Perth - Broome












Donnerstag, 21.05.2009

Bevor es heute weiter in Richtung Norden geht, wollten wir nochmal waschen. Aber es regnete! Es hatte schon in der Nacht so dolle geregnet, ich dachte wir schwimmen weg! Trotzdem mussten wir waschen.

Während die Maschine rüttelte sind wir schnell einkaufen gefahren, Essen für die kommenden Tage im Busch zu kaufen. Wir haben es gewagt die Wäsche auf die Leinen zu hängen, da es gerade aufgehört hatte zu schiffen und ein schöner Wind zum trocknen ging. Zwischenzeitlich wollten wir Eierkuchen schon für heute Abend machen. Zutaten dafür hatten wir alle, nur Milch fehlte und die hatten wir gekauft. Als wir uns aber dann auf in die Küche machen wollten, konnten wir unser Mehl nicht finden uns aber auch gar nicht erklären wann wir es alle gemacht haben sollten. So ist Viola nochmal losgefahren Mehl kaufen, ich bin bei der Wäsche geblieben, im Fall es fängt wieder an mit regnen. Hat alles prima geklappt, Eierkuchen sind was geworden und haben unserem Auto eine neue Note gegeben, und gerade als wir die trockene Wäsche abgehangen hatten, kam wieder runter was nur runter kommen wollte. Perfektes Timing also!

Mittlerweile war es schon Mittags, wir sind nochmal nach Fremantle gefahren, hatten wir gestern ja nur im Dunkeln gesehen. Aber da es immer wieder angefangen hatte zu regnen, war das auch nur ungemütlich und hat keinen Spaß gemacht. Wir sind zwar nochmal eine Runde durch die Stadt gelaufen, waren aber auch froh, als wir wieder im warmen, trocknen Auto sitzen konnten.

Aus Perth schließlich wieder raus zu kommen hat eine Ewigkeit gedauert. Das sind ja so viele Vororte! So groß ist die Stadt an sich gar nicht. Aber immerhin, wir haben den richtigen Highway gefunden, der uns nun die Westküste hochbringen soll und konnten wieder etwas entspannen.

Wir sind bis Cervantes gefahren, der nächste Ort zum Nambung Nationalpark, wo wir morgen hin wollen. Dort hatten wir auch einen perfekten Parkplatz für die Nacht gefunden, mit Toiletten in der Nähe, wäre genau das Richtige gewesen, denn das Zelt konnten wir auch heute nicht mehr aufbauen, es hatte ja immer noch so dolle geregnet, wenn dort nicht ein großes Schild gestanden hätte, campen verboten, ein Verstoß wird mit 400 $ Strafe verfolgt. Es war aber erst halb 7, da wollten wir uns noch nicht in den Busch stellen und sind ein bisschen da geblieben, wo wir noch Licht von einer Straßenlaterne hatten.

Eierkuchen haben für australische Verhältnisse richtig lecker geschmeckt. Und überhaupt war es im Auto gleich noch viel gemütlicher, wie es draußen so gestürmt und geregnet hatte.Gegen 10 wollten wir dann zu einem Platz, bei dem wir über Nacht bleiben können, haben im Auto aber schon alles so zurecht gerückt und zum schlafen fertig gemacht, dass wir später nur noch Motor aus und nach hinten in den Sitz fallen müssen, sogar der Beifahrersitz wurde mit der Zange nach hinten geschraubt.

Wir sind noch ein paar Runden auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz durch den Ort gefahren, aber überall standen diese Schilder. Schade, also mussten wir wieder ein Stück aus dem Ort raus und ein abgeschiedenen Parkplatz im Busch suchen.

Bei dem ersten den wir finden konnten war campen auch ausdrücklich verboten, also sind wir weiter, hatten aber gleich gesagt, wir bleiben einfach beim nächsten, Scheiß egal, welche Schilder da stehen, es wurde ja immer später. Aber erfreulicherweise stand bei der nächsten Restarea schon ein Camperwagen. Haben uns einfach daneben gestellt und keine Gedanken mehr darüber gemacht, ob es nun erlaubt ist oder nicht.

Bevor wir schlafen wollten hat Viola noch schnell ein Gebet gen Himmel geschickt, dass es morgen nicht mehr so dolle regnet, schließlich wollen wir in den National Park und die Pinnacles sehen! Das ist aber auch ein Scheiß Wetter, da macht reisen doch gar kein Spaß!

Freitag, 22.05.2009

Unsere Gebete wurden erhört, der Regen hatte größtenteils aufgehört, es waren nur noch ein paar dunkle Wolken am Himmel, die mal eine kurze Husche runter ließen, dahinter konnte man aber schon blauen Himmel sehen und für die Sonne gab es auch reichlich Lücken in der Wolkendecke. Wir konnten uns also auf die Pinnacles freuen!

Bevor wir aber in den Nambung Nationalpark gefahren sind, der 17 km südlich von Cervantes liegt, sind wir nochmal in die Stadt rein ein mehr oder weniger richtiges Bad benutzen. Ein Waschbecken und eine richtige Toilette sind doch schon besser als nur eine Wasserflasche im Busch, noch so eklig sie sein mögen.

Durch die Pinnacles führte ein 4 km langer Rundweg, den man mit dem Auto fahren und immer wieder anhalten und zu den Lookouts oder einfach zu den Pinnacles laufen konnte. Die Pinnacles sind Tausende von Kalksteinsäulen, die in einer Art Wüste stehen. Gerade noch durch die größte Vegetation gefahren, gab es hier nur noch Sand, hin und wieder nur mal eins, zwei Büsche. Es war beeindruckend, die vielen großen und kleinen Säulen (die größten sollen 5m hoch sein) in den verschiedenen Formen zu sehen, viele enden mit einer Spitze nach oben. Wir hatten uns viel Zeit für die Runde genommen, oft angehalten und viele Fotos gemacht! Die 4km waren viel zu schnell vorbei. Hin und wieder kamen noch ein paar Tropfen Regen runter, da haben wir einfach angehalten und gewartet bis es vorbei war, im Regen wollten wir die Pinnacles nicht sehen! Aber es war ja auch immer nur ganz kurz.

