Mission Beach - Townsville

235 km

Dienstag, 07.10.2008

Eigentlich wollten wir uns heute nicht noch mal so ein Stress machen, wie bei der Abreise aus Innisfail, hat aber nicht 100 %ig geklappt. Haben zwar alles geschafft, was wir schaffen wollten, packen, in Ruhe frühstücken, Bewerbung durchchecken lassen, die wir abschicken wollten., aber zur Bushaltestelle mussten wir dann doch wieder hetzen. Die 4 Stunden Busfahrt konnten wir dann wieder entspannen und den letzten Zipfel Regenwald genießen, der jetzt langsam aufhört und nach Townsville dann gänzlich fort ist. Die Fahrt ging wieder so schnell rum, das ich mal wieder nichts von dem geschafft habe, was ich schaffen wollte.

Schon die Fahrt nach Townsville City rein war erschreckend, kein bisschen schön oder so. Aber gut, man muss sich das erstmal in Ruhe angucken. Bis wir dann von der guten Hostelfrau abgeholt wurden verging auch wieder ein bisschen Zeit, weil sie uns ne halbe Stunde warten gelassen hatte. Ich glaube die war etwas von mir genervt, weil ich insgesamt 3 mal dort angerufen hatte, aber es ist doch ihr Job.

Im Hostel dann der nächste Schock! Das war alles so eklig und dreckig und unser Zimmer hat gestunken, da haben Ventilator und Fenster auch nichts mehr gebracht! Von außen sah es noch ganz niedlich aus, aber innen bäähh! Wir sind dann auch ganz schnell wieder raus um zu gucken ob die Stadt noch etwas zu bieten hat. Na ja viel war’s nicht. Vielleicht liegt es auch daran das wir an der falschen Seite des Flusses sind, denn Townsville wird von einem Fluss durchflossen, aber dann versteh ich nicht, warum alle Hostels auf dieser Seite liegen. Denn was wir bis jetzt gesehen haben ist nicht besonders umwerfend. Der Fluss, an dem sich laut Reiseführer Cafes, Bars und Restaurants befinden sollen , ist langweilig und ohne Cafes, Bars, und Restaurants. Auch die Innenstadt mit ihren drei Läden ist nach 17 Uhr wie ausgestorben.(Und das soll die größte Stadt Queenslands sein)! Das einzig gute war, das uns Donuts quasi nachgeschmissen wurden, weil der Laden auch geschlossen wurde. Da haben wir natürlich nicht nein gesagt und zugegriffen. Was ganz schön ist, ist die lange Strandpromenade und die einzelnen kleinen Strandbuchten, die sind richtig schön. In einer Parallelstraße zur Promenade haben wir dann auch ein paar Imbisse, Pizzerias und Meggns gefunden. Flo und Roberto haben wir auch getroffen, die sind ja mit einem Bus früher hingefahren und haben ein viel besseres Hostel erwischt als wir, was uns nur noch mehr deprimiert hat.

Aber es ist Dienstag, das heißt Pizzatag und wir haben uns mal wieder eine Pizza gegönnt, an der Promenade, das war dann ganz gemütlich, aber bald auch etwas frisch und wir haben uns wieder auf den Heimweg gemacht. Und uns so verlaufen! Plötzlich waren das Straßen, die gab es gar nicht auf unseren Stadtplan! Berghoch, Bergrunter, mal links und dann rechts... irgendwann hatten wirs. Mit Anna und Lemmi hatten wir noch telefoniert, weil sie ja bis jetzt hier in Townsville auf Magnetic Island waren und wir uns voller Hoffnung darauf freuten, die beiden dort wieder zu treffen. Nachdem wir das Hostel von innen gesehen hatten, hätten wir am liebsten schon morgen gleich die erste Fährte nach „Maggie“ genommen, aber unsere zwei Nächte sind nun leider schon bezahlt. Aber die beiden sind schon gar nicht mehr da, was unser bereits etwas angeschlagene Laune noch etwas tiefer in den Keller gezogen hat. Sie sind in Bowin und arbeiten dort wieder 1,5 Monate, damit sie dann ihr zweites Visum bekommen. Warum will eigentlich jeder sein zweites Visum haben? Ich habe vermutlich irgend ein Denkfehler in meiner Lebensplanung, denn ich will das nicht!

Wir werden dann auch nicht so lang auf Magnetic Island bleiben, weil wir jetzt hoffen noch Robbin in Airlie Beach zu treffen. Wohl oder übel mussten wir dann irgendwann in unser Hostelzimmer gehen, aber ich war müde, das war auch nicht schlecht, denn ich bin schnell eingeschlafen.

