route nach Perth rein ausprobiert, direkt vom Campingplatz aus mit dem Bus nach Fremantle und dann mit der Bahn. Vom Zeitaufwand hat es ungefähr genauso lange gedauert, aber es war praktischer.

In Perth sind wir nochmal durch die Stadt spaziert, nochmal hier und da rein und haben die letzten Fotos geschossen, dann sind wir wider ins Internet, als Charlotte und Lisa, weil wir gestern einfach ohne zu bezahlen gegangen sind. Heute auch wieder.

Auf dem Weg haben wir noch an einer Umfrage übers Rodeoreiten teilgenommen, die ein paar Mädels von der Schule aus machen mussten, was wir darüber denken, ob es Tierquälerei ist, ob wir es schon mal gemacht haben,... dann ging`s wieder mit Linie 37 in den Kings Park. Mittlerweile knurrte uns schon der Magen, sodass wir uns als erstes nur auf die Wiese fallen haben lassen und ein kleines Mittagspicknick gemacht haben.

Bevor wir durch den Botanischen Garten spaziert sind, waren wir noch in einem sehr schönen, aber leider auch sehr teuren Geschäft mit Artefakten direkt neben der Info. Dort haben wir uns noch schnell einen Parkplan besorgt, dann ging`s los.

Der Park an sich ist 400 ha groß. Also sehr groß, und schließt den Botanischcen Garten mit ein. Der ist an sich eigentlich gar nicht mal so groß, aber sehr schön gemacht. Dort werden die unterschiedlichsten Vegetationsformen von western Australiea mit den für dieses Gebiet typischen Pflanzen dargestellt, Desert, Wüste, Wälder, war richtig schön. Die beiden Hauptattraktionen, den Lotterywest Federation Walkway, eine 220 m lange Glasbrücke, die durch die Baumgipfel führt, quasi der Tree Top Walk des Perthers Botanical Gardens, und den DNA- Tower, ein Turm, der aussieht wie unser Pegelturm in Bitterfeld, nur um einiges kleiner, haben wir uns auch nicht entgehen lassen, wobei die Brücke nichts Besonderes mehr war, wenn man den Tree Topwalk schon gemacht hatte. Aber vom Turm aus konnte man gut über den Park blicken und seine Größe zumindest erahnen.

Mit der Bahn sind wir anschließend wieder zurück nach Frematle, wo wir den Abend verbringen wollten, durch die Stadt bummeln und ein typisch Western Australisches Bier probieren wollten, Emu Bitter.

Zum Glück hatte Viola aber noch auf den Busplan geschaut, bevor wir los in die Stadt sind, denn der letzte Bus zu unserem Campingplatz fuhr um 7:20 Uhr, nur 40 min später! Mit dem Bier ist es dann nichts mehr geworden. Wir sind schnell einmal durch die Straßen gehetzt, um festzustellen, dass Fremantle sehr schön und gemütlich ist und man hier problemlos ein Weilchen Zeit verbringen kann, was die Sache nicht gerade leichter machte, denn wir haben keine Zeit!

Waren wir also um 8 wieder auf dem Campingplatz, das hatte ich mir doch ein bisschen anders vorgestellt. Das Emu Bitter haben wir uns nun für Broome vorgenommen, in einem schönen australischen Pub!

Auch wenn der Abend anders verlaufen sollte war uns nicht langweilig und haben die Zeit zumindest noch sinnvoll fürs planen, belesen, telefonieren und Tagebuch schreiben genutzt.

weiter in Perth - Broome