Im dazugehörigen Infozentrum wurden die 2 Entstehungstheorien dieser Naturgebilde erklärt, war für mich sehr interessant, hab mir alles durchgelesen und mich für eine Theorie entschieden, die ich glaubwürdiger finde.

Es ging weiter bis Dongara-Port-Denison. Der Ort direkt an der Küste war im Lonely so nett beschrieben, da haben wir unsere Mittagspause spontan nach dort verlegt. Wir saßen mit wunderschönen Blick auf Strand, Küste und Hafen am Fisherman`s Lookout Obelisk und haben die letzten Eierkuchen von gestern gegessen. Trotz dessen, dass wir an der windgeschützten Stelle saßen war der Wind noch so heftig, dass wir befürchteten der Zucker fliegt vom Eierkuchen!

So ewig lange sind wir aber nicht geblieben, wollten noch weiter bis Geraldton. Dort haben wir so lange die Info gesucht, bis wir sie gefunden hatten, hatten wir bereits den ganzen Ort gesehen und brauchten sie nicht mehr.

In Australien macht ja generell alles früh zu, aber in western Australia ist es echt ganz besonders schlimm. Das Museum, welches wir uns gerne angeschaut hätten, hatte um 4 Uhr schon zu! Sind uns also noch die Cathedral of St. Francis Xavier und der Leuchtturm geblieben, die wir uns anschauen wollten. Das War Memorial haben wir gleich weggelassen, die gibt’s in jedem, wirklich jedem noch so kleinem Dorf, obwohl das hier in Geraldton doch irgendwie außergewöhnlicher sein soll.

Die Cathedrale jedenfalls sah von außen total schön aus, wie ein kleines Schloß mit vielen Türmchen und einer großen Kuppel, von innen allerdings die hässlichste Kirche, die ich bis jetzt gesehen habe (okey, so viele sind das jetzt nicht). Sie war orange- grau gestrichen und überall standen kitschige Figuren rum! Den Leuchtturm hatten wir uns auch anders vorgestellt, er wurde Bonbonfarben beschrieben, war aber auch nur ein gewöhnlicher rot-weiß gestreifter Leuchtturm.

Sumasumarum, Geraldton ist ganz nett, muss man aber auch nicht länger bleiben.

Wir sind anschließend nur noch 52 km bis Northhampton gefahren, wo wir legal auf einem Rastplatz übernachten konnten. Das hatten wir in einem Camperbuch in Geraldton gelesen, die Frau in dem Buchladen war davon nicht so begeistert, als wir anfingen in dem Buch rumzublättern („Diese Bücher sind nicht dazu da eure Ferien zu planen!“). Aber man muss sich ja schließlich erst angucken was man eventuell „kaufen“ möchte. Egal, wir hatten einen Platz für die Nacht. Um die beste Stelle auszusuchen, ist Viola einen kleinen Schleichweg in die Büsche rein gefahren. Als dieser jedoch immer enger wurde und schließlich so eng war, dass wir mit dem Auto nicht weiter konnten, mussten wir einsehen, dass es ein Spazierweg durch einen Minipark für Fußgänger war. Mit etwa 20 Einlenkungsmanövern sind wir da aber wieder raus gekommen und haben hinter den Toiletten geparkt. Da es immer noch immer wieder regnete war uns schnell klar, es wird wieder eine weitere Nacht im Auto.

Wir haben uns wieder ein paar Nudeln auf dem Gaskocher gemacht, den Topf dann auf die Handbremse gestellt und bei Regen im warmen Auto die Spirellis mit Pesto aus dem Topf gestochert. Ich bin echt überrascht, dass uns Nudeln noch nicht zum Halse raushängen, so oft, wie wir sie essen! Aber immerhin, jeden zweiten Tag gibt’s ja in der Regel Reis!

Samstag, 23.05.2009

Gegenüber unseres nächtlichen Lagers war direkt ein Campingplatz, wo wir heute früh gerne duschen wollten. Eigentlich wollten wir uns einfach rein schleichen, aber der Campingplatzmann oder wie man ihn nennt, ist uns direkt über den Weg gelaufen. Naja, dann mussten wir halt offiziell fragen, es hätte uns 5$ gekostet, war uns zu viel, also sind wir wieder gegangen. Bei den öffentlichen Toiletten hatten wir noch geguckt, da gibt es auch manchmal Duschen, allerdings nicht hier in Northhampton.

Als erstes wollten wir heute zur Hutt River Province fahren, einem Fürstentum in Australien, der sich vom restlichen Land abspaltete und nun unabhängig ist. So sind wir schon mal in diese Richtung gefahren und haben am nächsten Campingplatz gehalten, in der Hoffnung, dass es dort billiger ist.

Als wir das Gelände betreten hatten, war die Rezeption gerade so belebt voll, dass wir uns einfach weiter bis zu den Duschen geschlichen haben. Na das war ja gar nichts für mich, vor allem nicht, als ich die vielen Schilder gelesen hatte, die im Bad hingen, dass die Duschen ausdrücklich nur für Campingplatzgäste zur Verfügung stehen. Meine Angst bei verbotenen Dingen wird sich wohl nie legen, ich hab- Abgesehen von den Eisduschen- noch nie so schnell geduscht und unter Angst erwischt zu werden. Ich bin ganz schnell wieder runter vom Camp, sobald ich fertig war, aber es ist natürlich aufgefallen. Auf den Campingplätzen sind meistens nur ältere Leute, wir mit unseren 19, 20 Jahren fallen eigentlich immer auf. Und wenn ich dann noch mit klitschnassen Haaren da rumlaufe... dachte ich mir, musst du schon einen Grund haben, dass du im Camp bist. Ich bin also scheinheilig zur Rezeption und hab nach dem Weg zum Fürstentum gefragt. Den wussten wir wirklich nicht, fragen mussten wir sowieso irgend jemanden. Es wurde mir auch ganz geduldig und ausführlich erklärt, aber ich wurde auch ganz schön gemustert. Und dann die Frage, was ich denn hier mache. Ich hab denen dann erzählt, dass ich mit einem Freund dorthin wolle, der gestern hier eingecheckt haben sollte, ich ihn aber nicht finden könnte. Nein, einen Till, Nachname unbekannt sei nicht hier. Bevor sie nach meinen nassen Haaren fragen konnten bin ich schnell gegangen.