Mittwoch, 08.10.2008

Der Tag fing schon mal gut damit an, das wir das Zimmer warum auch immer, wechseln mussten. Wegen einer Nacht! Das war vielleicht ein Akt, unsere 20000 Sachen eine Treppe runter zu buckeln, da war ich schon das erste mal erschöpft. Hab aber trotzdem schnell meine Strandsachen gepackt, damit wir das nette CIVIC GUEST HOUSE (pure Ironie!) verlassen und zum Strand gehen konnten. Nach einer Weile an der Promenade herumschlendern haben wir uns doch mal gefragt, wo denn die ganzern Leute am Strand sind... Zehn Minuten später viel auch bei uns der Groschen: Man darf dort nicht baden. Quallengefahr! Schließlich hatten wir dann auch die richtige Bucht, an der trotzdem nur drei Leute lagen. Komisch! Wir haben uns dann aber auch auf einen kleinen Wiesenhügel neben den Strand unter einen Baum in Schatten gelegt, das war viel schöner! Man hatte einen viel besseren Ausblick aufs Meer. In dem Moment fand ich Townsville gar nicht mal so doof, es blieb aber auch der einzige Moment. So haben wir jedenfalls den Tag rum gekriegt, wir sind ja auch gerade im Urlaub!! Hier in Townsville gibt es ja Quasi mittendrin einen riesengroßen Felsen, den man besteigen kann, CASTLE HILL, ca. 290m hoch. Den Sonnenuntergang soll man von hier oben ganz gut sehen. Als wir losgegangen sind war die Sonne zwar schon fasst unter gegangen, wir wollten aber trotzdem mal von oben gucken. Wenn wir schon mal hier sind... Allerdings sah der Berg dann doch näher aus als er tatsächlich war und wir haben aufgegeben noch bevor wir ihn nur ansatzweise bestiegen hatten. Es war nämlich mittlerweile schon finster. Abends wollten wir gucken, ob wir nun wirklich auf der falschen Seite des Flusses sind und drüben mehr los ist. Dort war es aber genauso enttäuschend wie hier! Magnetic Island morgen wird hoffentlich besser. Na ja, jedenfalls kann ich jetzt sagen, ich war mal in Townsville!

Donnerstag, 09.10.2008

Heute morgen war ich aber ganz schnell aus dem Bett, weil ich wusste ich kann AUSCHECKEN!! Zum Glück hat uns die Frau bis zur Fähre gefahren, denn sonst hätten wir noch gute 2 km durch Townsville laufen können. Eigentlich gehört es ja auch zum Service, aber in dem Hostel hier war ich mir da nicht so sicher. Schnell ein Ticket geholt und ab auf die Fähre Richtung Magnetic Island

Sind ungefähr 20 min bis dorthin gefahren. Stellenweise hat’s sogar richtig geschaukelt, hatte ich so eigentlich nicht erwartet, weil es doch ein recht großes Boot war.

Auf der Insel dann durften wir zwischen zwei Bussen losen, welcher der richtige ist, der uns zum Hostel bringt, haben’s aber noch rechtzeitig rausgefunden, dafür durften wir aber vorne neben den Busfahrer stehen, weil er schon so vollgepfropft war. Na ja , die letzten eben. Aber die Busfahrt ging auch nur 10 min oder so, dann waren wir schon da, die Insel ist ja nicht groß.

Mit der Fähre kommt man in Picnic Bay an, die südlichste Bucht der Insel. Wir sind hier im Bungalow Bay Koala Village (YHA), in der nördlichsten Bucht, Horseshoe Bay. Die Buchten im Norden sollen die schönsten sein. Muss ja, sonst wären wir nicht hier!

Wie der Name schon sagt besteht unser Hostel aus vielen kleinen Holzhütten, sieht wie ein Indianerdorf aus, alles recht hübsch, so in der Dschungellandschaft. In unserem Bungalow war gerade eine Deutsche drin, die sofort losgeplappert hat. „Es ist alles Scheiße hier, Australien ist langweilig, sie will wieder nach Hause.“ Die hat alles schlecht geredet, so dass ich dann auch gleich dachte, ich pack das alles nicht! Nach ner viertel Stunde sind wir dann ganz schnell vor dem Elektron geflüchtet (Jule?!), bevor sie uns ganz mit runter zieht und sind in Richtung Strand gelaufen, wo wir dann auch den restlichen Tag waren. Na ja was soll ich sagen, ist mit Mission Beach nicht zu vergleichen, es war nur ein eingezäunter Bereich zum Baden freigegeben, wegen Quallen. Das Wasser war auch keine Erfrischung, da es total warm war. Es war aber trotzdem schön!