Sobald auch Viola fertig war sind wir als erstes schnell raus aus dem Ort, zurück auf die Straße. Meine Güte, das nächste mal bezahle ich ganz einfach die 5$ und spare mir den nervlichen Stress.

Die Wegbeschreibung war ja ganz gut, trotzdem sind wir nicht zu dem Fürstentum gekommen und hatten uns im Nichts zwischen Schafweiden und Getreidefeldern verirrt. Die „Straßen“ dort waren noch nicht einmal mehr Schotterstraßen, nur „Dreck“ und Erde. Und gerade als wir schon aufgeben wollten, haben wir ein Schild entdeckt. Endlich! Wir sind ungefähr 100 km umher geirrt, und das nur, weil wir eine Prinzessin sehen wollten!

Auf dem Weg stand plötzlich mal ein schwarz- weißes Schaf vorm Auto und hat sich nicht fortbewegt. Selbst als wir zu ihm / ihr gelaufen sind, ist es nicht abgehauen. Konnten es streicheln und haben dabei entdeckt, dass es weint (wenn Schafe so etwas können).

Das war so traurig! Selbst als ich es angeschoben habe, damit es weiterläuft, hat es sich einfach nicht gerührt, keinen Zentimeter. Wer weiß! Was dem Schaf passiert ist, was sie mit ihm gemacht haben. Ach es war noch kein Schaf, es war noch ein kleines Lämmchen! Am liebsten hätte ich es mitgenommen.

Wie schon gesagt, das Fürstentum Hutt River Province hatte sich am 21. April 1970 vom Rest Australiens abgespalten, weil aus Protest der jetzige Fürst, ein damaliger einfacher Farmer, mit den Entscheidungen der Regierung, was die Weizenproduktion betraf, nicht einverstanden war und ist somit das einzige und natürlich auch das zweitgrößte Land des Kontinents Australien, von dem kaum jemand weiß.

Es gab sogar ein Grenzschild „BORDER Hutt River Province“) und ein Grenzstein. Als wir auf dem Hof ankamen, war der Fürst- The Sovereign His Royal Highness, Prince Leonard – gerade dabei 4 anderen Touristen eine Führung zu geben. Wir sollten uns schnell anschließen, die „Formalitäten“ werden später erledigt.

Wir sind in die Kirche gegangen. Ja, es gibt dort eine Kirche, sogar einige Kirchenbänke. An den Wänden hingen Jesusbilder, in denen seine Söhne und Freunde der Familie eingebracht wurden. Hinten stand ein kleines Klavier, sollte wahrscheinlich die Kirchenorgel ersetzen.

Vorne in der Mitte stand eine Art Rednerpult, links davon der Stuhl des Prinzes, rechts der Stuhl der Prinzessin, wir durften uns für ein Foto sogar mal draufsetzen. Und ein Foto zusammen mit dem Prinz haben wir auch!

Anschließend ging es in einem Raum, wo seine ganzen Aufzeichnungen und Zertifikate ausgestellt werden. Er hat immer ein bisschen was dazu erzählt, zu seinen internationalen Kontakten und seinem Berühmtheitsgrad. An uns beiden gerichtet erzählte er, dass ein deutscher Arzt hin und wieder kommt und ihn und seine Familie untersucht und ein anderer deutscher Arzt eine Hilfsorganisation errichtet hat, die unter dem Fürstentum läuft und auf die er ganz stolz ist.

Zum Schluss sind wir noch ins Regierungs- und Postgebäude, wo wir einen Visumstempel in unseren Reisepass bekamen. Sogar auf dem Postkasten stand HRP („His Royal Post“)

Sie haben ihre eigene Geldwährung und eigene Briefmarken, Sprache, Gewichte und Einheiten sind aber doch mit denen Australiens identisch, konnte man sich dort alles anschauen.

Wir konnten uns noch in aller Ruhe umschauen. Es gab noch einen kleinen Souvenirladen, in dem Kulis, Postkarten, Magneten und solcher Schnick-Schnack verkauft wurden.

Aber eigentlich ist er auch nur ein Bauer, konnte man weiter hinten auch sehen, da standen die ganzen Geräte und lauter Krempel rum.

Wir hatten uns schnell einen Überblick über die Stadt verschafft und ebenfalls schnell entschieden, dass wir die Nacht wieder auf einem Campingplatz verbringen werden , weil es weit und breit keine Möglichkeiten zu Wildcampen gab.

In Kalbarri gibt es 2 Dinge, die wir unbedingt sehen wollten: den Kalbarri National Park und die Kalbarri Coastal Cliffs. Da es schon recht spät war, wollten wir erst morgen in den NP und heute die Coastal Cliffs sehen. Diese zogen sich ein paar Kilometer südlich von Kalbarri entlang und es gab einige gute Lookauts. Alle konnten wir natürlich nicht anfahren, aber zu den hoffentlich schönsten sind wir schon. Da gab es als erstes Red Bluff, wo man das rauschende Meer und die gewaltigen Wellen an den schönen Klippen am besten sehen konnte.
Die Felsen hier haben ein schönes Rot und bestehen aus mehreren übereinander gelagerten Schichten, die man richtig erkennen kann. Dazu immer sehr wechselhaftes Wetter, man macht das Bild im Sonnenschein, direkt darüber hängen tief die dunklen Wolken. Es könnte auch einfach mal aufhören mit regnen. Es sind zwar immer nur Huschen für eine Minute und die Landschaft sieht dadurch meist noch schöner aus, trotzdem ist es lästig. Nun sind wir schon hunderte von Kilometern gefahren und hängen mehr oder weniger immer noch im schlechten Wetter.

Wie dem auch sei, wir waren noch bei dem Mushroom Rock gewesen, eine Felsformation, die an einen Pilz erinnert, beim Engle George und der Natural Bridge, ebenfalls 2 sehr schöne Lookauts auf die Küste, von denen man speziell, wie der Name schon sagt, eine natürlich entstandene Brücke in Fels und eine bereits schon von den restlichen Felsen abgebrochene Steininsel sehen konnte. Alles sehr ähnlich wie die Küstenlandschaft der Great Ocean Road, nur irgendwie noch näher.

Wir haben uns den billigsten Campingplatz rausgesucht und schon mal das Zelt aufgebaut, bevor es dunkel wird. Den Rest des Tages wollten wir einfach mal gar nichts machen, telefoniert, Tagebuch geschrieben, Musik gehört und die Tausend Flyer und Prospekte und den Lonely gelesen. Vorher aber noch schnell einen National Park Pass gekauft, bevor die Info schließt. Hätten wir eigentlich schon von Anfang an machen sollen, wäre billiger gewesen, aber man kann ja nicht alles richtig machen.

Schnell nur noch ein paar Instandnudeln gegessen, dann ging es schlafen.

Sonntag, 24.05.2009

Heute endlich sind wir mit Sonnenschein aufgestanden. Es versprach ein perfekter Tag zu werden und wir haben uns auf den National Park gefreut. Vorher haben wir uns noch die kostenlose Pelikanfütterung angesehen.

Unsere Freude war aber auch schnell wieder verflogen, als wir sahen, dass die Straße zum Nature`s Window und z-Bend, die die Hauptsehenswürdigkeiten des Nationalparks sind gesperrt war, da es zu viel geregnet hatte und sie fürs erste nicht mehr befahrbar ist. Der NP lohnt sich also nur mit 4WD. Es kann nun mal nicht alles glatt laufen, trotzdem haben wir uns noch den halben Tag darüber geärgert, da ist man schon mal hier und dann kann mans noch nicht mal sehen. Ich muss noch mal herkommen! Hätten wir uns gestern nicht den NP-Pass gekauft, sondern nur Eintritt für diesen einen NP, hätte ich unser Geld zurückgefordert, denn so konnten wir nur Hawk`s Head und Ross Graham sehen.

Der Hawk`s Head Lookout war aber richtig toll! Man stand oben auf den Klippen der rot-braunen Felsen und konnte in die Tiefe schauen, wo der Merchisch River floss, der sich durch den ganzen National Park schlängelt. Es war gewaltig hoch, aber auch gewaltig schön! Eine Stelle, die ich von Bildern her kannte und unbedingt hin wollte!

Ross Graham Lookout war nicht so toll, man konnte nicht wirklich was sehen, da alles zusammengewachsen ist, aber bis runter zum Fluss gehen, der von oben allerdings auch schöner aussah, nicht so dreckig! Wir haben uns trotzdem dort für eine Weile in die Sonne gehockt.

Was ich an den Nationalparks hier allerdings bemängeln muss, ist, dass es kaum Walks und Wanderwege gibt, die man gehen kann. Es ist immer nur ein Fahren von Lookout zu Lookout, anhalten, kurz gucken, und weiter. Den einzigen guten Walk den wir bis jetzt ausmachen konnten, war ein Stern Walk beim Nature´s Windows und da war ja die Straße gesperrt!

Das war in Tasmanien viel besser (wie so fast alles andere auch).

So sind wir schon zeitiger losgekommen als geplant und haben es sogar bis Denham geschafft.

Auf dem Weg dorthin gab es aber auch noch was zu sehen. Als erstes kamen wir an Stromatolithen im Hamelin Rock vorbei, braune, felsähnliche Mikroorganismen, die mit den ersten Mikroorganismen überhaupt fast identisch sind. Sehen aus wie Stein, leben aber.

So ganz hab ich ihre Entstehung und ihr Leben noch nicht verstanden, da muss ich mich zu Hause nochmal schlau machen. 50km weiter kam der Shell Beach, ein Strand nur aus kleinen und kleinsten Muscheln bestehend. Es soll eine 10m dicke Schicht sein. Es war herrlich da, nicht mehr so eklig heiß, aber doch wieder zu frisch zum Baden. Saßen also nur so eine Weile am Strand und sind weiter zum Eagle Bluff, einem Lookout, von dem man in die Meeresenge zwischen den beiden Halbinseln sehen und wenn man Glück hat, Haie, Adler, Seekühe, Delfine und Meeresschildkröten beobachten kann. Wir hatten kein Glück, aber es war trotzdem schön, haben dafür die untergehende Sonne über dem Meer gesehen.

Denham selbst ist ein minikleines Örtchen, hat eigentlich nichts zu bieten, ist aber richtig schön gemacht. Dort waren wir auch nur für $ 7 tanken, idiotischerweise, und sind dann wieder raus zum Denham Lookout gefahren, wo wir übernachten wollten. Von da oben konnte man auf die beleuchtete kleine Stadt und die vielen Leuchttürmen entlang der Küste schauen. Und unter dem Sternenhimmel Australiens einzuschlafen ist sowieso immer das Schönste. Unser selbsternanntes Sternenbild „Kamel“ finden wir auch immer wieder.

Morgen früh wollen wir gleich zur ersten Delphinfütterung nach Monkey Mia, deshalb sind wir mal „zeitiger“ schlafen gegangen.

Montag, 25.05.2009

Um 6 sind wir aufgestanden, um in das 25km entfernte Monkey Mia Reserve zu fahren und die erste Fütterung der berühmten Monkey Mia Delfine gegen halb 8 mit zu erleben. Diese Delfine sind zwar wilde Delfine, kommen aber seit 40 Jahren jeden Tag in diese Bucht, wo sie mit ein paar Fischen gefüttert werden .