Abends hab ich mich dann mal wieder dazu überreden lassen mit joggen zu gehen, aber ich bin nun mal keine Sportskanone und hab auf halber Strecke aufgegeben. Bis wir dann mit duschen fertig waren verging auch eine Ewigkeit. Eine Dusche für 8 Leute! Und die Typen brauchen echt 3 mal so lange wie wir Weiber!

Sonst war hier auch nichts weiter los, halb 10 macht alles zu und das in einem Touristengebiet! Haben uns dann aber dafür noch ne Weile bei Mondschein an den Strand gesetzt, das war auch schön!

Freitag,10.10.2008

Heute, dachten wir uns, liegen wir mal nicht nur faul am Strand rum, sondern gucken uns mal ein bisschen die Insel an, sind ja schließlich nur für 2 Tage hier. Hier gibt es auch einige Wanderwege, mit denen man die Insel erkunden kann und da haben wir uns welche ausgeguckt.

Nach einem etwas dürftigen Frühstück wurde schnell der Proviantrucksack gepackt (ganze 2 Äpfel und eine Wasserflasche! Mehr hatten wir nicht ) und losgewandert. Start war unser Strand, Horseshoe Bay.

Zuerst sollte es zur Nachbarbucht, zur Balding Bay, gehen, denn das sah auf der Karte nicht so weit aus, so zum warm werden. Aber die Insel ist sehr bergig und steinig, so dass wie erst mal einen Berg hoch mussten. Hat eigentlich richtig Spaß gemacht, weil man richtig klettern und nicht nur laufen musste, wenn’s nur nicht so heiß gewesen wäre! So schön es auch war, aller 20 m mussten wir ein Stop einlegen, und die Strecke kam uns viel länger vor als auf der Karte eingezeichnet. Na ja, Berg runter ging’s dann wieder schneller und wir waren da. Boah, was für ein Anblick! Der Strand, das Meer und die Felsen an der Seite sahen einfach genial aus! Wie auf Urlaubsplakaten, wie in der Raffaelloh- Werbung, wie bei Günter Jauchs SKL- Gewinnspielverbesserung... Und wir waren so erledigt! Sind schnell noch die Felsklippen an der Seite hochgekraxelt, um uns zwischen den großen Felsbrocken einen Schattenplatz zu suchen (nein, Mutti, war nicht gefährlich). Dort saßen wir dann ne Stunde, haben pausiert, unseren Apfel gegessen und versucht uns etwas zu akklimatisieren. Ging aber so gut wie gar nicht, denn es war genau die Mittagshitze,12 Uhr!

Und der Ausblick war so schön! Haben ein Haufen Fotos gemacht und immer wieder die selben, weil es so schön war!

Sind noch kurz bis zur Spitze geklettert (einfach nur geil!) und dann weiter zur nächsten Bucht. Das war allerdings eine weniger gute Entscheidung, weil wir nur noch einen halben Liter Wasser hatten und es glühend heiß war. Baden waren wir in der Balding Bay auch nicht, weil dort keine Fahne stand, die es ausdrücklich erlaubte. Also hieß es weiter schwitzen!

Wieder den ganzen Berg hoch und in Richtung Radical Bay wieder runter. Diesmal war es noch weiter, und noch heißer, ihr könnt euch das bei euren 6 Grad gar nicht so richtig vorstellen!

In der Radical Bay mussten wir dann einfach mal kurz ins Wasser. Ich hatte aber ein bisschen Angst vor Quallen und so, obwohl auch andere dort baden waren. Hab ganz einfach eine groß Welle abgewartet, die mich komplett nass machte und bin wieder raus.

Am späten Nachmittag mussten wir wohl oder übel mit hängender Zunge wieder zurückwandern, bis wir dann endlich wieder was essen und trinken konnten. Das mach ich nie wieder so!

Na ja, der Abend war, wie der vergangene, dann weniger spektakulär. Haben uns mit einem Eis an den Strand zurückgezogen und noch einmal die nette Umgebung genossen. Morgen geht’s dann ja weiter nach Airlie Beach, wo die Whitsundays schon auf uns warten!

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