Als wir ankamen schwammen schon 6 Delfine direkt vorne im seichten Wasser, eine Menschentraube stand im knöcheltiefen Wasser um eine Mitarbeiterin des Reservates und lauschte ihren Erzählungen über die Delfine. Richtig gut sehen wir nicht und zuhören konnte ich der Frau auch irgendwie nicht richtig.
Und trotzdem, die Delfine waren so nah, es waren ja nur cm bis zu den ganzen Besuchern, das war schon cool. Wir wollten auf jeden Fall bis zur zweiten Fütterung bleiben. Die Delfine kommen jeden Tag zwischen halb 8 und 12 Uhr bis zu drei mal in die Bucht, wo sie gefüttert werden. Dadurch werden sie aber nicht von den Menschen abhängig, sie bekommen nur 5 Fische, was für sie nur ein kleiner Snack am Morgen ist.

Wir hatten Glück, nach der ersten Fütterung sind die Delfine kurz rausgeschwommen, aber fast sofort wieder gekommen. Die meisten Menschen waren direkt nach der ersten Fütterung gegangen, nun war s nicht so voll, wir konnten alles sehen und diesmal hat eine andere Frau
gesprochen, der ich zuhören konnte, war richtig interessant.
Sie erzählte nicht nur allgemein über Delfine, ihren Spezialverhalten und Besonderheiten, sondern auch speziell zu diesen Delfinen über ihre Beziehungen zueinander und den einzelnen Charaktereigenschaften. Es ist nun schon die dritte Generation Delfine, die genauer beobachtet wird, seit die Arbeit hier in dem Camp begann.
Weil so schönes Wetter und der Strand auch so toll angelegt war, haben wir uns ein bisschen an den Strand gelegt, auch in der Hoffnung eventuell die dritte Fütterung mit zu erleben. Aber sie sind nicht noch einmal reingekommen.

Halb 1 sind wir auch weiter, mir war es schon wieder zu heiß in der Sonne geworden.

Im Francois Peron National Park in der zwischen Monkey Mia und Denham liegt, waren wir noch gewesen. Da wir nun einen Pass haben, können wir ruhig ein paar Parks gehen und dieser war auch ganz toll beschrieben. Mit einem ZWD kommt man allerdings nur bis zur Homestead, einer alten Schaffarm, die früher hier in diesem Gebiet noch sehr produktiv war. Heute kann man sich das ganze anschauen, wie die Scherer damals hausten. Für uns war das nach Fonthill auf Tasmanien weniger spannend, vom National Park hat man nur auf dem kurzen Stück bis dorthin etwas gesehen.

Bis Carnarvon sind wir heute noch gekommen. Carnarvon wurde uns nur zum Vorräte auffüllen empfohlen, da es hier einen großen Woolworth gibt, und das haben wir dann auch schnell gemacht. Anschließend noch verzweifelt einen Geldautomaten, Tankstellen und eine Möglichkeit zum Wasser auffüllen gesucht, man kann das anstrengend sein! Und gerade als all das erledigt war, mussten wir feststellen, dass unser Radio kaputt ist! Erst haben wir gar nicht so mitbekommen, aber irgendwann war s doch auffallend ruhig im Auto. Wir wissen nicht, woran es liegt, aber was sollen wir jetzt ohne Musik machen? Wir müssen noch so viele Kilometer fahren, da schläft man ja ein ! Und die ganze Zeit selber singen war auf Tasmanien schon anstrengend. Da müssen wir wohl wieder Rob`s kleine Lautsprecher rausholen.

Die nächste Suche begann, die Suche nach einem Übernachtungsplatz. Laut Campführer sollte es 21 km nördlich von Carnarvon eine rest area am Strand geben, bei der man übernachten darf. Als wir allerdings schon 30 km auf dem Highway gefahren sind, mussten wir einsehen, dass wir falsch waren und sind, allerdings auch erst dann, auf die Idee gekommen, dass wir gar nicht auf den Highway hätten zurückfahren müssen, sondern einfach eine Landstraße direkt aus dem Ort in nördlicher Richtung nehmen sollten.

Wir haben noch mal eine andere Straße ausprobiert, ob man von dort vielleicht zum Strand und dieser rest area kommt, aber nach 2 Kängurus am Straßenrand und einer großen Kuh mit gruseligen Augen und riesen Hörnern mitten auf der Straße hatte es Viola gereicht, sie ist umgedreht und wir sind zurück in die Stadt. Es gibt ja aber auch keine Straßenlaternen oder so, man sieht echt nicht viel auf den Straßen.

In Carnarvon hatten wir dann endlich den richtigen Weg gefunden, eine Schotterstraße bis vor zum Strand, auf der man auf guter Strecke mit 20 km/h fahren konnte. Um 9 Uhr und mit kaum noch Nerven waren wir angekommen, es stand sogar noch ein Campervan da. Kurz vor 10 waren dann auch die Nudeln fertig, die wir uns zur Abwechslung mal kochten, dann hatten wir aber auch zu gar nichts mehr Lust. Haben nur noch ein bisschen Sterne geguckt und Sternschnuppen gezählt, dann sind wir eingeschlafen.

Dienstag, 26.05.2009

Heute haben wir uns mal keinen Stress gemacht, sind aufgestanden, als wir aufgewacht sind (was allerdings auch schon halb 8 war) und dann erst los. Wir wollten heute auch nur bis Coral Bay kommen, das war nicht so weit, und endlich mal wieder baden gehen.

Coral Bay besteht nur aus 5 Häusern, 2 Campingplätzen und einem kleinen Touristenzentrum mit Supermarkt, Wassersportläden und Tour Bocking Information. Der Ort besitzt gerade mal eine Straße, die vielleicht so lang wie unsere Schillerstraße ist, und eine Meeresbucht mit kleinem Strand.

Trotzdem kommen viele Touristen hier her, da man 10 m im Wasser schon die wunderschönsten Fische und Korallen sehen kann und nicht wie im Great Barrier Reef erst einen halben Tag auf`s Meer raus fahren muss.

Wir haben uns erst kurz in die Sonne gelegt, sind aber bald in das herrlich klare, türkisblaue Meer. Wie lange waren wir jetzt schon nicht mehr baden? Auf jeden Fall war es genial mal wieder am Strand zu liegen und einfach nur mal nichts zu machen. Wir waren auch mal kurz in den Shops gewesen, aber eigentlich lagen wir den Rest den Tages nur in der Sonne.

Am Stand gab es auch kostenlose Duschen, allerdings nur kaltes Wasser, da sind wir dann später noch mal schnell duschen gegangen, solange draußen noch warm war und die Sonne schien.

Gegen 4 sind auch die Fischer von ihren Touren wiedergekommen und haben in der BBQ-Area, ich weiß nicht wie viele, Fische zerlegt. Die standen da stundenlang und haben die größten Tiere zerlegt. Als wir um 8 abgewaschen hatten, waren sie immer noch nicht fertig.

Auf einer etwas größeren Sanddüne neben der Bucht war eine Art Aussichtsplattform errichtet wurden, von wo wir uns den Sonnenuntergang über dem Meer angeschaut haben, voll schön. Da wir ja hier im Westen sind und die Sonne mittags zwar im Norden steht, aber ebenfalls wie bei uns im Westen untergeht, werden wir wohl noch ein paar tolle Sunsets sehen!

Nach dem Sonnenuntergang mussten wir sofort kochen, wir hatten so Hunger!

In dem Wildcamping- Führer, den wir uns jetzt immer anschauen, wo man Wildcampen kann, stand, dass man bei den Duschen und Toiletten über Nacht bleiben dürfe. Also haben wir uns dahin gestellt, hatten uns aber gewundert, warum alle anderen wegfahren und wir ab 9 die einzigen dort waren. Und auch so machte es keinen Sinn, warum man dort for free stehen konnte während nebenan 2 Campingplätze sind. Wir konnten aber auch nur das Verbotsschild sehen, dass man kein Zelt aufschlagen darf, so sind wir geblieben.

Halb 10 kam dann der Ranger, der uns runtergeschmissen hat, es sei denn wir wollen 300$ Strafe zahlen. Wir haben noch kurz mit ihm diskutiert, ihm von dem Buch erzählt und die Fotos gezeigt, die wir davon gemacht haben, er meinte aber stimmt nicht, wir sollen uns nicht danach richten, campen in Städten und 32 km um Städten ist verboten. Wenn das so ist, dann haben wir vermutlich nur in der Nullbor legal wild gecampt, da gab es ja keine Städte.

Dummerweise stand an der Hauptzufahrt dieses Parkplatzes auch noch ein Schild: “No Camping! This includes all: lents, caravans, vans, buses, cars and other vehicels swags".

Das hatten wir aber nicht gesehen, wir hatten einen anderen Eingang genommen, an dem das Schild nicht stand. Schön peinlich!

Wir konnten uns nun entscheiden noch auf dem late check- in Campingplatz zu gehen oder aus Coral Bay raus zu fahren und etwas anderes zu suchen. Da es aber schon halt 10 war, wir nicht wussten wann die nächste Übernachtungsmöglichkeit kommt und vermutlich zu viele Kängurus unterwegs waren, haben wir uns lieber auf die Campingplatzwiese gestellt. Außerdem wollen wir hier morgen noch Schnorcheln.

Was für eine Aufregung ! Aber jetzt haben wir das auch mal miterlebt, wie es ist, wenn der Ranger kommt.

Mittwoch, 27.05.2009

Ordnungsgemäß haben wir heute als erstes für unsere Nacht auf der Campingplatzwiese bezahlt, dann aber noch ordentlich das Campingkittchen und das Bad benutzt und Trinkwasser abgefüllt, für irgendwas müssen die 30 $ ja gut gewesen sein, die wir zahlen mussten, wenn wir schon nicht das Zelt aufbauen konnten. Das ist echt zum lachen, die Campingwiese befindet sich 5 m neben dem Parkplatz, auf dem wir standen und man muss gleich 30 $ zahlen.

Ja, wie auch immer, wir sind wieder zum Strand und haben uns heute auch eine Schnorchelausrüstung zusammen ausgeliehen, man spart wo man kann.

Im Meer konnte man auch schön die Korallen sehen, die aber nicht so schön bunt wie im Great Barrier Reef waren, sondern fast nur einheitlich braun. Aber tolle formen hatten sie trotzdem. Fische waren auch nicht so viele da und wenn, dann auch nur kleine. Also es hat schon seine Gründe, warum das Great Barrier Reef bekannter ist, als das Ningaloo Reef, obwohl es hier ja auch tolle Plätze geben soll. Mh, wahrscheinlich sind wir an dem falschen. Weiter oben bei Exmouth, wo wir heute noch hinfahren, wollen wir es an anderer Stelle nochmal probieren.

Also Strandurlaub ist ja auch mal wieder ganz schön, aber nicht für mehrere Stunden in Australien! Es war so unerträglich heiß, dass man meinen sollte, dass es in der prallen Sonne heiß und stickig ist, aber es war angenehmer! Und dabei wird es gerade Winter! Ich bin so froh, dass wir im Sommer im noch erträglichen Tasmanien waren. Da war natürlich ein schöner Sonnenbrand wieder vorprogrammiert, dabei war ich überall dick eingecremt!

Um 1 mussten wir das Schnorchelzeug wieder abgeben und sind dann auch bald weiter nach Exmouth gefahren.

Von Exmouth hatte ich eigentliche erwartet, dass es eine etwas größere Stadt ist, aber hier ist ja gar nichts! Gar nichts außer schöne Buchten und Strände zum Boot fahren, angeln, schwimmen, schnorcheln und tauchen. Und deswegen sind wir eigentlich nur hier.

In der Touristeninfo haben wir uns von einer ziemlich unfreundlichen Dame alle nötigen Informationen für unseren Aufenthalt in Exmouth geben lassen, anschließend noch einkaufen, tanken und endlich wieder an einem Westpac- Geldautomaten, die es hier im Westen so wenig gibt, und haben dann den Campingplatz angesteuert, den wir uns ausgesucht hatten, mit wildcampen ist hier ja gar nichts.

Der Campingplatz war allerdings der größte Reinfall und der schlechteste Campingplatz auf dem wir waren. Es fing damit an, dass keine unpowered site mehr frei waren und wir einen powered site nehmen mussten. So weit so gut, nur dass wir dort keinen Strom hatten und zu dem Stromkasten des Nachbarns gehen mussten, wo die Steckdosen aber auch so zugedreckt waren, dass man beim besten Willen nichts mehr reinstecken konnte.

Da es schon zu spät war nochmal an den Strand zu gehen, sind wir gleich duschen und wollten dann kochen. Davon abgesehen, dass man das Bad mit etwa 100 Spinnen teilen musste, war es ganz akzeptabel, sagen wir so, wir hatten schon schlimmere. Aber die Küche! Es gab weder Toaster, noch Wasserkocher und Mikrowelle, was in unseren Augen das mindeste ist. Und für den Herd musste man 20 Cents pro Minute einwerfen. Da bezahlt man sich ja dumm und dämlich, vor allem, weil wir heute Reis mit Chicken essen wollten, welches wir im Angebot ersteigert hatten. Da haben wir dann doch lieber unseren Gaskocher raus geholt und ich hab das Chicken einfach schnell auf dem (dreckigen) BBQ angebraten. Definitiv nicht empfehlenswert! Aber uns hat es trotzdem geschmeckt und wir hatten beschlossen anschließend noch einen Verdauungsspaziergang zum Strand zu machen. In der Dunkelheit konnten wir den Weg runter zum Meer allerdings nicht ausmachen und sind nur ein Stück auf der finsteren Landstraße mit Taschenlampe gelaufen. Ansonsten verlief der Abend wie jeder andere, viel kann man ja nicht machen. Nur, dass ich heute schon ziemlich schnell müde war, Strandausflüge bin ich nicht mehr gewohnt.

Donnerstag, 28.05.2009

Wir müssen ja nicht nur für den nächsten Tag, sondern auch für den gesamtem Rest der Reise grob planen, damit wir alles schaffen. Wenn alles glatt läuft und nichts mehr mit Bory oder so dazwischen kommt, liegen wir gut in der Zeit.

Da jetzt hier oben aber eine Menge betrieb ist, da die kaum erträgliche Sommerhitze nicht mehr drückend heiß vorliegt (wobei ich das jetzige Wetter genauso beschreiben würde), haben wir schon mal in Broome angerufen und den Kamelritt bei Sonnenuntergang am Cable Beach reserviert, der einfach dazu gehört und den wir auf keinen Fall missen wollen. Es ging mir dann besser, als ich wusste, dass es klappt.

Bei Tageslicht haben wir auch den Weg zum Strand direkt vor dem Campingplatz gesehen, den wir gestern Abend nicht gefunden hatten, sind dann aber nicht noch dort ans Meer gegangen, wir wollten ja zur Turquoise Bay in den Cape Rang Nationalpark, wo es so toll zum schnorcheln sein soll.

Vorher sind wir nur noch kurz am Vlamingh Head Lighthouse gewesen, wo man etwas über den National Park und die Küster blicken kann und sind dann direkt bis zum Visitor Centre im Park gefahren, haben uns Schnorchelausrüstung geliehen und dann gleich weiter zur Turquoise Bay.

So wie jeder von hier schwärmt dachte ich, der Strand wäre gerammelt voll, aber wir waren die ersten und vorerst einzigen dort. Später sollten aber noch ein paar Leute kommen.

Hier zu schwimmen und zu schnorcheln ist aber auch nicht ganz ohne. Es gibt sehr starke Strömungen, die einen aufs offene Meer raus treiben, vor denen man überall gewarnt wird. Man findet viele Schilder und Flyer in dem ganzen Gebiet, die davor warnen und die Stromrichtung anzeigen.

Ich hab mich beim Schnorcheln immer an den anderen Schnorchlern orientiert, wie weit sie draußen waren, konnte aber selbst in den eigentlichen ungefährlichen Gebieten die Strömung deutlich spüren und auch sehen, die Fische wurden in die entgegengesetzte Richtung gedrückt, in die sie schwimmen wollten. Das war ja wieder was für mich, ständig mit Bedacht ins Wasser zu gehen, man konnte sich gar nicht richtig treiben lassen.

Von der Unterwasserwelt war es aber ähnlich wie in Coral Bay, Korallen in den verschiedensten Formen, aber nur in braun gehalten. Aber es gab noch ein paar mehr und schönere Fische.

Viola hat wohl auch vereinzelt grüne und violette Korallen gesehen, als ich mich aber später nochmal auf die Suche machen wollte, konnte ich gar nicht mehr so weit raus weil total viele Quallen vom Meer her in die Bucht kamen, ich mehr an der Oberfläche nach der nächsten Qualle als nach unten auf Korallen und Fische gucken musste und ich nur nach Wegen um sie drumherum Ausschau hielt. Irgendwann waren es aber so viele, da bin ich wieder umgedreht, wir wussten ja auch nicht, ob die gefährlich sind und selbst wenn nicht sind die glitschigen, Großen, braunen Quallen eklig. Trotzdem war es nochmal ein herrlich entspannter Tag in einer schönen Badebucht.

Bis halb 4 mussten wir das Schnorchelzeug wieder abgegeben haben, hat aber auch gereicht. Wir sind die 66 km bis Exmouth zurückgefahren, um bei der Info noch schnell die Duschen zu nutzen, bevor sie die Duschen zumacht. Dann nochmal tanken, um 5 sind wir endlich los gekommen.

Wir hatten noch gut 200 km zu fahren und sind mal wieder in die Dunkelheit geraten. Heute war`s aber wieder schlimm mit den Kängurus, es schienen plötzlich alle über die Straße zu wollen. Da war`s nichts mehr mit 110km/h fahren (Höchstgeschwindigkeit) und auch nichts mehr mit 80 km/h. Und es ist so anstrengend, weil man sich so auf den Straßenrand konzentrieren muss. Aber endlich hatten wir die Kreuzung erreicht, an der die Rest Area sein sollte, auf der wir übernachten wollten. Auf gut Glück sind wir rechts abgebogen- und 20 km umsonst gefahren, denn die Rest area war 1 km nach links. Aber immerhin, wir sind angekommen und es waren sogar noch ein Campervan und 2 Wohnmobile da, so waren wir noch nicht mal alleine.

Freitag, 29.05.2009

Halb 9 waren wir heute wieder auf der Straße und mussten gute 100 km bis zum nächsten Roadhouse fahren, bei dem wir eingeplant hatten wieder zu tanken.Aber anscheinend hatten wir uns bei unserer letzten Tankfüllung etwas verschätzt, denn nach 10 km war die Nadel am Anfang von E ( empty). Nicht, dass die Temperaturen draußen genug Grund zum schwitzen waren, wir hatten jetzt noch einen Grund mehr. So langsam haben wir dann angefangen uns zu überlegen, wie wir am besten und am schnellsten an Benzin kommen, falls wir stehen bleiben sollten, Damit wir nicht ständig auf die weiterhin sinkende Nadel schauen, habe ich Viola Geschichten aus meinem Buch vorgelesen, die fahren musste.

Wir haben es tatsächlich bis zum Roadhouse geschafft, waren so erleichtert!

Unser nächstes Ziel nach dem Roadhouse war Karrathe, welches laut einem älteren Herren, den wir im Cape le grand NP bei Esperance getroffen hatten, wunderschön sein soll.

Es gab ein tolles Shoppingcenter, damit hatten wir gar nicht gerechnet, eigentlich noch nicht mal mit Coles oder Woolworth und gabs hier einfach alles! Naja, aber wir wollten ja nicht shoppen. Und was hatte die Stadt noch zu bieten? Nichts! Es gab noch nicht einmal so viele Wohnhäuser, dass sich das Einkaufscentre nur durch Lokale halten kann. Da wir heute nichts weiter vorhatten und draußen auch gerade die Mittagshitze knallte, haben wir uns viel Zeit beim Preise vergleichen gelassen, um dann die Hälfte bei Coles, die andere Hälfte bei Woolworth zu kaufen. Eine gute Gelegenheit, um sich etwas abzukühlen

Wir sind gegen 3 weiter gefahren. Wir wollten auch nur noch den Rastplatz für heute Nacht erreichen, waren ja eigentlich davon ausgegangen, dass wir mehr Zeit in Karratha verbringen.

Nachdem wir wieder einen Weile mit suchen beschäftigt waren (diesmal war aber nicht unsere schlechte Orientierung oder Kartenlesen Schuld, diesmal lag es an der schlechten Ausschilderung), sind wir aber noch im Hellen angekommen und konnten uns ein gemütliches Plätzchen aussuchen! Heute gab es Känguruwürstchen aus dem Sonderangebot für 1,60$ und Kartoffelsalat aus der Dose (der allerdings eklig war), um mal eine Abwechslung in unseren ziemlich einfältigen Speiseplan zu bringen.

Die Würstchen waren noch nicht mal so leicht im Dunkeln in einer äußerst schlechten Pfanne auf dem kleinen Gaskocher zu braten, aber letztendlich waren sie voll lecker, fand ich zumindestens.

Samstag, 30.05.2009

Also die Städte der Westküste rauf werden ja immer schlimmer! In Port Headland heute waren wir ganze 10 min, zum Tanken und um uns kurz die Industrie anzuschauen. Ist das eine hässliche Stadt! dreckig und staubig, eindeutig nichts für Touristen. Da sollte der Tag wohl wie der gestrige ablaufen.

Zwischen port Headland und dem Rastplatz für die kommende Nacht fing der 80 Mile Beach an, wollten wir zumindest dort noch mal ranfahren.

Aber um sich an den Strand zu legen war es auch einfach zu heiß, ich bin im Auto schon auseinander gelaufen, am Strand gab es keinen Zentimeter Schatten, außerdem war er nicht besonders schön und scheinbar Treffpunkt aller Angler aus der näheren und ferneren Umgebung. Wir brauchten was kaltes und sind direkt zum Kiosk auf dem Campingplatz nebenan gegangen, um uns ein Wassereis zu kaufen. Die Hitze ist definitiv nichts für mich, ich will schon gar nicht mehr ins Outback! Um der Hitze zu entgehen, haben wir uns in den Schatten der Palmen gelegt und ein bisschen relaxt, bis uns die Ameisen genervt haben und wir wieder zu den Tischen und Stühlen des Kiosk gezogen sind. Um 3 sind wir weiter, hatten noch über 200 km zu fahren. Wenn keine Kängurus die schnelle Fahrt unterbrechen sind es Kühe, die gemächlich über die Straße trotten, man muss hier mit allem rechnen, eben auch mit bösen guckenden Rindern am Rand.

Heute hätte ich nur fluchen, meckern und jammern können., es ist so heiß, alles eklig und klebrig und duschen geht erst morgen, in Broome wieder. Ich hab mich selten so unwohl gefühlt!

Dann hatten wir abends noch 2 Mücken im Auto, die meinten 2 l aus uns saugen zu müssen. Na ja, mehr aus Viola, sie hat um die 20 Stiche und wir waren unfähig die Mistviecher zu töten, dabei ist unser Auto gar nicht so groß.

Bloß schnell schlafen gehen und wenn ich wieder aufwache müssen wir nur noch die letzten 150 km bis Broome fahren....

Sonntag, 31.05.2009

Broome! Endlich sind wir da! Eines der Dinge, auf die ich mich an der Westküste am meisten gefreut habe. Eines meiner Australienbücher spielte in Broome und jetzt will ich alles sehen, was darin erwähnt und erzählt wurde.

Nachdem wir 3 von 4 Campingplätze angefahren und uns über die hohen Preise erschrocken haben (es ist Hochsaison in der Trockenzeit), sind wir einfach auf dem dritten geblieben, haben unser Zelt schnell zwischen den anderen Zelten aufgebaut und sind duschen! Momentan kann man uns mit den einfachsten Dingen glücklich machen.

5 Min später hat man aber gleich schon wieder geschwitzt, es ist so drückend heiß! Nachdem wir uns etwas kaltes zu trinken gekauft hatten sind wir zur Info und anschließend in die Stadt. Da heute aber Sonntag ist, hatten die meisten Geschäfte zu.

weiter in Broome - Darwin